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Mannheimer Morgenblatt — 1843

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November (No. 256 - 282)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44564#1061

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No. 265.













Eiſenbahn befoͤrdert:
‚ 1) von Carlsruhe nach allen Stationen 16,081 Perſonen.
89) . Dürlaı : — 10,170

2

3 Metngatten . . 2,027 5
4) „ Bruchſal 6,810 *
5) Langenbruͤcken — .

‚ 6) „ Wiesioh . 2,996 . „
7) i# Heidelberg . . . 14,464 *
8) - Friedrichsfeld — — 2,562 *
9) , Mainheimn LL . 13,695 *



Die Einnahme betrug: e
An Perſonentaxen er RSIR A, OdeEr,
unterwegs erhob. Fahrtaxen 594ı — 04
g Webergewichtstaren . 2 —

Eauipagentranspoittaxen,. 9734 3in
* Viehtransporttaxen 3E D a n
n Ohtertransporttayen .. 188 , 195



; Summa: 32066045 Cn a
; ®) Unter dieſer Perſonenzahl iſt ein von Carlsruhe nach Mannhetm beförder-
tes Infanterieregiment . e & 1363 Mann *
ſtark ferner einẽ von hier nach Mannheim und ;



zurüdbeförderte Abtheilung z ; — 2—
u Marf, ſo wie einzeln abgeſchickte Leute e An
7R Degziffen. .. ; ;
Zufammen: 1479 Mann.

— Die Weinleſe in der Bergſtraße verdient in dieſem Jahre einer
oͤffentlichen Bemerkung, weil ſie ſeit Menſchen Gedenken und wahrſchein-
lich noch nie ſo ſpaͤt vegonnen hat, und weil ſie ſeit vielen Jahren noch
nie ſo geraͤuſchlos und traurig voruͤbergegangen iſt.
bat man 3. und in Bensheim am 7. Nov. angefangen.
liche hat in einem Morgen beinahe eine halbe Ohm geerntet, und der
weniger Begluͤckte, beſonders der arme Weinbauer in dem ohnedies fuͤr
ihn betruͤbten Jahre nichis. Wer irgend ein kleines Gebrechen an ſei-
nem Magen hat, der trinke ja keinen 1843r, wenn er gleich von der
ausgeſuchteſten Qualitaͤt und in der Umgegend oder ſonſt wo gewach-
ſen ift. — Ein Wink fuͤr die Weinbauer moͤchte wohl der ſein bei der
immer zunehmenden Theuerung an Duͤngermaterial und bei der ſtets
wachſenden Bevoͤlkerung nach und nach alle Weingaͤrten und Huͤgel um-
zuhauen, zu welchen man mit dem Pfluge gelangen fann, und mit
den nothwendigſten Lebensbeduͤrfniſſen zu bebauen, beſonders da au der
ſonſt geſegneten Bergſtraße ein großer Theil der beſten Felder fuͤr die
Eiſenbahn wegfaͤllt. — Die Ohm des obigen Getraͤnkes gilt 7 bis 10
Gulden.

Raſtatt, 8. Nov. Die hieſtge Stadtgemeinde hat ein ihr eigen-
thuͤmliches ſehr geraͤumiges Gebaͤude, das ehemals, als das baden-
baden ſche Haus hier noch ſeine Reſidenz hatte, die Hofreitſchule war,
der hieſigen Feſtungskommiſſion auf 12 Jahr unentgeldlich uͤberlaſſen.
Dieſe hat nun daraus ein wahrhaft muſterhaft und reich eingerichtetes
Krankenhaus für die Feſtungsarbeiter herſtellen laſſen. Außer mehreren
kleinen Zimmern umfaßt das Haus drei groͤßere Saͤle fuͤr verſchiedene
Klaſſen von Kranken mit 70 Bettſtaͤtten. Nach Ablauf genannter Friſt
faͤllt das Gebaͤude an die Stadtgemeinde zuruͤck gegen die Entſchaͤdi-
“güngsfumme von 3000 fl. ’

Waris, 7. Nov. Die Blaͤtter enthalten nichts Neues von Bedeu-
tung Man hat auch keine weiteren Nachrichten von dem Stand der
Dinge in Barcelona. Zu Madrid waren am 1. November die
Truppen in den Caſernen conſignirt und zahlreiche Patrouillen durch-
ſtreiften die Straßen , gleich als beſorge man den Ausbruch von Un-
ruhen; es war aber damit nur auf eine Vorſichtsmaͤßregel abgeſehen
fuͤr den Fall, daß die Congreßſitzung vom 2. Nov. in welcher ein De-








putirter das politiſche Syſtem der Miniſter angreifen wird⸗ irgend An-
laß zu untuhigen Auftritten geben ſollte. Zurband war einige Tage


ſchen Reiſe nicht bis nach Neaßel kommen, ſondern von Rom aus nach
Frankreich zuruͤckkehren. — Graf Saint-Aulaire reiſt morgen nach Lon-
don ab, um den Herzog von Nemours dort zu empfangen.

— Die hyoner Patrioten haben am 27. Oktober folgende Bitifchrift


gegenuͤber genommene Stellung, ſeine innere Politik und alle ſeine



Die Unterzeichneten druͤcken ſchließlich den
Wunſch aus, daß die Forts, die durch das Aufgeben der Arbeiten dis-


zu begruͤnden, welche zur Verbeſſerung des Loofes der arbeitenden Klaſ-


— Man liest im „Moniteur Pariſien“: „Der Kaiſrr von Rußland


ſetzt. — Man verſtchert, daß der Koͤnig von Preußen ſeinem Botſchaf-
ter in Athen, Hrn. v. St. Simon, den Befehl ertheilt hat, ſofort dieſe
Stadt zu verlaſſen.“ * —— *
Veſtprimer Komitat. (Ungarn.) Bei der Reſtauration am 17.
Oet. kamen mehr als 4000 Edelleute zuſammen. Die Waͤhl wurde in


folge Niemand mit Stock oder ſogenannten Tſchamkan's auf dem Wahl-
platze erſcheinen durfte, gehalten wurde. — In der Nacht vor der Wahl
wurde zwar ein Edelmann todtgeſchlagen, doch dem war nicht vorzu-
beugen, und Jedweder freute ſich, daß es nur ein Menſchenleben ko-
ſtete; ſo berichtet der Referent des „Jelenkor., —

Amerika. Nach Privatbriefen aus Neu-Orleans vom 1. Okt,
richtet dort das gelbe Fieber wieder große Verheerungen an. Unter


derer, die, ungewohnt des Klima's, in der Regel ſehr ſchnell der
Krankheit unterligen. Nur allein ſeit 10 Jahren haben auf dieſe Weiſe
iele Tauſende Deutſche in jener Gegend ihr Grab gefunden. Und
doch iſt der Strom der deutſchen Auswanderer noch immer dahin ge-
richtet. Fragt man nach dem-Grunde dieſer Erſcheinung, ſo ergidt ſich,
daß viele Auswanderer, welche planlos die Heimath verlaſſen, von Maͤck-
lern und Rhedern dazu beſtimmt worden, dieſes Ziel zu waͤhlen. Es iſt
die alte Klage, daß man in Deutſchland nichts für die Regulirung der
Auswanderer gethan hat. — Die Geſchaͤftsthaͤtigkeit auf den amerika-
niſchen Maͤrkten iſt fortwaͤhrend ſehr lebhaft, die Waaren- und Pro-
duͤckenpreiſe ſind neuerdings geſtiegen, namentlich gilt dies von Baum-
wolle; der geſunkene Credit hebt ſich mit jedem Tage mehr und man
gibt ſich den beſten Hoffnungen fuͤr die Zuͤkunft hin Die Ausſtchten
für den deutſchen Handel waͤren demnach, wenn es gelaͤnge, einen Ver-
krag abzuſchließen, in jeder Beziehung ſehr guͤnſtig.
Athen, 21. Qet. Der Koͤnig hat den jungen Miaulis (Sohn
des beruͤhmten Seehelden) zu ſeinem Ordonnanzoffizier ernannt, allein
dieſe Wahl gefiel den machthabenden Herren nicht, und er darf den
Dienſt nicht autreten, ſo daß der Koͤnig keinen einzigen Ordonnanzof-
fizier hat. — Der ruſſiſche Geſandte iſt ſeit einigen Tagen abweſend,
angeblich in Oropas, allein man weiß, daß er nach der Grenze ge-
reiſt iſt und eine große Summe Geldes mitgenommen hat.


 
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