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Mannheimer Morgenblatt — 1843

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März (No. 51 - 76)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44564#0209

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Carlsruhe, 1. März. Ihre Hoh. die Prinzeſſin Marie von Ba-
den und Höchſtihr Gemabl, der Herr Marquis von Donglas, ſind,
von Baden fommend, huie Mittag um 2 Uhr zum Beſuch der groß-
herzoglichen Famlie dabier eingetroffen und im Schloffe abgeftiegen,
Na der Tafel, um hals 6 Uhr haben dex Herr Marquis und diſſen
durchlauchtigfe Frau © mablin die Rückreiſe nach Baden augetreten.

Fraukfurt 1, März, In Monat Februar I, J. murbden auf der
ZTaunus- Sifenbahn 34,420 VPerfonen befördert. Die Geldeinnahme
während dieſer Zeit betrug 18,425 fl. A fr. . ; 7

Bom Untermain, 24. Fedr. Wie man bört, werden die Be-
velnächtigten der bei der Sifenbahn, die von Darmſtadt nach der ba-




fammentreten, um ſich über mandıe rätere Nefima ungen für dieſe
Bahn zu beſprechen. Daß im Gloßherzonthum Heſſenin Kuͤrze die
Hand an die Ausiührung des fraglichen Bahnbaurg gelegt werden wird,
iſt um ſo weniger zu bezwiifeln, als man weiß, daͤß zuu Behuͤfe der
erten Koſtendeckung die erforderlidhen Geldfummen zur Verfügung der
NReyierung ſtehen Namentlich hat dieſe bei dem Hauſe Notbichild., die
Summe von einer Miſtion Gulden hinterlegt, die von demſelben einſt-
Weilen zu 3 Vrozent jährlich verzinst mirb, die jedoch theilweiſe oder
im Sanzen zu jeder Stunde beliebig zurügd,ezogen werden kann.
Derlin, 27. Febdr, Angereat durch den Wiſfiorär Schmidt, wel-


hür gebalten hat, hat ſich nach dem Voͤrbilde der engliſchen Geſelllchaft
ein Frauen- Miſſions-Vereingebildet, an deſſen Spitze die Frau
Minıfler Eichhorn fieht, und ber e& ſich zum Zweck gemaͤcht hat,
auf die chriſtliche Bildung des weiblichen Geſchlechts, beſenders in Oſt-
indien und Syrien hinzuwirken.

Danzig, 20 Febr. In den Militärlazarethen Warſchaus iſt das
ſchwarze Sicder ausgebrochen, was hier die Saye, ‚alg ſei die Peſt
do:t, veraniaßte, Man Bat dort das Militär in andere Gebäude ver-
fegt und bofft ſo die Krankheit zu verdrängen. Möe es nur gelingen.

Geuf. Mehrere Blätter melven, es ſehe in Genf noch nicht ge-
heuer aus, Die Schweizer Zeitung berichtet ſegar, am 19. Febr. ſei
€g Wwieder rege geweſen, die Ausſendlinge der Inſutrektion baben die
Landſchaft durchlaufen, die Klubbs die Nocht duech ihre Verſammlun-
gen gebalien; man habe {n der Tempelgeſſe in der Vorſtadt St Ger-
vaig Weiber ſcharfe Patronen verfertigen und der Ordnung befreundete
Milizen von dort ihre milttäriſche Ausrüſtung auf das jenſeitige Ufer
in Sicherbeit bringen fehen.

Wien, -23,, Fedr, Die neue Reerutirungsvorſchrift hat, wie ver-
lautet die Genehmigung Sr. Maj. des Kaiſers erhallen und ſoll dem-
nächft veröffentlicht werden! Sie enthaͤlt vielfältige Verbeſſerungen und
Eileichterungen, Die allgemeine Dienſtzeit, die fonſt auf 14 Yabhre bes
meſſen war, iſt auf acht Jahre befhränft, Auch der darauf
folgende Eintritt in die Landwehr iſt Modificationen unterzogen worden.

Etin Caſſier der Nationalbant hier hat bei der Verwechflung
von Banknoten neuerlich ſtait 19 Stücken zu hundert Gulben eben fo
viel zu tauſend Gulden ausgegeben. Der ehrliche Empfänger mar ein
Wieſelburger Viehhändler, welcher die Noten durch ſeinen nicht Acht
nehmenden Knecht empfing und die Anzeige hierhtr, zur Freude des
Caſſters, auch ſogleich gemacht hatie.

‘ Zamburg, 23. Febr. Wenn einerſels viel über die hiefigen
Mißbräuche geklagt wird, ſo iſt es auch anderſeits billig, dasjentge
„„gebührend anzuerkennen, was über den gewöhnlichen Schiendrian ſich
erhebt, kräftig und mit Umſicht das Staatswohl befoͤrveri. Wir rech-
nen dohin unter andern Dingen die gute Einrichtung unſerer Sicher-
Leitepotizei. Erwägt man, baß Hamburgs Gränzen gering, die
Vorſtadie offen und der Tummelplatz mardher anderswo ‚vertriebener
Subjecte ſind, ſo muß man die Sicherheit bewundern, welche hier für



Perſonen und Eigenthum ſtait findet. In keiner Stadt von gleicher
Ausdehnung und gleichem Zuſammenfluß von Fremden, mit Wagrenz
lagern und Buden in ähnlichem Maße ansefült, komiit eine ſo geringe
Zabl von Diebſtählen und gewaltſamen Eirbrüchen vor, und die Schuct-
ligkeit, mit welcher Diebe ausgefunden werden, iſt nicht felten übers
aſchend! Für Hebler und ihte nichtswürdigen Gehülfen iſt Hamburg
nicht geheuer; Und wenn es anders wäre, würden wir längſt von Gaus
nern aller Art überlaufen ſein.

Paris, 27. Febr. Guizot ſoll ſeit geſtern unterrichtet fein, daß
mehtere der malconienten Conſervativen, die ſich gegen das Cabinet
vom 29. Oetober erhoben Hatten, in ſich gegangen find und die Coq-
jition verlaſſen haben, Es heißt, felbk Salvandy gehöre zu den
Bekehiten. — Man wettet ſtark auf den Ausgang der Debhatte über
Das DBertraucngvotum; die Chancen find in Ddiefem Augenblick für,
Suizot. — Bleiben die Miniſter in der Majorität, ſo follen gleich in
den nächſten Zagen die Geſetzvorſchläge über die Dotation des künftigen
Regenten die Budung eines Hofſtaates für den Grafen von Parig,. und
die Juſtitution des Staatsraths mit beſoldeien Geheimenräthen an die
Kammer gebracht werden.

Von der Khone, 23. Febr. Die letzien Berhaftungen in Lyon,
wo man einem eemmuniftiſchen Komplott auf der Spur zu fein glaubte,
haben bis jetzt zu keinem Reſuliate geführt, iadeſſen hat die Polizet

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Schweiz einwandernden Haudwertr zu vcrfahren. Der Slillſtand
in unfern Fabriken hat einigermaßen uadhgeloffen, IKdeffen And noch,
immer viele Tauſende unbeſchäſtigt und wüſſen daher hungern,. E$
war ein Glück, daß ſich dieſer Winter fo überaug milde zeite, denn
ſonſt wäre das Siend aufs höchſte geſtiegen und hätte vielleicht zu Emeu-
ten aller Ait Anlaß gegeben. ;

London, 25. Febr. Die Mehezaͤhl der Londoner Blätter mıldet
nach Mittheilungen, welche ſie aus Paris erhalten haben, Hr. Gutzot
halte ſich überzeuzt, daß er bei der Frage von den geheimen Fonds”
eine Majorität vou 24 Stimmen haben werde.

— Im Untechaus wurde heute das Budget vorgelegt. In den
Ausgaben hat eine Reduetion von 800.000 Pfd. Sterling ſtattgefunden.


Ausſichten auf Echaltung des allgemeinen Friedens; das Geſchrei ei-
niger Journaliſten nach Krieg ſei nicht alg der Ausdruck des hationas


Carlsruhe. Die Bewerber um nachbenannte erledigte Schul-
dienſte haben ſich bei ihrer vorgeſetzten Bezitkeſchulviſitatur innerhalb
6 Wochen zu melden: ; '

Durch rie erfolgte Penſionirung des zweien Hauptlehters Johann
Bapiiſt Gerber ift die zweite Haupllehrerſtelle an der Fatdol, Kuaben-
ſchule zu Breiſach, mit dem geſetzlich regulirten Dienſteinkommen von
zoofljährlich nebſt freier Woßnung und dem deitten Theil des Schul-
geldes, welches bei einer Zahl von 267 Schulkindern im Durchſchnitt
auf 1 fl 20 Er. jährlich für jedes Kind feſtgeſetzt iſt erledigt worden.

Durch die Penſionirung des Hauptlebrers Franz Xaver Baßler
iſt der kathol. Schul⸗ Meßuner- und Organiſtendienſt zu Uazhurſt
Amis Bühi, mit dem geſetzlich regulirten Dienſteinkommen von 175 fl
jährlich nebſt freier Wohnung und der Hälfte des Schulgeldes, welches
bei einer Zahl von eiwa 171 Schulkindern auf 1 fl. jährlich für jedes
Schulkind ſeſtgeſetzt iſt, erledigt worden.

Die erledigte evangeliſche Schulſtelle zu Dundenheim iſt dem Schul-
lehrer Georg Baumann, zu Lichtenthal übertragen worden,

Die ‚erledigte- evang. Schulſtelle zu Münzcsheim Brziıfgs Breiten
ift. dem bisherigen Schullehrer zu Daisbach Engelhaͤrd Freund
übectragen worden. ; '


 
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