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Mannheimer Morgenblatt — 1843

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Dezember (No. 283 - 307)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44564#1151

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— —s— —— A SN


















Laudtagsbelhaudlungen.
2—— 5, Dez.. Der in der zweiten oͤffentlichen 6tgung der


der Befferſtellung der Voltoſchullehrer? lautet wie folgt:


von Zaͤhringen. Mit Zuſtimmung unſerer getreuen Staͤnde haben Wir‘
beſchloſſen und verordnen, wie folgt: .„S..1. Bom.1. Janunr 1844
an wird der niederſte Gehaͤlt eines Hauͤbehres der erſten Klaſſe auf-
ſer dem Schulgelde/ auf jaͤhrlich 175 Gulden, und ebenſo jener eines
Hauptlehters der zweiten Klaſſe auf 200 fl erhoͤht. S. 2 Die Ge-


bis über ihre Anſpruͤche auf Beitraͤge aus Foͤnds oͤder aus der Stagto-
kaſſe entſchieden iſt.

Erſatz uͤnd ſte erhaͤlt die ihr zuͤerkannte Beitraͤge nur erſt von dem
Zelpunkt ar wo ſte ihre desfallſige Fbrderuig nachtraͤglich geltend
wacht S, 3. Die n\euern Beſtimniungen des Bolksfhulgefebßes,vom
28. Muguft uͤber die Gehalte der Lehrer/ finden auch auf dieſe
— ꝛ , Anwendung.
Gegeben ꝛc.
Zurt Beglaubigung:
VBüchlker... '

%egruubun g Durchlauchtigſter Herr — —

** Die Nothwendigkeit der Beſferſtellung eines großen Theils der

Volks ſchullehrer iſt allerſeits anerkannt. Von 1931 &;)auptlebrem‚ veL
ean den katholiſchen und evangeliſchen Volteſchulch angeſtellt ſt nd
gehoren 596 katholiſche und 195 evangeliſche Lehrer der erſten Claſfe,
feruer 542 katholiſche und * evangeliſche der zweiten, 161 -Fatboti:
ſche und 68 evangeliſche der dritten und endlich 50 katholiſche und 42
ebangeliſche Lehrer der vierten Claſſe an! Das Einkornmen eines ka-
choliſchen Hauptlehrers/ einſchließlich des Schuͤlgeldes und der Woh-
nung,. betraͤgt durchſchnittlich in der erſten Claſſe 227 fl. 47..fr. in der
zweiten 292.fl.25. fr.„, in der dritten 403 fl. 10 tr. und. in der vier-
ten Claſſe 666 fl 19 tr. Das Einkommen eines evangel. Hauptleh-
rers betraͤgt ebenſo in der erſten Claſſe 228 fl 5 fr,, in der zweiten
309 fl..46 fr., in der dritten 400 fl.'46-Fr. und in der vierten Claſſe
662 ſt. 32 2 Der Geſetzentwurf ſchlaͤgt vor, die niedexſien Rormal-
zehalte (S. 7 des Geſetzes vom 28. Aug! 18357 eines Lehrers der
erſten Elaſſe von 140 fl auf 175 flı, und eines Lehrers der zweiten
Elaffe don 175 fl. auf 200 fl. zu erhoͤhen; im uͤbrigen aͤber 1edia:
ſich die Beſtimmungen der bishetigen Geſetzgebung beizühehalten.
Hieruach wird ein Theil des durch die Gehaltserhoͤhung entfehenden
nnd beitaufig auf 42,937 {l berechneten Aufwandes auf die Gemeinden
und ein Theil auf die Staatskaſſe fallen-

Dieſe Theile felbſt mit einiger Gewißheit zu 22 4 ohne -Nılz
4 des Vermoͤgenoͤſtaͤndes einer jeden einzelnen Gemeinde nicht
moͤglich. Der auf die Staatskaſſe fallende Betraͤg wird aber nach ei-

ner Wahrſcheinlichteitsberechnung die Summe von 20,000 ſl. nicht ganz
erreichen. Nach dem vorliegenden Geſetzentwurf wird die bisherige Klof-
eneintheilung beibehalten, insbeſondere auch aus dem Grunde, weil

‚‚‚‚‚‚‚‚‚‚‚‚‚‚




ſie zoic Lerern eine ſichere Ausſicht auf Befcenelte mit zuneh-
mendem Dienſtalter laͤßt, waͤhrend eine Vereinigung der beiden erſten
Klaſſen 1610 Lehrer in ihren Gehalten gleichſtellen und nur 229 beſ-
ſere Stellen dritter Klaſſe und 92 vierter Klaſſe uͤbrig laſſen wuͤrde.

Daß die uͤbrigen Veflimmungen des Volksſchulgeſetzes vom 28 Auguſt
1835 uͤber die Gehalte der Lehrer, alfo. namentlich die Veflimmungen
über die Berechnung der Staatsbeitraͤge und die dabei zu Grunde zu

legenden Normaljahre, ſodann uͤber die Beitraͤge zur Schullehrerwitt-
wen? und Waiſen⸗Kaſſe und uͤber Berechning der Ruhegehalte auch
auf die Gehaltserhoͤhungen Anwendung finden ſollen, wid wohl eben-
ſhenig einer naͤhern Begruͤndung beduͤrfen! als die dem S. 85 des
Voͤlkoſchuͤlgeſezes analoge Beſiimmung des S. 2 des 2 ; —



Tagobericht.·

Darmſtadt, 30. Nor. Inzder letztern Zeit wurde viel daruͤber
dehattirt, Db: Hı. Wagner in dem benachbarten Frankfurt ſeine elektro-
maguetiſche Aufgabe geloͤst habe oder nicht, und ob er die Ihm: voͤn
der Bundesderſammlueg perheißenen . 100,000 ft. erhalten koͤnne oder
nicht? . Niemand weiß ünd wußte bis jetzt etwaͤs Genaues; doch wurde
vielfach behauptet, Waguer haͤbe fein Ziel uicht erreicht und ſei dadurch
erfranft. . Beides iſt falſch Wagner/ der ſich der hochherzigſten Unz:


ner zweiten Maſchine zu erfreuen hatte, hat ſeine Maſchine vollendet,
und ſie haͤrtt der Kait ung der betreffenden Bundescommiſſton, die, wie
es heißt! in Diefem, Augenhlicke in Frankfurt nicht voitzaͤhlig ſein ſoll.

Wenn man aber waͤhnt, Wagner habe ein Locbmotiv erbaut! ſo irrt
man. Die nun voͤlleuͤdete Naſchinẽ —, und _ e8. foll.Ddie vierte ſein, die
ſein eiferner, Fleiß baute. — ſoll die Kraft haben, auf der Eifenbahn
einen Berfonenwagen der bis 2140 Berfonen. befebt i aufs Schnellſte
und Leichteſte fortzubewegen. Die Maſchine muß aber, was von felbft
einleuchtet , an jedem Wagen befeftigt werden. , Die, elektro-magnetifche
Kraft kaun alfo, ſo weit fie bis jeßt zur Anwendung gekommen, die
Dampfkfraft nicht ganz — allein da ihre Anwendung ſehr wenig
Koßen und keinerlet Gefaͤhrlichkeit verurſacht, fraqt es ſich doch ob.
ihr - nicht, der Voͤrzug der Anwendung auf den Eiſenbaͤhnen werden wirds

Nit großer Spauͤnung darf man fomit der offiziellen Brufung der
Magner’fchen Maſchine entgegenſehen.

Miesbaden, 4. Dez. Man erfährt: ſo eben., daß S, 2 der
Her geſtern den Geh. Raͤtt h Freiherrn v. Dungern zum Staatsmi-
niſter ernanut hat.

Gernsheim, am Rhein, 1. Der. Die auf polizeilichem Wege
angeſtellten Unterſuchungen bezuͤglich des oberhalb Gernsheim verune
gluͤckten Dampfboots „Levpold“ wurden nun auf Veranlaſſung der hoͤch-
ſten Behoͤrden durch das hieſige großh. heſf. Landgericht eingeieitet. Ver-
nehmungen der Schiffsmannſchaft des „Leopold's? und der Koͤnigin?
haben bereits ſtattgefunden! Es ift keineswegs der Fall, daß bis jedt
ſaͤmmitliche Laſſagier Effechen und Guͤter aufgefunden wuͤrden; es wird
immer noch Naaches vermißt. Wie man ſpricht, wird die eoͤln. Dampf-
ſchifffahrt⸗ Direction An Intexeſſe ihres guten Renomers alles Feylende
gerne ‚erfeßen,

Berlin, Dez. Von großer Wichtigkeit waͤre es, wenn ſich *
Geruͤchte beſtaͤtigten, daß man entſchloffen ſei, auch in den alten
Provinzen Geſchwornengerichte einzuführen. Man erzaͤbn,
hier mit Beſtimmtheit/ daß der Juſtizminiſter beim Bau des Suauiſt-
loriats in Haͤlberſtadt ſich kuͤrzlich dahin geaͤußert habees muͤßte der-
ſelbe erweitert werden, um Raum fuͤr Fffifenfizuͤnzen zu gewinnen/
weil nicht zu zweifeln fet, daß dieſelben zur EinzHrung gelaͤngen wuͤrden!
Paris, 3, Dez. Die ſpaniſchen Angelegenheiten haben abermais


 
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