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Mannheimer Morgenblatt — 1843

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November (No. 256 - 282)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44564#1049

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Ro. 262.

Tagsbericht.


im naͤchſten Jahre, wo die eigentlichen Mauerwerke nach allen Rich-


die fuͤr das großartige Unteruehmen ſo nothwendig iſt. Wie man aus
glaubwuͤrdiger Quelle vernimmt, wird demnaͤchſt eine Bundescommiſ-

ſion das bisher Geleiſtete in Augenſchein nehmen und daruͤber berichten.



Freiburg, 6. Novr. Wie wir vernehmen, hat Hr. Regierungt-
rath Banawarth in Folge andauernden nawohlbeſindens geſtern ſei-


2

geordneter der Stadt Freiburg abzugeben. Es wird demnach zu deſſen


wieder dem frühern Wahleollegium anheim faͤllt.

Conſtanz/ 26. Oet. Der Uebertritt eines geachteten katholiſchen
Landhgeiſlichen iu unſerer Nachbarſchaft, des Pfarrers M. zu W., zur
proteſtantiſchen Kirche, welchen er dieſer Tage ſeiner bisherigen kirchli-
&en Oberbehoͤrde, der erzbiſchoͤflichen Curie zu Freiburg, notifteirte, er-
regt um ſo groͤßeres Aufſehen, weil in neueſter Zeit auch bei uns ein
ſirenger, ſelbft ultrakatholiſcher Geiſt ſich geltend machen will, freilich
ohne bis jetzt großen Anklang finden zu koͤnnen. Die Verbreitung der
iuſiedler Vundermedaille, die Empfehlung und Einfuͤhrung von Schrif-
ten, in denen auf die groͤblichſte Weiſe der Charakter der Neformato-
ren und ihr Werk beſchimpft wurde, ward zwar von gewiſſen Leuten
* hier verſucht; unſere beſonnene Regierung hat indeſſen durch eine
gerechte Maßregel dieſen Umtrieben Schranken geſetzt. Nichts iſt in-
deſſen fuͤr das leidenſchaftliche Weſen jener reactionaͤren Partei, die
vom kirchlichen Standpunkt aus ſo große Verwirrung in Deutſchland


ais die zehaͤffigen Verfolgungen, denen die edelſten Maͤnner der katho-
liſchen Kirche, wie v. Weſſenberg, Hirſcher und Andere, von Seiten
dieſer Coterie ausgeſetzt ſind. * * \

Vom Neckar, 4. Nov. Mit Beſtimmtheit verſichert man, daß




die Arbeiten an der wuͤrtembergiſchen Eiſenbahn demnaͤchſt beginnen ſol-
len, da die mit der Pruͤfung des zu waͤhlenden Traktes beauftragte
Commiſſion in Stuttgart ihre Vorarbeiten vollendet hat.
München, 3. Nov. Wie man hier hoͤrt, wuͤrde ſich die derma-
len verfammelte Zolleonferenz in Berlin auch mit der Frage: ob eine

Induſtrieausſtellung von allen Staaten des Zollvereins ſtattfinden, und



Von der Donau — 2— Berichte aus Odeffa vom 12. d.





traͤchtlich. Kaiſer Nicolaus hat den Gemeinen und Offizieren, welche


und Auszeichnungen geſpendet. — Die Deſertionen unter den ruſſtſchen
Truppen ſollen noch immer ſehr haͤufig ſein.

Paris, 4. Nov. Telegraphiſche Depeſchen. 1. Bayonne, 2.
Rov. Martinez de Ia Roſa hat am 30. Oct. im Congreß czu Madrid)
den Bericht, bezuͤglich auf die Erklaͤrung der Volljaͤhrigkeit der Koͤni-
gin, uͤbergeben und darauf angetragen, daß dieſe Erklaͤrung zu erlaſſen
fei. Der Bericht iſt von der Kammer guͤnſtig aufgenommen worden.
Saragoſſa hat ſich unterworfen General Concha iſt am
28. October Abends mit ſeinen Truppen in die Stadt
eingeruͤckt.

— 2. Perpignan, 2. Nov. Am 28. Oct., dem Tag der Ueber-
gabe von Saragoſſz, hat General Concha ein Regiment nach Gracia
abgeſchickt. Am 31. Oct. war die Uneinigkeit unter den Inſurgenten
Der Junta war es nicht gelungen die
Compagnie Galeerenarbeiter zu entwaffnen. Die Pluͤnderung der Haͤu⸗
ſer und Magazine dauerte fort. Am 31. Oct, wurde Girona noch im-
mer beſchoſſen. An demſelben Tag iſt Martell in's Fort von Figueras


zu Bascara liegt, ihre Waffen weggeworfen. Am 1. Nov. wurde noch
den ganzen Tag uͤber Kannonenfeuer von Girona her gehoͤrt.

— Die Capitulation von Saragoſſa lautet dahin, daß die nach
dem Geſetz zur Nationalgarde gehoͤrenden Milizen ihre Waffen behal-
ten, die Freicorps aber und alle von den Inſuͤrgenten creirten Trup-
penabtheilungen entwaffnet und aufgeloͤſt werden; ebenſo ſoll ſich auch
die Junta ſaͤmmt der Municipalitaͤt und der Provinzialdeputation auf-


men haben, werden nach Haus geſchickt und verlieren ihre Grade und
Decorationen.

— Nach Berichten aus Madtid vom 30. Oct. iſt es entſchieden,
daß die Koͤnigin Marie Chriſtine nach Spanien zuruͤckgerufen wer-
den wird.


 
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