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Mannheimer Morgenblatt — 1843

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April (No. 77 - 101)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44564#0356

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Obrigkeitliche Bekanntmachungen.
[780]3 Die eingetretene Erlediaung eines ärztlichen
und eines wuydärztlichen Armen-Bezirkes veranlaßt eine
neuere Eintheilung der betreffenden Herren Yerzte und
Wundärzte in die Armenbezirke, welche hiemit zur allge-
meinen Kenntniß gebracht wird.
Aerzte. ;
10. Bezick Lit. Au. L: Or. Stegmann
—— Lit. Bu. M: Hr. Pr. Anſelmino.



u.12. „ Y C, N u Z 3: Or. Stadtpbyſikus
Dr. Stebberger. !
u13 /Lit. D u Or Or. Pr. Zeroni, jun.

‚ Hoziıf Lit. E u Z1: Ot. Dr. v. Fiſcher.
Lit. F: Hr. Benſinger.
Lit. 6: Or. Dr. Paul.
Lit. H: Hr. Pr. Harweng.
¶Lit. 1 O Pr. Baſſerm ann.
Dann vom 9. Bezirk Lit. K u. 22: Or. Meermann.
14. Bezirk Lit. P: Or. Dr. Weiſſenburger.





CC@.\'ISÜ"C# — >
x 5 * — —

—— „ b O Sr Y⏑ -

16 Lit. R: Or. Schwab.

17 Or. Dr. Lhibaut.

18 , u Tu, U: Or. Dr. Abenheim.
, * Wandärzte.

S A u L: Or. Hofchirurg Stoll.

Lit B u, M: Or. Amtechirurg Nöthling.

Yıt. 6, N u Z 3: Or, Meßmer, ſen.

eit D u. O: Or, Lehlbach. ;

Vit, E u P:; Or. Meßmer, jun.

Lit. F u O; Or. Renſch.

Lit. G u. R: GHr. Eiſer.

Lit Hu S: Or. Schröder.

VE 1 TU Z1: Gr. ©- elo8.

Y K UU 22: Or. Bollinger.

Mannheim, 1. April 1843, - ;

; Großy. Armenpolizei⸗Commiſſion.

Riegel. Barth.

erung und zeitgemaͤße
Erlaͤuterung

über das im Morgenblatt vom 11. d., No. 85 von G. S,
erſchienene Inſerat, die angebotene Fleiſchlieferung Kä-
fertbaler Metzger betr.

[929]1 Wir, mehrere hieſige Metzgermeiſter haben
die ın dem Morgenblatt No. SO enthaltene Ankündigung,
wonach ſich die Herren Metzgermeiſter Jozann Meyer
und Georg Geiger anheiſchig machen, das Kalbfleiſch
um 7, das Rindkeiſch um 9, das Hammelfleiſch um 8
und das Schweinenfleiſch um 12 Kreuzer pr. Pfund aus-
zuwiegen, ohne alles Befremden ebenfalls geleſen, und
ihnenim Stillen dafür auch ſchon unſern Dank ausge-



Erwied


das verehrliche bieſige Publikum von der Möglichkeit,
dieſe Fleiſchgattungen um ſolche Preiſe zu liefern, zu
überzeugen, aber auch auf den Uebelſtand aufmerkſam
zu miachen, dem hieſige Metzger unterliegen, und die
DBände bindet, das Fleiſch um ſolche Preiſe nicht aus-
hauen zu können.
Die Urſachen ſind zweierlei Natur:
Die eine liegt in der Localität und der Art, wie ſich
der Gewerbsmann in der Stadt gegen jenem auf dem
Lande bewegt. G


ſeine Waare viel wohlfeiler verkaufen, wie der in der
Stadt, da er auch bedeutend wohlfeiler lebt, wie dieſer;
meiſtens beſitzt cr neben ſeinem Geſchäftsbetrieb etwas
Feld, oder ein Allmend, auch etwas Vieh, das ihm ſei-
nen Hausbedarf liefert; meiſtens bewohnt er ein eige-
nes Häuschen, oder er wobnt um eine geringe Miethe,
dieweit der bieſige Gewerbs⸗ und Mitteſmann ſich alies
dies, beſonders bei der jetzt herrſchenden Theurung um
einen enormen Preis verſchaffen, und eine Hausmiethe
bezablen muß, die ihn bei einer großen Familienzahl
hart drückt. Der Landmetzger zahlt weder Octroi noch
Laternengeld, iſt in Beziehung der Gemeinde und Kriegs-
ſteuer beiweitem nicht ſo boch angezogen, wie der Staͤd⸗
ter; der Aufwand für Kleidung iſt einfacher, das Schul-



5

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ſige Metzger jeden Werktag in die Schranne gebannt,
in welcher er durch koſtſpielige Erkaufung einer Fleiſch-
bank ein Kapital, früher ınit 1800 fl., letzt noch mit
5— 600 fl. aufopfern und verzinſen muß, und wodurch
er bei dem täglichen Beſuch der Fleiſchſchranne einen
Knecht zum Hin- und Herverbringen des Fteiſches mehr
zu yalten genöthigt iſt, weßhalb ınan annehmen kann,
daß durch dieſe verurſachten Koſten den Metzger das


zen Kreuzer zu ſtehen komint, ohne das Weißzeug und
die Kleidung / die dadurch gewiß Noth leidet, zu berech-
nen. Durch dieſen Schraͤnncverkauf und die dafur be-


Metzger die Verbindlichkeit, für eine dinteichende Quan-
tität jeder Gattung Fteiſch zum Verkauf Sorge zu tra-
gen, das Vieh mag rar ſein, oder nicht, theuer ſein,
oͤder nicht, dieweil der Metzger auf dem Lande in ſeiner


Er ſchlaͤchtet gewöhnlich nur dasjenige Vieh, was ihm
am wohlfeilſten cönvenirt, hat daher auch nur ſoviel
Fleiſch vorräͤthig, als er zu verkaufen beabfichtet, nach
Launẽ, Willkühr und Geld, während der hieſige Metzger


ters das Fleiſch um 3— 4 Kreuzer über den Tax er-
kaufen m uß, um nur ſeine Verbindlichkeiten gegen das
Publikum zu erfüllen. Abgeſehen von dieſem, ſo trei-
ben die meiſten Landmetzger neben ihrem urſprünglichen
Geſchaͤft noch andere Gewerbe; mancher iſt dabei Gaſt-
oder Weinwirth, ein anderer beſitzt Feidökonomie u. ſ. w.
was alles dahier der Fall nicht iſt, wo ieder Meßzger
auf ſeine normative Schlachtung angewieſen iſt. End-
lich haben die Landmetzger gegen uns noch dadurch ei-
nen großen Vortheil, daß ſie ihren geringen Bedarf
in den nahe liegenden Ortſchaften ihres Wohnortes leicht
aufzubringen vermögen, dieweil wir von hier aus mit
Zettaufwaͤnd und vieler Koſten in der Ferne unſere
Viehgaͤttung ſuchen müſſen. —
Facta, die nicht zu widerlegen ſind, und ſich als
wahr beſtätigen! der dielen andern Emolumenten nicht
zu gedenken, die dem Land⸗Metzger zu gut fomimen. .


hieſigen Metzger drückt, Liegt in der Natur der Schlach-
tung ſelbſt. 2— Hen

Der hieſige Metzger iſt auf eine Gattung Vieh be-
ſchränkt, die er ſich zu ſeinem Erwerbszweig wählt. So


oͤder Schweine ſchlaͤchten, uͤnd ſo umgekehrt, diewen der
Carlsruher, Heidelberger, Freiburger, kurz, jeder Metz-
ger im Lande jede Gattung Vieh ſchlachten kann, wel-


ſo darf er halt
er ſich bekennt.

Es haben einige von uns ſchon mehrmals Verſuche
gemacht, dieſem unnatürlich eingeroſteten Zwang ſich zu
entziehen, an mehrere Inſtanzen appellirt, und die Bitte
geſtellt, ſie mit ihren übirgen Zunftgenoſſen im Lande
doch gleich behandeln zu moͤgen; allein, mit vielen und
hedeulenden Koſten ward ihnen ihr ſo beſcheidenes und

doch nichts anderes ſchlachten, als wozu


Es wäre daher ſehr zu wünſchen, daß das verehrli-
che Publikum durch ſeine lauten Klagen und Bitten über


ſuchen möne, eine Verordnung aufzubeben, die das
Publikum fo ſehr benachtheiligt! und uns, wie geſagt,
die Hände bindet, wohlfeiler Fleiſch aushauen zu können.

Nur der Hofmetzger allein erfreut ſich ei-
ner ſolchen Ausnahme; er beſitzt gleichſam ein Nono-
pol, altes ſchlachten zu dürfen, was tom heliebt, und
obgleich Pripilegien dem Zeitgeiſt zuwider ſind, fo be-
ſitzt er halt doch eines, und wir ſind von dieſer Wohl-
that, leider! ausgeſchloſſen.


in hieſiger Stadt bei dem beſten Willen bis ietzt noch


ziehen zu können.
Mannheim, 12. April *

ehrere Metzgermeiſter.


_ | Empfehlung.
Gaſthaus zum gruͤnen Hof.

[90812 Die Eröffnung der Eiſenbahn, welche amı
10. d. M. ſtattſindet, veranlaßt mich, dem verehrlichen
Publikum bekannt zu machen, daß in meiner dazu be-
fonders neu eingexichteten Reſtauration bei Ankunft und
Abgang eines jeden Wagenzuges Gaſttafel! Speiſen
nach dem Speiſezettel und Getränke jeder Art bereit ſind.

Durch die günſtige Lage unmittelbar am Bahnhof
wird mein Haus, welches mit einem zur Sommerwirth-
ſchaft eingerichteten Garten umgeben iſt, an welchem
der Bahnzug vorbeiführt, dem geehrten Publikum einen
angenehmen Aufenthalt gewähren. *

Mit der Zuſicherung prompter und billiger Bedienung.

Earlsruhe den 8. April 1843. }

} E. Höck, Wittwe,

zum grünen Hof.

Erklärung. 4
[930]1 Es thut mir leid, daß ich durch das Nicht-
wiſſen, daß die tägliche erſte Eifenbaͤhnfahrt nach DHeiz
delberg 26. Stunde früher abgeht, und theils durch
ſtarken Cathaͤrr auf (große Verkältung) ec. bioher verbindert
war, von Mannheim oder Heidelberg aus nach Carls-
ruhe zu kommen, um die in No. 83 d. B. angegebenen
Freunde meiner Erfindungen aufſuchen zu konnen, und
meine in No. 56 2C. erwähnte Eiſenbahndraifine zu vol-
lenden, daß ich aber hoffe bald nachzukommen, doch früh-
ſtens Samſtag Nachmittag und ſpäteſtens an anderer
* wenn mich kein weiteres beſonderes Unglück ab-
aı . ;
‘ Manndeim. Lit. H2 No, 3, 12. 4, 43, *
Der Freiherr von Drais rc.

ſoosja In einer hiefigen Buchdruckerei wird ein Ser
Berlehrling angenommen. Derſeibe erhält ſogleich Bis
zahlung. Das Nähere bei der Redaction.

Anſtellungsgeſuch. ;
[910]2 Ein mit den beſten Zeugniſſen verſehener ge-
ſchickter Roch, ſo wie ein Ober⸗ und ein Zimmerkellner-
welche letztere engliſch und franzöſiſch ſprechen, wünſchen
Engagenients durch das Comptoir von
A Elemens Warnecke in Braunſchweig



* Vermiethungen.
[921]1 In Lit. PS No. 14 ift ein Zimmer an einen
ledigen Herrn zu vermiethen.

Fruſcht⸗Preiſe
von Mannheim und Heidelberg.







Heidelberg







; ! Man nheim

* v. 12. April. 1 0, 11. April.
] . 18%, isas.
( Malt. ‘ ſ. r. —
— — A — — 12 3
— S n 40 } 26 | 10 | 34
1 ©pel8 . + . 4— 6 38
Ran ) — i
—— 1 . * — 43 120
98 Daber; 2 7 |19 6 | 59
Linſen * 022 8 — * * *
Erbſen. ° *— — 5* —
SGrünelern . * — * —
— . e — H I8 —

Hirſen * ° ® ° — — 23
Haufſaamen — 2 2 2
Bohnen * — 44— 2









Reps —

- 425 Mltr. wurden überhauvt verkauft, — Mlir, einge
ſtellt, und durch erſtere 977 0. — fr. in Umlauf gefeßt
Mannheim den 12. April 1843.

— —
2 v

Chuno,







Sierbei vadiſches Gewerbeblatt Nr. 15.


 
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