Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Pfälzer Bote für Stadt und Land (27) — 1892

DOI Kapitel:
Nr. 1 - Nr. 10 (1. Januar - 14. Januar)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44150#0015

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext





Trunk



das

ch liegen.

dem Weih⸗
zufolge der
lgendea mit

äusler her—

Eelheiden.

e von einem

m andern

chich ſelbſt
Mitleid mit

e haben mich

anders, ich

Talentloſig⸗

Brettern —“

„ein ſchwaches
7—

Haben Sie
dent?“

ine janz kurze
n laſſen uf de
nit de Kleeder

bei mir enga⸗
wf mittheilen,
Billard ſpielt;
terdirektor.

der Müllrr zu
len Bällen
um, und iſt
gefunden hat.“

er vorzüglichen
à Monats nur
Du das nur



N.
— —

in Heidelbers.

— —

— —



Erfcheint ta rarı
SamftagsS * Unte Bbtane, rr 2
Mt. 1.20 obne X Poſtaufſchlag. Beſtellungen
da den Voſtanſtalten u. bei der Expedition Zwingerſtraße?.





— —
Hrutßen, Philippsburg.
ttin, Neckargemünd, Mosbach,

C.EVihooieb.Egerthetrs








\
It. ZJulius Jecker in Heidelberg—


Seidelbera, Nenſtig, den 5 Inunt a




vou Gebr. guner
— — —



ixm geidelberg,



—— — — ——
Beſtellungen

uf den Plalzer Boten werden fortwährend bei
faͤramtlichen Boflanſtalten, bei unjeren Traͤgerinnen.
jowie in anjerer Expedition Heidelberg, Zwinger⸗
fraße 7 entgegen zendmmen.

Berlag des„Pfälzer Bote.“





bedichtrißtene
auf den verewigten Prälaten
Dr. Johannes Janſſen,

gehalten im Dome zu Frankfurt a. M. 27. Dezember 189L
von Domkapitular AWbt in Limburg.



und hat diefes gefchrieben. Und


wahr ift. (Joh. 21,24.)

Bangigkeit befürchten zu müffen glaubten: Johannes
Janffen iſt ſeinen Leiden erlegen.
Schuierze konnte man ſich mit dem Gedanken vertraut
machen, daß er von uns ſcheiden würde,

Ruhe unid Erholung haſt Du edler Todter, von Dir
gewieſen,

Haus ankiopfte, den haſt Du nicht abweiſen können.



der Himmel über der Erde erhaben iſt. Nach
Nach Gottes Ge—

leben, wenigſtens noch ein Jahr.
ſein Ziel erreicht.

danken war ſeine Aufgabe gelöſt,


führung ſeiner Pläne, kein Einziger iſt bei ihm un—
erſetzlich. Er gibt uns die großen Männer nach ſeinem
Wohlgefallen,

an der Bahre ſeines treuen Freundes, des Stadt—
pfarrers Münzenberger von Frankfurt; heute liegt
er an ſeiner Stelle; heute iſt der um den Freund
klagende Mund nun auch vexſtummt. die Denkerſtirn
iſt blaß geworden und die Ruhmesfeder ſeiner Hand
entfallen.

— — —
Criminal⸗ Novelle von Carl Ed. Klopfer.
„Sie haben es errathen!“

29)



zu gut wußte.”


der Thaͤter ſein?

Marie preßte ſtreng die Lippen aufeinender als müſſe
fie Muth Jammeln zu ihren weiteren Srflärungen. Dann
fegte fie ihre feine Hand guf den Arm des Amtmanns und
beugte fich dicht zu ihın Herab.

„Herr Doctor — e& wird mir ſchwer, fortzufahren,
aber e8 wäre gleichfalls ein Verbrechen, wennidh uͤber das
ſchweigen woNlte, was in der letzten Stunde in mir auf⸗
daͤmmerte

Sie nahm aus ihxer Manteltaſche ein blaues Seiden-
tuch das fie vor den Amtmann auf den Tifdh legte, dann
30g fie ibren Stuhl heran, feßte ſich und füſterte nabe
an das Ohr Ramberg’$ geneigt, lännere Zeit mit ihm.

Das Geſicht des waderen Jurijten wurde imuer er⸗
vegter bei dem, waz er vernahm, fjeine Augen Leuchteten,
in jeiner Bruft arbeitete e& mächtig, aber er hHörte Fräulein
— an, ohne fie anders als durch einige unwillkürliche
Ah's! und Oh sl' zu unterbrechen. —

Als Marie eine Viertelſtunde ſpäter die Gerichtsſtube
verlaffen hatte, ſaß ex noch immer auf ſeinem Stuhle. den
Snenbogen auf den Zijch geftemmt, das Kinn -n die Hand
gelegt und gedankenvoll vor fichhinjehend. Endlich ſprang
er auf und Mingelte dem Gerichisdiener.

8.

Ungefähr eine Stunds darnach empfing der Amtmann
— Weller in feinem YBurean.

„Sie haben mich rufen laffen,“ begann der Kaufberr
nach vertraukichem Gruße, „vieNeicht wieder in der Ange—
legenhett diejes famojen Hert Hlügels ?”

— ijft e8 eigentlidh nicht“, fagte Ramberg
tubl einen Seitenhlick auf die Meine Zapetenthür zu jeiner




Heute, am Feſte des hl. Johannes, begraben wir

„Und wir wiſſen, daß ſein



wenigſtens mit Theilnahme vernommen werden. Denn
ohne zu übertreiben, darf wohl geſagt werden, daß
Janſſen im Leben die Kreiſe ſeines Ruhmes über den
ganzen Erdball gezogen hat. Doch nicht dem, großen
Gelehrten, nicht dem berühmten Hiſtoriker, noch ſeinen
uͤnſtetblichen Werken, welche ſeinen Weltruf begründet
haben, ſollen meine Worte gelten, das möge den
Männern der Wiſſenſchaft überlaſſen bleiben, welche
feine Verdienſte anerkennen werden — ich habe nur

einen ſchlichten
Nachruf zu widmen.

Kennzeichnend für den demüthigen Sinn des Ver⸗
ſchiedenen iſt die Abſehnung aller Lobeserhebungen;
nöch kurz vor ſeinem Ende detonte er. man ſolle ihn
doch nicht ſo viel loben. Johannes Janſſen war ge—




ſchen Sage berühmten Stadt Lanten von gottesfürch⸗

Kuaben den Grund zu der Glaubensſtaͤrke und Innig—
keit, welche den großen Gelehrten ſo auszeichneten.

Gott hatte ihn zu Größerem auserwaͤhlt. Nach Voll⸗

in dieſer Stadt hat er dann ſeit
dem Jahre 1854 gewohnt. Mit Leib und Seele iſt

innig verwachſen. Einer der berühmteſten. Söhne



Böhmer, gab ihm die Anregung, das Material zu
ſeinem berühmten Werke aus dem Frankfurter Archive
zu benutzen. Deshalb bildet Frankfurt einen großen
Faltor in Janſſens Leben, und es iſt zweifelhaͤft, ob
er an anderer Stelle das geworden wäre, was er


lannt und ein Monument der Dankbarkeit ſeinem

Rechten — die in ein Nebengemach führte. Es be⸗


len, Herr Weller.“
Eine Fuͤndangelesenheit? Und — ich bin dabei be⸗
tbeiligt?“




haben ?“

erheitert auf.
„Ab — und das wiffen Sie [Hon? DasS geiteh’ i —
hahahba! — Sie ſind doch ein vortrefflicher Amtmann.

AuzZgezeidhnet. Haben Sie e3 da ?”

den Scherz eingehend.
des Geiepes, müffen Sie erſt nachweiſen,
iſt!

Hahaha! Alſp muß ich eine genaue Beichreibung, eine
Art Signalement davon entwerfen? Gut Es iſt ungefähr
von diejer Größe,“ er zeidhnete mit beiden Zeigefingern
den Umfang des TuchesS auf den Tich „auS blauer Syoner
Seide, hat einen ziemlic breiten, weiken Randitreifen und
in einer Ede den Buchitaben W. Wenn Sie geftrenger
Herr Amtmann darauf beſtehen. ſo kann ich Ihnen ſogar
die Form diefes Monogrammes in Sebenzardße lauf das
Paͤpler malen es iſ in rother Seide geſtickt.“

ez Weller hinhaliend. „Iſt es das?“








Iard und dad nit komiſcher Feierlichkeit die Verſicheruna
ab, daß er jein Sigenthum wiedererkenne Ramberg lupfte
hin daͤs Tuͤch mit einer ſpielenden Beweaung aus der
Hand, und ftecte e& wieder zu ſich.



„Nachdem Sie die richtige Beſchreibung von dem Ob⸗

großen Lehrer errichtet, es iſt dies das Werk Böhmers
deben, Briefe und kleine Schriften.“ In der Liebe zur
Wahrheit und in dem Streben, der verdunkelten
Wahrheit zum Siege und zur Anerkennnng zu ver—
helfen, in dieſem Streben gelangten ſie beide zu dem—
felben wiſſenſchaftlichen Ergebniß, aber nicht an das—
telbe prattiſche Ziel. Denn obgleich Böhmer ihn zwar
erkannte und ſtaunend bewunderte den hehren Gottes⸗
bau der kath. Kirche, kam er nicht zu dem Entſchluſſe,
feinen Fuß 'in dieſen zu ſetzen. Janſſen wollte mit

den; er wollte den großen Schritt thun aus dem
Schiff in das Heiligthum der Kirche, um der katho⸗
liſchen Kirche ſeine Traft zu widmen, um ſein Leben,
ſein Wiſſen, ſeine Forſchungen, ſeine Feder in den
Dienſt derjenigen zu ſtelien, von der er glauhte, daß
ſie die Grundfeſte der Wahrheit ſei und die von
Gott gefetzte Hüterin des Rechtes, der Gerechtigleit
und der wahren Freiheit. Um noch ein größeres An—
recht auf fie zu haben, that er den bedentſamen
Schritt zur Erlaͤnguͤng der Prieſterweihe und ließ ſich
im Jahre 1860 die biſchöflichen Haͤnde auflegen Und
Gott ſei es gedankt! Janſſen iſt ein tiefgläubiger,
frommer Prieſter geweſen, das muß Jeder ſagen, der
ihn am Altare geſchen hat. Wie der Apoſtel Johannes


um Kraft und Muth zu ſchöpfen, ſo gab ſich Janſſen
dem Heiland im hl. Meßopfer hin, und gleich Strömen
des dichtes nahm er die göttliche Gnade in ſich auf.
Wie groͤß war ſeine Freüde, als der Heilige Vater
ihm die Vergünſtigung gewährte, eine eigene Haus-
kaͤpelle zu haben und nit dem Heiland im Altars—
fatrament gleichſam unter einem Dache zu wohnen.
Dort kniete er manche Stunde des Tages und der





nicht bei den dringendſten Arbeiten, ausgeſetzt.

So hat Janſſen ſich denn erwieſen als eine echte
Johannesſeele Mit der Frömmigkeit und dem Glauhen
derband der Verewigte auch einen makelloſen Charakter
und große Sittenreinheit. Sein Leben liegt ja wie
ein offenes Buch vor uns. Wenn er auch, wie jeder
Prieſter, ſagen muß: AMea culpa, mea maximâ
culpà, ſo hat der Verſtorbene die Selbſtheiligung und
Vervollkommnung des Herzens als eine Pflicht des
Prieſters geübt. Welch ein kindliches, einfaches Ge⸗
mitth beſaß der große Gelehrte! Er war ein wahres
Juwel der Herzenseinfalt, und gerade dieſe Herzens—

jecte gegeben,“ ſaate er miteiner ſpaßhafter Amtsmiene,
„io erbürgt mir u00 die Frage, oh Sie allenfalls ihre
6 baͤran durch einen Eid zu erhärten ver⸗
mögen

Haͤha, Sie ſind heute bei trefflicher Laune Ia denn
daß es mein Tuͤch iſt! Aber ſagen
Sie doch, wie kommen Sie dazu?“

Der erſte Finder war eigentlich kein Menſch, ſondern

heinuchung nicht ſo ſchwer in die Waaſchale fällt. Befagtes
Thier jeßte fich in den Befiß diefes Zuch, barg e8 in feiner
Höhle und Hätte e& vorausjichtlih wohl zu eigenen, Übri-
gens nicht ganz klaren Zwecken verbraucht. wäre nicht der
allgewaltige Tod diejem egoiſtiſchen Bochaben bindernd
in den Weg getreten, oder — um mich projaijcher und ver-
ftändlicher zuͤszudrücken man fand heute Worgen dieſes

verfchleppte.” . ; C

Der Amtmann behielt noch inmer den leichten, ſcherz⸗
enden Converfationston bei, theilte aber während feiner
Rede einige verftohlene Blide zwiſchen der bereit$ er


SGefichte des volfommen arglofen Herrn Welers Ebene
urgemüthlid fuhr er in feinen hinausgeworfenen Aus
fort al3 erwähne er nur ganz Selbſtverſtänd⸗
iches.

Sie verloren dieſes Ihnen beſchworeneruahen zuge.
hörende Tuch, wahrfcheinlidh ohune darauf zu achten, wohl
geitern Nacht3, als Sie, nachdem Sie den Brandftifter
Hıinel fo lange beobachtet Hatten, ungefähr ein Viertel nad
elf Uhr über den Hof der Sendler’fhen Villa gingen und
vom Staligebäude fommend, Monfieur Philax durch einige
Qiebkofungen beruhigten.“

Gortſetzung folat)

















































































 
Annotationen