mes.
—
8. Juli⸗
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genannt? 4
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8 Uhr:
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RILL ;
—
1
*
vate und
—
— —
icle lberg.
— cäglig mit Ansnahme ber Sonn- un Feiertage
— mit Urtergaltungsheilage, Vreis viertehaͤhrlich
%. 120 vböne Trägerlohn u Voſtauffchlag Beſtellungen
bei den Boftankalten ı, bei der Expebition Zwingerfiraße 7,
Berantwortlicher Redatteur
Julius Jecker in Heidelberg.
—
— — — — —
e — — Uiegt Ulr 28 der Unterhaltungs-
ge bei.
— — — — RS
— — — — —
Heſtekungen
Maj den „Miälger goten verden forbwaͤhrend be
— Poſtanſtalten, bei unſeren Trägtrinnen,
wie in anſerer Fepedition Heidelberg, Zwinger⸗
— ↄntaeaen enommen
— — —
Yiede des Zrhen- v. SchoclemerMlik
auf dem zwölften Verbandsfeſt der katholiſchen Vereine
Dortmunds.
Das Feſt hat am Sonntag bei prächtigem Wetter
den ſchönſien Verlauf genommen. Den Glanzpunkt
Dildete die Feſtrede, welche diesmal Frhr. v. Schor⸗
emer⸗ Alft uͤbernonimen hatte. Er ſazte u. U:
„Und nun ein paar Worte über das kath. eben.
eboten unjerer yl. Kirche einrichten, daß wir fleißig
ie Kirche beſuchen, oft und würdig zu den hl— —
amenten gehen, nüchtern und ſparſam leben und vor
em ein gutes Familienleben führen. Katholiſch
aihſchläzen Ihrer geiſtlichen Führer mit vingebung
Olgen. Die geiftlidhen Hetren bringen viele Opfer;
Unfern Dank fönnen wir am beften dadurch abtragen,
aß wir ihren guten Rathſchlägen folgen. Katholiſch
leben heißt, Nächitenliebe üben, Leibliche
Und geiftliche. Satholijch Ieben Heißt, Ddie religiöfe
eberzeugung uuferer andersdentenden Zürger überall
Achten, und das hHaben -wir {tet3 gethan. (Sehr rich⸗
tig!) Wenn das von anderer Selte nicht ſo gehalzen
wird, fo geben wir für den Haß die Liebe, für die
erleumduͤug die Wahrheit, uͤnd gegen die Bedrohung
unſerer hi Kirche jeßen wir das Wort des Herrn: „Nie
Wird von der Höle nicht überwältigt werden.“ (Bravo!)
Wenn uns geſagt wird: die ſchwarze Internationale
t xoch fchlimmer wie die Rothe, und. wenn bei den
Fjährigen Stiftungsfeſt der nat lib. Partei gerufen
Durde : feine Schonung für das Schwarzwild, Danit
1“9? ich, ſolche Neußerungen ſind außerordentlich lich⸗
3 und zeugen von einem fanatijden Haß gegen die
fath. Mirche und gegen die Natholifen, aber auch von
einer ungeheuren Verblendung. In einer Zeit, wo
In Haufe äðes Dorf8obitors.
Original⸗Erzählung von Mary Dobſon.
Nachdruck verb.)
„Ja, ja. Onkel Leonhart, vollkemmen, erwiderte ſie in
8
ll _ qu3 dem Fremden,
ihren Herzen freute ſie ſich, daß er Europa wieder ver
4* Sie hatte ſeit langex BZeit ‚in aher Stille ihre
läne mit Beharrlihkeit verfolgt und glaubte fie gelingen
8 diejes Gejpräch. abgebrochen 1
bägg_f_e_{)reuben Soͤhn, welcher, nachdem er die Anweſenden
üßt ſagte: ——
ſchi „Mir ilt Herr Langenberg begegnet, von dem ich Ab⸗
1D genommen — — . *
arı „ESr war hier, um fih vor ſeinex Abreiſe nach meinem
j efinden zu erkundigen, und uns vorerſt Lebewohl zu
fuge“.“ antwortete jein Onfel und Onkel Leonhart. Tuhr
b?rti „Auch hat er un ſeine Familiengeſchichte mitgetheilt.“
er dann in aller Kürze wiederholte
fur Das ſind allerdings trauxige Thatlachen und beſonders
* Ddiejenigen, welche fie zu erleben Haben,“ entgegnete ruhig
mf üngere Manı, „allein dergleichen geſchieht faſt täglich,
o Criahren e3 mur nicht. Nebrigens habe ich Euch etwas
4 feßte er ſchuell hinzu, aus Furcht, die
SAMilienangelegenheiten des Iremden fönnten noch Weiter
umeft werden, Defjen unertwartetes Auftreten auch ihm
* Wwenig behagte, „und zwar, daß ich auf eınige Monate
qg) ... in der Kheinprovinz reiſe, wo meine Prinzipale
b RathhauzZ bauen. Siner von ihnen iſt dort da wir
I;ieer auch in ... eine Kirche bauen, und einer der Herren
8 am Plage bleiben muß, 1o ſol ich Erſteren einſtweilen
o bald mwie möglich vertreten !” *
Bayg Sl Tebhafter Weije jprachen der Capitän, Onkel Leon-
und feine Mutter ihHm ihre Anerkennung über dieſen
für Stadt
— Sountag, den 10 Zuli —
alle chriſtlichen Elemeyte zum Schutze für Thron und
Altar ſich di. Hand reichen ſollten, wirſt man de
Fackel der Zwietracht unter die chriſtliche Bürgerſchaft.
Sehr richtig! Man wird leider erſt klug, wenn die
Dynamitpattonen an der Thür platzen, aber dann iſt
es zu ſpaͤt. Soll der Kampf erneuert werden,, ſo
wird nian uns auf dem Platze finden Gebhaftes
Bravoh, ungebeugten Muthes, wir werden wieder
ſiegen, kreu zuſammenſtehen und hochhalten unſere
Faͤhne für Wahrheit, Freiheit und Recht. (Erneuter
Katholiſch leben heißt auch, unſern Glauben frei—
müthig bekennen, nicht ruhen, bis wir unſere vollen
verfaͤſfungsmaͤßigen Rechte, mit allen Orden, auch den der
Jeſuiten, zuͤrück haben. Wenn die Sozialdemo—
kraten heute frei den Umſturz predigen Ddürfen, ſo
daß unſere Orden
ſeben heißt dann, unſere
Dazu haben wir
Religion ohne Con—
Katholiſch
Kinder fromm und gut erziehen.
die confeſſionelle Schule nöthig.
Moͤral zu ſprechen iſt weiter nichts als eine Phraſe,
die den Unglauben verdecken ſoll.
Katholiſch leben heißt auch, den Verſuchungen der
Sozialdemokraſtie entgegentreten. Im innerſten
Kern iſt ihr Kampf gegen Gott, die Religion und be—
ſonders gegen die kaͤtholiſche Kirche gerichtet. Der
Satz, Religion ſei Privatſache, iſt für den
Bauͤernfang eingerichtet. Im Zukunftsſtaat wird es
teine Religion und Geiſtlichen mehr geben. Jawohl,
ſo ſteht e& in Bebel's Buch „Die Frau.“ Es gibt
auch leine Pflichten mehr der Eltern gegen die Kinder
mehr, weil es keine Ehe mehr gibt. Es gibt nichts
Herabwürdigenderes für die Frau, die durch die Kirche
Fehoben worden iſt, als der Zukunftsſtaat Ich weiß
au8 eigener Erfahrung, was ein vierzegnſtündiger
Arbeitstag iſt, aber die Freiheit im Zukunftsſtaat
führt zu der Arbeit, wie un Zuchthans und zu einer
Sklaverei, wie ſie noch nie beſtanden hat.
Katholiſch leben heißt auch, unſere Pflichten
gegen daz Vaterlandetreu zu erfüllen In
land laſſen wir uns von Keinem übertreffen. Wenn
kürzlich ein in Rom,
viniſtiſch geſinntes Blatt, der „Noniteur de
Rome“, deſſen unſinnige Aeußerungen man uns
deutſchen Katholiken an die Rockſchöße hängen will,
in ſehr leicht feindſeligen Aeußerungen auf Deutſchland
und den Dreibund welcher die Gewähr des Friedens
Hꝛelwollc Muftrag aus, und als er dann einen ſchuetlen
Blick auf Anna richtete, welche Allem ſchweigend zugehört,
Foͤnetẽ diefe ruhig den Tiſch vor dem Krankenlager ihres
Vaͤters, der für den Abend nöch einige Gäſte zum gewohnten
Spiel erwartete.
7
Der Herbſt und Winter waren dahin geſchwunden, guch
das Ende des April herangekommen, und Capitän Eichs⸗
feld, welcher ſeit tängerer Zeit die kältere Fahreszeit in
Deutichland verlebt, Hatte ſie Dank ſeiner kräftigen Geſund
heit qut überftanden. Waährend derſelben aber hHatte er
die Gewißheit erlangt, ſein Schiff nie mehr nach den ent-
Fernten Erdtheilen Führen zu Können. Es war ihm ſchwer
geworden ſich an die Ueberzeugung zu gewoͤhnen, er 8
i
einem faufmännifchen @ejchäft zu betheiligen.
or der Hand aber wollte er freie Verfügung üher ſeine
Beit behalkten, mit Anıa, wie er ihr vielfach vexſxrochen,
auf Yeijen gehen, un das deutſche Baterland kennen zu
fernen, das ihm unbekannter als die Erdtheile jenſeits des
Zceans war Dies haͤtte er auch ſeinem jJungen Srennde,
Georg Langenberg, gejhrieben, mit dem er mehrfuch Briefe
gewechſelt, und der ihin ſtets und zwar günſtige Nachrichten
über ſeine Familie gegeben.
Eines Nachmittags befanden ſich Frau Frank, ihr Sohn
und Anna im Garten, wo Ddiefe in den ihr von Onkel
Leonhart errichteten Treibhauje befchäftigt war und ihr
Vetter ihHr beim Begießen Hilfreiche Hand leiſtete Capitän
Eichzfeld und Onkel Leonhart jaßen rauchend und die
Tejend am Feuſtex des Gartenzimmers, - und
egterer hatte ſchon eine Weile voll 7 die drei
Heftaͤlten deblickt/ die ihm ein Bild glücklichen Familienlebens
waren.
Dann bemexkend, dazß _ duch Iener das Zeitungsblatt
bei Zeite legte, Jagte Onfel Leonhart:;
„Eichzfeld, hajt Du Dir wohl Ichon einmal vorgeltellt,
daß ına i verlieben und verloben Könnte ?”
„Das habe ich ailerdinas gethan, Onkel Leonhart,“
ote
Anzeige-Bilatt für Die Anıtsbhezirie Hadelbers,
daodenburg Wemheim Schwetzingen R
— — — — —
— — — — Y ——
97 Sarn
8
Druck, Berlag ı, Expedition von Gebr. Yuber
in Heidelberg, Zwingerſtraße 7.
in Europa iſt, ſich erging, dagegen Frankreichs
und Rußlands Buͤndniß als ſiegreich gegen den
Dreibund feierte, den ruſiſchen Zaren, welcher ſeine
kathoͤl ſchen Unterthanen auf das grauſamſte bedrückt,
den Partriaechen des Nordens naͤnnte, und mit den
franzoͤſiſchen Revanchehelden, welche Elſaß-Lothringen
wieder erorbern wollen auf eine Stufe ſich geſtellt
hat, ſo ſage ich: Es iſt tief zu beklagen, daß der—
gleichen in einem ſolchem Blatte gedruckt, und wir
proteſtiren als Kaͤtholiken und Deutſche gegen dieſe
unwürdigen Aeußerungen. Wir ſind treue Soͤhne der
katholiſchen Kirche, aber ebenſo treue Soͤhne unſeres
Vaterlandes. (Bravo) Was unſer Brüder und
Söhne mit ihrem Blute erzwungen, die Wiederver—
einigung der alideutſchen Lande Elſaß⸗Lothringen
mit dem ruhmreich wieder aufgerichteten Deutſchen
Reiche, das laſſen wir uns nicht wiedex entreißen;
für die Gcöße, Einheit und Unverletzlichkeit unſeres
deutſchen Vaterlandes werden wir mit dem letzten
Bluistropfen einſtehen. Eebhaftes Bravo.)
Vor Kurzem hat der „Oſſervatore Romano,“ deſſen
Mißgriffe ich ſchon voriges Jahr in Düſſeldorf ſcharf
tadeln mußte, es verſucht, dem Dogma von der
Unfehlbarkeit des Papſtes eine Auslegung zu
geben, welche eben ſo irrig wie thöricht und gewiß
den Geſinnungen des Heiligen Vaters entgegen iſt —
eine Auslegung, welcher das Centrum durch ſein
Verhalten beider Septennatsfrage ſchon
entgegengetreten iſt, unter Anerkennung des Hl. Vaters.
Wit deuͤtſche Katholiken wiſſen und haben es unter
den ſchwerſten Opfern bethätigt, was wir der
ſtirche und deren erhabenem Oberhaupt ſchulden.
Katholiſch leben hilft auch dazu, daß man gut
ſterben kann. Das Sterben iſt die Probe auf das
Rechenerempel des Lebens Es iſt uns geſetzt, einmal
zu ſterben, und auf den Tod folgt das Gericht. Die
Socialdemokraten verſprechen viel, aber eins können
ſie nicht: Krankheit, den Tod und den lieben Herrgott
abſchaffen. Für Jeden wird die Stunde kommen, wo
er bekennen muß, gibt doch einen Gott.
In letzter Zeit iſt ein Katholik geſtorben, der im Leben
fich nicht um die Kirche gekümmert hat; deßhalb wurde
ihm das kirchliche Begräbniß verweigert. Da erhob
e3
beck) aber kann die Kirche kein kirchliches Begräbniß
bewilligen; denn die Leichenbegängniſſe untex der
Theilnaͤhme der Kirche ſiad nicht blos äußerer Pomp.
In einem Falle, wie der vorliegende, zu verlangen,
daß die Kirche mit allem Pomp eintrete, das hieße
die Kirche zu einer Leichenbeſtattungs,
entgegnete der Capitän, „glaube aber niht, daß einer der
uns beſuchenden jungen Männex, von denen wohl einige
Luſt dazu hätten, ein wärmeres Gefühl in ihr gewedt.“
An Alfred haſt Tu natürlich dabei nicht gedacht,“ fuhr
mit einigem Nachdruck der Greis fort.
„Alfred ?“ wiederholte überraſcht der Capitän
„Mber er ift ja ihr Better und fie ſind wie Geſchwiſter
„Nun, deshalb könnte ihnen doch ein wärmeres Gefühl
für einander fommen,“ verjeßte Onkel Leonhart „Mit der
Qiebe ijt e3 fo eine eigene Sache, und unſere Anna hat
hren eigenen Kopf und Geſchmgck. Uebrigens bin ich auch
der Neberzeugung daß Alfred ihr gänzlich aleichgültig iſt,
dagegen alaube ich mich nicht zu täuſchen —"
„WasS meinft Du 7“ fragte ſchnell der Capitän.
Daß Alfred ſie liebt,“ antwoͤrtete dann entſchieden der
Greis.
Und ſollte das mir entgangen fein ?“ ‚ erwiderte nach
dem SGarten hinansblickend Capitän Eichsfeld „Nun 10
ganz ünmöglich wäre es nicht, denn Anna ift ein Mädchen
das wohl ſedem jungen und auch älteren Manne den Kopf
verdrehen könnte!“
— „Das gebe ich zu,“
blickend Onkel Leonhart.
/Und dazu auch als Dane einzige Erbin bekannt,“ fuhr
mit bedeutſamem Lacheln Exſterex fort
„Nun, ja, daz kannn wohl nicht anders jein,“ antwortete
ſchmünzeluͤd der Greis „Geſetzt aher Alfred würde wirk
lich elie andere als brüderiiche Liebe zu Deinem Kinde
empfinden, und Dir damit fommen — —" *
„So würde ih ihn an Anna felbft verweijen, Onfel
Qeonhart,“ entgegnete der Capitän, „denn eine Heiratl) be-
ſtimme ich für * nicht, wenngleich ich ihe mit meinem
väterlidhen Rath) zur Seite ſehen muß und werde Neb-
rigens bin ich nicht für Chen unter 10 nahen Verwandten
e8 hängt doch immier ein altes Bedenken daran.“
Fortſetzung folgt.)
verſetzte ebenfalls in den Garten
—
8. Juli⸗
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r Hugo LO 8
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8 Uhr:
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— cäglig mit Ansnahme ber Sonn- un Feiertage
— mit Urtergaltungsheilage, Vreis viertehaͤhrlich
%. 120 vböne Trägerlohn u Voſtauffchlag Beſtellungen
bei den Boftankalten ı, bei der Expebition Zwingerfiraße 7,
Berantwortlicher Redatteur
Julius Jecker in Heidelberg.
—
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ge bei.
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Maj den „Miälger goten verden forbwaͤhrend be
— Poſtanſtalten, bei unſeren Trägtrinnen,
wie in anſerer Fepedition Heidelberg, Zwinger⸗
— ↄntaeaen enommen
— — —
Yiede des Zrhen- v. SchoclemerMlik
auf dem zwölften Verbandsfeſt der katholiſchen Vereine
Dortmunds.
Das Feſt hat am Sonntag bei prächtigem Wetter
den ſchönſien Verlauf genommen. Den Glanzpunkt
Dildete die Feſtrede, welche diesmal Frhr. v. Schor⸗
emer⸗ Alft uͤbernonimen hatte. Er ſazte u. U:
„Und nun ein paar Worte über das kath. eben.
eboten unjerer yl. Kirche einrichten, daß wir fleißig
ie Kirche beſuchen, oft und würdig zu den hl— —
amenten gehen, nüchtern und ſparſam leben und vor
em ein gutes Familienleben führen. Katholiſch
aihſchläzen Ihrer geiſtlichen Führer mit vingebung
Olgen. Die geiftlidhen Hetren bringen viele Opfer;
Unfern Dank fönnen wir am beften dadurch abtragen,
aß wir ihren guten Rathſchlägen folgen. Katholiſch
leben heißt, Nächitenliebe üben, Leibliche
Und geiftliche. Satholijch Ieben Heißt, Ddie religiöfe
eberzeugung uuferer andersdentenden Zürger überall
Achten, und das hHaben -wir {tet3 gethan. (Sehr rich⸗
tig!) Wenn das von anderer Selte nicht ſo gehalzen
wird, fo geben wir für den Haß die Liebe, für die
erleumduͤug die Wahrheit, uͤnd gegen die Bedrohung
unſerer hi Kirche jeßen wir das Wort des Herrn: „Nie
Wird von der Höle nicht überwältigt werden.“ (Bravo!)
Wenn uns geſagt wird: die ſchwarze Internationale
t xoch fchlimmer wie die Rothe, und. wenn bei den
Fjährigen Stiftungsfeſt der nat lib. Partei gerufen
Durde : feine Schonung für das Schwarzwild, Danit
1“9? ich, ſolche Neußerungen ſind außerordentlich lich⸗
3 und zeugen von einem fanatijden Haß gegen die
fath. Mirche und gegen die Natholifen, aber auch von
einer ungeheuren Verblendung. In einer Zeit, wo
In Haufe äðes Dorf8obitors.
Original⸗Erzählung von Mary Dobſon.
Nachdruck verb.)
„Ja, ja. Onkel Leonhart, vollkemmen, erwiderte ſie in
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ll _ qu3 dem Fremden,
ihren Herzen freute ſie ſich, daß er Europa wieder ver
4* Sie hatte ſeit langex BZeit ‚in aher Stille ihre
läne mit Beharrlihkeit verfolgt und glaubte fie gelingen
8 diejes Gejpräch. abgebrochen 1
bägg_f_e_{)reuben Soͤhn, welcher, nachdem er die Anweſenden
üßt ſagte: ——
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1D genommen — — . *
arı „ESr war hier, um fih vor ſeinex Abreiſe nach meinem
j efinden zu erkundigen, und uns vorerſt Lebewohl zu
fuge“.“ antwortete jein Onfel und Onkel Leonhart. Tuhr
b?rti „Auch hat er un ſeine Familiengeſchichte mitgetheilt.“
er dann in aller Kürze wiederholte
fur Das ſind allerdings trauxige Thatlachen und beſonders
* Ddiejenigen, welche fie zu erleben Haben,“ entgegnete ruhig
mf üngere Manı, „allein dergleichen geſchieht faſt täglich,
o Criahren e3 mur nicht. Nebrigens habe ich Euch etwas
4 feßte er ſchuell hinzu, aus Furcht, die
SAMilienangelegenheiten des Iremden fönnten noch Weiter
umeft werden, Defjen unertwartetes Auftreten auch ihm
* Wwenig behagte, „und zwar, daß ich auf eınige Monate
qg) ... in der Kheinprovinz reiſe, wo meine Prinzipale
b RathhauzZ bauen. Siner von ihnen iſt dort da wir
I;ieer auch in ... eine Kirche bauen, und einer der Herren
8 am Plage bleiben muß, 1o ſol ich Erſteren einſtweilen
o bald mwie möglich vertreten !” *
Bayg Sl Tebhafter Weije jprachen der Capitän, Onkel Leon-
und feine Mutter ihHm ihre Anerkennung über dieſen
für Stadt
— Sountag, den 10 Zuli —
alle chriſtlichen Elemeyte zum Schutze für Thron und
Altar ſich di. Hand reichen ſollten, wirſt man de
Fackel der Zwietracht unter die chriſtliche Bürgerſchaft.
Sehr richtig! Man wird leider erſt klug, wenn die
Dynamitpattonen an der Thür platzen, aber dann iſt
es zu ſpaͤt. Soll der Kampf erneuert werden,, ſo
wird nian uns auf dem Platze finden Gebhaftes
Bravoh, ungebeugten Muthes, wir werden wieder
ſiegen, kreu zuſammenſtehen und hochhalten unſere
Faͤhne für Wahrheit, Freiheit und Recht. (Erneuter
Katholiſch leben heißt auch, unſern Glauben frei—
müthig bekennen, nicht ruhen, bis wir unſere vollen
verfaͤſfungsmaͤßigen Rechte, mit allen Orden, auch den der
Jeſuiten, zuͤrück haben. Wenn die Sozialdemo—
kraten heute frei den Umſturz predigen Ddürfen, ſo
daß unſere Orden
ſeben heißt dann, unſere
Dazu haben wir
Religion ohne Con—
Katholiſch
Kinder fromm und gut erziehen.
die confeſſionelle Schule nöthig.
Moͤral zu ſprechen iſt weiter nichts als eine Phraſe,
die den Unglauben verdecken ſoll.
Katholiſch leben heißt auch, den Verſuchungen der
Sozialdemokraſtie entgegentreten. Im innerſten
Kern iſt ihr Kampf gegen Gott, die Religion und be—
ſonders gegen die kaͤtholiſche Kirche gerichtet. Der
Satz, Religion ſei Privatſache, iſt für den
Bauͤernfang eingerichtet. Im Zukunftsſtaat wird es
teine Religion und Geiſtlichen mehr geben. Jawohl,
ſo ſteht e& in Bebel's Buch „Die Frau.“ Es gibt
auch leine Pflichten mehr der Eltern gegen die Kinder
mehr, weil es keine Ehe mehr gibt. Es gibt nichts
Herabwürdigenderes für die Frau, die durch die Kirche
Fehoben worden iſt, als der Zukunftsſtaat Ich weiß
au8 eigener Erfahrung, was ein vierzegnſtündiger
Arbeitstag iſt, aber die Freiheit im Zukunftsſtaat
führt zu der Arbeit, wie un Zuchthans und zu einer
Sklaverei, wie ſie noch nie beſtanden hat.
Katholiſch leben heißt auch, unſere Pflichten
gegen daz Vaterlandetreu zu erfüllen In
land laſſen wir uns von Keinem übertreffen. Wenn
kürzlich ein in Rom,
viniſtiſch geſinntes Blatt, der „Noniteur de
Rome“, deſſen unſinnige Aeußerungen man uns
deutſchen Katholiken an die Rockſchöße hängen will,
in ſehr leicht feindſeligen Aeußerungen auf Deutſchland
und den Dreibund welcher die Gewähr des Friedens
Hꝛelwollc Muftrag aus, und als er dann einen ſchuetlen
Blick auf Anna richtete, welche Allem ſchweigend zugehört,
Foͤnetẽ diefe ruhig den Tiſch vor dem Krankenlager ihres
Vaͤters, der für den Abend nöch einige Gäſte zum gewohnten
Spiel erwartete.
7
Der Herbſt und Winter waren dahin geſchwunden, guch
das Ende des April herangekommen, und Capitän Eichs⸗
feld, welcher ſeit tängerer Zeit die kältere Fahreszeit in
Deutichland verlebt, Hatte ſie Dank ſeiner kräftigen Geſund
heit qut überftanden. Waährend derſelben aber hHatte er
die Gewißheit erlangt, ſein Schiff nie mehr nach den ent-
Fernten Erdtheilen Führen zu Können. Es war ihm ſchwer
geworden ſich an die Ueberzeugung zu gewoͤhnen, er 8
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einem faufmännifchen @ejchäft zu betheiligen.
or der Hand aber wollte er freie Verfügung üher ſeine
Beit behalkten, mit Anıa, wie er ihr vielfach vexſxrochen,
auf Yeijen gehen, un das deutſche Baterland kennen zu
fernen, das ihm unbekannter als die Erdtheile jenſeits des
Zceans war Dies haͤtte er auch ſeinem jJungen Srennde,
Georg Langenberg, gejhrieben, mit dem er mehrfuch Briefe
gewechſelt, und der ihin ſtets und zwar günſtige Nachrichten
über ſeine Familie gegeben.
Eines Nachmittags befanden ſich Frau Frank, ihr Sohn
und Anna im Garten, wo Ddiefe in den ihr von Onkel
Leonhart errichteten Treibhauje befchäftigt war und ihr
Vetter ihHr beim Begießen Hilfreiche Hand leiſtete Capitän
Eichzfeld und Onkel Leonhart jaßen rauchend und die
Tejend am Feuſtex des Gartenzimmers, - und
egterer hatte ſchon eine Weile voll 7 die drei
Heftaͤlten deblickt/ die ihm ein Bild glücklichen Familienlebens
waren.
Dann bemexkend, dazß _ duch Iener das Zeitungsblatt
bei Zeite legte, Jagte Onfel Leonhart:;
„Eichzfeld, hajt Du Dir wohl Ichon einmal vorgeltellt,
daß ına i verlieben und verloben Könnte ?”
„Das habe ich ailerdinas gethan, Onkel Leonhart,“
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Anzeige-Bilatt für Die Anıtsbhezirie Hadelbers,
daodenburg Wemheim Schwetzingen R
— — — — —
— — — — Y ——
97 Sarn
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Druck, Berlag ı, Expedition von Gebr. Yuber
in Heidelberg, Zwingerſtraße 7.
in Europa iſt, ſich erging, dagegen Frankreichs
und Rußlands Buͤndniß als ſiegreich gegen den
Dreibund feierte, den ruſiſchen Zaren, welcher ſeine
kathoͤl ſchen Unterthanen auf das grauſamſte bedrückt,
den Partriaechen des Nordens naͤnnte, und mit den
franzoͤſiſchen Revanchehelden, welche Elſaß-Lothringen
wieder erorbern wollen auf eine Stufe ſich geſtellt
hat, ſo ſage ich: Es iſt tief zu beklagen, daß der—
gleichen in einem ſolchem Blatte gedruckt, und wir
proteſtiren als Kaͤtholiken und Deutſche gegen dieſe
unwürdigen Aeußerungen. Wir ſind treue Soͤhne der
katholiſchen Kirche, aber ebenſo treue Soͤhne unſeres
Vaterlandes. (Bravo) Was unſer Brüder und
Söhne mit ihrem Blute erzwungen, die Wiederver—
einigung der alideutſchen Lande Elſaß⸗Lothringen
mit dem ruhmreich wieder aufgerichteten Deutſchen
Reiche, das laſſen wir uns nicht wiedex entreißen;
für die Gcöße, Einheit und Unverletzlichkeit unſeres
deutſchen Vaterlandes werden wir mit dem letzten
Bluistropfen einſtehen. Eebhaftes Bravo.)
Vor Kurzem hat der „Oſſervatore Romano,“ deſſen
Mißgriffe ich ſchon voriges Jahr in Düſſeldorf ſcharf
tadeln mußte, es verſucht, dem Dogma von der
Unfehlbarkeit des Papſtes eine Auslegung zu
geben, welche eben ſo irrig wie thöricht und gewiß
den Geſinnungen des Heiligen Vaters entgegen iſt —
eine Auslegung, welcher das Centrum durch ſein
Verhalten beider Septennatsfrage ſchon
entgegengetreten iſt, unter Anerkennung des Hl. Vaters.
Wit deuͤtſche Katholiken wiſſen und haben es unter
den ſchwerſten Opfern bethätigt, was wir der
ſtirche und deren erhabenem Oberhaupt ſchulden.
Katholiſch leben hilft auch dazu, daß man gut
ſterben kann. Das Sterben iſt die Probe auf das
Rechenerempel des Lebens Es iſt uns geſetzt, einmal
zu ſterben, und auf den Tod folgt das Gericht. Die
Socialdemokraten verſprechen viel, aber eins können
ſie nicht: Krankheit, den Tod und den lieben Herrgott
abſchaffen. Für Jeden wird die Stunde kommen, wo
er bekennen muß, gibt doch einen Gott.
In letzter Zeit iſt ein Katholik geſtorben, der im Leben
fich nicht um die Kirche gekümmert hat; deßhalb wurde
ihm das kirchliche Begräbniß verweigert. Da erhob
e3
beck) aber kann die Kirche kein kirchliches Begräbniß
bewilligen; denn die Leichenbegängniſſe untex der
Theilnaͤhme der Kirche ſiad nicht blos äußerer Pomp.
In einem Falle, wie der vorliegende, zu verlangen,
daß die Kirche mit allem Pomp eintrete, das hieße
die Kirche zu einer Leichenbeſtattungs,
entgegnete der Capitän, „glaube aber niht, daß einer der
uns beſuchenden jungen Männex, von denen wohl einige
Luſt dazu hätten, ein wärmeres Gefühl in ihr gewedt.“
An Alfred haſt Tu natürlich dabei nicht gedacht,“ fuhr
mit einigem Nachdruck der Greis fort.
„Alfred ?“ wiederholte überraſcht der Capitän
„Mber er ift ja ihr Better und fie ſind wie Geſchwiſter
„Nun, deshalb könnte ihnen doch ein wärmeres Gefühl
für einander fommen,“ verjeßte Onkel Leonhart „Mit der
Qiebe ijt e3 fo eine eigene Sache, und unſere Anna hat
hren eigenen Kopf und Geſchmgck. Uebrigens bin ich auch
der Neberzeugung daß Alfred ihr gänzlich aleichgültig iſt,
dagegen alaube ich mich nicht zu täuſchen —"
„WasS meinft Du 7“ fragte ſchnell der Capitän.
Daß Alfred ſie liebt,“ antwoͤrtete dann entſchieden der
Greis.
Und ſollte das mir entgangen fein ?“ ‚ erwiderte nach
dem SGarten hinansblickend Capitän Eichsfeld „Nun 10
ganz ünmöglich wäre es nicht, denn Anna ift ein Mädchen
das wohl ſedem jungen und auch älteren Manne den Kopf
verdrehen könnte!“
— „Das gebe ich zu,“
blickend Onkel Leonhart.
/Und dazu auch als Dane einzige Erbin bekannt,“ fuhr
mit bedeutſamem Lacheln Exſterex fort
„Nun, ja, daz kannn wohl nicht anders jein,“ antwortete
ſchmünzeluͤd der Greis „Geſetzt aher Alfred würde wirk
lich elie andere als brüderiiche Liebe zu Deinem Kinde
empfinden, und Dir damit fommen — —" *
„So würde ih ihn an Anna felbft verweijen, Onfel
Qeonhart,“ entgegnete der Capitän, „denn eine Heiratl) be-
ſtimme ich für * nicht, wenngleich ich ihe mit meinem
väterlidhen Rath) zur Seite ſehen muß und werde Neb-
rigens bin ich nicht für Chen unter 10 nahen Verwandten
e8 hängt doch immier ein altes Bedenken daran.“
Fortſetzung folgt.)
verſetzte ebenfalls in den Garten