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Pfälzer Bote für Stadt und Land (27) — 1892

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Nr. 171 - Nr. 180 (30. Juli - 10. August)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44150#0703

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Heidelber9-
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—— Lüglich mit Augnahme. der Sonu- und Feiertage
ı, 1038 mmit UnterHaltungsbeilage. Preis vierteljährlich
8 0 obie Trägerlohn u. Poſtaufſchlag . Beftellungen
— — ı. bei der Expedition, Zwingerfiraße 7,




für Stadt

S —⏑ ⏑⏑ — 1002

I
DE E E —



Beſtellungen
8 * Vfalzer Boten“ werden ſorrrayrend bei
*2 Poſtauftalten, bei unſeren Trägermnen.
in anſeter Expedition Heidelberg, Zwinger⸗
— — ꝛ — *
— —— —— — — —

— — — O

gegenüber aber ſtandhaft.
Als letzter Hoffnungsanker blieb der Regierung

der Kirche veröffentlicht war.
auch zu Waſſer geworden.
zard,

Dieſe Hoffnung iſt nun

heben ließ, hat geſprochen und hat das Treiben der
Kegierung als dirett kirchenfeindlich bezeichnet.
Er ſagte iu ſeiner bedeutſamen Yrede vom 4. d. M.
unter Anderm: Anwendung und Auslegung des frag—
lichen Geſetzes von 1868 verſtoße gegen das natür⸗



* Die Begtaufenfrage in Ungarn.

Im ; ; miaer liche Recht, gegen die Gleichberechtigung der Konfeſſionen,
* e * — * 8 2 * gegen den Liberalismus. Er machte den Vermittlungs⸗
* — * — ⏑Y⏑Y man möge das Gejeg von 1868 nicht

hen gejchaffen gbefien — 53 S 12 die in faft imperatid, ſondern deklarativ auslegen und anwenden,
4 paritätilch 2 — geltende Beftimmung ent- die Elzern ſollten alſo nicht gezwungen werden können,
* aß Ddie Knaben auZ gemijchten Ehen der Religion nach dem im Gejeg auZgejprochenen Prinzip zu er
* — Mädchen der Religion der Mutter - 3CdeN. Die Rebde des Bijchof® fand allgemeinen
u”\igen_ Ale Staaten fegen‘ dieje Beftimmung dahin }ße\fa%; m%)r;re SRgbxjer pflichteten ihm in der darauf
us, daß f n ; folgenden Debatte bei.

ie nur zur geſten habe, wenn über die Er- O .
%\_ei)\mg im @Iterngauieg Uneinigfeit entfteht, oder wenn . Dr Kultugminifer — — *

— ſei es in Folge von Eheſcheidung oder vom Furſtprimas angeregten Modus für unans
fn die Erziehung ihrer Kinder nicht jelbft beftimmen XS gmbar, dod) werde die angeregte Auslegung des }
ÖNnen, Alle Staaten - anerfennen alio das Recht 68er GejegeS bei der Kodifikation des Familienrechts |
der ——— Berückſichtigung finden. Die liberale Regierung will

. üher die phyſiſche religiöſe
in Diffen|Haftliche Erziehung ihrer
Ner ſelbſt zu verfügen.

8 ur der Überalen ungoriſchen Regierung blieb es

valteu dieſe Beſtimmung dahin auszulegen, daß

alſo auch in Zukunſt die Rechte der Eltern mit Füßen

treten, die Parität durch Unterdrückung der Konfeſſionen
an den Tag legen, kurz ein bischen Kulturkampf treiben.
Es wäre aber leicht möglich, das ihr das ganz ener—
giſch ausgetrieben wird.


4

i


!



AnzeigeBlatt fũr die Amtabezirle Heidelberg,
Kabenburg, Weinheim, Schhwebingen, Vhilippeburs
Kiesloch, Sruchfal, Breiten, Nedargemünd, Mo&bach
— — — —

— — — —
! in Geidelberg, Zwingerfraße 7: *4. 34 .


die Anweſenheit bei der Wahlhandlung allen wahl⸗
berechtigten Deutſchen,

auch ſolchen, die dem Waͤhl—
bezirke nicht angehören.

Frankfurt a. M., ?. Auguſt. Der Prozeß
gegen den Kaſſierer Rothſchilds, Jäger, und 14 Mit-
angeklagte wegen Unterſchlagung von I,700, 000 Mk.,
reſpektive wegen Begünſtignug der Flucht Jaͤgers hat
heute begonnen. Jaͤger iſt größtentheils geſtändig.




aus, daß ſie dieſelben am Tage
Die
Verhandlung wird vorausſichtlich 3 Tage in Anſpruch
nehmen.

* Öraudenz, 2. Aug. Der hieſige Geſellige
meldet aus Laskowitz, der Bahnpoſtſchaffner Porſch,


war, ſei als choleraver dächt igaufärziliche An—
ordnung dort untergebracht worden.



Ausland
Die Capitale kündigt den Be—
Kaiſerin zur

·Rom 2 Aug.

Cowes 2 Aug Der Kaiſer beſtieg um 10


um den Pokal der Königin Theil nimmt; der Wind
iſt leicht, der Wettkampf wird vorausſichtlich bis Abend
dauern. Für morgen iſt vom Herzog von Hork des
Melampus ein Feſtmahl veranſtaͤltel Auf Doͤnnerſtag
{ Iud der Kaifer ju einer Feſttafel an Bord des Kaiſer⸗



— aus gemiſchten 4* * 2 $n der FortfeHung der Debatte er⸗ gbleg 4 Am Freitag ſpeiſt der Kaiſer bei der Koͤnigin
* — — ihrer Kinder flärte die Regierung, Die * in * ——

u befi — rage der Wegtaufen an der Durchführung des

dos äfim?m%‘?' ”P?fiagblgt“‘I‘fgebäzenßäää ; * 7* feft, fie werde die Frage der Kevifion des Aus Baden

— * * * —— — — Geſetzes bei der Regelung, der Ehe und Familien⸗ Heidelberg 3. Auguſt.
* bat, — nicht vudig hinnehmen; die ML, * * — 8* — Katholikentag in Mannheim. Als Redner
des Öführung dieſer Verordnung waͤre von Seite reißen, jondern alle zwijden Staat und Sirche | für den Mıtte September in Mannheim ftattfindenden

beſtehenden Fragen in entſprechender Reihenfolge der

ed ;
dur Slrn gewifjenIo® gemejen. _ Man fuchte fich da- Löſung zuführen und zwar auf der Grundlage voll⸗

8 zu helfen, daß maͤn den Vorſchriften der Kirche
* * den amtlichen Verkehr mit Nichtkatholiken mied
ul geradegegen die Natholiken richtete Jich ja
uebptiac{m&) die Waͤßregel der Regierung — und die

ſionen.



Deutſches Reich.

2—— von Auszuͤgen, aus den Matrikeln an *

olaupige verweigerie. Darob große Entrüſtung Berlin, 2 Aus Der — — ver⸗
fna, greimaurern und der Regierung! Der Kul- oͤffentlicht einen Erlaß des Miniſters des Innern,
* Efaty, ein Calvinift, erließ erſt in den Herrfurth, welcher die bei Reichstagswahlen vor—

gekommene Ausweiſung von Perſonen aus dem Wahl—

Voll. n Tagen {trenge Verordnungen, weiche den
lokal,

— Geſetzes in der Auslegung der Regierung die im Wahlbezirke nicht wahlberechtigt ſind,


Katholikentag,

werden die Abgeordneten Pfarrer
Wacerx und Schüler, ſowie Herr Julius Sieben
aus Deidesheim genannt.

— Eine frei conſervative Stimme uber Ca⸗
privi. Bemerkenswerth wegen der Beziehungen des
Blattes zu dem Großinduſtriellen Frhrn. v. Stumm
iſt ein Artikel der Saar- und Blies Ztg., in welchem
es heißt: „Das feſte Anſchließen an die Reichsregie⸗
rung, welches allein im Stande iſt, den mehr als je
drohenden Gefahren von innen und außen zu begeg⸗
nen, das Eintreten für die Perſon und die Ziele un—





im Laufe der Zeit auch nicht von Ihnen vergeſſen ſein, und
bitte Sie, Ihnen dies dazu übergeben zu dürfen!“
Ahnend, waz es enthlelt, nahm Frau Elherg das Packet
entgegen, und die Umhüllung entjernend lickte ihr ſeine
wohlgelungene Photographie in hübſcher Einfoſlung ent⸗
Sie und Hilda betrachteten ſie einige Seeunden,

8 Inr Haufe des — —

Original⸗Erzählung von Mary Dobſon.
(Nachdruck verb.)

* Wdolph Engelbert Hatte das Studium in der fönig-

} ) N 1 gegen.

Möly. Sallerie aufgegeben und widmete ſich nur ſeinem Ge⸗ En HSC SHD A Genb. an O(eTaUS De-

* ‚da von defjen Beendigung jeine Abreije abhing. ?vaelgt‘exja%teim&ee :‘hm die Hand reichend, aleichfa

8 88 — waren die Abenditunden in Frau „Nehmen Sie meinen beſten Dank, Herr Engelbert,

Derey 4S Wohnzimmer, wo indep der Heine Kreis den früi“ sonn Durch die8 Bild haben Sie mir eine große Zreude

© fr — on nicht zu finden vermochte. Bald hatte gemacht 1

Stichneg, Urbeit, die Irau Elberg als eine gelungene * Ein gegenſeitiger warmer Händedtuck folgte dieſen

N 4 Hilda aber nicht {0 jchön wie die Maifee fand, Worten, und jihH dann Hilda zumwendend übexgab er ihr
Dhlye tahmen fertig, danı ward auch dies beforgt, UunD CS Für fie beftimmte Badet und jagte, einen Leichten Ton

8 xwoͤhtt und von den beſten Wünſchen von Mutter

ün $DOter bhegleitet, ging fie naͤch Duͤſſeldorf ab, und als
* Abreiſt war der nächſtfolgende beſtimmt,

erzwingend, der ihm indeß nicht ſo ganz Leicht gelang:
Ihnen darf ich woͤhl dies Buch überreichen, Fräulein

2* — * Hilda Sie koͤnnen ünd werden es hald ohne Bedenken zur
* — — — 4 — Hand nehmen, denn es enthält weder * — noch

e C Da Er ; 2 i ie ie i i jat find — —“
SEer%e—“f)elten in der Stadt beforgt, von Bekannten und — S ⏑⏑ —

— — G
BefehueSehofjen Möjchied genommen, ” und war dann heim- hier mußten ungeachtet ihHrer Bewegung Alle Lädeln

e * — foͤndern Noten, die zu ſpielen Sie ſehr ſchnell im Stande
&U hep/ m jich. zur Rei/ Aülten. Da <r den Frühzug z1ONDEN SN Y⏑ . —
ür de i ur Hierje zU TUMEN. R& ÖUNYZUGg Es find ebenfalls Lieder, doch ohne Worte,
e — wollte er in der Nähe des Bahnhofes ; 4 — —

und wenn Sie ſich damit beſchäftigen, ſo gedenken Sie auch
deſſen, der ſie für Sie ausgewählt!“

Mit lebhaftex Rührung nahm Hilda das Packet ent⸗
gegen und aͤus demſelben ein ſchön gebundenes und mit

8 4 und Hatte einen Wagen beftellt, um iyn und
* — — zu bringen.
hue — — Hand an die Arbeit gehend, hatte er bald

ex ferti it ei flug von Rührung und
4 x fertig, und mit einem Anflug Rührung

fat ſi in Dden liebae äumen ihrem Namen verfehenes Notenbuch. Den Dedel auffchla-
bieh“ in 4 —— — — — gend, las fie Ddie Worte: „Zur freundlichen Crinnerung
Qeinn er[)üngmgpoue„ Begebenheiten: der-leßten: Zeit nadh= A Ihren Lehrer Rudolph Engelbert Sie einen Augen⸗
4 Ein beftimmtes Gefühl hHatte ihn bis ietzt davon blick betrachtend, _ reichte ſie ihm dann die Hand und ſagte
48 etd fie Sra Elbera mitzucheilen, und war e& Mit ftodkender Stimme: —
5 \ St. noch nicht jeine Ablicht, e3 zu thum: Nach der „Herzlidhen Dank, Herr Engelbert, ür das fHöne

Geſchenk Ich verſpreche Ihnen dieſe Lieder zu {tudiren,
damit ‚ich fie, falls Sie uns einmal
ſpielen kann! und ſchnell

Bety, ‘Dend bemer ß di it des Abendeſſens heran⸗
Onr emerkte er, daß die Zeit des Abendeſſens hex
de das eı verfprochen, mit Mutter und Tochter

* überraſchen ſollten,
“anb hmel!‚ und zwei jorglich eingehüllte Packete ergreifend,

ein kleines Packet von einem

Und ST i damitın’8 S c bi Srau Clberg- . Seitentijch nehmend, fügte fie e& ihm Ddarbietend Hinzu :
} antit in’8 Wohnzimmer hinab.. Frau EClberg- Eeitentiſch nehmend fügte Ne es D inzu:
* idid ** 2 * ſich Erſterer — ſagte Sie miiſſen aber guch eine — an Ihre Schülerin

08 Heinere Backet reichend, in leicht bewegtem Ton: mitnehmen, Herr Engelbert, die Ihnen ' für alle mit ihr

gehable Mühe ſo dankbar iſt!“

daß Da 5 } w
l Liebgewonnen, Frau Elberg, —
Gr 8 Sie 10 heralich lichg * Die Muſikiibungen mit Ihnen haben mir ſtets viele

dor Jitd mir {tet3 gegentwärtig jein wird, möchte ich

Hreude gemwährt,” entgegnete er Iebhaft, „Ihr SGejcdhent aber,
Fräulein Hilda, werde ich als ein liebes Andenken bewahren!
und dies ſagend entnahm er dem Papier ein größeres,
ſehr praktiſch gebundenes Taſchenbuch Nach etwas Andereni
aber ſuchend öffnete ex es, und auf die linke Innenſeite
blickend, rief er überraſcht, während Hilda ihn erwartungs—
voll betrachtete:

„Fräulein Hilda, haben Sie das wirklich und für mich
geſtickt?“

„Gewiß, Herx Engelbert,“ verſicherte ſie mit einiger
Genügthuung, „ich könnte Ihnen doch keine andere Arbeit
anbieten !“

„Sie, meine Maifee, haben dieſe prächtigen Maiblumen
geſtickt, ohne einmal zu wiſſen, daß ſie meine Lieblings⸗
blumen ſind!“

„Ds habe ich allerdings nicht gewußt,! entgegnete un⸗
befaiigen Hilda, bitte Sie aber, die Brieftaſche täglich zu
gebrauchen, da die Ihrige, wie ich geſehen, abgenußt iſt!“

Das wäre zu ſchade, Fraͤulein Hilda,“ erwiderte in
ruhiaer Stimmung der junge Mann, die kunſtvolle Arbeit
mit Bewunderung betrachtend.

Nein, gewiß nicht,“ antwortete ſeine Schülerin, „denn
die durchſichtige Platte ſchützt die Stickerei Packen Sie
nur gleich den Inhalt des alten Buches hinein, und laſfen
Sie das hier, Sie werden es bei Ihrem Beſuch wiederfinden!“

Hildas Auftreten und Benehmen war das eines eigen⸗
willigen Kindes, und wie oft einem ſolchen ward auch ihr
der Wunſch erfüllt, was übrigens zur Erheiterung des
kleinen Kreiſes beigetragen. Als Rudolph Engelbert ſein
neues Buch in die Bruſttaſche geſteckt! Hilda das alte
verwahrt, ſetzte man ſich zum Abendeſſen, bei dem er ſeinen
überraſchten Zuhörerinnen erzählte, wer ſein Bild „Dder
Mai! gekauft Er theilte ihnen dann noch Einiges über
die Vekwandten, namentlich Onkel LeonhHart, . mit, . und da
ınach feiner Rückfehr von . . ... er.. zum erften Weal über
die Zamilie Eichsfeld ſyrach, war Frau Elbexg überzeugt.
daß ein befonderer Beweagrund ihn veranlaßt, dies ſo
laͤnge hinauszuſchieben, und daß derſelbe Beweggrund ſeine
bisheriqe Verſtimmung verurſacht, wie er auch feine Wb-
reiſe beſchleunigt Fortſ. folgt.)


 
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