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Pfälzer Bote für Stadt und Land (27) — 1892

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Nr. 21 - Nr. 30 (27. Januar - 7. Februar)
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Anzeige-Blatt für die Amtsbezirke Heidelberg
u“d £u“[[ Ladenburg, Weinheim, SoHwebingen, Philippsdaraq
* MMiesloh, Bruchfal, Bretten, Nekargemünd, Mosbad
Cherbach, Buchen, Walldlirn, T.-Bifhofsh.Wertheim 2c
Druck, Verlag u. Expedition von Gebr. guber
in Heidelberg, Zwingerſtraße 7.

fülze

Erfheint täglich wit Ausnahme der Sonn? und Feiertage 9 8
füc Stadt

SamftagS mit Unterhaltungsbeilage. Preis vierteljährlich
Seidelberg, Samlag, den 30 Zanuar 1892





ME 1,20 odne Trägerlohn u. Poͤſtauffchlag. Beftellungen
bei den Poftanftalten u. bei der Expedition Zwingerfiraße 7.

It. A

— — — —
Beſtellungen

auf den „Pfalzer Boten werden fortwährend bei
ſämmtlichen Poſtanſtalten, bei unſeren Trägerinnen.

% Sabrg. |

bekennen. Eebhafter Beifall rechts und im Centrum)
Fortſetzung morgen.
*Bexlin, 28. Jan. Die Nordd. Allg. Ztg. be⸗
ſtätigt, daß eine Krins im Miniſterium thaiſaͤchlich
nicht beſteht, nachdem der Kaiſer die Entlaſfung
MNiquels abgelehnt. — Die National-⸗Ztg. hält ed





Julius Jecker in Heidelberg.

Verantwortlicher Redalteur:






menden
imuar

de“

mit erprobten Männern berieth
marck, nicht mit der „Köln. Ztg,

Iſt das, ſo fragt ein Mitaͤrbeiter der D. Reichsztg.,
der ganze Patriotismus, die ganze Königstreue der
liberalen Zeitung, die ſie in Culturkampfs⸗Jahren
gegen uns Kathoͤliken ſo oft ins Feld führte?

und nicht mit Bis⸗





freundel



ing



ſowie in anſerer Expedition Heidelberg, Zwinger⸗
ſtraße 7 entgegen enommen.
Verlag des „Pfälzer Bote.“

— — — —
Lünigoͤtttle det „Kölniſchen Zeitung“

Einen langen Artikei, betr. das preuß. Schulgeſetz,



Das iſt ja







Charakter!
„Kölniſchen Ztg erſt noch beigebracht werden.
wie ſoll das geſchehen? Durch Aufbeſſerung. Wir
ſind gewiß fuͤr jede nothwendige Aufbeſſerung des
Lehrerſtandes, glauben aber,



Da zeigt ſich der ganze Liberalismus in {
wie er aus der Re
hervorgegangen iſt. Das ſind ſeine echten
unvexrfälſchten Gefühle, wie er ſie am Geburtstage!
des Landesfürſten zum Ausdruck bringt. - Der : Libe-
ralismus iſt ein Kind der Revolution uͤnd bleibt immer
revolutionär!






——⏑
e ALı

Das Abgeordnetenhaus



»Berlin 28. Jan

Große Heiterkeit) Die Nationalliberaͤlen wollten die
Schulgeſetze benutzen, um ſich zu dem Eckſtein einer
ueuen Parteibilding zu machen. (Die Aeußerung

Szene im Reichstage bezieht ſich daͤrauf, daß der
Abg v Bennigſen mit Bainberger und RKichter Be-
merkungen über eine Anuähkung der beralen

Glechthin für ausgeſchloſſen, daß Miquel ein ſolches


die gegenwärtige Sachlage ſchwerlich richug dargeſtellt,
wenn bereits drei oder vier Miniſter genannt wür⸗
den, welche entſchloſſen ſeien, eventuell zurückzutreten.
Die Entſcheidung werde ſich monatelang hinausziehen
— Der BoörſentZtg. zufolge richtete Fürſt Biomarck


heits- und Glückwunſch-Telegramm an den Kaiſer.
— Der Reichsbate! bemerkt zu der Nachricht

Debatte an und verwies daz Telegraphengejeß an eine
Commiſſion zurück.

‚ Die Budget-Commiffion nahm einſtimmig die Reſo⸗
Iution Richter’8, betreffend die Wenderung Dder Dienſt⸗In⸗
ſtruetion der Wa tpoften an

Ausland.
Paris.27. Jau. Der /Temps! Correſpondent





fann, als die „Köln. Ztg.“ Hier bietet. Sie glaubt Parteien ausgetauſcht hat.) — Sogar im Mufter- R ;& *
— den ganzen Stand heleidigen zu dürfen, wenn ſie ihm lande des Siberalismus (Baden), hHabe 4 * — 2 —— — —
nur den Zucker der Aufheſſerung hinhält. Mögen ſich man eine ähnli 4* Schulse ſe 6gebung. ! Städte und Dörfer, obdachios, von Alem entblößt,
— die Lehrer hei der Koͤlniſchen bedanken Aber immer⸗ Wo iſt Ihre Schule? Sie Eiſtirt einfach nicht, ftie ohne Nahrung. Eiſenbahnen, Brücen, Dämme- und
8* — hin können ſich die Herren damit tröſten, daß der wurde doöm deutſchen Volte einmüthig adgelehnt. Landſtraßen ſind vollſtändig zerſtört, ſo daß Hülfe⸗
® eelien Deut[hHe Kaifer in dem iberalen Organ noch (Lebhafter Beifall,) Der Minifter ertlärte nochmals, bringen fajt unmögllch.ift. Fn Gijon wurden 5000
— ſchlechter wegkommt, ja wir müſſen es ſagen geradezi er fet 3zu Aenderungen bei einer Reihe von Bunkten | Qeichen mit Petrolcuni begoſſen und verbrannt.
8 infam behandelt wird: „Die Königé,ſſich ſelbſt bereit, er bezweifele aber angeſichts der prinzpiellen
T, 3 überlaſſen, ſchließen den Kauf.“ Schärfe der Nationalliberalen eine Verſtändigung mit Öarı



Die hoͤchſten Jutereſſen des Volkes werden nach
der /Köln. Ztg.“ durch das Schulgeſetz vernichtet u.


verkauft, weil er ſich ſelbſt überlaſſen war, weil er
nach eigener freier Ueberzeugung handelte, weil er ſich
* — — — — — — —

— — — —
9) Orginalroman von Marie Dobſon.

Er reichte ihr feine Hand, in die ſie die ihriae
legte. Der Neu · Verlobte ſprach hierauf mit merklicher Be
wegung :



ihnen. Abg. v. Hammerſtein glaubte, der Minifter
habe v Eynern zu ernſt genommen; die Aktion des
Liberalismus gegen die Regierung ſei lange vorbe—



den Muth habe, ſich zum pofitiven Chriſtenthum zuͤ
die — — — wie ich der Vater ihrer Tochler
die fie in Deutfhland befißt!“ . ;

Eine Tochier hat fie au ?“ rief Haftig Frau Gonzalez.
Die vird ſie naturlich kommen laſſen und Deide Soͤhie

dann zurückſetzen — —
„Rein Muiter, Zran Roͤmers, Tochter bleibt noch

DEr



Heidelberg, 29. Januar
— Zur Eberbacher Wahl. Das Telegramm,


den Wahlmann Münch gerichtet hat, hat bekanntlich
— — — 8 — 8 7 — — 0 2 — —

Das Oſterfeſt war diesnal ein trauriges im Hauſe
de3 fchmwerfranfen Sehres Buchwald getwejen, und Dder
Arzt hatte auch Teine Hoffnung auf die Genefung von
feinem Sungenleiden. G:ücklicherweije . mar mildes. Früh-
lingSwetter, {o daß feine treuen Milegerinsen die warme

„Sie werden die3 nie bereuen, Frau Römer, weder / viele Jahre in Deutjchland,“ entgegnete ruhig- Herr Luft durch die geöffneten Feniter einziehen I
C , | —
aſſen werden „ Sn diefem Augenblick kehrten Antonio Gonzalez und hoffte na Äärztlider Rubhezeit auf Heritellung. - Frau

„Sein, Herr Sommerfeld“, verfeßte Elifabeth entichie- | feine Coufiue von der Spazierfahrt zurück und äwar al8 | Qinden aber wußte, wie e8 mıf ihrem Bruder {tand, gleich

den, „eS ift richtiger, Elfriedens Erziehung wird in
Deutſchland vollendet Später, wenn man ſo lange berechnen
2 — —

it deſer Beſtimmuna bin ich auch einverſtanden.“
erwiederte Herr Sommerfeld, und fügte mit einen fhweren
Seufzer hinzu: „Meine eigene Tochter, deren {hredlicher
<Zod j0 viel Unglüg über un gebracht, wäre in ihrem
Alter Ihr Anblick würde mich ftet3 an meine ſo früh
verftorbene Mercedes mahnen,“ — ;

Nachdem, nochmals das Lebensbündnis ducch einen
Händedruck beſiegelt worden „ war, Em_nen die Ver⸗
lobten darin überein, ſobald die erforderlichen Vorbereit⸗
* getroffen ſein würden, die Hoͤchzeit folgen zu
affen. —



U3 eine Stunde {päter der areiſe Brautigam bei
Frau Gonzalez anlangte war dieſe überraͤſcht eine un- }

ein verlobtes Paax, wie fie alsbald verfündeten. Mit
dem ihm eigenen Scharfblick hatie Eriterer die Lage der
Dinge durchichaut und die Verehrung jeines Schwagerz
für zrau Römer erkannt. Da dieje ihın aber ebenfalls
nicht gleichgültig gewefjen, Wwollte er Erjterem nicht den
Zriumph odnnen, vor ihm veriobt fein. Deshalb |
hatte er fhnell jeine Berlobung mit Manuela inZ Werk
gefebt. Cr hatte zwar gewußt, daß ſeine Mutter die
Hand Manuelas fdon anderweit beftimmt, doh wußte er
ebenfall8, daß Manuela für Sommerfeld Leine beſondere
Zuneiaung empfand und keine VBorliebe für deutide Haus- }
wirthſchaft, mwie Sommerfeld fie zu führen beliebte. Yuf

ſeiner bedeutend jüngeren Verwandten Hand und — }

getragen. IS er fie nun feiner Mutter als Braut zu- (



wie ihr Sohn, der feinen Onkel zum Feft beſucht hattẽ.
Er war vnn ihm mit dem Vorgefühl gefchieden, daß er
ihn nicht lebend wiederſehen würde und hatte beim leßten
— kaum ſeine ſchmerzliche Aufregung zu beherrichen
ver mocht.

Buchwaldz Kranfheit machte leidex ſchnelle Fort⸗
ſgritte, und als der Mai den nahen Wald mit frijchem
Srun. aeſchmuͤckt in feinem ®arten die Blumen des
Frühlinas, die er und jeine Eliriede gepflanzt u. gepflegt
RO entfaltet, da, an einem {hönen Sonntagmorgen, als
eben die Gloͤcken, die auch ihn ſo oft ins Gotteshaus ge-
X langſam ſchioffen
ſich de ſe matt aewordenen Augen, mit einem eijen
Qigbemgune entfloh _ der Geift der fchwacdhen Hülle, und
Jteu Sinden und Elfriede, welche ihm zur Seite geftan-
den, weinten ihm die erften Thränen nacdh. —

| $
\ gewohnte Erreaung in :feinen Gefichtszügen zu bemerken, ! Zujammenhang der unerwarteten Verlobung. Nachdem f Die Beerdiguug des Lehrer2 hatte unter Beotheili
| _ enthielt fidh jedoch jeder Frage. Sie hoffte aber die ihr ; Ne ihnen ihre Glücwünfche gejagt, that 8 auch Herr } faft aller — —2 — — —
| o fehr am Herzen liegende Sache zum Abſchiut brineen Sommerfeld und kündete ihnen feine Verlobung mit Frau ; Yifred war zu derfelben gefommen. Er hatte den Tod
tentwagen zu fönnen. Um einen neuen Wagen zu verjuchen, Hatte | Röomer an. Das wurde bon Beiden kühl aufgenommen. * feine8 Onfels tief betlaat, Dbejonder8 aber feiner Mutter
z [X ??'t . Ur Sohn mit Manuela eine Spazierfahrt untexnommen. Jachdem ſo Sommerfeld feiner Pilicht genügt hHatte, er- | megen, für die zu iofgen ”r noch niht im Stande 2*
billigſten YKun _ theilte Herr Sommerfeld ihr feine Verlobung | HNärte er, fid nac Haufe begeben ‚3u wollen. Seine | Yoht Tage {yäter kam Herr Walldorf, dem der Todesfall
mit Srau Römer mit, wurde aber bald von ihr durh ! Schwiegermutter fuchte nicht wie fonit ihn aurüdzuhalten. ; angezeigt worden Er begrüßte Frau Linden voll Theil⸗
die in fharfem Ton bervorgebrachte Frage unter- | Beider Abichieb. mar förmlicher als fonit. Frau Römers ; nahme, in herzliher Weife Eifriede, welcdher er zugleich einen
8 brochen : 2 — | wurde dabei nicht erwaͤhnt IS er negangen, üÜberließ i Brief ihrer Mutter übergab, mit dem ſie ſich in das an-
eane?. „Kann e& möglich fjein, Arthur, daß D deine Haus- * Frau Gonzalez fich zuerft einer jharfen Beipredhung der | (egende Bimmer zurükzog
—— berwalterin heirathen willit ?“ — Denke an Deine Kinder ! Verlobungen; dann aber entwarfen fie Zunkunftspläne. | .
zrechner — meine Entel — —“ ; Nad) Rio de Janeiro wollte fie zurücfehren, um dem Um- | (ortſetzung folgt)

cäthig bei
P,






„3Ja, Mutter, ich Heirathe meine Hausverwalterin,
antwortete mit Nachdruck ihr Schwiegerfohn, „und fie wird !


einſtigen




 
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