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Pfälzer Bote für Stadt und Land (27) — 1892

DOI Kapitel:
Nr. 31 - Nr. 40 (9. Februar - 19. Februar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44150#0143

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Anfang
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fal

— — — 2 — Sonn⸗ und Feiertage
SamfiagS mit UnterHaltungsSbeilage. Preis vierteljährlich
ME 1.20 “ohne Trägerlohn u Voͤſtauffchlag Beſtenungen
bei deu Poftanſtalten u. bei der Expedition Zwingerſtraße.

Verantwortlicher Redalteur:
Julius Jecker in Heidelberg.





— — — —
Beſtellungen

auf den Pfalzer Goten werden fortwährend bei
fämmtlichen Poſtanſtalten/ bei unjeren Trägerinnen,
fowie in anſerer Erpedition Seidelberg. Zwinger⸗
traße entgegen zenommen.

Berlag des „Pfälzer Bote.“

„ÖOOO@OO...O.„OO
® Kür..die. confelfonelle : Solksfhnle.

„Alle, die es mit der Erhaltung der Geſellſchaft,
des Thrones und des Staates wohlmeinen, haben das
dringende Intereſſe, daß ein gläubiges Geſchlecht her⸗
anwaͤchſt, fagte der Abg Poͤrſch in der Sitzung des
Abgeordnetenhauſes am 28. Januar. Wenn nun dem⸗
gegenüber der Abg. Richter meinte, die Sozialdemo⸗







draͤlie habe mit der Religion nichts zu thun, weil ſie
auf das Diesſeits die Religion aber auf das Jenſeits
ziele, ſo iſt das für den Standpunkt des genannten
Abgeordneten und ſeiner Parteigenoſſen gewiß lehr
bezeichnend wenn es auch andererſeits von großem
Zuͤlereſſe iſt, daß derſelbe Mann, welcher mit großer
ditiſcher Schärfe die Unmöglichkeit des ſozialiſtiſchen
Staates dargethan Hat, eine jo wirkſame Waffe gegen
die Sozialdeiuokratie wie die Religion nicht anerkennt.
Wehn- der nationaliberale“ Abg: v. Eynern hexvorhob,
daͤß im Religiongunterricht hauͤptſächlich das den ver⸗
ſchiedenen Coͤnfeſſionen Gemeinſame des Chriſtenthums
zelehrt werde, „die Grundlehren des Chriſtenthums,
wie ſie etwa in der Bergpredigt zum Ausdruck gekom⸗
men find,“ ſo beweiſt das, daß dieſex unverbeſſerliche
Lulturkainpfer trotz der deutlichen Zeichen der geit
nicht3 helekut und nichts vergeſſen haͤt und daß bei
ihım (wie bei ſeinen Parteigenoſſen, noch immer der
Geiſt der Simultanſchule lebendig ift: Die Parteien
dagegen, welche ſich offen auf dem Boden des poſiti⸗
ven Chriſtenthums ſtellen, vertreten den Grundſatz,





lage eines beſtiminten religjöſen Bekenntniſſes, der
Coͤufeſſion, möglich ſei; ſie fordern deshalb nachdrücklich
die cönfeſſionelle Erziehung und die confeſſionelle
Voͤlksſchule. Auf dieſen Standpunkt haben ſich er—



von Zeugen erſten Ranges berufen. Zwei derſelben

— — —⏑ —
Orginalroman von Marie.Dobfon.





20)




für Stadt

Seidelberg, Samitag —




Anzeige⸗Blatt fur die Amtsbezixle Heidelberg
— — Schwetzingen, Philippsburg,
Wiesloch Bruchfal, Bretten, Neckargemund/ Mosbach,
Eberbaͤch Buchen Walldurn/ T.Biſchofoͤh. Wertheim ee.

37 Jabrg.

in Heideiberg, Zwingerſtraße?.





tanfiebers hinein:



jein, ſo darf der Religiongunterricht nicht wie ein
Fach unter aͤndern Faͤchern betrachtet werden, es muß
vielmehr der religloſe Geiſt das ganze Weſen der
Schule durchziehen Daß hierbei abex die confeſſio⸗
nelle Verſchiedenheit zwiſchen den Zöglingen oder



ſei, liegt auf der Hand.
uebungen am Anfalig und Schluß des Unterrichts in
Aner Simullanſchule weggelaſfen oder aller eonfeſ⸗
ſionellen Faͤrbung entlleidei werden. Wie leicht kann
einerſeits ein undborſichtiger (fügen wir noch hinzu ein
unduldſamer) Lehrer bei den übrigen Lehrgegenſtanden
nachiheilige Aeußerungen in relihiöſer Hinſicht ein⸗
ſtreuen; wie nachtheiig kann er ſchon durch un⸗
zweckmaͤßige Wahl bon Vehrbücher einwirken! Simul⸗
ianſchulen führen daher entweder zu confeſſiouellen
Reibungen oder zu Indifferentismus. Hiermit Der-
dinde ich den allein bei Confeſſionsſchulen zu realiſi—
renden: Wunfch, daß der Geiſilichkeit die Mitaufſicht
uͤber die bffeutliche Schule erhalten werde Dann


der engliſchen Regierung, die Unentgeltlichleit des
Volks ſchuluuterxichis einzuführen, und zwar ſowohl in
den cdufefſibnellen Pfarrſchulen wie in den religions⸗
lofen Staatsſchulen, hatte vielfach die Befürchtung er⸗
weckt, eine ſolche Maßregel könne die eonfeſſionellen
freien Schulen gefährden Lord Salisbuxy verſuchte
nun in Aner Rede, welche er vor zwei Jahren in
Newport gehalten, dieſe Beſorgniſſe zu zerſtreuen
„Würde das: neue Syftem, ſagie er damals, wirklich
zur Zerſtörung der confeſſignellen Schulen führen,
jo wäre dasſelbe für das Volk kein Segen, ſondern
ein Fluch.“
Kirche oder chriſtlichen Sekte er angehoͤren mag, in
eigenen
Religlon erziehen zu laͤſſen, anſtatt daß man ſie in
den geiſtloſen, verwäſſerten, mechaniſchen, angeblichen
Religionsunterricht noͤthigt, der in den Boardſchulen
im Schwunge iſt. Es liegt in der Natur des Reli⸗


gaͤnze Botſchaft der

uͤnd daß er den Schülern die
wie er ſelber ſie em—

Glaubenswahrheit überliefere,
pfangen hat.

daͤßz der Lehrer gegen ihn aufrichtig iſt, dann wird

und ihr Vormund — dieſer — —— ein fehr ernites



ten. war



bheendeter Lehrzeit l | l
Guroba zu begeben, und fein Vater hHatte ihm feine Zu-
ftimmung dazıur ertheilt. Beide hatten natürlich erfahren,
daß fie in Deutſchland eine Stiefſchweſter beſaßen, deren


heide Feinen lebhafteren Wunſch, als den— ſie kennen zu
lernen.

— Na längerer Beit der Nuhe bezünlich ihrer Tochter,
ward Fran Sommerfeld in kraurigiter Weiie DUr HELIK
Walldoͤrfs Briefe aus dieſex aufgeſchreckt Seinen Befürcht⸗
ungen hinfichtlih ſeiner Gelundbeit ım @
ſchoͤnkend! erfuhr Kie Ihon durch die nächſte Poſt ſeinen be⸗
Teif3 eingetreten Tod, und Der-Lejer weiß zur ene
wag diejer zur Folge gehabt. AIS in Bezug auf Elfriedens
Vormundfchaft wiederum alle3 geordnet war, verfloß dieſe
hetreifend noch die Beit in ſorgloſer Weiſe bis unerwartet
Frau Lindens


und ift dabei ein ſehr hübſcher, ſtaltlicher und weltaewandter

Iauͤn von iedenfalls großer geiltiger Begabung· So






Tauſchuig. Wir haben in den jüngſten Tagen viel
von Verbrechen, Sünden und Elend gehoͤrt, und es
gibt Leute, welche der Geſehzgebung zuͤmuthen ein
ficheres Heilmittel fur dieſe Uebel zu ſchaffen. Es gibt
nur ein jicheres. Heilmittel : die-Erziehung der Kinder
im. Oriftliden Glauben, Daͤtum empfehle i Ihuen
al8s. das theıterfte Befigthum freier Bürger allen Ern-
ſtes das Recht zu vertheidigen, Daß. unjern und allen
Kiuͤder die voͤlle Wahrheit
des Chriſtenthumd wie wir ſie glauben gelehrt werde,
und daß keiner Theorie, welche die Staalseinmiſchung

werde dieſes höchſt? Vorrecht, das Chriſten beſitzen
können, zu beeinträchtigen oder zu vereiten

Moͤgen ſolche Stiminen Beachtung finden; auch im
Lande Bad en!



2

K A R
Deutſches Reich

»Berlin 11. Febr. Die Karſerin befindet
ſich nach einer leidlich verbrachten Nacht heute weſent⸗

lich beffer. Der Bundesrath ertheilte in der heu⸗


faften mtt befchräukter Haftung in der
voͤn den Ausſchuſſen vorgeſchlagenen Faſſung ſeine
Zuſtimmung.

Berlin, 11 Feb. Die Volksſchulgeſetz Com⸗
miſſion des Laudtags berieth heute den 85 und





ion au nar der Vorſicht Halber ufw“.
Dieſe —
Ruhe und Soraloſigkeit

m ihre Tochter aufgeldredt. So-



wie Bater und Tochter

gegenüber. Es konnte aber auch im Alter von fünfzehn







niittheilte.
duͤſe ore jealiche Verwandte in Curopa da,
wuͤßte ſie zur Geniige, wie.
Qindenz. werden mußte, mährend D
gewejen, Daß fie in Dderen leicht erreichbarer Nähe gewohnt.
Der Brief ihHrer Coufine fi
Meije aufgeregt: diefe hatte geſchrieben:

— — Elfriede wird ein ſelten ſchönes Mädchen
— Sie befibt dabeieine unbejhreiblide Anmuth und
MNatürlichkeit und hat dabei eine über ihre Jahre hinans-
gehende3 beitimmtes Auftreten und Benehmen, waS indes
mit ihrer ganzen Ericheinung übereinftimmt. Dies verdankt
fie dem Aufenthalte im, Waldorfichen Haufe, in dem
tillen Feden : .. + . Hätte.fie nicht zu der erzogen wWerden
Fönnen, _ die fie i{t und immer mehr werden wird, Frau
Malldorf behandelt fie in üebevoller, mütterlicher Weiſe,



| Aber auch ihr
VBormund Ionnte möglidhermeife auf

fie in beitimmter, falt {tvenger Weife behandelte, was ſtets
au3 E{friedenz Briefen Hervorgegangen, ſie ſelbſt aber
immer anerfannt, und dann wuͤrde es ihm, dem weltge-
wandten Mann,
nicht ſchwer werden, die Neigung ihres Kindes zu ge⸗
winnen.




zewsli ab auf Ertheilung des Religionsuntexrichtes
in polniſcher Sprache und Aufnahme des Polniſchen
alz Unterrichts⸗ Gegenſtand in den Lehrplan. Sie
lehnte auch einen national liberalen Antrag ab, wo⸗
nach das Deutſche als Unterrichtsſprache für alle
Fächer vorgeſchrieben ſein ſollte. Culusminiſter v.
Zedütz und die Corſervativen wollten es bei der bis⸗
derigen Vexwaltungaͤpraxis bewenden laſſen.

* Berlin, 11. Febr. Geſtern Abend fand ein

im-Kaijerhofe veranftaltete. 700 Perjonen waren ge-
laden; anweſend wareu Miniſterv. Bötticher, Staats⸗
ſecretaͤr v. Marſchall, v. Wedell. der Commandeur
des dritten Armee⸗ Corps, v. Verſen, Abg. v. Stumm
und Andere.
— Der Sekonde⸗Lieutenant im Regiment Gardes
du Corbs, Graf Neidhardt von Gneiſenau hat im
Potsdainer Intelligenzblatt folgendes Inſerat der⸗
oͤffeuͤtlichen Tafjen : Meine zwei und 5=jährigen
galiziſchen Vollblut Zucker, Grauſchimmel, garantirt
fehlerfrei, nebſt Gejchirr, muß ich unglücklicher
— — ——— —⏑ ——
und men erforderlich, in enexaiſcher Weiſe in Ausführung
bringen, da er alleii ihr in Zukunft die ſo lange entbebrte
Nähe ihres Kindes ſicherte. —

12.

„ Gliriede batte den Mbjchied von thren Verwandten
überwunden, ünd wenn auch bei dem von ihnen noch aus

Hamburg erhaltenen Briefe ihre Zhränen gefloſſen waren
Fonnte fie. dennod) vol KRuhe Hder Ne und ihre Reiſe

Dabei aber. entging ihrem Vormund nicht, daß




weije biefe zu ängſtlich jei, und wenn dies der Fall.
wußte fie audh, weßhalb He eS geweien. Neheneinander
herangewachfen, hallen Afred Qinden und Eifriede ſich
und Lebtere ihr auch früher in Kind-
{icher Weife - gefhrieben, daß e ſich einmal heirathen
Twaͤchfene Couſine, das ſeine

Gefuͤhl für die noch nicht (
* und vielleiht gar in ihm

Muͤller nur billigen konnte,
nährte.

Eine ſolche Verbindunz für ihre r mar j
nicht ihren Wünichen gemäß, 1o wenig wie die mit ihrem
viel älteren Bormund.. Sie batie Tängit einen anderen
Rlan erfonnen, und auf einer Seite auch on eingeleitet,
Der mie..fie mußte,..ihre& Gatten Beifal hatte. Unbe-
fümmert um. alle. Hindernife,. wolte e dieſen verkolgen,



jelbit hatte dieſer nicht gefallen, und es

4
Ihm e er 1 ;
‚worden, .Daß aus feiner Inabenhaften Zu-




feiner jüngeren Verwaͤndten ein leidenſchaft

neigung zu

und Ddie Trenmung uur noch genährt
werden würde, doch behielt er ſeine Beobachtungen für
D

2 In gewohnter Weiſe verflos ‚ im Walldorfidhen Haufe
die Beit bis zr Anfang des Sommers, da kamen eines
Faaes Briefe von Frau Sommerfeld an Coerhard Wall-
dorf wie an {ein Mündel. Sie ſchrieb ihm, Ddaß fie für
richtig Halte, ihre Tochter am uächiten Ofterfeite . ihre
Communion begeben zu lafjen, damit je als erwachten
doch würde fie, fo weit e& fich beftimmen
ihr nach Bahia kommen, da fie in

einige Sicherheit in Dden gefell-





erſt

jOafilihen Formen anetanen jolle. Au Dhaite ſie eine
Erholung. und. Zerftreuung . für Ke nothwendig, da

der ihr ſo ſchmerzlich geweſene — ihres Bormundes
ibr noc immer nahsuhängen fheine, Der Ferien-Yufent-
hHalt oder eine Reife in der gebirgigen Gegend fei wohl
dazu geeignet, und würden vielleidt er und feine Mutter
4 jolhe unternehmen, und ihre Zohter ſie bealeiten
önnen.

Gortjetzuna folat)


 
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