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Mannheimer Morgenblatt — 1843

DOI Kapitel:
Oktober (No. 230 - 255)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44564#0927

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Wir die Unterzeichneten, erklären hiermit auf unſer Ehrenwort, daß wir auf
Jerlangen des Herrn Baron Julius v, Göler geſtern Abend mit Heren Moriz D.
Haber eine Unterredung in Bezug auf die von Herxn Baron v. Goͤler dem Hern


uns auf fein Ehrenwort Foͤlgendes erklärt hat:


habe, ſondern daß ibm (Herrn von Haber) erſt ſetzt zu Ohren gefommen


2) daß die von Hetrn v. Haber zur Aufklärung der Sache beflimmten zwei
Herren, nämlich der Herr Prinz von Salm und Herr Major v. Klod, ihn

Werrn v. Haber) nicht davon in Kenntniß geſetzt hätten, daß Hert Baroͤn
Cöler ihn den beiden obengenannten Herren zegenüber für nicht ehren-
haft erklärt, und ſich eines der ſtärkſten Auedrücke gegen ihn bedient habe,
ſondern daß Herr v. Haher erſt durch uns, die beiden Unterzeichneten, von
dieſen ebrenruͤhrigen Ausdrücken in Kenntniß geſetzt worden fei;

3) daß der Herr Prinz von Salm die ausgedehnieſtẽ Vollmacht von Herrn v.
Haber, und beſonders den Auftrag erhalten hätte, Herın v. Goͤler im
Falle ſich derſelbe ehrenrühriger Ausdrücke gegen Hern v. Haber bedienen
ſollte, ſogleich zu fordern.

Baden, den 17. Auguſt 1848.
George de Sarachaga.
Alfred Freiherr v. Zedtwitz.“

Die naͤchſte Folge war der Ausſpruch der 13 Herren. Er lautet:

„Bon Herrn Baron Zulfus v. Gölex aufgefordert, nach reiflicher Berathung
_E Kenninifnahme der obenſtehenden Erklärungen und Beurtheilung der Sachlage
u entfdeiden, ob er (Freiherr Julius v. Goͤler) ſich mit Herrn Moriz von Haber
— fönne, —
1) weil derſelbe behauptet, daß er den Freiherrn v. Göler babe fordern laſ-

ſen, un

2) 7 den zall, daß Herr d. Haber den Freiherrn v. Göler wirklich fordern
äßt,

erklären wir Unterzeichnete bei unſerer Ehre, daß Herr v. Göler außer Stand ge-
ſetzt iſt, dem Herrn v Haber Genugthuung zu geben, und fußen dieſe Erklärung
auf folgende Gründe: ;

1) Wir find der Ueberzeugung, daß Herr v. Goͤler berechtigt wäre, auch ohne
uns zu Rathe zu ziehen, Herrn v. Haber Genugthuung zu verweigern, weil
er (err Baron Julius v. Göler) Herrn von Haber vor Jahren deſchimpft,
und dieſer ihn nie gefordert hat.

3} Als attenmäßiger Beweis, welcher unſern obigen Ausſpruch begründet (daß
nämlich Herr Moriz v. Haber nicht ehrenhaft iſt, und daber
von keinem Eyrenmanne Genugthuung erhalten kann), liegt
die obige Erklärung des Prinzen zu Saim einerfeits und der Herren v. Saͤ⸗

rahaga und Zetowitz anxerſeits vox, aus welcher hervorgeht/ daß Herr
* Moriz v. Haber ein falſches Ehrenwort gegeben, und deßhalb
aufgehörthat, fäbig zu fein, Genugthuünß zu erdalten.

Baden den 17. Auguſt 1813.

S, Baron Maltzahn.
Edmund Graf Zichp.
Prinz Boriz Netſchersky.
Prinz Gagarine,

Alfred v. Lotzbeck.

Baron v. Frenilly.

S, de Canales.

Franz Graf v Schonborn.
Ferdinand St, John.
Arthur Graf Batthpany.
Samill v. Lotzbeck.

Carl Graf Henfkel v, Donnersmark.
Graf v. Einfiedel.




Um dieſe Zeit verbreitete ſich in Karlsruhe das Geruͤcht, Herr v.
Goͤler ſei gefordert worden, habe aber Genugihunng zu geben ſich ge-
weigert. Dies auf's Buͤndigſte zu wiederlegen, mar die Veroͤffentlich-


tel; ſo entſtanden die lithographirlen Abdruͤcke derſelben. Die Sache
mußte indeß ſo ſchnell betrieben werden, daß keine Zeit blieb, die eins
zelnen, Herren noch um ihre Einwilligung zu erfuchen. Eine ſolche
moͤchte überdies auch in ſo ferne als überflüffig erſcheinen, als die Ers
klaͤrung ein Dokument zur Ehrenrettung in einer Ehrenſache war, alſo
zu dieſem Behufe auf jede durch die Umſtaͤnde gebotene Weiſe benuͤtzt
werden durfte. Unrichtig iſt indeß Herr v. Haͤber's Angabe, als fei
dieſe Erklaͤrung in Wirrhshäufern verbreitet worden. Von Herrn v.
Goͤler aus ward ſte hauptſaͤchlich nur an Offiziere, vertheilt; doͤch mag
es ſein, daß ſich ein Exemplar auch ſpaͤter in andere Haͤnde veritrt

habe.
(Fortſ. folgt.)

Buntes.

+ Bet einer Theegeſellſchaft im Detmoldiſchen geriethen zwei Das
men in einen Rangſtreit, welcher durch die ploͤtzlichẽ Ohnmacht der Eis
nen auf komiſche Weiſe geendigt wurde. Die Eine ruͤhmte ſich naͤm—
lich, die Gattin eines Hofrathes zu ſein, worauf die Andere mit Ge-
ringſchaͤtzung erwiederte! ſie ſei die Gemahlin des Herrmanns monument-

teutoburgerwaldquaderſandſteinbedarfherbeiſchaffungsactiengeſellſchafts-

ausſchußmit. · Bei der letzten Sylbe: „glieds“ verſagte ihr der Athem,
ſie ſank von ihrem Sitze und mußte bewuͤßtlos aus dem Saale getras
gen werden. ; ; ’

+ Da fich jetzt die oͤffentliche Aufmerkſamkeit mit geſteigertem Ernſte
den Spielbanken zuwendet, ſo duͤrfte es jeitgemaͤß fein, an die Aeuße-
rung des Landgrafen Ludwig von Heſfen Homburg zu erinnern, der
durchaus nicht zugeben wollte, daß in *4 Badeort geſpielt werde.
Einſt machte man ihm auf ſehr eindringliche Weiſe beinetklich, daß-
wenn er das Spiel erlaube, nicht nur eine bedeutende Geldſumme in
die Staatskaſſe fließen, ſondern uͤherhaupt viel Geld in das Land kom-
men wuͤrde. Der Landgraf antwortete aber ernſt: Ich weiß auch-
daß ein neuer Schinderhann es oder dergleichen, wenn ich ihm die
Erlaubniß ertheile, auf den Straßen zn pluͤndern, mir vielleicht noch
groͤßere Summen zahlen wuͤrde, als ein Spielpachter; meiner Meinung
nach iſt das Hazardſpiel nicht beſſer als Straßenraub. Ich mag
nichts mehr davon hoͤren“ *



Tiſſot erzählt in ſeinem Werkchen: „Ueber die Geſundheit der
Gelehrten“: Zwei Bruͤder in Breslau forderten ſich heraus, wer am
laͤngſten rauchen koͤnne; Beide ſtarben am Schlagfluſſe, der Eine bei
der 17ten, der Andere bei der 18ten Pfeife.

Berichtigun g.
In No. 230 d. Seite I18 in der „Entgegnung“ fteht Zeile 8
von oben in einigen Exemplaren Mannheim ftatt „Manchen.“





Hvrigtettuche-






A& Gebrüder

[2190]1 Optiker aus — /




[2180]1 empfiehlt ſich zur hiefigen Meſſe, mit ſeinen
ſchon früher bekannten Waaren, nämlich: Multon, Fis

net und Hemdenflanel in ganz Wolfen, der im Vaſchen

empfeblen fi® zur gegenwärtigen Meſſe mit ibrem ſchon bekannten optiſchen Waarenlager: namentlich ihre fein nicht eingebtz audy Damenunterröde, Bügels und Bette

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