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Pfälzer Bote für Stadt und Land (27) — 1892

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Nr. 211 - Nr. 220 (17. September - 28. September)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44150#0883

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n . Kuzeige-Blatt für die Amtsbezirke Heidelberg,

— —— &D äné äl‘fi‚ä Ladenburg, Weinhein, Schwebingen, Philippsburg,

ÜE 1,20 obue ZTrögerlohw zı Pojtanffelag. Befehungen * ® Wiegloch, Bruchfal, Breiten, Nedargemünd, Mo3bag
— — ı. bei der Expebition Zwingerfitaße 7 Eberbach Buchen Walldurn T-Biſchoͤfsh, Wertheimet

Ar 220 . gur Srrn geierterg. . | Deielberg, Mittwodh, den 28 September 1892 |”‘?:'ää‘ää%äfä‘ä?ä‘ääi‘a?:ää'5’.“"“ 20 Sadıe.
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— — ——— —⏑ E—— —⏑ — der Sozialdemolkratie; ſie ſind für uns zum größten gibt es keinen Stillſtand, gerade ſo wie es in der
Beſtellungen auf den Pfälzer Boten (incl. der Theite vollſtändig, unannehmbar, aber fie find an BZeit eigentlich keine Gegenmwart gibt. Die Gegenwart
— Unterhaltungsblatt) fuͤr das 4. Quartal ſich nicht unvernünftig: und über Einzelnes läßt ſich ift der Uebergangspunki von der Zukunft in die Ver⸗
1893 zu dem befannten Abonnement&preije wolle man jelbft von unjerem Standpunkte, aus jprechen. gangenheit, und ebenfo iſt der Stillſtand der Ueber—
der naͤchſten Poſt Anſtalt, bei unſern Boten oder Aber der Soziahiſtenkongreß in. Tours hot neun gangzpunkt vom Fortſchritt in den Rückgang. Wenn
der Expedition bald gefl. machen. Fordexungen aufgeſtellt, die ſchon in der gegenwärtigen der Menſch nicht voxpaͤrts geht, geht er zuxück und
Der Pfaͤlzer Bote erſcheint täglich und iſt in ea. Geſellſchaftsordnung durchgeführt werden ſollen, dar- wer ſich nicht dervollkommnet, verſchlechtert ſich· Er
600 VBoftorten, worunter Orte bi& zu 95 Exemplaren unter ſolche, die gar nicht diskutrt werden können, verliext die Vollkommenheiten, die er bereits beſaß.
Verbreitet. d weil ſie handgreiflichen Unſinn enthalten; man kann Der Menſch muß fortwährend höher ſtreben, das iſt
Inſerate finden durch den Pfälzer Boten die ſie gar cht bekämpfen, weil ſich von vornherein der ein Naturgeſetz, den er ſich nur um den Preis ſeines
Wirfjamfte Berbreitung und werden pro Zeile mit nur geſunde Menſchenperſtand dagegen ſträubt. Da ſteht Verfalls entziehen fann. Das gili auf allen Ge—
10 — 3: B, gleich ‚unter Nr. 1, daß die Frau denfelben bieten, auf dem religiöfen und politiſchen Gediete wie
E Probe Nummern ſiehen auf Wunſch 8 Tage Lohn erhalten muß, wie dex Mann und unter Nr. 5 in Ermerbsleben und ſelbſt in ſeiner materiellen
lang groti8 und jranfo zur Verfügung. Mg daß ein einheitlicher Lohn fejtgejeßt werden ſolle und Matur, . Darum ift das nicht vortrefflich, ſondern es
Neu Hinzutretende Abonnenten 'erhalten den Pfälzer 3zwar auf höchſter Grundlage. Nehmen wir nun an, gereicht dem Arbeiter zum Schaden und richtet die

Boten biz zum Schlufje dieſes Monats gratis, Poſt wir fanden das vorirefflich/ wie ſoll denn das gemacht ganze Erwerbsthätigkeit zu Grunde.
Adonnenten gegen Einſendung der Abonnements— merden? Da hört, ja Hon ANe8 auf! Der Sohn Es wäre aber auch eine grenzenloſe Ungerechtigkeit
— * 44 * — gegen den Arbeiter. Um gieichen Lohu zu erhalten,
— T — — — Q YEVEL un } * kitne mer, eben 2 ie die Arbeit ſelb muüßte in der That leichwerthige Arbeit eliefert
— — —⏑ — — *— — —— 8 Nun * * —— daß * *
* P NI R A Soll gearheitet werden dhne Arbeitsvertrag? Das i leichwerthig ſei. Die eine ſei ſo nothwendig wie die
G, D (‘Jßölflllmlflflfiflß von ifimg ja unmöglich, oder ſoll dem Arheiter das Recht ge— — * die Summe von Behaglichkeit 24
Es ift nicht uninterefjant, über 'unfere Grenzpfähle NOMMEN werden, wenn ſeine Arpeit dem Arbeitgeher bringen, deren wir uns im civiliſirten Leben erfreuen.
hinal das Leben und Treiben der Sozialdemokratie mehr werth ift, ‚al3 Der heutige höchſte, hn, dieſen Man dürfe darum keine Arbeit geriuger ſchätzen als
3U beobachten. In unſerem Nachbarlande Frankreich Mehrwerth ſich vergüten zu laſſen? Und wenn ihm die andere. Des wird behauptei und in dem Worte
3 B, {ind fie um Vieles offenherziger, al3 bei unz. Dies Recht 4 ſtreitig gemacht werden Joll, wie Lanı geringer ſchätzen“ liegt die Täuſchung, die man ſich
Der. Charakter unjeres Bolfes neigt ſich zu Kühler ı MAN den Arheitgeber amıngen, wenn ihm die Axpeit ſelbſt und Anderen vormacht. Gewiß ſind alle Ar—
ederfegung und ſogar auf der Tridüne, woſelbſt ja 25 werth iſt, als der höchſte Satz, dieſen höchſten beiten gleichwerthig an Ehre, und man darf die Perſon
fahrungsgemäß dem Vorſichtigften zuweilen der Satz zu bezahlen? Das iſt ein Unfinn an ſich, dex eines Ärbeiters uin deßwillen nicht geringer oder hoͤher
aul durchueht, verfteht jeder einigermaßen geibte ‚90 nicht, diskutirt werden kann, aber er wird noch ſchätzen, weil er die eine oder die andere Arbeit ver—
108.:dem. Redner Handgreiflidhen Unfinn zu vermeiden. haarfiräubender, menn wir in der 6, Forderung ver- richtet, Sehr ſchön komnit dieſer Gedanke in den
Sn den Programmen gar hütet man fih Dinge aus- nehmen, daß der Conareß von Tourz die Stückaxheit Konſtitutionen mancher katholiſchen Orden zum Aus—
Uiprechen, welche allgemeine8 Kopfichütteln erregen abgeichafft wiffen mill. E3 folen alfo nur Zaglöhre druct, welche ihre Mitglieder, gleichviel wie Hervor-
Würden. Man ftellt da die Prinzipien auf, Üüber : Dezahlt werden; ob _ alfo _ der Arbeiter während deS ragend an ſozialer Stellung in der Welt vor ihvem
welche dehattirt werden muß und wenn dieſelben auch Ü‘f“mpß — Achiſtundentages fleißig vder Eintritt, an Gelehrſamkeit, ja ſelbſt an chriſtlicher
Un al8 utopijch erfheinen, fo fönnen fie doch mit träge ift, ob er {ich gejchict ober ungejchidt anftellt, Voltonmenhett ſie ſind. zu Körperlicher Arbeit zu
— angegriffen und mit Gränden vertheidigt 00 er fih plagt oder Iungert, das macht nicht® aus: vyerpflichten, E3 iftetwas Erhabeneß, ettwas die Arbeit
Werben. 8 jind Theorien, Ddie unferer Neberzeugung —e bekommt _ {tet8 _ denjelben. Sohn und zwar den hoch Ehrendes, wenn man dieſe Naͤnner ſieht. wie
Nag zum Verberben führen müſſen, aber es iſt ein bentigen höchſten gohn Wie lange glaubt man denn, fie am Morgen die ſchwierigſten philoſophiſchen und
[ogijd gegliedertes Ganzes, daz die Sozialbemokratie daß Fleiß und Sejchiclichkeit ſchätzbare Leiftungen +Heologifchen Fragen bearbeiten und des Nachmittags
der Heutigen Gefellichaftzordnung entgegenftellt, und | De8 UArbeiters noch ‚währen? Wie lang- fol denn die an der Hobelbankftehen oder mit dem Spaten das Feld
azı fommt noc, dakß die heutige Gejelljhaftsordnung SIndujtrie Das aushalten fönnen? , Das Yt ja wie . um{türzen, oder gar fidh Ddie Mauerfchlirze um. Ddie



Diele Ichwarze Bunkte zeigt, welchen die Sozialdemo: bemertt haarfträuhender Unſinu! Kuite dinden um Moͤrtel zu bereiten oder ſouſtige
Tatie die glänzendſten Zukuuftsſchilderungen gegenüber Aber wenn wir Oben angenommen haben, daß Handlangerdienſte zu thun, Es iſt ein erhabener
ſtellt das vortrefflich wäre, wenn's ſein könnte, ſo müſſen Gedauke, wenn wir uns Chriſtus, den Sohn des

Aber außer dieſen Prinzipien hat die deutſche wir uns darin rektifiziren; es wäre auch nicht vor- lebendigen Gottes, vorſtellen, wie er die Arbeit geehrt
Feʒialdemottatie in ihrem erfuͤrter Programme eine trefflich, denn es würde dem Arbeiter jedes Streben hat, indem er einen Handwerker zum Schützer ſeiner
Keiht Foͤrderungen aufgeſtellt, welche in der gegen: nach Vervollkommnung nehmen. Er hätte keinen Jugend auserſah und gleich dieſem Axt und Säge
Mürtigen Geſellſchaftsordnung verwirklicht werden materiellen Grund dazu, denn er hat ja das höchſte, handhabte, bepor er ſeine öffentliche Laufbahn begann.
Tollen. Dieſe Foͤrderungen tragen alle den Stempel was er erreichen kaun. Aber im Leben des Menſchen Das iſt ein Gedanke, der ſich nirgendwo mehr ſo











; der König aufs höchſte erreat. machte die Uniform kenntlich nux Anna war, Dank Lady
u Eine blaue 5 — Auf ſeltſame Weiſe, Maͤjeſtät Es überkam mich heute Kriothesleys Fürſorge in Schleier und langem grauen
Hiſtoriſche Novelle von Antonie Heidſiec im Laufe de? Abends ein ploͤtzliches Unwahlſein, das ich Wantel unkenntlich, auch erkannte ſie der Koͤnig an der
achdruck verb. * — — — * * * * * 24* 2* — hatte ſie trotz der herrſchenden Stille

Viöblich Schrie AUnna Doniel auf: jtarfen Weines geben ließ Derſelbe hatte vollſtändig die , zu leije gefprochen. , — . . .
. ffi?‚?“@?„‘t‘bäff„‚ dort %ommtT der König, Du darfſt Wirkung cincs Schlaftrunkes, wie Blei fühlie i es plöß- . _ Wie ein Tiger auf feine Beute ftürzte der König auf
m %icht jeßt begegnen, fomm mit, aus meinen Zimmern . Lih in allen Adern, fühlte daß ich nicht mehr nach Hanje ; die Stelle zu, 10 das Paar geſtanden AWber die Iugend
Nihrt noch ein anderer Auzgang inZ Freie.“ kam, und flüchtete mich in ein leeres Seitenzimmex wo in war ſcchneller als das Alter, Beide waren länaſt in Annas

; a ‘“Or Surffolt, der heut Heinrich VIIN. einer Feniternijche ein Sefel ftand: ich fiel fait in denjelben ‘ ‚Zimmer‘ ver[chtwunden, als Heinrih VILL, erit den. Blag
gebgß%le?éo„iewfli%rtcewé?e * ihn 8 * * der nachdem ich noch ſo piele Kraft und Befinnung gehabt, etreichte, wo eben ein. bräutliches Gelübde ausgetauſcht
4 2

— — te. Wie am der Konig um Ddie VBorhänge vor meinem Sig zu {Hließen. Wie Iange worden, hier aber war auch Wriothesley an jeiner Seite,
ib_@e1e 88?‚}“„"%%;”;{3„‘&%? der zu den — — ich, gejchlafen ich mweiß es nicht. PIöglih glaubte ich Legte die Hand auf des Königs Arn und {prad) :
ÜhrteS __ . ; Schritte zu vernehmen vermochte aber nicht zu unterſcheiden „Nicht weiter, Maieſtät..

Ais Ter nach dem Hoffeſte ſeine Zimmer wieder be- 0b eS Iraum oder Wirklichkeit war. Da hörte ich eine Sollen Wir die Ungetreue nicht auf der Stelle nieder⸗

Leten anzler bei ihm melden Lafen. Stimme, die die Worte ſprach Sei vernichtet Schuldbeweis fdhmettern,5 rief der König falt zu laut flr die Stille der
* 2 —44 4 — fein, 4 der mir die Pforten irdijcher Seligkeit Öffnet“ Ich Ichlug Nacht, „lafien Sie Uns.” AWber Wriokhesley ließ _ ihn
be“‘elben veranlaßte die Nachtruhe des Königs zu (tören, die Yugen auf, und ohne mich voll auf die Gegenwart be- nicht, jeßt eine Begegnung des Königspaares und Alles
bst Tofort an Den Befehl dachte, den er iHm neulich gege- jinnen zu fönnen, und ſab etwas Weißes in den Kamin - war für 1hn verloren. ;
— befahl ihn vorzulajfien und ſchickte ſeine Umgeb⸗ fliegen, während die Schritte des ſich entfernenden Mannes Majeſtät, warum eine ſolche Scene nuslos herbei-
ung f mich vollends aus meiner Lethargie weckten; ich ſprang zufübren die Sie mur alteriren würde. Wenn Sie jetzt

Herr Kanzler, Sie bringen Uns Beweiſe von der Un⸗ auf, ſchriit zum Ramin, um mich zu überzeugen ob ih Mylados Zimmer betreten, würden Sie den Oberjtall-

- pr ern fuhrt, _ ich..muß dich ohne Zeugen jehen und . Jeßte Zeit Längit vorüber war er wußte gengu/ daß ee das
8* * blaue.. Schleife.”. Pärchen doch noch finden werde, und er Jand es.
„Wie famen Sie zu dem Blatt, Herr Kanzler P“ {ragte Der König war erfannt von Anna und Suffolk, Letztern

Fortſetzung folgt)

treue 1 8 AAUIEE DOEE CR R © S Va N . 2 Z —
te er ibn an. räumte oder Wirklichkeit gefchaut, ich entriß das halbver? meiſter doch nicht mehr Darin finden, Sehen Sie hier

i — 4 — — Ihres neu- fohlte Blatt den Flammen, und erfhrad ob des Inhalts, Dden unertrüglihen Beweis, daß es Mylady war, Die hier
Befehls 82— ic0, 10, Ichwer e8 — zu denn 8 * ** * 2 8 — 7 i * er 68 4 und ſcheinhar
6 doch nicht zu jhweigen, lejen Sie,” fügte er falt „} * ar es, 7 * ins 7 * ** — m un ema‚un_ct;‘ ü %mb — * eine
Teia S Dinzu, dem %‘ömge einen halbverkohlten Brief hin— 54 4 4 *8 4 7* er i aubfe Die glän- ; blaue 4 8* * 2 * * 2—

— 2 zen * * a (lue}i * zu erkennen. *— 4 Lefig * * en * 7——
* Der König nahm denſelben in höchſter Erregung und „Er ſoll ſofort in den Tower. _ / wirb_ Tein ichter Ihres Landes wagen, Myladh freizu—
—— daͤher nicht, daß das zierliche Bilet nur am Ohne daß ihm etwas bevieſen werden kann ? Was iprechen. . E OS e Ml —
4* verkohlt,. -die. Schrift aber durchweg lejerlich war, Majeftät jept in den Händen hHakten, ir doch ein zu {hwacher - — ; denn, in u.% f„o%ne_x m_tt{x * 5 €
* MM daher weniger den Eindruck machte als ob .. Schuldbeweis, Wohl Ateht hier: Sei hier gegen Mitter- . &u inDdemt EL, tl‘mtm Kanzler gefolgt, den Rückwes zu
* Kamnen entrifjen, al8 wie wenn eS abſichtich in nacht, und jebt Hjt e3 lange nadh Mitternacht, aber VBer- ; iemengé%mm%tg — ⏑ ⏑⏑

© Buftand verjeßt wäre, Der König las: .. iebte gehen 19 feOnell nicht auseinander, vielleicht finden ! . . 2 8 8 5 — ** 444 7—
der „®eliebter, .. Jhon lange trage ich die Liebe zu dir im Majeftät die Schuldigen noch beiſammen. O betijhf bewir * * 8 eg b”*?g%” — 5
dis den. Das @efabrnofle derſelben erwägend, babe ich mich Ja Sie haben Recht, Kauzlex kommen Sie mit. ! n 6131‚9?1_„ * nich * in der 4 ; flr‘chwu‚r *
kanı e& nicht länger. Komm Heute ; Wriothestey Fonnte (getroft _ den König * derbe- .} U großeS Anffehen machen. Erſt morgen, aber auch nicht
— gegen Mitternacdht. in den Korridar der zu meinen zeichneten Stelle führen, obgleich die in dem Billet feſtge— in zu früher Stuͤnde⸗

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