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Mannheimer Morgenblatt — 1843

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März (No. 51 - 76)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44564#0221

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Von Heidelberg nach Mannbeim 8427 Perſonen.

Friedrichsfeld 499 ,

2


„ Friedrichsfeld „

8



Monnheim 1010 *

„ Manndheim. Heidelberg 8298 *

* * Friedrichsfeld 1384

„Friedrichsſeld, Heidelberg 43 *
zuſammen 20,042 Yerfonen,

Im Februar 1842 wurden befördert 13,949 *



Mithin im Februar 1843 mehr
Die Einnahme betrug:
LNan Perſonentaren .
2) an unterwegs erhobenen Fahrtaxen

6403 Perſonen.
5938 fl. 39 kr.

. und Supplementarbeirägen . 10-f0. 45 kr.
3) an Uebergewichts⸗u. Garantietaxen 67 fl. 22 fr

4) an Taren für Beförderung von 3
Equipagen , ’ 50 6

5) an. Taren für Beförderung von
330 Snid Bied s ı E, 103 fl. 15 %.

; Summa 6129 fl.. 1 f£r.

Im Februar 1842 betrug die Einnahme 4230 { 18° :

Mithin im Februar 1843 mehr . .. 1894 fl. 46 kr.

Sarlsruhe, 3. März. Vorgeſtern Nacht wurde zu Teuifchneureuih
in das Schlafzimmer eines dortigen Mädchens geſchoſſen, augenſcheinlich
in der Abficht, ſie zu toͤdten; glücklicherweiſẽ fuhr die Kugel etwaͤ einen Juß
über dem Kopf der Schlafenden in die Wand. Der muthmaßliche Thä
ter ein früherer Liebheber des Mädchens, iſt bereits verhaftet. In der
— ſeine Geliebie ſei ihm untreu, ſoll er geaͤußert haben, er Ichieße
ie todt.

Donaueſchingen, 1. März. Der geſtrige Faſchingeiag hat da-
hier ein ſchaude hafies Ende genommen; es wurde naͤmlich Naͤchts zwi-
ſchen 10 und 11 Uhr der als ein ſehr aͤchtbarer Mann allgemein be-
fannte Gerber Fiſcher von Allmendshofen auf ſeinem Heimwege zwi-
ſchen der Schwaͤne und den letzten hieſigen Häuſern von einer ruchlo-
Eſen Hand auf die graͤßlichſte Weiſe ermordet, und zwar durch einen
DHieh entweder mit einer ſ. g. Breitaxt oder einem Säbel über den
8 2 dieſen ſpaltete, und durch drei Dolch- oder Mefſerſtiche in
die Keble.

Das Blut war beim Auffinden des Verſtümmelten in breiten Rin-
nen wohl 50 Schritte weit gefloſſen. Der Unglückliche gab unter den
Händen des Arzies nach Mitternacht den Geift auf. Die amiliche Un-
terſuchung refp. Legalinſpekiion gebt gegenwärtig vor ſich. Hoffentlich
wird der Mörder, der dieſe gräuliche That nur aus Rachſucht und im
Rauſche verübt haben kann, enideckt, und ihm feine verdiente Strafe
werden.

Frankfurt, 1, März, Aug guter Quelle kann ich Ihnen mit-
theilen, daß die Erben Goͤthes den Antrag des Bundestages, das Haus
und den Garten nebſt den Sammlungen des verewigten großen Dich-
ers als ein Nationaldenkmal anzukaufen, abgelehut haben! — Der






Linienmilitärs, welche bei dem Begräbniß der Frau Gräfin v. Reichen-
baı am Friedhofe aufaeſtellt war, 100 Stuͤck Dukaten und den fünf
Offizieren goldene Tabatieren zugeſtellt. ,

Aus Oberheſſen, Ende Februar. In Gemaͤßheit einer höchſten
Weiſung an ſämmiliche Kreisräthe der Provinz Oberheffen d. d, 2h. d. M,
wird polizeilich vexrfügt: „Der Ankunft von Kartoffeln durch Branntwein«
brenner, ſowie überhaupt der Verkauf von Kartoffeln zum Branntwein-
brennen in den Monaten Naͤrz, Aprii und Mai k J. iſt bei einem in je-




dem Zuwiderhandlungsfalle von dem Kaͤufer zu entrichtenden Strafe von
zwei Gulden für jedes gekaufte Malter Kartoffel verbolen.“

Nürnherg, 28. Febr. Dır Magiſtrat hat energiſche Maͤßregeln
gegen die Verbreitung unmoraliſchen Wandels getroffen. Den Poliz i⸗
ſoldaten iſt aufgegeben, eine beſondere Nachtpatrouilie zu thun und aͤlle
Tauensperſonen, die ſich nicht legitimiren können, in einem Dienſt als
Magd, Köchin u. ſ. w. zu ſtehen, müſſen unnachfichtlich die Stadt verz
laſſen und dürfen durchaus nicht mehr in eigenen Mieihen wohnen. —
Auch in Bezug auf den Schacher und Haufirhandel der Juden iſt eine
ſtrenge, die Rechte der Kaufleute berückſichtigende Verordnung erſchie-
nen, wonach es keinem Juden mehr erlaubt iſt, ſeine Walren von
Haus zu Haus zu tragen und feil zu bieten. Im Betretungefall wird
die Waare konfiseirt und es trilt überdies noch eine entſprecheude Geld-
ſtrafe ein. ; ‚

Verlin, 2. März. Die Staatszettung gibt heute auf ſechs
Folioſpalten Bericht von dem maskirten Ball der am 28. Febr. in
den Räumen des königlichen Schloſſes ſtattgefunden hat. Selten oder
nie iſt ein ſo glänzendes Hoffeſt In ſo kurzer Zeit vorbereitet, man
könnte ſagen, improviſirt worden. ;

Trier, 3. März. Heute iſt aug von hier aus eine Petition an
des Königs Majeſtät abgegangen, welche die Zurücknahme des Ber-
bots der /Rheiniſchen Zeitung“ und die Erlaubniß ihres Erſcheinens
ohne beſchräukende Cenſurmaßregeln beantragt.

Wien, 27. Fedr. Geſtern ereigrete ſich in Wien das erſte Bei-
ſxiel der Verweigerung der Einſegnuͤng einer gemiſchten Ehe in der
Die Ebe wurde hierauf, gleich
den Civil-Ehen auf einer franz. Mairie, vollzogen, und das getraute
Paar bloß eingeſchrieben.

Leipzig, 1. März. Es heiht hier, daß vom t. April an der derz
malige Cenfor der Leipziger Allgemeinen Zeitung die Redaction der-
ſelben übernehmen und als verantwortlicher Redaktlur ſich neanen werde.

— Herr F. A. Brockhaus erktärt heute in der hieſigen Allgemei-
nen Zeitung die in der Augsburger Allgemeinen Zeitung in
einem Schreiben aus Berlin vom 25. Febr. enthaltese Notij: „Großes
Aufſehen in gewiſſen Kreiſen erregte die Liſte, welche der Buch händler
Brockzaus von ſämmtlichen Correſpondenten feiner Leipziger Allgemeinen
Zeitung beim hieſigen Miniſterium einreichte. Theils erfieht man daraus,
mir welchen Kraͤften ſich dieſe Zeitung oft behalf, theils erwächſt auch an-
geſehenen Männern daraus manche Verlegenbeit;“ füe freche Lüge.

Paris, 3. März. In der geſtrigen Sitzung der Deputirien bei
der Verhandlung über die Bewilligung der gegeimen Gelder nahm
Lamartine das Wort und Guizot antwortete, beide Reden waͤren
Meiſterſtücke. Die Journale vertheilen die Palme nach ihrer politiſchen
Färbung; doch wird von beiden Sciten das oratoriſche Verdienſt
bleichmaͤßig anerkannt. — Hente ließ ſich Lamartine nochmals veraed-
men, uin einige Punkte der Discuſſion zu reeuficiren; er macht einen
Unterſchied zwiſchen der Politik Caſimir Perier's, die alles Lob.s wertb
ſei und der Politik der verſchiedenen Cabinette ſeit 1834, die nichis
getaugt habe; er wirft auch den Orn. Guizot vor, er habe eonſtitu-
tionswidrig den König in die Debatte gemiſcht. Guizot verſetzte: die
Unverletzlichkeit in Bezug auf das Staatz oberhaupt bedeuie nur, daß
der König nicht das Neble ıhbun könne, nicht aber, daß er augh nicht
das Gute zu thun vermöge.

London, 28. Febr. In Devonport iſt die Korvette Modeſte mit
LMillion Dokars aus China angekommen, einem Theil der Zabluag,
welche der Kaiſer ſchuldet. Eden ſo viel noch wird täglich mit der Fre-
gatte La Blonde erwartet. * 2

— Es iſt eine Verordnung erſchienen wonach es den Handeltzeiben-
den bei Strafe unterſagt iſt andere Häfen in Coina zu beſuvea,
als Canton, Amoy, Foorchow⸗Foo, Ningpo und Shanhae.


 
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