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ilelberg.
uar 1892.
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Erfheint taglim mit Ausnahme der Sonn und Feerte
Saniſiags mit Untexhaltungsbeilage. Preis vierteljährlich
Mt. 130 ohne Trägerlohn u. Poſtaufſchlag Beſtellungen
bei den Poſtanſtalten u. bei der Expedition Zwingerſtraße 7.
für Stadt
Auzeige-Blatt für die Amtabezirle Heidelberg
Ladenburg, Weinheim, Schwetzingen Philippsburg
Wiesloch Bruchſal, Bretten, Neckargemünd, Mosbach
Eberbach, Buchen, Walldürn, T⸗Biſchoͤfsh. Wertheim 2C
Verantwortlicher Redalteur:
Julius Jecker in Heidelberg.
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Beſtellungen
auf den „Pfälzer Soten werden fortwährend bei
fammitlichen Poſtauſtalten, bei unſeren Trägerinnen.
ſowie in anſerer Expedition Heidelberg, Zwinger⸗
— — —
Berlag des „Pfälzer Bote.“
-U- Gin allgemeiner deutfher Gandwerler-
und JunungSstag
hat jüngſt in Berlin ſtattgefunden. Derſelbe war
vom Centralausſchuſſe der dereinigten Innungsver⸗
bände Deutſchlands, der ſeinen Sitz in Berlin hat,
und vom engeren Vorſtande des allgemeinen deutſchen
Handwerkerbundes, deſſen Vorſtand der der Centrums⸗
fraktion angehörende bayeriſche Reichstagsabgeordnete
Biehl iſt, aus Anlaß der Handwerker Debatte im
Reichstage vom 24. Novembet᷑ v. einherufen wor⸗
den und ſollte ſomit eine Antwort ſein auf die
Rede, die der Staatsſekretär v. Bötticher im Reichs⸗
tage über die Handwerkerfrage gehalten hat.
Auffallen mußte der überaus ſtarke Beſuch des
Handwerkertages. Während in den letzten Jahren
die Zahl der Delegirten der Handwerkertage auf ei⸗
nige Hunderte heruntergegangen war, wies der dies⸗
maͤligẽ bertiner Kongreß über 2300 beglaubigte In⸗
nungsvertreter auf. Durch dieſe ſtarke Betheiligung
war der Innungstag dem vorbereitenden Komite förm⸗
lich über den Kopf gewachſen. Jedenfalls liegt aber
in dieſer ſtarken Beiheiligung für die Regierung
eine Mahnung, nun nicht mehr länger mit den
verſprochenen Reformen zu zögern, zumal die Stim⸗
mung auf dem Kongreſſe ſtellenweiſe eine überaus
gereizte geweſen iſt, ſo daß es des ganzen Einfluſſes
der erſchienenen haudwerkerfreundlichen Abgeordneten
des Reichstages, Hitze, Stöcker ꝛc. bedurfte, um die
erregten Gemüther einigermaßen verſöhnlicher zu
ſtimmen.
Im Großen und Ganzen hat der berliner Hand—
werkertag die alten Forderungen der Handwerker auf⸗
recht erhalten. Er hat ſich mit Einhelligkeit für den
Befähigungsnachweis erklärt; ebenſo für die
obligatoriſche Junung, während er den geplanten
Handwerkerkammern zunächſt kühl abwartend gegen—
uͤberſteht. Auch die fonſtigen Forderungen der Hand—
— — —
Orginalroman von Marie Dobſon.
„Mama — —“ unterbrach erroͤthend Elfriede.
34)
„Die Bejcheidenheit ijt gewiß eine große HZierde jeden
Ylter8, allein man Kfann in diefer Tugend auch zu Wweit
gehen, und für Dein kuͤuftiges Leben in der großen ameri⸗
fanijchen Stadt ift ein feines, weltgewandtes Auftreten u.
Benehmen durchau3 erforderlich.” }
Aber Mama — — beaann nochmals Elfriede,
„Du bift alerdingS noch fehr jung und kannit urd
mußt Dir das F:hlende bald aneignen, denn ih möchte
nicht, daß meine Tochter in Bahia den von ihHr gehegten
Erwartungen nicht entjpricht. Leider iſt der Aufenthalt
im Waldorfichen Haufe für Dih nicht geeigneter Art ge-
Wwejen, oͤbaͤleich ich ihnen für ihre Sorge um Dich nie
Ddankbar genug jein kann.” . ;
Dieſe Worte der Mutter kränkten Elfriede tief, denn
ihr war das Walldorfiche Haus ſtets ein theures Vater⸗
haus gewejen, alen fie fühlte, daß ſie nicht die xechten
Woͤrte finden wuͤrde es zu veriheidigen, und ſaate mit leicht
erregter Stimme:
Ich win Zeinen Wünſchen nachzukommen veruchen
— und hoffe, daß Du bald mit mir zufrieden ſein
irſt.
„Das denke ich auch, mein Kind,“ antwortete rubig
Yrau Sommerfeld, „nachdem ih Dih, was ich ſchon immer
gewollt, auf Deine Mängel aufmerkjam gemacht! Nebrigenz
fann ih Dir auch jagen, daß ih an Arthur geihrieben.
Meine Kur ift in acht Tagen beendet und er ſoll uns in
ünden treffen.” .
. Elfriede ging bald mit ihrer Mutter in den Kurfaal
Hinab, wo Frau Hochheim und Herr Langner ihrer {hon
Wwarteten, jie in freundlichjter Wetje begrügten und ihr
rüße von Brandaw’s und ihrem Bruder überbradten.
Sebterer [hlaß jich darauf ihrer Mutter an, während feine
Schweiter Eifriede an ihrer Seite behielt. Auch beim Eſien
fie nebeneinanner, und eingedent der Mahnung ihrer
aßen )
gmuttet unterhielt Elfriede fih au mit ibrem zweiten
werker bezüglich der Konſumvereine, der Gefängniß⸗
arbeit, der Abzahlungegeſchäfte, des Hauſirhandels u.
des Submiſſiousweſens ſind aufrecht erhaͤlten worden.
Auch wurde der Wunſch laut, die Unfallverſicherung
möge auf das ganze Handwerk ausgedehnt werden,
mit Ausnahme derjenigen Berufszweige, in welchen
eine geringe Unfallsgefaͤhr feſtgeſtellt werden kann.
Die Mißſtimmung, die in weiten Handwerkerkrei⸗
ſen unſtreitig vorhanden iſt, hatte ſich auf dem Con—
greſſe zu Anträgen auf Auflöfung der jetzt beſtehenden
freien Innun gen verdichtet. Erfreulicherweiſe hat
man aber dieſen Anträgen nicht Folge gegeben, und
die Antragſteller ſelbſt bezeichneten dieſelben ſchließlich
auch nur als eine Demonſtration gegenüber der küh—
len Abweiſung der Handwerker-Forderungen durch die
Vegierung Möge man an maßgebender Stelle dieſe
Demonſtration verſtehen. Wenn die Regierung den
Willen und die Kraft hat, in Preußen ein Volksſchul⸗
geſetz auch ohne die gnädige Zuſtimmung der Libera—
len in's Leben treten zu laſſen, dann follte ſie auch
im Reichstage ſich entſchloſſen und ſtark genug zeigen,
um eine chriſtlich-konſervative Handwerker⸗Geſetzgebung
in Gang zu bringen. Die Regierung braucht ſich nur
zu entſchließen, auch auf dieſem Gebiete einen „neuen
Kurs“ einzuſchlagen; dann dürfte es ihr an der
Mehrheit im Reichstage nicht fehlen. — Es lagen
auch Anträge vor, bei den Reichstagswahlen eigene
Handwerker⸗Kandidaten aufzuſtellen und eine eißene
Handwerkerpartei zu bilden. Indeſſen wurde
von verſchiedenen Rednern mit Recht darauf hinge—
wieſen, in welch vortrefflicher Weiſe die Intereſſen des
Handwerks im Reichstage durch das Centrum und
die conſervative Partei bisher wahrgenommen worden
ſind. Der Abg. Biehl hob außerdem mit Recht her—
vor, daß es doch nichts nützen könne, nenn man ohne
Fühlung mit anderen Parteien etwa zwei oder drei
Handwerker⸗Vertreter im Reichstag habe. Die poli⸗
tiſche Vertretung des Handwerks liege im Allgemeinen
deutſchen Handwerkerbunde; dieſen möge man unter—
ſtützen. Wir möchten dabei hervorheben, daß im
Centrum des Reichstages bereits einige Handwerks⸗
meiſter ſitzen, wie denn das Centrum von jeher be—
ſtrebt geweſen iſt, moͤglichſt Vertreter des werkthäti—
gen Voͤlkes in ſeine Reihen aufzunehmen. Keinesfalls
würden etwaige beſondere Handwerker⸗Abgeordnete im
Reichstage mehr autzurichten vermögen, aͤls die bis—
herigen parlamentariſchen Freunde des Handwerks.
Der Kongreß war denn auch einſichtig genug, folgende
Reſolution anzunehmen:
„Der Handwerkertag verzichtet Angeſichts der po—
— einem älteren Herrn, über Dresden, wo er
fürzlihH geweien. Fhre Unterhaltung mußte ihm beſonders
Vergnügen gewährt haben, denn er fuchte ſie dem im Kur⸗—
und nahm nochmals
an ihrer Seite Platz. Ihre Mutter welche dies ge⸗
ſehen, blickte beifällig zu ihr hinüber und widmete ſich
dann wiederum Herrn Langner. Beide ſprachen in ange—
legentlichet lebhafter. dann aber in eraſter Weiſe, was
ihrerſeits Elfriede beobachtete, und zualeich ſah, daß ibr
Gejpräch auch ſie betreffen mußte denn ihrer Mutter
Blicke richtelen fich mehrfach auf ſie. Wenn fie gewußt,
was Herr Langner dieſer erzählt, würde ſie ſich nicht ſo
rudig mit Frau Hochheim und ihrem älteren Nachbarn
unierhalten haben. —
Am 20. Zuni trafen Frau Sommexfeld und Elfriede
in München ein, wo Arthur ſie auf dem Bahnhofe empfing
Erſtere hemexkte ſpaleich ihre foͤrmliche Anxede die ſie zwar
ſehr ertlärſich fand/ nicht mehr gelten laſen konnte Ener⸗
aiſch wie ſie immex war, machte ſie der Sache ein ſchnelles
Ende, und gebot ihnen, ſich wie Geſch viſter zu benennen,
was ſie ibr guch zuſaaten und thaten. Gleichzeitia über⸗
zeugte ſich Frau Sommerfeld, daß ihre Umgangesweifje
eine fo rudhige war, wie ſie nur unter Gejchwifjtern ſein
konnte, ihre [harfen ANugen bemerkten an Beiden nicht das
leiſeſte Anzeichen eines wärmeren Gefühis Dies entſprac
allerdings ihren Wünſchen und Hoffnungen nicht, ließ fie
aber dennoch ihren langgehegten Pian feſthalten. —
22.
Der Sommer war fal dahingefhwunden, denn der
Auguft ging zu Ende. VBon den Jamihen Valldorf und
Hirfchfeld war auf Beranlafjung der Lekgteren im Iuli
ein Ausflua nach dem Harz unternommen, den ſeit El⸗
friedens Kbreiſe jagte ihnen die Stimmung im Haufe ihrer
Verwandten nicht zu Fran Valldorf war ernſt reizbar u.
oft niedergeichlagen feit ESifriede nicht mehr um fie waltete
welche jeit Jahren fie mit kindlicher Liebe und Sorge um⸗
geben. Sie freuie fich unbeſchreiblich auf das Wiederſehen,
Druck, Verlag u. Expedition von Gebr. Huber| ©
in Heidelberg, Zwingerſtraße? * zihrt
litiſchen Lage zur Zeit auf Gründung einer eigenen
Handwerkerpartei und betrachtet es in Konſequenz der
Reichstagsſitzung vom 24. November 1891 als im
Intereſſe des Handwerkerſtandes gelegen, bei Wahlen
mit aller Entſchiedenheit für die Kandidaten der kon⸗
ſervativen und Centrumspartei einzutreten; in Bezir⸗
ken, wo ſolche Kandidaten ermangeln, jedoch die Auf—
ſtellung eigener Kandidaten zu betreiben, oder ſich
gänzlich der Stimme zu enthalten.“
Hervorzuheben wäre noch, daß durch die ganzen
Verhandlungen ein ſtarker antiſemiſcher Zug
ging, und daß man ſich der Gefahe, daß viele Kiein
meiſter in ihrer Verzweiflung zur Sozialdemokratie
abſchwenken könnten, ſehr wohl bewußt war. Ein
Vertreter aus Frankfurt a. M aͤußerte, er ſehe nur
zwei Wege: Stagtshülfe zur Aufrechterhaltung, oder
Aufſgugung durch die Sozialdemokratie. Daß letztere
die geit für gekommen eraͤchtet, ihre Agitation auch
auf die ſelbſtſtändigen Handwerker auszudehnen, hat
der Abg. Bebel bewieſen, der am letzten Sonntage in
Berlin eine Verſammlung aller ſelbſtſtändigen Haͤnd—
werler und Gewerbetreihenden der Reichshaußtftadt
einberufen hatte, vorläufig allerdings aber noch auf
ſcharfen Widerſtand ſtieß Auf wie lange aber?
Auf jeden Fall hat ſich der berliner Handiverkertag
zu einer höchſt beachtenswerthen Kundgebung geſtaltet.
Möge man ſeine Verhandlungen an maßgebender
Stelle beherzigen. Noch iſt es Zeit — aber auch
höchſte Zeit zu Reformen!
SerJammlung der Vütgerneiſtet det Tibit
hluemen Bfalz.
Im großen Saale des Cafee Schweſinger, zu Speyer
in welchem auch im Juni v. Is. die große Tabak⸗Debatte
ſtattfand, verſammelten ſich am letzten Mittwoch die
Vertreter von 46 Gemeinden der Pfalz, darunter 35
Bürgermeiſter, um zu berathen, wie man dem Tabak⸗
bau, dieſer Quelle des Wohlſtandes der Vorderpfalz
wieder aufhelfen könne, und welche Schritte zu unter?
nehmen ſeien, um die verbündeten Regierungen und
den Reichstag zu einer hilfebringenden Aktion zu be—
wegen. Herr Phil. Lichtenberger begrüßte im Namen
des Comites die zahlreich Erſchienenen herzlich, beſon⸗
ders auch die aus Baden erſchienen Gäſte, und ge—
dachte ſofort mit Worten des Dankes und der Freude
der jüngſten Berathung im bayeriſchen Landtagẽ, wel⸗
che für die Auweſenden eine freudige Ueberraſchung
war. Durch Aklamatign wurde darauf Herr Bürget⸗
meiſter Bauman Hördt zum Vorſitzenden Evaht
das indes einex dauernden Trennung vorausging. Ihren
Schmerz zu erhöhen, hatte fie die Neberzeugung, ba%b@b
friede an der Seite ihrer Mutter, deren Aniprüchen fie,
was ihr Iharfes Auge {chon entdedt, nicht genügte, fich
nicht glüclich Fühlte. Sobald fie von ihr {prad, durch-
flang leife ihren Briefen ein fremder, Kalter Ton, und
ibre Beſchreibungen von Dder Reijfe durch die Schweiz
waren nicht der Art, als faͤffe fie alle Herrlichkeiten, die
fie fab, mit volem warmen Herzen auf. Eine andere
Sorg? war ihr der Gedante/ daß auch ihr Sohn ſich naͤch
jeiner Mündel — die Freude und der Liebling ſeines
Herzens, wie ſie nur zu, wohl wußzte, ſehnte. Er ſprach
zʒwar ruhig üher ſie und ihre Briefe allein er litt ſichtlich
duxch die Trennuna von ihr, und Frau Walldorf wartete
voll Spannung. ob er nicht Schritle thun werde, ſeinem
und ihrem Herzen zu aenügen, und ſie für immer an die
Heimath zu feſſeln,
Als eines Nachmittaos ſie widerum ihren Gedanken
nachging, die, ebenfalls iraurige und ſtille Eiſa zu einer
befreundeten Familie geſchicki überbrachte ihr Sohn ihr
einen Brief, indes er einen zweiten, den er offenbar ge⸗
lefen, in der Hand hielt. Diejer hHatte ihn fictlich erreat,
und da fie fchon entdedt, daß er von Frau Sommerfeld
war, fraate ſie ichnell beforat:
bei Sommerfeld's etwas Beſonderes geſchehen
Cberhard ?“
„Nein Muttex, antwortete ex mit vibritrender
Stimme und einiger Bitterkeit, „allein wir folien ein
glänzendes Beifpiel von Dankharkeit erleben !“
t‚t,Sn welcher Weiſe?“ fraate voll Spannung ſeine
utter.
Um gegenſeitige Aufreauna beim Ablchied wahrſchein
lich fürs Leben zu erſvaren, wünſcht Frau Somnierfeld
was indes Elfriede noch nicht weiß, daß dteſe nicht wieder
hierher zuruͤckkehrt, ſondern ſich mit ihr und ihrem Sohne
nach Hainburg beaiebt. um Anfang September die Reiſe
nach Bahia anzutreten.“
Fortſetzung folat.)