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Pfälzer Bote für Stadt und Land (27) — 1892

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Nr. 231 - Nr. 240 (11. Oktober - 21. Oktober)
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W. 1617

Off. unter

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Zeit. verdienen,

< Wüsse, Berlin S, W.

Jedermann kann, Jährlieh‘ 44°

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Verwendung seiner freien

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— Kusnahme der — Feiertage
—— — — — — —
Me, oͤhne Zrögeriohn u. Boftauffdhlag. Beſtellungen
— ben Bofanftalten x. bei der Grpebition Bwingerfiraße 7.








* Boͤ Herantwortlicher Nedalteur:
2* 2 Yulins Yeder in Heidelberg.

füc Siadt *
⏑—

o aunzerge Blatt fůr die Amtsbezirle Heidelberz,
4A0. Yadenburg, Weinheim, Schwebingen, Phüippedue⸗
* #ie8loch, Bruchjal, Bretten, Nedargemüänd, —
— — — — Wertheimet.
| Dıug, Berlag u. Exxedition von Geor. Huber YY Kahas
® in Beidelderg, Zwingerſtraße 7. 4 14



— — —“»

—— — — — —

Beſtellungen

den Blalzer goten werden fortwährend bei
— 2— Poflanſtalten, bei unſeren Trägerinnen.
— — —⏑ Zwinger⸗
— enigegen zenommen

— — —
— — — — — ——

Der heutigen nummer liegt Ar. 42 der Anterhaltungs
veilage vei.

— — — — — —

Kolitilde BodhenüberNicht. /
® GHeidelberg, 15. Oktober.
. Die Partei von „Bildung und Befig“, das hHeißt *
die Mationalliberalen im Lande Baden haben am
8, d. M. glüchich ihre „Nothftands-Verfammlung“
abgehalten. detzt ſoll es mit erneuter Kraft gegen
die „maßloje Agitation der, Ultramontanen“ gehen.
Da tönnten die Herren doch ieber gleich Mitglied
der ſozialdemokratiſchen Frattion werden, denn die
„maßloͤſe Agitation der Ultramontanen“ richtete . fich ‘
— {ie waren Jo frei — zunächſt gegen die Sozialdemo⸗
kraten und dexen umſtürzleriſche Wühlarbeit. Das
i{t aber egal, die„Schwarzen“ werden bekämpft. Die
Sozialdemofraten mögen blühen, und gedeihen, denn
fie gehören zur — Familie der Liberalen. Herr
Pfarker Wacker, der den „Genoſſen“ Liebknecht,
troͤtz der höhniſchen Bemerkungen Liberaler „BildungS= |
Drgane‘“ inehrfach gründlid miderlegt und heimgeführt
hat, wird fich wegen der Rothſtandoͤverſammlung den
Ruͤnd nicht verbinden laſſen. Das werden die badi⸗
ihen „Morals Glaubigen? ſchon erfahren. Ihre
Zeit iſt um, ſie werden ihren Sturz nicht hindern
Fönnen, denn daz freiheitlich gefinnte Bolt iit diejes ů
Scheuiliberalizmus mide und hat in der bis zur
Stunde nochH herrſchenden Paxtei das Hinderniß einer
gedeihlichen Entwickelung im Inneren endlich erkannt.
Am 12. Oktober waren e& 400 Jaͤhte geworden,
ſeit EChriftoph Columbus nach ſieben Jahren
ſchwerer Sorge und Arbeit auf jeiner Fahrt nach
Beſten das erſte Land. die Inſel San Salvator, be⸗
trat. m Anfange des Jahres 1492 hHatte er kaum
noch auf einen ſolchen Erfolg gehofft. Von allen
verlaſſen, ſelbſt von ſeinen beſten Freunden, kehrte er
dem ſpaniſchen Hofe, wo ſeine Jetzte Hoffnung ge-
ſcheitert war, den Rücken. Sein ſo heiß verfolgtes


Das verlaſſene Gaſthaus.

9) von A. K. Green.
„Und jetzt iſt dort ein Gaſthaus?“ fragte ich.
So viel ich weih“
Das möchte ich ſehen Ich würde für mein Leben

gern dort einfehren,“
„Sie haben es vhne Zweifel jhon gethan.”
Es iſt doch nicht etwa dieſes hier?“ rief ich plötzlich

mich neugierig umjehend. . *
es liegt am Hudſon, kaum

_ _D nein,” enigegnete er,
fun{_gtg Neilen hintex Albany ; „Bum Glüdshafen” nennt
e8 Jich. Sept führt Dort eine Sra Die Qiäirfl)icf)aft und ſoll
viel Bujpruch hHaben. Vielleidht hat fie Ddas Geheimniß
entdedt und birgt ihre Borräthe dort in der Kammer.“ Er
jtand auf, um Ddem Gelpräch ein Ende zu machen. Ich
weiß nicht, warım id) Ihnen Ddaz alles anvertraut hHabe,”
jeßie er achfelzucend hinzu, „disher habe ich gegen jeder—
— —
_ „Nicht lange na jeſem Ertebniß brach die Her Ynnn *
aus. Daz war vor ——— Jahren X
zufällig nie in dieje Gegend gefommen. Aber die @eiäd‘)t

yon der verborgenen Kammer hattz i nie vergefjen. ” Al

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D nm un dali Ö
getäfelte Zimmer mit feinem gebtgifié?tgä%ä‚?;feim"“be‘b““ }

ſchein zu nehmen. Daß das ® in Augen⸗
durch unentdeckt bleiben würde, — 5*
mufhete und Sie mir jeßt verfichern habe + 4 an —⏑

nicht träumen laſſen ‚& mir freilich

Herr Tamworth wie
wollendem Ausdruc 4 8 Huͤtk *
ihn bat, mir das Aeußere des Freinden
jchreiben. ' War er jung und blond?“
* 4 7

„Im Gegentheil, unter
war jehr dunkel und etia 56*

Die Antwort kam wir uner

Bährend er von dem Fremd⸗
Recht oder Unrecht, Herrn

}
i
aich mit {0:wo9L ]
ein Herz faßte und
‚ etwas näher zu be-. ı
jragte idj; „hatte er

mich der alte Herr/ rer
— ⏑⏑ — 1

‚‚artet und enttäujchte mich.
u erzählte, hatte ich, ob mit }
Urauharts Züge vor mir auf⸗








war er der Erfüllung ſeiner Wünſche nie näherge—
Benn auch der librale Pöbel, nicht allein
ſondern auch Europas, heute Ca—
fumbuz für fid in Anfpruch nehmen möchte, 10 iſt
daß dieſer Co-

8 Rabida für ſeine Pläne das Verſtändniß und
die Hülfe fand, welche er an den damaligen Königs⸗
höfen noch nicht gefunden hatte. Perezde Nar—
Hena, der Prior des Kloſters, hielt den nachmaligen
er nac Allein

dem Einfluſſe dieſes Mönches? gelong es, daß
Columbu8 wieder zum ſpaniſchen Hofe berufen vurde
Iud bald darauf ſeine Eutdeckungsreiſe antreten konnte.
ſeit der Genueſer hinauszog, um

— c& war einer ſeiner ſtärkſten Gründe — dem
Chriſtenthum neue Reiche zu öffnen 400 Jahre!


begonnen, und Überall in der ziviliſirten Welt wird
de Taͤg der Entdeckung der neuen Welt, wenn auch
nur ſtili, als ein großer, weltgeſchichtlicher Wende⸗
1 Selbſt die
Gläubigen der Moral“ ganz Europas ſtellen durch
die Theiinahme an der großen Feier
ſchen Kirche eines jener Zeugniſſe ihrer Größe aus,
deten fie gerade von ihren Feinden im Laufe der
Jahrhunderte ſchon ſo viele zu verzeichnen hat Es
ift dies u. a. das Zeugniß,
ſchaft beſtes Fundament einzig und ahlein der chriſt⸗
tatholiſche Glaube iſt und es immer bleiben wird.
Die Militärvorlage, die eigentlich noch Niemand
kennt, zeitigt eine Unmaſſe von „Gerüchten So
heißt es: Caprivi. habe die kaiſerliche Verſicherung
erhalten, es ſolle nicht gehen wie beim — Schulgeſetz
uſiv. — Das glauben wit von felbſt; das iſt über⸗
haupt unmöglich! Die Militärvarlage müßte da zu⸗
„Ultramontanen einiger⸗

Fall! Dann, müßten die Liberalen unter Führung
Bismarcks einen „Militär-Vorlage— Eutrüſtungsſchwin⸗


vom Patriotismus nicht fertig werden können, und
die könnten ſie dabei ſchlecht verwerthen. Danu iſt
es ferner ganz unmögſich, daß ſich dex halbe Reichs⸗
einmal haibirt wie beim Schulgeſetz⸗
ſonſt wäre — das letzte Viertel ſchlimmer als die
erſte Hälfte. Alſo iſt das Gerücht ein überflüſſiges
Ob Caprivi die Verſicherungen des Kai—







— —

ſers wirklich hat? Es ſall ſogar geſagt worden ſein
Lenn der Reichstag die Vorlage ahlehne, werde er
ſo lange aufgelöſt, bis ex ſie annehme. Abgeſehen
davon, daß eine ſolche Gummi.· Arabikum-⸗Behandlung
der Reichsbhoten fehr gewagt erlcbeint, glauben wir
Luch/ daß der Reichstag das Frage. und Antwort⸗
ſpiel mit den Wählern langer aushalten würde, wie
die — Borlage, Es iſt, wie geſagt, alles — Ge—
zücht. „SGerücht“ kommt aber in Der Politik von
„riehen“ und daxin ſind die Liberalen die reinen
Seelenriecher. So wiſſen ſie ſchon ganz. genan daß
die noch kein
den Liberalen,
kennt, in Bauſch und Bogen aunehmen werden. Unfer
diejfe Liberalen Gerüchte/ Züchter in
einer am 6. ds. zu Neuſtadt (Oberſchleſien) gehaltenen
Rede gründlich eines anderen belehit Daknach lau⸗
tet unfer Programm wie folgt: Wir wollen weder
eine Erhöügung der ohnehin {chon ſchwer drückenden
Steuerlaften des Volkes, noch wollen wir eine ſolche
Berwahrlofhung der WehHrkraft unferes Vaterlaudes,
daß wir Gefahr laufen würden, mit unſerer Verant⸗
woͤrtung den Feind ins Qand Fommen zu ſehen. Lud
weil wir Ddas eine ſo wenig wie das andere wollen,
werden wir bei jeder Militär⸗Voxlage bemüht ſein
muͤffen, dieſe beiden Dinge nach Möglichkeit mit ein⸗
auder zu vereinigen und zu verföhnen.“ Bündiger
fanır. man auf die Spielgefechtereien der guten Libe⸗
ralen kaum antworten. Und nun wollen wir in Ge⸗
hig Ddie Vorlage an den Reichstag

ift die Angelegenheit, allerdings,
auch wir glauben nicht, daß es
ſchulgeſetz. Die
ge zogen werden;

fehr wichtig; denn
geht, wie beim Volks⸗
Militär: Borlage wird nicht z ur ü k
weder wenn ſich (wie beim

und der Reichskanzler wird diez

Oeſierreich Ungarn ſteht unter dem Zeichen des
Die Zufammenkunft des Herz0g5
Cumberland mit Kaiſer Wilheln und
Vorausſetzungen ſind nicht ein⸗
Der Herzog, der ſeinem Jater das beſtimmite
Verſprechen gab, nicht auf Hannover 31 verzichten, ſoll,
ſo ſagt man, zu Gunſteu ſeines Sohnes abdanken,
um dieſem dadurch die Moͤglichkeit zu geben. den
Verzicht zu leiſten. Dayan iſt die eventelle Zhron⸗
ſolge in Braunſchwoig abhängig. Alle dieſe Mitthei⸗
tungen waren zu beſtimmt gehalten, um lediglich als




fein? oclchte ich.
„Wie kommen Sie darauf?“ rief er vermwunDdert.
* Viellricht war er doch jung und blond und hatte ſich
— unterbrach er mich aufs beſtimmteſte, der
wettergebräunte Frembde, den ich an ienen Abend ſah, war
weder jung noch blond. Auch an eine Verkleiduns war
nicht zu denken, das koͤnnen Sie mir glauben. Daͤrf ich
Sie fragen, was — —“ ;
— i gen Sie,“ fiel ih thm _ nun meinerfeits
ſlehend ins Woͤrt, „aber ein jchrecklihe Angſt, die ich
Ihnen ſogleich erkläxen werde, zwingt t_mc% zu einer
wéteren Zrage. — Befanden Sie ſich mit den Herın
allein im Bimmer, während er Ihnen ſeine Eröffnungen
machte? Sie ſagten, kurz vorher ſeien noch viele Gaͤfte
zugegen geweſenz war nicht etwa einer von ihnen zurück.
geblieben ?”
— — nachdenklich vor ſich hin.
„Seitdein, {inD Sahre verfloffeit,“

„abck Ich hahe eine DunkleSrinnerung, äl hätte ein Mannn


gelegt. Er ichien 3u Ihlafen unD ich gab nicht befonders
act auf i *
„Sein Gejicht haben Sie Yicht gefehen ?
— ——
— J—
Ich glaube wohl.“
„Und blond?“
— —


Geipräcdhs in der aleidhen. Ste ung?“
— . * —
Kuch els/ Sie das Zimmer verließen?
PE E
— * — Nahe genug um zu verſtehen,
was Sie {prachen ?” n
— mwahr{heinlich ennn er horchen wollte.
Beſter Herr Tammorth,“ flehte ich, „verfuchen Sie,
woͤniboͤlich ſich nocy an andere Thatjachen zu erinnern.




Wenn, wie Sie ſagen jeder der Anweſenden eine Geſchichte
erzählt hat, mühen ©ie reichlih Gelegenheit gehabt haben,
diẽ äußere Erſcheinung und den Gefichtsansdruck Der ein⸗
zelnen Gäjte zu beobachten. War nicht ein Herr darunter,
der Faum fünfunddreißig Sahre zählte, mit blühender
Sefichtafarbe und feinen Manieven ? Mber Dder Blid
jeiner tfeinen blauen Augen War unheimlih und bei
em Talten Sächeln empfand man ein unertlärlides
Mißbehagen.“. 7
„Sine Bejchreibung, die_ den Mann wohl, kenntlich
machen ſollte, herſetzte Herr Tamworth, „aber ich erinnere

mich jeiner wirklich HIO — —

S denten Sie nach, ich bitte Sie! Sein Haupthaar
war bünn, aber er frug einen ftarfen Bart. Beim Sprechen
nrachte dr fortwährend Bewegungen mit den Händen als
fei er aufgeregt und ſuche e8 3U — *

„Salt, jeßt ſehe hn Gaſt plohlich
don den Haͤnden ſagten. ſeſ er nir wieder
| ein. Sa mwohl, ein Herr auf den Ihre — paßt.
* war an jenem Ndend zugegen. IM eLINnNeLE mich ſogar
an die Geſchichte welche er erzählte, ſie war voh, aber
nicht ohne Wik:“ e
l SO trat jebt Dicht an HELLN Tamworth herax und
} fragte eindringlich : „Wifien . Sie, ob e derſelbe Mann
ı Ya on dem Sie glaubten eı jchliere . unDd DEr doch
s nabe genug Jaß, um Hie Worte des EngländerS 3U DEL-
5* — lautete die Antwort
aran habe ich nochni ; ;

{ er jah ihm ahnlich — Ddie Geſtalt meine

„aber ich alguhe. —
icch — das Geſicht konnte ich nicht jehen.“
„Ex war ' e8,“ . behauptete ich aus vollſter Ueberʒeua
ung! und der Ftende Ich ſtockte wußte ich den
{ Daß er ein Bojerwicht war? Naͤch dem bohen Geſims üher
dem Ramin deutend, rief — — Venn Sie die

zeheime Kammer 31 offueh wiſſen/ ſo thuͤn Sie es Warten
‘ Sie nur no0ch, bis ih einen ‚Dder zwei MEINET Gäſte
herbeigerufen hHabe; wir bedürfen noch anderer Zeugen

außer mir.“ - *
Gortſetzung folat)


 
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