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Mannheimer Morgenblatt — 1843

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Mai (No. 102 - 126)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44564#0465

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No. 116,




















Tagsbericht.

Carteruhe, 12, Mai, Das großherzogliche Staats⸗ und Regierungsblatt
vom Heutigen, No, 13, enthält ferner: ; (Schluß.)
XII Nachſtehende Dienſtnachrichten:
Seine Königlide Hoheit der Gxoßherzog haben gnädigſt geruht,

den Domainenrath Weizel zum Regierungsrath bei der Reguͤruuͤß des Uns
terrheinkreiſes,
den Affefor bei der großb. Steuerdirection Zwan v. Böckh zum Affeſſor bei
dem Miniſterium des großh. Haufes und der auswärtigen Angelegenheiten,
den Seeretar Dieß bei der Steuerdirection zum Uffefjor bei vieſex Stelle,
den Berick Zugenieur Lorenz zu Heidelberg, unter gnädigſter Bezeugung
der höchſten Zufriedenheit mit jeinen Dienftleikungen beim Eijfenbahnbau-,
den Bezirks⸗Ingenieur Durban in Emmendingen zu Ober⸗Ingenieuren zu
ernennen, und ;
; bden Zngenieur von Weiler in Bruchfal den bisher von demſelben proviſoriſch
übertragenen Inſpectionsdienſt definitiv zu verleihen;
den Affelor beim Amte Schopfheim! Augufi Küßlin von Mannheim, zum
Aſſefſor bei der Direction der Foͤrſtdomanen und Bergwerke zu befördern;
die erledigte Stelle eines katholiſchen Stiftungsrevifors bei der Regierung des
Mittlerrheinkreiſes des Revidenten Sofeph Müller zu Freiburg unter Ernennung
deſſelben zum Reviſionggehülfen zu überiragen;
die evangeliſche Vatrei Sutz, Detanaté Mahlberg, dem Pfarrer Chriſtian
Zimmer, dermaligen Pfarrverwejer zu Lindolsheim, zu verleihen; ;
} der fürftlich fürſtenbergiſchen Präſentation des bisherigen Amtmanns Sebaſtian
Frey zu Nöhringen als Vorſtand des Amies Hüfingen, ; .
unDd bder fürftlih fürftendbergifgen. Präſentation des Diſtrietsnotars Mathäus
Engeſſer in Möhringen zum Amtsrevifor in Stühlingen die höchſtlandesherrliche
Beſtätigung zu ertheilen. ' x
Die von der großh. markgräflich badiſchen Domänenkanzlei dem Pfarrverweſer
Zohann Baptiſt Städele zu Bombach verliehene Praͤfentution auf die Pfarrei
Weildorf, Amts Salem, hai die Staatsgenehmigung erhalten. — A
Ebenſo hat die Stagtsgenehmigung erhalten die von Seiten der füxſtlich lö-
wenſtein wertheim⸗freudenbergiſchen und fürftlich ſöwenſtein wertheimroſenbergiſchen
Standesherrfchaften erfolgte Praſentation des Pfarrers Chriſtopbh Weimar von
Wenkheim auf die erledigle evangeliſche Pfarrei Bettinen. 2
XIIl Aachſtehende Stellen, die zur Bewerbung bekannt gemacht werden:
1) die. Vorfkandsftelle bei dem Bezirksamt Boroͤerg;
2) die Stelle eines Aſſeſſoxrs bei dem Bezirksamt Schopfheim;
3) die Stelle eines Secertärs bei der Steuerdirecttonz
4) die Stelle eines Secretärs bei der Sanitätscommiffion ;
ö). zwei RKeviſorsſtellen vei der Steuerdireetion;
6) die evangelifche Pfaxrei Waldwimmersbach/ Dekanats Neckargemünd;
7) die evang. Pfarrei Kirhbach, Dekanats Hornberg;
8) die Pfarret Manenheim, Amts Möhringen; ;
‚ 9) die evangel, Pfarrei Wenkheim, Defanats Wertheim;
10) die kath. Pfarrei Stettfeld, Sberamis Bruchſal;
11) Nachdem Seine Koͤnigliche Hoheit der Großhexzog die Errichtung


Mannheim unter Zußimmung des erzbiſchöftichen Ordinariats zu Freiburg gnädigſt
zu genehmigen und für die beiden nunmehrigen katholiſchen Pfarreien Ddafelbft eine
neue Einrichtung zu treffen geruht haben, wornach die bisherige eine katholiſche
Stadtpfarrei zu Mannheim in zwei von einan-er unabhängige katholiſche Pfarreien
getheilt und jeder derſelben eine eigene Dotation zugewiefen worden iſ! {d Wwerden


ven Beſetzung ausgeſchrieben;

12) die Fath, Pfarrei Weingarten, Oberamts Durchlach

Frankfurt, 14. Mai. Die Familie Nothfhild hat dem Vorſtande
der hieſigen iſraelitiſchen Gemeinde das großmiithige Anerbieten gemacht,
den Bau einer neuen Synagoge, der ſchon ſeit einer‘ Reihe von Jahren


ſten ausfuͤhren zu laſſen. Sie bat zu dieſem Behufe dem genannten
Gemeindevorftande eine Summe von 150,000 fl. als Geſchenk angewie-
ſen, mit der Beifuͤgung, daß ſte auch einen Mehrbetrag der Koſten
decken werde. Ein aͤnderer, nicht minder großartiger Akt der mildthaͤti-
_ gen und frommen Geſinnung, welche die Familie Roͤtſchild auszeichnet,
ift eine Gabe von 100,000' Fr., welche ſſte im verwichenen Monate
YApril für die Gruͤndung eines iſraelitiſchen Spitals in Jerufalem unter
der Bedingung, daß mit dieſer Anſtalt auch ein Erziehuͤngsinſtitut ver-

bunden werde, gewidmet hat. — Dem Vernehmen nach hat die dieſ-
ſeitige Stagtsbehoͤrde bereits die noͤthigen Vorkehrungen fuͤr den Ddem-
naͤchſtigen Beginn der Vorarbeiten der Main-Neckar-Eiſenbahn auf dem
frankfurter Gebiete verfuͤgt. \ .

Leipzig, 11. Mai. Im Ganzen ſollen jetzt 72 Studenten auf
verſchiedenen Univerſitaͤten in Arreſt ſein. Hier in Leipzig ſind 14 in
Unterſuchung. Es iſt eigentlich keine geheime Gefellfhaft, Die ſie gruͤn⸗
den wollten, ſondern ſie woͤllten gegenſeitig ſich uͤber politifche Gegen-
ſtaͤnde beſprechen, um bei gewiffen Konjunkturen ſich zu kennen und
uſammenzuhalten. Man fagt, das Gauze ſei durch eineu Brief nach
Muͤnchen entdeckt worden. Man hat jedoch verſproͤchen! daß die Un-
terſuchung raſch vor ſich gehen ſoll! Das Letztere waͤre ſehr zu wuͤnſchen.

Caſſel, 14. Mai. Nach einer fo eben erlaffenen Verfuͤgung des
Miniſteriums des Innern iſt die Verſendung und Verbreitung des zu
Leipzig erſcheinenden Volksblattes Lokomotive,“ herausgegeben und


worden.
Hannover, 12 Mai. Heute fruͤh iſt den Mitgliedern des hieſi-


Ober:Apbellationsgerichtes in der- Reviſioͤns⸗ und weitern Vertheidis
gungs⸗Inſtanz publizirt worden. Das Erkenntniß der fruͤhern Inſtanz,
der hieſigen Juſtiz⸗Canzlei, vom Auguſt 1841 iſt pure beſtaͤtigt wor-


Gefaͤngnißſtrafe und die Tragung der Unterſuchungskoſten verurtheilt
worden. Die Strafſumme beträgt bei dem Stadtdirector Numan- als


richtern Meyer und Kern 4 Wochen vder 200 Ihlr., und ſo hinunter
zu den Senatoren, die zuns Tagen oder 50 Thlr. * verurtheitt ſind.
Die Antraͤge des Revidenten, d“ h. des Staatsanwalts, ſind zuruͤck-
gewieſen worden. Wie es heißt, waren die Antraͤge auf Zuchthaͤus
gerichtet. ; . ; ;
} Berlin, 11. Mai. Oeffentliche Blätter haben ſeit einiger Zeit wie
derholt die Nachricht verbreitet, alg werde hoͤhern Orts die Wieder:
ſt ell ung von Kloͤſtern in Preußen beabſtchtigt! Wir koͤnnen aber
aus beſter Quelle die Verſicherung hinzufuͤgen, daͤß jene Nachricht eine
ganz und gar unbegruͤndete iſt. AA
Cÿöln, 13. Mai. So eben iſt zu Muͤnſter eine 21 Octavbogen
ſtarke und ſomit eenſurfreie Schrift des Erzbiſchofs von Coͤln Frei:
herrn Droſte zu Viſchering, erſchienen, welche ſicherlich in der ka-
tholiſchen wie proteſtantiſchen Welt nicht geringes Aufſehen erregen wird.
Sie fuͤhrt den Titel: „Ueber den Frieden unter der Kirche und den
Staaten, nebſt Bemerkungen uͤber die bekannte Berliner Darlegung.“
Paris, 14. Mai. Es iſt das Geruͤcht im Umlauf, der Koͤnig
werde ſich morgen auf der Eiſenbahn nach ſeinem Schloſſe zu Bizh
begeben. Es wird dies das erſte Mal ſein daß Se Maj. eine Reite
auf einer Eiſenbahn macht. 2
— Ein Journal verſtchert, in kurzem werde den Kammern ein Ge-


der Colonie Guadelvupe ein Darlehen von zehn Millionen Frs. zu ma-
chen. R — %e Ö 2*

— Man bemerkt, daß Hr. Thiers ſich haͤufiger als je bei den
Aufwartungen im Schloſſe von Neuilly einfindet.

London, 12. Mat Nach der, Lorning Peſt! wuͤrde der Groß-
fuͤrſt Conftantin, zweiter Sohn Sr. Maj. des Kaͤiſers von Rußland,
in dieſem Sommer auf mehrere Monate nach England Fommen, -

— Geſtern wurde von dem Gerichtshofe in der VMarkborvugh-Street
Hr. Richard Canning zu einer Geldbuße von 20 Shillings und zu den


 
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