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Pfälzer Bote für Stadt und Land (27) — 1892

DOI Kapitel:
Nr. 261 - Nr. 270 (16. November - 26. November)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44150#1047

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Samflag® mit Unterhältungsbeilage: Preis viertelaͤhrlich
M 1,20 ohne Yrägerlohn u Pofianfihlag, . Beftellungen



* — ee⸗
* — in pcxbe fie.,x.

die Keform der badifhen-Semeindcbeiteuerung.

L. Heidelberg, 15. November.

Die preußiſchen Steuerreformentwürfe laſſen auch
die Reform der badiſchen Gemeindebeſteuerung in den
Vordergrund treten, um ſo mehr, als der nächſtjäh
rige Landtag vorausſichtlich dieſer Frage näher zu
treten haben wird. Wir behalten uns vor, der ba—
diſchen Gemeindebeſteuerung demnächſt eine eingehende
Erörterung zu widmen, erachten es aber für praktiſch,
weiteren Kreiſen eine Eingabe mitzutheilen, welche die
erdrückende Heranziehung des Hausbeſitzers in den
Städten zu deſeitigen ſucht.

Der Verband der rheiniſch- weſtfäln

Haus zand Srundbeſiger ereiue hat uurch
ſeinen Vorſitzenden, Hrn Rudolf Scholz in Köln,
folgende Petttion an die beiden Häuſer des Land⸗
tages gerichtet:
Iu Nückſicht auf die im Vordergrund ſtehende
Reform der communalen Steuergeſetzgebung iſt der
gehorſamſt unterzeichnete Vorſitzende des Verbandes
der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Haus⸗ und Grundbeſitzer—
Vereine bevoͤllmächtigt und beauftragt, an die hoͤhen
Factoren unſerer Geſetzgebung das ergebenſte Geſuch
zu richten:

„Die Communal-Beſteuerung für die Zukuaft
dahin zu geſtalten, daß jede Doppelbeſteuerung, beſon⸗
ders diejenige des unbeweglichen Eigenthums, aus⸗
geſchloſſen und unmöglich gemacht wird.“

Geſtützt auf die wiederholten Beſchlüſſe der beiden
hohen Häuſer des Landtags in früheren Legislatur—
perioden gegen die anbillige und drückende Belaſtung
dec angeſeſſenen Bürger durch die Gebäudeſteuer,
ferner geftüßt auf die des Öftern von den töniglichen
Minifterien nno einz-Inen Reſfoxtminiſtern abgeqebenen
feierlichen Erklärungen, in erſter Linie dieſe Steuer—
Ueberbürdung zu beſeitigen, glaubt der gehorſamſt
Unterzeichnete beantragen zu dürfen, die beſtehende
Gebäuͤdeſteuer weder ganz noch zu einem Theile der
Communen als Einnahmequelle zu überweiſen, ſondern
dieſelbe ganz in Fortfall zu bringen.

Da die Gebäudeſteuec als ungerecht und unbillig
von allen geſetzgebenden Factoren anerkannt iſt, ſo iſt
es unmöglich, daß dieſelben von den Communen
weiter erhöben werden, und daß bei den Communen
als Recht gelten kann, was bei dem Staate als Un—
rech bezeichnet wordcn iſt.

In lletzter Zeit wurde von verſchiedenen Seiten
die Ueberweiſung der Gebäudeſteuer an die Communen
und die Rechtmäßigkeit der beſondern — — des

— verlaſſene Gaſthaus.
34) von A. K. Green.

Sechzehntes Kapitel.
Ein Traumgeht zu Ende

In der Hoͤhle war es ſtill gewoͤrden! Mark Felt hatte
ſeine Erzähluͤng beendet.

Einen Moment beobachtete ich ihn ſchweigend Aber
wie diel hatte ich von ihm noch zu erfahren! Ich durfte
nicht zoͤgern Leije und nachdruͤcksvoll murmelte ich die
Wortẽ:

„Und Marah?“

Es ſchien ihm 4* unwillkommen.

7 Bild ruht hier, rief er, ſich an die Bruſt
ihlagen „Im Leben hat ſie mich _ verachtet und be⸗
trogen und mir das Herz gebrochen: noch im Tode
hat ſie nir Schmach bereitet und alle meine Hoffnung
vernichtet, indem ſie ihre Liebe für einen anderen ein⸗
geſtand, dennoch kann ich ſie nicht aus meinem Herzen
reißen. Ich liebe ſie und werde ſie immer Kieben — Ddaher
bin i me allein. Denn in meinen Träumen ſtelle ich mir
vor, daß ſie im Tode eine andere geworden iſt. Sie weiß
chi. wo Wahrheit und Schönheit wohnen; ſie würde gern
zu inir zuruͤcktehren und fie_ thut eS auch, Sie wandelt
mit leijem Zritt durch den Wald, ſie ſtrahlt auf mich
nieder im Licht des Mondes und lächelt midh an im
Sonnenſchein, bis ich

Ein Dheftiges Schluchzen hrach aus des Mannes
übervoller Bruſt Ex warf iich in der Höhle zu 8
und verbars ſein Geſicht in den Händen Alles hatte er
5 außer ihr: auch daß ich gekommen war, ihn zur

ach aufzurufen.
3n — verhängnibvollen Irrthum ar er be-
Raͤhrüch ich bebte einen Augenblick vor der

Aufgape zurück, ihn demſelben zu entreißen. Er hatte
mlr jein Herz. enthüllt, mich in vefjen Ziefen bliden
laflen ' und: e3 fchien mir ein Ding der Unmoglichkeit,
diejem. . gebrochenen - Leben » auch - Teine; legte Stüße zu
rauben Ich follte ihm jene Marah im wahren Lichte
zeigen,.. ihm- Jagen, —Daß fie- nicht- todt-fei;, daß Honora






für Flallt

Haus und Grundbeſitzes durch die Behauptung zu
begründen verſucht, die Aufwendungen der Commuͤnen
kärien vornehmlich den Haus und Gundbiſitzern zu
gute

Nichts iſt verkehrter als vorſtehende Behauptung!
Nicht ſelten kommt es vor, daß durch die Enmmune
vorgenommene oder zugelaſſene Straßenveränderungen,
Durchbrüche zu neuen Verbindungen, Neuanlagen von
Straßen, Anlage von Pferdebahnen uſw, nder Verkehr
in ganz andere Bahnen gelenkt wird zum Nachtheil
des einen und zum Vertheil des andern Haus- oder
Grund Eigenthümers Hanptſtädte, ſowie ſonſtige


von kleinern Städten und Gemeinweſen! Während
bei erſtern immer neue Grundſtücke in die Städte
hineingezogen werden, verändern ſich kleinere Städte
uſw nur unmerklich. Der natürliche Zuwachs ihrer
Selbſt
in größern Städten bleiben ganze Stadtviertel von
jeder beſondern Entwickelung durch Aufwendungen
unberührt; ſie kommen meiſtens der Binnenſtadt, alſo
nicht allen Haus und Grundbeſitzern zu gute. Ferner
noch iſt hervörzaheben, daß die eommunalen Veraͤnder⸗
ungeit aus alleinigen Gründen der Verkehrsintereſſen,
ohne Rückſicht auf die Beſitzer von Häuſern und
Grundſtücken Beweis: Exproptiationen —beſchloſſen
und durchgeführt werden.

Nach vorſtehend klar vorgebrachten Beweiſen dürfte.
die Behauptung von den Aufwendungen der Communen
ſo zu ſtellen fein, daß durch deren Aufwendungen dem
einen anfäſſigen Bürger Vortheile, andern dagegen
auch Naͤchtheile erwachſen, ferner, daß alle Aufwend—
ungen nur allein im allgemeinen öffentlichen Intereſſe
beſchloſſen und ausgeführl werden Wo bleibt die
Grundlage zu einer gerechten Vertheilung der Laſten
bei ſolch vager Behauptung?

Wie ungexecht die Beurtheilung und in Folge
deſſen die Behandlung iſt, welche der Häus- und
Grund Beſitzer erfährt, geht aus folgendem Beiſpiele

hervor: „Für Handel und Induſtrie werden neue,
zweckdienliche Verkehrswege geſchaffen, Eiſenbahnen
gebaut, Subventionen für Dampferlinien geleiſtet,

Handelsverträge aegeſchieſſen u ſ. w.“ Für alle dieſe
großartigen Leiſtungen iſt es noch Niemanden einge—
fallen, ais Gegenleiſtung eine Sonderſtener zu ver—
ſangen. — Die Gewerbeſteuer kann mit der 4 ſchwer
belaſtenden Gebäudeſteuer nicht verglichen werden. —
Die dirxekten Staatsſtenern haben im vergangenen
Jahre eine allſeitig anerkannte gerechte Ausbildung
erfahren. Jedes Einkommen, ſo auch das aus Hans—

Dudleigh das Opfex — während das S Weib, um das
er getrauert hatte! das er in ſeinen Träumen als verklärten
Geiſt geſchaut, lebte und triumphirend die Früchte ihxes
Verbrechens genoß Er hatte in ſeiner Verblendung der
Gemeinſchaft der Menſchen von ſich geſtoßen um ſich einer
Teufelin zu ergeben.

Meine Gefühle drohten mich zu überwältigen; ich
vermochte mein Grauen ſo wenig zu verbergen daß er
endlich darauf aufmerklam wurde Er ſtand auf und be—
trachtete mich mit wachfender Beſtürzung.

„Was ſehen Sie mich mit ſo ſeltſamen Blicken au?“
rief er. „Ich leſe nicht nur Mitgefühl für die Vergangen—
8 darin auch Furcht vor der Zukunft Erflären
Sie e8 mir. . Wu3 Xfann mir jeßt noch' drohen? Was
begeutiet das Entſetzen in Ihrent Antlitz? Da Marah
todt iſt

5* rief ich; „erſt laſſen Sie mich fragen ob Marah
todt iſt?“

4 Geſicht ward zum erſchrecken bleich

„Ob Marah — todt — iſt?“ ſtieß er in heiſerem Ton



„Jat fuͤhr ich raſch fort, ſeinem Blick auzweichend
„Ihr Nichnant iſt nie gefunden worden Sie haben für
hren Tod keinen Beweis in Händen Daß ſie den Ab—
Hiedobrie geſchriehen hat, fann - eine Lijt qemewn Jeitt, um
Sie zu tänfchen. Das wäre nicht undenkbar.“

Er ſchien meine Worte kaum zu hören; mit weit auf—
geriſſenen, fragenden Augen blickte er mich an, wie ein ver—
irrtes Kind.

„Ich verſtehe Sie nicht, murmelte er Marah noch
am Leben? Wiſſen Sie es? Sind Sie hierher ge—
emnmen um mir dies zu verkünden? Sprechen Sie, ſprechen
Sie ſchnell! Ich kannes 7 ich habe noch nicht alle
Feſtigkeit verloren, ich ich

Er ſtockte aD ſah ſich flehend an.
* —

b Marah ietzt noch lebt, weiß ich nicht erwiederte
ich; — iſt ſie 2— nicht im Fluß ertrunken
voch wäre das tauſendmal beſſer geweſen, denn ſie iſt nur
am Leben geblieben um Unheil zu ſtiften! Sie haben ihre

Ich nahm allen
































































































ntt

Kuzeige-Blatt für die Amtisbezirkle Heidelberg,
Ladenburg, Weinheim, Schwetzingen, Philixpehurs

Siesloch Bruchſal, — Ne korgemünd, —————
Eberbach — — — 8h., Werfheins,

in Beidelberg, — 7,

oder Grund-Beſitz entſtandene Einkommen, unterliegt
der Selbſtdeelaration. Die Kaufkraft einer eich
Summe, dieſe entſtamme aus Einnahmen, welche der
Haus oder Grund⸗Beſitz liefert, oder andern Quellen,
iſt gleich? Eine Forderung der Gerechtigkeit iſt es
daher, bei Steuer⸗Veranlagungen ohne Unterſchied
gleiche Behandlung aller Pflichtigen durch Geſetz zu

ſichern. Alle Aufwendungen auch ſolche für Canal⸗,
Waſſer, Licht ꝛe Anlagen haben den Zweck, ſowohl in

ſanitairer als jeder andern Hinſicht, der Allgemeinheit
zu dienen. Die Koſten ſind daher, in folgerichtiger
Weiſe, von der Allgemeinheit aufzubringen

Der frühere hochſte Beamte der königlichen Staats⸗
regierung hat mehrfach wörtlich zugegeben, daß die
Gebäudeßeuer gleichbedeutend mit einer theilweiſen
des Haus⸗ und Grund Beſitzes ſei. Möge
das Communalſteuergeſetz ſo hergeſtellt werden, daß
dieſe xorſtehend treffend berurtheilende — für
eine Steuerart in Preußen fürder ausgeſchloſien ſei.
Die Steuergeſetze für Staat und Commune müßten
für die Zukunft ſo geſtaltet werden, daß der ſeßhafte
Bürger die \‘cevhartxqfeit nicht als Laſt, ſondern als
Wohlthat empfinde! Ein wohlthätiger — auf
weitere Seßhaftmachung würde die Folge eines ſolchen
Verhältniſſes ſein. Die Liebe zum eigenen Herd *
mit der Liebe zu König und 2 Hand in Hand
und fördert dieſe

Aus diefem Grunde allein ſchon dürfte das Ein—
geheu auf unſere rechtlich begründeten Wünſche mehr
als am Platze ſein.



— Reich.

Berlin, 14. Nov. Ebenſo wie in Arnsberg
vurden auch * * Niederbarnim die in *
ſchen Schulen gebräuchlichen Religionsbüch
zur ſtaatlichen Prüfung vom Landrath —
Offenbar eine Wirkung der von anti-ſemitiſcher Seite
aufgeſtellten Forderung, welche — in einem
auch von uns engebend — Artikel der
Kreuzzeitung erhoben worden war)

* Hamburg, 15. Nov. Zur Militärvorlage
ſchreibe Bismarcks hieſiges Leibblatt: „Das Argument

eines Krieges gegen zwei Fronten ſollte
ganz außer Spiel bleiben. Nur einer Großmocht

brauchen wir ebenbürtig zu ſein; die Verhinderung
der Koalition gegen und uͤnd die Büdung des —
bundes iſt Sache der Diplomatie; ſie iſt der deutſchen
Politik in den letzten Jahrzehnten unter ſehr ſchwie—
rigen Stinimungen und Situationen — und

— Naͤunesjahre — —— — Felt in der Trauer
um dieſes Weib.“

Ein dumpfer Klageton ſcholl durch die Höhle: ich mußte
mich mit meiner Enthüllung beeilen, damit mich die Kraͤft
nicht verließ.

„Sie reden von einem Brief, den Sie von Frau Ur—
quhart exhielten, bevor dieſelbe nach Fraukreich unter Segel
ging. War daz die einzige Zuſchrift die Sie von ihr be
— BGab ſie Ihnen nie wieder Nachricht?“

Niemals! er jah mi faſt zornig an. Ich wollte
nichts hören Ich befahl dem Boitmeiiter alle Briefe zu
vernichten, welche für mich einträfen. Ich hatte mich voͤn
aller Welt losgeſagt.“

„Beſitzen Sie jenen Brief noch?

bewahrt 2“

Nein. — ſollte ich damit?“

Kannten Sie denn Honora Dudleighs Handſchrift,
Martk Felt?“

Goͤdi, warum fragen Sie?“

Hatte ſie den Brief ſelbſt geſchrieben und mit eigener
Hand?“

Freilich, freilich ihr Namen ſtand ja daxunter.

Aber die Handſchrit konnte ſie nicht gefälſcht
ſein? Haͤtte nicht Marah ihn geſchrieben ſtatt Honora?
Sie war klug genug, um — —”

Marah ſoll den Brief geſchrieben haben Marah?
2 Großer Goͤtt/iſt ſie denn damals mit ihnen gegangen?
Waren meine geheimen Zweifel richtig? Iſt ſie für mich
in Ewiagfeit verloren? . Lebt jie. noch.mit ihm?“

„Sie bat mit ihm gelebt und es iſt alle Wahrſbein
lichkeit vorhanden, daß /ſie noch —— —— jind. In Baris
lebt ein Ehepgar. Urquhart. Die Frau muß Marah ſein
denn ſie iſt es die er geliebt hat.“

84 muß ſie es ſein? das begreife ich nicht. Iſt
Honora todt? Iſt — —

Honoraͤ iſt todt ſchen ſeit ſecheehn IJahren. Das
Weib, das mit ihm ——— nannte ſich fälſchlich Honora.

Die rechtmäßige Trägerin diejes- Namens mar todt.
ihre Leiche verſteckt Es handelt ſich hier um ein Ver—

Haben Sie ihn auf—
 
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