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Mannheimer Morgenblatt — 1843

DOI Kapitel:
August (No. 178 - 203)
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— — — — —



1843.
















a0 Lahe⸗ 20. 2 A9 hier zeigt ſich die regſte —
für das Verfaffungsfeſt; der Gedanke zum Aufbau eines Denkſteins auf
unſerm erhabenen Schutterlindenberg, wo Liebenſtein das Andenken an
die große Voͤlkerſchlacht zu feiern pflegte, iſt würdig des ſchoͤnen Tags
der Entſtehung unſerer Verfaſſung. —

So ſehr ſich auch eine gefallene nur noch kleine Schaar —
durch Gegenwirkungen die Anordnungen zum Feſt zu truͤben, um ſo
ſtandhafter blieben die wahren —— und die Fruͤchte er
Einigkeit der guten Buͤrger haben ſich auch hier wieder gezeigt. —

— die Kollekte fuͤr die Koſten des Denkfteins — iſt ſo reichlich
ausgefallen,. daß auch den Armen ein Freudenfeſt bereitet werden Fann.

Ehre der Stadt — Ehre den biedern Verfafſungsfreunden, wo ſich folde
Geſinnungen bewaͤhrt haben.


baben. — *) ‚ ; '
Freiburg, 20. Auguſt. Geſtern Abend halb 9Uhr ſind S. K. H.


Regierungoͤraths Frei hier angekommen und in Hoͤchſtihrem Palais ab-


Aus Baden, 17. Auguſt, Unſer naͤchſter, im beboͤrfleheuden
Winter abzuhalteuder Landtag wird nicht nur von anſehnlicher Daner
ſein, ſoͤndern ſich vorausſichtlich auch durch die Wichtigkeit verſchiedeuͤer
zur Vorlage kommender Geſetzentwuͤrfe auszeichnen. So iſt es bereiis
bekannt, daß es ſich um Einfuͤhrung der Oeffentlichkeit und Münd-
lichkeit beim Gerichtsverfahren haͤndeln wird.

‘ Bom Neckar, 16. Auguſt. Sicherm Vernehmen zufolge, haben
ſich Wuͤrtemberg und Baden in Bezug auf die Richtung ihrer Eiſenbah-
uen nunmehr verſtaͤndigt und Pforzheim wird auf direckem Wege in die
Carlsruhe⸗Stuttgarter Linie aufgenommen.

Luzern. Dem Schauſpieldirector Levier ſoll von Seite der Polizei
bedeutet worden ſein, daß er die bekannte Oper, „Robert der Teufei,“


bringe. Die Nonnen, welche wegen ihres ſchlechten Lebenswaͤndels in
der * ſchmachten, haben Aergerniß gegeben.
ern. Den 15. D, iſt Hr. Thiers!, fruͤher franzoͤſiſcher Premier-
miniſter, mit ſeiner Gattin in Bern angelaugt. Ain folgenden Tag
fuhr er zum Fruͤhſtuͤcke zu Hrn. Mortier, dem franzoͤfiſchen SGefandten,
und ſetzte Nachmittags feine Reiſe nach Thun und dem Sberlaͤnde fort.
ın 16 ift die erſte jetzt lebende frauzoͤſiſche Schauſpielerin, Fraͤulein
Rachel, in Bern angelangi.
Verlin 15 Auguſt. Es ſoll nunmehr beſtimmt ſein, daß der Kai-
ſer von Rußland zu dem am 20. Auguſt hier beginnenden Eavallerie-


Larie, 17. Auguſt Ueber London iſt die unangenehine Nach-

) Wir freuen uns des ſchönen Feſtes in Lahr und theilen die Sefühle unſeres
Correfpondenten deſſen ſtilles Wirken für Verfaffung und das Recht mmer
und auch heute wieder Auerkennung verdient. D, Red.

richt eingelaufen, daß vor etwa drei Wochen bei Neufundland eine
ernſthafte Colliſſion zwiſchen der engliſchen Corvette CElectra und


Koͤder an Orten aus, die zu der brittifchen Befigung gehoͤren,
und woͤllten auf wiederholte Auͤfforderung nicht zurüdweichen, worauf
die Electra Feuer gab, woduich ein Maun getödtet wurde;z aush
hatten die franzoͤſiſchen Schiffer mehrere Verwuͤndete Der BVorfall
ſchien dem Gouverneur von Neufundland, Sir John Harvey, ſo wich-
tig daß er die Brigg Sctence mit Depeſchen an die RNegierung ab-
ſandte; dieſes Fahrzeug iſt am 11. Auguſt zu Cort eingelaufen. Da
auch bei Otaheiti franzoͤfiſche und lengliſche Schiffe nicht eben in
friedlicher Stimmung einander gegenuͤber ftehen, ſo hegt man einige
Beſorgniß, es duͤrften auch dort Eolliſſtonen entftehen. —

— Man hat ferner uͤber London Nachricht erhalten, daß Espar-
tero am Hord des Linienſchiffes Mal abar am 7. Auguſt auf der
Rhede von Liſſabon angekommen iſt, ihm aber nicht vergoͤnnt wurde,
dort zu landen. Der ſpaͤhiſche Geſandte Aquilar, der lange für Ee:
partero war, hatte ſich kurz zuvor fuͤr die proviſoriſche Regierung zu
Madrid pronun eirt; das portugieſtſche Minifterium fand unter die-
ſen Umſtaͤnden nicht fuͤr angemeffen, den Exregenten zuzulaffen. So
berichtet wenigſtens ein Correſpondent der Times aus Liffabon
vom 7. Auguſt.

— @8 ſoeint beflimmt, daß der Herzog von Borde aux die
Abſtcht hat, naͤchſtens eine Reiſe nach England zu unternehmen.

— Vom 18. Telegraphiſche Depeſchen. 1. Bayonne, 16. Anguft.
Der Herzvg de Ia Vittoria iſi ſo eben im Hafen an Bord eines eng-
liſchen Dampfbootes angekommen. Er kam in der Abſicht, hier die
Hexzogin de Ia Vittoria abzuholen; er iſt wieder abgereift, ohne fich
auf das Land begeben zu haben.

— IL Bordeauy, 16. Auguſt Die Herzogin de la Vittoria
und der Heneral Seoane ſind abgereiſt, um ſich nach Paris zu begeben.

— IM Verpignan, 17. Auguſt Der Brigadier Echaleca
hat dem Genergl Arbuthnof am 13. gefchrieben, daß die
Harniſon von Montjouy die Madrider Negierung anet:
kennt In der Nacht vom 14. auf den 15. wurde das Freiwilligen-
bataillon in der Citadelle (von Barcelond) entwaffnet. Der Brigadier
Prim war am 15 zu Bartelona erwartet.

— Die Herzogin de la Vittoria iſt in Begleitung des Generals
Sevane in aris angekommen.

— Die Koͤnigin Ehriſtine von Spanien wird erſt dann nach Maͤdrid
zurüdfehren, nachdem ihre Tochter, die Koͤnigin Ifabella II , vor den
Cortes den Eid auf die Verfaſſung geleiſiet haben wird. Voͤr ihrer
Abreiſe nach Spanien wird ſte dotk ein Manifeſt veroͤffentlichen laſſen,


chen Angelegenheiten ganz entfernt zu halten.
— (MNachfehrift.) Die Herzogin de Ia Vittoria wird ſich von hier nach
Haore begeben, um ſich nach England einzuſchiffen.

London, 15. Auauſt. Im Unterhaus fiudet eine von der Regie-
rung eingebrachte Bill, die Ermaͤchtigung zur Einberufung der Chelfea-
Penſtonaͤrs hetreffend, ſtarken Widerftand. Die Miniſier woͤllen fich
durch dieſe Bill die Befugniß ſtchern, alte gediente Soͤldaͤten zu bewaff-
nen und bei Unterdructung von Volksunruhen zu verwenden.
Es gibt in England 76,000 ſolcher Gnadenſoldner; die Bill geht jedoch
4 dahin, daß 10,000 derſelben im Fall der Noͤth einberufen werden
ſollen. ‘

M adrid, 11. Auguſt. Morgen wird ein großes Diner im Palafte
der Koͤnigin ſtatthaben. Saͤmmtiiche Minifter, alle Großbeamten des
Palaſtes und die Behoͤrden der Haubtſtadt ſind eingeladen. — General
Eoncha iſt heute Abend hier erwaͤrtet.


 
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