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Pfälzer Bote für Stadt und Land (27) — 1892

DOI Kapitel:
Nr. 31 - Nr. 40 (9. Februar - 19. Februar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44150#0135

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Answahl

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delberg.

Erfheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und deiertage
Samfiag8 mit Unterhaltungsbeilage. Preis vierteljaͤhrlich
ME. 120 ohne Trägerlohn u. Vöſtauffchlag Beſtellungen
bei den Voſfraͤnſialten u. bei der Expedition Zwingerſtraße 7.



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Wiesloch Bruchſal, Bretten, Reckargemünd Nosbach,
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Verantwortlicher Redalteur:
Julius Jecker in Heidelberg.

.3

— — — —
Beſtellungen

auf den „Pfalzer Boten werden fortwährend bei
fänumtlichen Poſtanſtalten, bei unſeren Traͤgerinnen,
ſowie in anſerer Expedition Heidelbers. —
ſtraße entgegengenommen

Berlag des „Pfälzer Bote.“

giche ynd Keligions-Unterricht in det badifhen
olksichulgelebgcbung-

‘Die Volksihulgefeggebung ijft dei unz in
Baden, bekanntlich ein Hauptftzeitpunkt zwijdhen den Par⸗
teien, wenn audh jebt gerade der Streit nicht acıt ift. Nicht
an tetzter Stelle {teht die Frag? nach der Stellung
des. ReligionSunterrichtes. Merkwürdiger. Weije haben
felbſt in Baden nat ſib Blätter Lärm geſchlagen über
die Zugeſtandniſſe des Staates an die Kirche obwohl
auf. Diefem fpeziellen Gebiete in Baden der Kirche
mehr zugeftanden ift, al8 man ihr in Preußen zuge⸗
ſtehen will.

Das beſtehende Geſetz beſagt:

„Für den Religionsunterricht werden für jede





)Genau wie in Baden ſtebt es mit dem Entrüſtungs:
rzummel. in Württemberg. In ‚der Fraͤnkf BZta.,”
alip au hödhft unverdächtiger Stelle, finden wir darüber
folgende Säße: Ueber die Frage, vb Württembergs Bolkö-
{oulgejeßgebung'” der preukifchen vorzuziehen fei, icheint
man in deutſch varteilichen Laaer nicht ganz im Klaren
zu jein. - Der Merkur müht Kich ab, zu bemweijen, daß Würt-
ten:bera. befier daran fei alz Preußen, und wünjcht aar
dem „ardhten Leitenden Staat Deutichlands,“ daß im dor-
tigen Cultus miniſterium eine ahnliche Stetigkeit herrſche/
wie man fie in Württembera bisher gewahrt habe. Das
officielle. Bartei-Organ theılt. das Entzuͤcken des Mexturs
nict, jondern jhreibt im Gegentheil: „Da erhißt fich
mandcher biedere Schwabe liberaler Richtuna gegen das preuß⸗
e Schulgefeb, und wittert; hereits die lalte Luft ſtarrer
Reaction und wettert gegen bieje Mericalen und Cconferva-
tiven Dunkelmänner, welche das freie Geiſtesleben ver—
hinden, die freie Entwidelung der Schule hemmen wollen,
und er weiß nicht, wie es hei ibm zu Hauſe ausſieht; er
merkt nicht daß das liebe Schwaben auf der Bahn der
jreien Entwidelung der Volksjchule eben nicht an Dder
Spige marjehırt, ſondern um einige Wagenlängen zurüc
ü“ Das Himmt mit den Ausführungen , die am lebten
Montag im Stutigarter Volisverein ein Sachkundiger
Keduer maͤchte, vollſtändis überein.

„ — — 8— * —
— — ——
18 Orginalroman von Marxie D obſon.






ich Fonen vielleicht in irgend einer Weife helfen !”

„Das iit nicht möglich,“
Stimme. „
Franciseo reiſen!




derlafiend ihr Vermund. ;

Aifred hHat dort eine gute Stelle befommen, und feine
Mutter will ihn begleiten,
al8 hier verdienen zu Fönnen, C Q i
fie fort, und werden auf der Reife naͤch Hamburg hierher
Fommen und mir Sebewohl Jagen !“

„Der junge Linden Hälte . au e \
finden Fönnen,” meinte ſie forſchend anfehend ihr VBor-


getrennt unterrichtete Abtheilung der Schüler in den
dehrplan der Voltsſchule woͤchentlich drei Stunden
aufgenommen.

Der Religionsuuterricht wird durch die betr Lir—
chen · und Religions⸗ Gemeinſchaften be ſorgt und
überwadcht. Sie werden bei Ertheilung deſſelben
durch den gemäß S 26 Abſ. 3 als befähigt erklärten
Schullehrer unterſtutzt. Zu dieſem Zweck ſollen als
dem wöchentlichen Stunden· Deputat eines Lehrers. ſo
weit erforderlich, je ſechs Stunden verwendet werden.
In Uebrigen geſchieht die Vertheilung der Religions⸗
ftunden zwiſchen dem Geiſtlichen und dem Lehrer im
Einverſtaͤndniß der beiderſeitigen Behörden.

Der geſammte Le hrplan für den Religions⸗
unterricht in den einzelnen Stufen und Klaſſen der
Volksſchule wird von der obern geiſtlichen Behörde
gufgeſtelit, welche die Ausführung deſſelben durch ihre
Beamten überwachen und Prüfungen über den Reli—
gionsunterxicht vornehmen laſſen kann.

Die Kirchen- und Religionsgemeinſchaſten haben
bei ihren Verfügungen in Betreff des Religiens⸗Unter⸗
richtes in den Volkoſchulen die beſtehende Schul⸗Ord⸗
nung zu achten. Dieſe Verfügungen verkünden auf
Mittheilung der geiftlichen Beſbrden die obern Schul⸗


Die Verkündigung kann nicht verfagt werden,
wenn die Verfüguͤngen nichts niit den allgemeinen
Schul· Ordnungen Uehereinſtimmbares enthalten.

Die Geiſtlichen ſind als Religionslehrer in den
Volksſchulen an die Schul⸗Ordnung gebunden.

Den ftaatlichen ſowohl als den geiſtlichen
Behörden bleibt vorbehalten, die Ertheilung des
— — durch den Schullehrer abzu—
tellen.

Hier wird alſo grundſätzlich das Gebiet des Re—
— voll und ganz der Kirche über—
wieſen.

Die Kirche läßt den Religions⸗Unterricht ertheilen,
und beſtimmt den Plan, nach welchem er zu extheilen
iſt. Die Kirche beſtellt auch die Organe, welche die
Aufſicht führen! So weit auch die Lehrer daran theil⸗
nehmen, thun ſie es lediglich als Beauftragte der
Kirche ſtehen in dieſer Beziehung unter dex Aufſicht
der Kirche und können von der Kirche ihres Auftrages
wieder enthoben werden.

Auf dieſe eventuelle Stellung des Lehrers als
Religionslehrer im Dienſte und unter Aufſicht der
Kirche nimmt das Gefeg in einem andern Paragraphen
Ruͤckſicht, der von der Prüfung der Candidaten des
Lehrerſtandes handelt. Dort heißt es:

Die mit {o biele Liebe bewiejen und Freude bereitet

haben !” 7 ;
„Und würden Sie nicht, wenn es fih {o fügte,
ſprach nach

ſpäter noch länger hier bleiben wollen?


mund.

Das kann ich ja nicht, da auch Frau Walldorf

muß

raſcht



mand, indes fie mwiederum mit tHränenjchweren Augen ;
7 die Briefe blidte und im ſtöckenden Tone erwie⸗



hinnen einigen Jahren {o viel zu verdienen,
ein Gejchäft zu gründen, wo dann ſeine



und glaubt
um Dierfelbit ( ü
Mutter und ih bei iYm wohnen jollen


mund. „Darans wird wohl nichts werden, denn ſobald

iOve Erziehung vollendet i{t, 1äßt, W
SIhre Mutter Sie na Bahia Lommen ! ; 2

— daß Mama des jemals thut.
entgegnete ruhiger und mit einigem Nachdruck El⸗
friede

Ich bin ihr gänzlich fremd geworden, und möchte





leben !”
Sie müſſen und werden ſich 4 ihr gewöhnen,“ ant⸗
qwortete ernit und entfchieden Eberberd Walldorf,

Mutter gehen !”



alleiu ich ginge- lieber zu Tante Ciara und Alfred,


Den Gedanken meiner Muttex, da dies Haus mein





Die Aufnahme unter die Volksſchul Candidaten.
durch welche die Befähigung für den Dienſt eines
Schulgehuͤlfen erlangt wird/ geſchieht durch die Ober
ſchülbehörde in der Regel auf Grund einer vorher
beſtandenen Prüfung. ;

„Bei dieſer Pruͤfung ſind die betr Lirchen und
Religion8- Gemeinfhaften ducch Beauf«
tragte vertreten, weldhe die Candidaten hinſichtlich
ihrer Befähigung zur Ertheilung des Religions Unter⸗
richtes prüfen.

Die Entſcheidung über die Befähigung zur Er⸗
theiiung des Religioͤns Unterrichtes ſteht den bett.
Kirchoͤn⸗ und Keligions-Geneinſchaften
zu und wird den Candidaten durch Vermittlelung der
Oberſchulbehoͤrde eröffnet.“

Freilich wie bei allen geſetzlichen Beſtimmungen,
ſo nimmt ſich auch bei dieſen die praktiſche An⸗
wen dung ſehr verſchieden aus, je nachdem die Res
gierung bezw Unterrichts Verwaltung nnter friedlicher
oder kriegeriſcher Windſtrömung ſteht. Als der Cultur⸗
tampf in Blüthe ſtand, hat die dtegirung die Entfernung
eines ihr mißliebigen Geiſtlichen dan dieſer oder jener
Pfarrei damit erzwungen, daß ſie ihm das Betreten der
Schule und damit die Ertheilung des Religionsunterrichts
wehrte. Wenn in ſolchen Fillen die Kirchenbehoͤrde
auch noch ſo entſchieden die Meinung vertrat, daß der
betreffende Geiſtliche der richtige Seelſorger für die
Gemeinde und der richtige Religionslehrer in der
Schule ſei, blieb ihr nichts übrig, als der ſtaatlichen
Semwalt fich thatſächlich zu fügen und den Geiſtlichen
zu verſetzen.

Auch bezüglich der Beſtellung der Commiſſare zur
Prüfung der Schuleandidaten in der Religion iſt es
gar nicht gleich, ob die erwähnten Beziehungen mehr
friedlich oder mehr kriegeriſch ſind.

Der Umſtand, daß wir Lonfeſſionell gemiſchte
Schulen haben, hat in confeſſionell gemiſchten Ge⸗
meinden mancherlet und ſtellenweiſe große Schwierig—
keiten um Gefolge, auch bezüglich der Ertheilung des
Religionsunterrichtes.

Behufs Berückſichtigung ſolcher Verhältniſſe be—
ſtimmt das Geſetz:

„Für Schulen, welche Schüler verſchiedener Be⸗
fenntnifje zu ünterrichten haben abex nicht mit Lehrern
aus jedem der betr. Bekenntniſſe beſetzt ſind, kann die
Sberſchulbehörde anorduen, daß die Unterſtützung für
den Keligions Unterricht des eines eigenen Lehrers
entbehrenden Bekenutniſſes — ſofern die Zahl der
dieſeni Vekenntniſſe angehörenden Schulkinder dauernd

Ja, Tantwortete Elfriede ibn traurig anſebend. »es
war am Abend vor Ihres Vaters Tod. Ach! wie ſehr
entbehre ih ihır noch immer !“

„Da3Z alaube ichh Ihnen,“ verjebte er geräührt,” Ddenn
e8 thun alle Menidhen die ihn gekanut. Habe ich aber
nicht na Kräften geſtrebt, ihn Ihnen einigermaßen zu er⸗

ſetzen.
und ich bin

Za,“ entgegnete unhefangen Elfriede

Alein war es mit Ihrem Vater, den ich ſo lange gekannt



Erröthen ab.

Ss win ich mich beſtreben, ihm immer ähnlicher zu



Darauf hin

mentaner Baufe Eberhard Walldorf.
denn meine mögliche

joͤnnen Sie hier noch laͤnge bleiben,


aud) immer das mir bisher erwiejene Bertrauen, und
jehen Sie in mir Jhren Bruder und beſten Freund. Wollen





Jriede— —

Mich?“
gläubig an._

Weil Sie,
ich hoffe audh einiges Intereffe für mi gewonnen,
dann aewiß ſagen können und werden ob ich eine
getroffen,“ entgeanete
forſchenden Blick.

Nein, nein, Herr Walldoxf.
nicht,“ rief ſchneſi und entſchieden Eifriede.
das nicht beurtheilen können, Sie es auch ſelbſt am beſten
wifjen müffen !”

„Da haben Sie allerdinos Recht,

fragte Elfriede ſchnell und

erwiederte nach


und Züge nahmen einen finnenden Auzdruck an. „Hun


und laſfen Sie uns einmal wieder muſizieren.

zu tröſten.
wann mir eS zuerft und zuletzt aethan

Wiſſen Sie,
haben?“




„Sa,“ verficherte Sifriede mit einem ernſten Blick ihrer
Schönen augen, ſeuͤkte ihn aber vor dem ihr tief ins Herz
dringenden der feinigen. ; }

„Nun aber verwahren Sie dieſe Briefe, und laſſen
Sie ung das Inſtrument öffnen, führ Cberhard ı ruhig





‘ „Sie üben jetzt ein ſehr ſchönes Duett, das ich mit
_ Dazu aber kanı e8 nidt, denner ward durch den Buch-
halter in einer Gefchäftsangelegenheit abgerufen. Elfriede
er. las nochmals ihre Briefe und verwaͤhrte ſie, um ſie
baldiaß zu beantworten. —
Acht Tage nach Oftern trafen eines Morgens Linden,


fertzuſegen. Es war nach ſo langer Zeit ein trauriges
Wiederjehen der Vermandten, und wie viel hatten ſie
einander zu erzählen! —

(Fortfeßung folgt.)


 
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