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Mannheimer Morgenblatt — 1843

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Oktober (No. 230 - 255)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44564#0922

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„ Der Doktor von Bernkaſtel.
(Bon Ludivig Braunfels,) .
/ Der Ritter mit dem Burgkaplan

Sigt in dem küblen Keller;
Er flicht ſein beſtes Opmraß an,
Bernkaſtler Muskatellet:
Herr Pater, Ihr ſeid müd und krank;
So nebmt mir, nebmt von dieſem Trank!
Der iſt der beſte Doktor. —

Für Euern Wein ſag ich Euch Dank;
Wie ſollt' er heut mir munden!
Mein guter Biſchof liegt ſo krank,
Als könnt er nie geſunden.
Er hat durch's Land umher geſandt:
Wer ihm das böſe Fieber bannt,
Der iſt der beſte Doktor! —

Der Biſchof iſt ein braver Held,
So thät der Nitter ſagen;
Hat mich bei Sponheim auf dem Feld
Lus Feinden rausgefchlagen,
Ich will ihm zahlen meinen Dank;
Ich gieß ihm ein von dieſem Trank:
Der iſt der beſte Doktor. — .

Noch einmal trinkt er's edle Naß

Mit glänzend frohen Blicken;

Dann lädt er das gewaltge Faß

Auf ſeinen breiten Kücken;

Er trägt’8 zum Biſchof Bohemund:

Der Wein, der fließt aus diefem Spund,
Der iſt der beſte Doktor!

Der Biſchof hört’8 in gutem Muth,
Laßt die Arzuei ſich ſchmecken;
Das große Medizinglas thut
Den frommen Mann nicht ſchrecken;
Er trinkt ſo lang es läuft vom Spund:
Der Wein, der Wein macht mich geſund;
Der iſt der beſte Doktor! —

Nun baben unſres Biſchofs Kur
Viel Kranke nachprobiret;
Ein einzig Faß Bernkaſtier nur
Hat jeden gleich kuriret.
Das iſt der ächte Doktorwein! *7
Jor kranken Brüder, ſcheukt euch ein;
Der iſt der beſte Doktor.



Die befte Sorte des Bernkaftler Weins (Noſelwein heißt Dok tor.)

— ꝛ Aun t e s.
} Folgerdes Faktum gibt ein Beiſpiel von der Schnelligkeit der In-
duſtrie durch Eiſenbahnen und Dampfmaſchinen! Von Manchefter aus

pooler Kaufmann erhielt den Brief am Abend, und üich die Ballen


bringen Am andern Morgen um 3 Uhr wurden ſie per Eiſenbahn
nach Mancheſter befoͤrdert, wo mar ſie um 7 Uhr in der Faktorei des
Herrn T. empfing. Die Ballen wurden geoͤffnet, ausgepaͤckt und der
Maſchine uͤbergeben. Um 14 Ubr wurde das geſponnuene Sarn den
Powerlooms uͤbergeben, und dieſe brachten noch ſo viel davon zur rech-
ten Zeit vor dem Abgange des letzten Eiſenbahnzugs nach Hull fertig,
daß man dem Herrn Yı in Hull eine Probe von dem Zeuge ſchicken
konnte, welches diejenigen Oualitaͤten beſaß, welche die Beſteller ge-
wuͤnſcht hatten. Da am andern Morgen von Hull die Nachricht der
Zufriedenheit und einer erweiterten Beſtellung zuruͤckkam, ſo ließen die
Herren in Mancheſtet alle ihre Powerlooms arbeiten, und ſchon am
Abend des dritten Tages wurden taufend Stuͤck fertige Calicos, gedruckt,
geglaͤttet, faconnirt und verpackt, an die Beſteller uͤberſandt.



Entgegnung.
[2166]1 Die Nr. 226 Ihres vielgelefenen Blattes, bringt uns „Vo m
Rhein“ einen unſere vaterlaͤndiſche Thierarzueiſchule und die Thier-


Feder leicht zu errathen, der aber eben ſo fluͤchtig ift, als der Beſuch
des Einſenders ſelbſt. Eben ſo fluͤchtig iſt ſein Urtheil und ſein guter
Tath im Betreff der Beſetzung einer erledigten Lehrerſtelle an der großh.
Thierarzneiſchule in Carlsruhe. \ ;

Mit dem Wunſche, daß das Carlsruher Veterinair⸗Inſtitut in Mann-
heim, beſonders in der Bibliothek, im anatomiſch- paͤthologiſchen Ca-
binet und in der Inſtrumenten-Sammlung beſſer beſtellt ſein duͤrfte,
ſind wir Badenſer einverſtanden, koͤnnen aber bei dem dieſer Anſtalt
bis jetzt gewordenen Etat von kaum 2700 fl. ver Jahr, und bei dem
Junctionsgehalt ad 300fl. jaͤhrlich, den der anatomiſche Lehrer neben freiem
Logie genießt, insbeſondere aber bei ſeiner bedeutenden Hauptfunction
als Artillerie-⸗Ober⸗Thierarzt, nicht wohl mehr verlangen. Das Zeug-
niß, „daß wir tuͤchtige gebildete Leute unſeres Faches
ſind“, ſteht mit dem an den Haaren herbeigezogenen Schlußſatz, es
werde von beſtem Nutzen ſein, wenn auf die erledigte Leh-
rerſtelle ein Lhierarzt voneinem andern deutſchen Staate
berufen werde, in directem Widerſpruch: denn, wenn ſo geringe
Mittel hinreichen, Thieraͤrzte zu bilden, denen man das Zeugniß, daß
ſie „tuͤchtig und gebildet“ find, nicht vorenthalten kann; wenn fer-


es nicht noͤthig ſein, Andere zu berufen, und uns Badenſern wird

man doch nicht ohne beſonderes Beduͤrfniß die Ausſicht auf nur ſehr

wenige Staatsſtellen dadurch verkuͤmmern wollen, daß man einen Aus-

laͤnder beruft, wo es nicht noͤthig ift.
Aus Auftrag vieler Collegen. *

\ Ein badiſcher Thierarzt.



wurde in Liverpool eine Partie roher Baumwolle beftellt. Der Libct-


B NT WATE NT Z



[2179]1 &n Lit. E 1 No. S im Locale

derhaͤndler Bielefeld, ehemals

von Bernhard Langenbach aus Worms,






2—
De5 Dın, e Gebrüder Decker,
Leinwand⸗Fabrikanten
aus Oerlinghauſen bei Bielefeld,

[2175]1 empfehlen zur gegenwärtigen Meſſe wieder ihr
belanntes, beſtens aſſortirles Lager in

Hollaͤndiſcher u. Bielefelder



Leinen,



C. Daub,
* —*E — aus Mainz

159]2 Dat ſein vollſtändig ſortirtes Lager von Da-
menſchuben und Stiefeln und 2 während
der Meffe wieder in ſeiner früheren. Bude auf dem Pa-
radeplag dem Pfähserbof ‚generüber und empfiehlt . mit
fgog}er und dauerhafter Arbeit zu den möglichft billigen
Preiſen

Apotheker Geſuch.

12181]2 Ein mit guten Zeuaniffen verſebener Apo-
— — findet in einer frequenten Apoͤthele etwa
2 Stunden von Mannbeim entfernt, fogleidh eine Stelle.

/ Näheres auf muͤndliche oder frankirte ſchriftliche An-
frage bei der Red. des Manuheimer Morgenblattes.

— —




ſcheinlich vom Theater durch die breite Straße
und den Planken ein Geldbeutel verloren, in
dem 2 zwanzig Franes Stuͤcke 3 oder 4 preu-


kefanden. Der redliche Finder erhaͤlt gegen
Ruͤckgabe an die Redaction d. Blts. eine fehr
gute Belohnung. '

—— ———

Bauch ſeife

[2131]2 befler Qualität & 6'fr. pr, Pfds empfiehlt
W. Lillia, Lit, C 2 No, 11.





Taſchentücher, Gebild 6/4 und 12/4 breit, Handtuͤchern ꝛc.
unter Zuſicherung ver äußerſt billigſten Fabrikpreife,

Das Lager befindet ſich wie gewöhnlich bei Herrn
Gros unter dem Kaufhauſe.

Georginen oder Dahlien-
Ausſtellung
den 1. und 2. October im

botaniſchen Garten.

[2129]2 - _ U, Singer,.
 
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