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Pfälzer Bote für Stadt und Land (27) — 1892

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Nr. 21 - Nr. 30 (27. Januar - 7. Februar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44150#0115

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Erſcheint taglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage
Samftag8 mit, Unterhaltungsbeilage. Preis vierteljaͤhrlich
Me. 1.20 ohne Trägerlohn u. Poſtauffchlag. Beftelungen
bei den Poſtanſtalten n. bei der Expedition Zwingerſtraße 7.



füc Stadt


Anzeige-Blatt für die ‚ Anıtsbezirke Heidelberg
Ladenburg, Weinheim, Schhwegingen, Philippsburg
WieSloch, Bruchſal. Bretten, Neckargemund, Mosbach
Eberbach/ Buchen Walldürn, T.Biſchofsh. Wertheim ꝛc



. 28

Verantwortlicher Redakteur:
Julius Jecker in Heidelberg.




27 Jüdrg.



Seidelbera, Freitag



Beſtellungen
auf den „Pfälzer Boten/ werden fortwaͤhrend bei
fämmtlicdhen Boftanftalten, bei unjeren Trägerinnen,
fowie in anſerer Expedition Heidelberg, Zwinger-
ſraße T entgegen enommen.

Verlag des „Pfälzer Bote.“

—⏑
dis beſetz ibet den klenenlitulertit

Seit dem Erſcheinen des Entwurfes — die Re⸗
daltion der /Bad. Schulztg.“ brachte denſelben durch
Ausgabe einer Extranummer ihren Leſern ſchon ani




— iſt derſelbe, wie wir erfahren konnten in den be⸗
theiligten Leſerkreiſen ſchon lebhaft debattirt worden.

Die Lehrer haͤtten ſich, ſeitdem ihre Petition vor
zwei Jahren in der Lammer ohne die von Herrn
und Friderich ſonſt gewohnien Hiebe, von allen

arteien wohlwollend beurtheilt worden war, darein
gefunden, daß ſie nicht gewürdigt worden waren, in s
Beamtengeſetz aufgenommen zu ſein und legten ſich
die Sache ſo zurecht, daß die Regierung jetzt Ge⸗
legenheit habe, die Erfahrungen, welche fie mit dem
Beamtengeſetz gemacht hatte, zu verwerthen, um Fehler
zu vermeiden und das neue Geſetz nicht wie dort,
von vornherein zum Erzeuger neuer Petitionen werden
zu laſſen.

Wie mir ſcheint, iſt dieſe Hoffnung nicht zum
Ganzen erfüllt; es geht ein Klagen durch's Laͤnd.
Zur Halfte ſcheinen dieſe Klagen wenig berechtigt; der
Theil des Geſetzes venigſtens der in der Lammſtraße
entſtand, konnte befriedigen Und was jenen Theil
anbelangt, der aus der Waldhornſtraße kommt, ſo
müſſen die Lehrer immerhin bedenken, daß nicht alles
Gold iſt, was glänzt.

Doch erſcheinen manche Bedenken der Lehrer als
berechtigt. Beſonders die älteren aus denſelben, die
mit der liberalen Partei und ditto Regierung ſchon
viele Jahre lang durch Dick und Dünn gegangen
ſind, haben die Aufbeſſerung blos auf dem Papier;
denn es wird ſo ungefaͤhr erſt 1920 werden, bis diẽ
im Geſetze vorgeſehene Summe im ganzen Umfange
zur Vertheilang kommt. Dann ſind die alten Lehrer,
die ſchon ſo lange vertröſtet worden, wohl alle todt.





— — —— —
13) Orginalroman von Marie Dobfon.

Elfriede batte, von Frau Walldorf und Marga AWb-
wied genommen. konnte, ſich aber von ihrem vaͤterlichen
Freunde laum trennen Tiefbewegt ſchloß auch er fie
wiederbolt in ſeine Arme und ſagie endlich mit unficherer
Stimme: —

Lebe wohl mein Liebing auf kurze Zeit, in einigen
Wochen ſehen wir uns wiedex. und ſo laͤnge wird Eberhaͤrd
meine Stelle vextreten und für Dich ſoraen und fie die
Teine Untmwort für ihn hatte, nodmal? Hifjend, eilte er dann
in den Wagen, den auch' jein Sohn beftieg, um die Seinen
na dem Bahnhof zu begleiten. — ;

Die Zurücdgebliedbenen ſahen ſich erſt kurz vor dem
der aegenſeitigen Begrüßung

„Fräulein Elfriede, ich habe ihnen noch viele Grüße,


‚.30 danke Zhnen vert Walldorf' entgeanete ſie
ruhig mit dem über ihre Fahre hinauzgehenden fidHeren, den-


Er hat mir drinaend empfohlen. fuhr Erſterer in
unveränderter Weiſe fort, für ihre Unterhaltung und Ber-


Ior Vater iſt immer ſo gütig gegen mich, antwortete


habe auch feine Zeit dazu — —
und ſie wandte das Haupt um ihre Thränen zu verbergen


Gerade deshalb müſſen Sie was auch mein Vater


laſſen — —“

Zetzt ward das Eſſen gemeldet und von Elfrieden
jemlicd) einfilbig eingenommen, obgleid fie. auf Eberhards
%ragen und Bemerkungen einging. . AI3 fie fich entfernen


* s




Auch bezüglich der Bezüge im Allgemeinen ſcheint
die Regierung keine Beamtenkategorie zu kennen, mit
denen die Lehrer in Vergleich geſtellt werden könnten;
1800 Mark und noch Weitere nebengehaltliche 100
Mark Hochſtgehalt 31 Jahre laug erſtreben zu ſollen,
wird wenigſtens niemandem im Beamtengeſetze zu⸗
gemuthet.

Den beſten Schnitt machen bei dem ganzen Geſetze
die großen Städte, die ihre Lehrer wählen uͤnd wieder
weiter ſchicken können, ohne dabei dem Staate gegen⸗
über neue irgendwie feſt normirte Verpflichtungen
übernehmen zu müſſen; ſo ein alter Lehrer kann's


uiehr genügt, von der ſtaͤdtiſchen Bildfläͤche verſchwin⸗
det oder mit einer Landlehrerpenſion ſich ſelber von
der Bildfläche verſchwinden machen muß. Die alten
Patronate waren ſo ſchlimm nicht gegen dieſe neuen
liberalen Errungenſchaften.

Immerhin bedeutet das Geſetz einen weſentlichen
Fortſchritt in ihrem Sinne auch für die Lehrer. Es
gibt ihnen im Prinzip die Eigenſchaft eines Staats⸗
beamten. Ob ſie beſſer damit faͤhren werden als unter
der Flagge des Gemeindebeamten wird ſich zeigen;
ob ſie ſich leichter fühlen unter der „Fachaufficht“
eines „Oberlehrers als unter der wohlwollenden
Führung des Ortspfarrers, iſt die andere Frage.

Daß auch die Centrumspartei den Lehrern wohl—
wollend gegenüber ſteht, werden ihre Vertreter in der
Kammer gelegentlich der Berathung dieſes Geſetzent⸗
wurfes ſicherlich zu erlennen geben; es läßt ſich unter
dem Krummſtab ſo gut wohnen als anderswo.

Im Uebrigen erſcheint uns ein Geſetz, das den
Charakter der gemiſchten Schule wahrt, eben gerade
E lange als aunehmbar, als wir nicht in der Lage
ſind, es zu verhindern. Auf Wunſch dem Bad. Beod.
entnommen.)



Deutſches Reich.

* Berlin, 3. Febr. Geſtern Nachmittag fand
eine Sitzung des Staatsminiſterium ſtatt, in welcher
wiederum Fragen diskutirt wurden, die durch das Volts⸗
ſchulgeſetz hervorgerufen worden ſind. Juzwiſchen iſt
zwiſchen der freifinnigen und der natlib. Preſſe be-
reits wieder eine Fehde ausgebrochen. Während die
Freiſinnigen den Nationalliberalen vorwarfen, ihr
fröhlicher Kampfesmuth ſei einer zaghaften Verſtimm⸗
ung gewichen, warnt die „Nationalſta. vor unnöthi⸗
ger Polemik zwiſchen beiden liberalen Parteien. Die
deutſch⸗freiſinnigen Beſchwerden über die gegenwaͤr⸗
Sie dieſen Weg heute entbehren, und habe daher Frau
Roſe beauftragt, mit Ihnen zu gehen !”

Elfriede fah ein, daß Ke ſich füaen mußte, wennaleich
ſie eben ſo aern im Hauſe geblieben wäre, und kaum eine





tige Haltung der Nationalliberalen ſeien durchaus un⸗
begründet.

— Gr. v. Bennigfen hat, wie nnunmehr die
Nat.-Ztg. ausdruͤcklich erklari, kein Entlaſſungogeſuch
aus ſeiner Stellung alz Oberpräfident von Hannover
eingereicht. u derfelben Angelegenheit {Hreiben Die
offiziöjen Berl. Pol. Nachr. : „In unterrichteten Krei-
ſen wird der Nachricht der Freif. Ztg., daß die Herren
Miquel und Bennigſen ihre Abſchiedsgeſuͤche Anrei⸗
chen wollen, lein Glauben geſchenktt. Es wird im
Hegentheil angenommen, daß die „Krifis“ als befei-
tigt zu betrachten iſt und daß nämenilich fur den
Finanzminiſter, dem noch ſo große und wichtige Auf⸗
aben auf dem Gebiete der Steuer-Reform obliegen,
eine Veraulaſſung mehr vorliegt, auf feine Entlaſſung
zurüdzufommen, _ Gegenüber der Behandlung ‚ Ddiefer
Frage in einem Theile der Preſſe möchte darauf hin⸗
zuweiſen ſein, daß in Preußen die Minifter nicht Mi⸗
niſter irgend einer Partei, jondern Minijter des
Königs ſind, welcher Letztere allein ohne Rückſicht
auf parlamentariſche Erfolge oder Mißerfolge die Er⸗
nennungen und Entlaſſungen vollzieht“

Srrrx v. Bötticher befindet ſich, wie dem Hamb.
Corr. geſchrieben wird, in Bezug auf den Volksſchul⸗


Cultusminiſter in voller Uebereinſtimmung.

* Dffenbach, 1. Febr. Der Frankf 3t4. witd
geſchrieben: Zu einer geſtern — 2 im
Saale der Schloſſer ſchen Liegenſchaft abgehaltenen,
ſehr ftart befuchten Verfammlung der Katho⸗
liten Leſſens war auch der Fuͤhler der naſſaui⸗
ſchen Kotholifen, Herr Dr. Lieber von Cambe ru,




Begleiterin, auf dem die Stadt tHeilweije umgebenden


lagen, dahin. Sidh lebhaft über die Reifenden unterhaltend


beſcheiden gekleidete 5
weinenden Mädchen daher Fommen jahen. Elfriedens Theil-
nahme war' jnell erreat, und Halblaut forderte fie Frau
Roſe auf, fih nach dem Kummer des Kindes zu erkundigen.
Dieſe lam ihrem Wuniche nach und die Frau erzählte, daß
ihr Sohn, der Vater des Mädchens, Urbeitsmann und beim
Holzabladen gefallen jei. Er hHabe dies nidt beachtet, jeßt
aber heftige Kopfidhmerzen bekfommen, und wolle fie daher
den Arzt holen.

„Und wer iſt hei ihm? fragte theilnehmend Elfriede.

„Sein KHeiner Zunge,“ antwortete ebenfalz weinend
die Frau. „Meine Schwiegertrochter iſt nach langer
— vor einem Jahre geftorben, und nun führe ich
ihm die Wirthſchaft Wir müſſen aper ſo ſchnell wie mög
lich den Doktor bolen

Elfriede ſaate leiſe einige Worte zu Frau Roſe, welche
darauf zur Frau fagte: } :

„Das Fräulein wünrfht zu wiſſen, ob Sie auch Geld
haben, Ihren Franfen Sohn zu pflegen und alles Nebrige
zu-hezahlen,“ und beide traurig anſehend erwiederte die
Gefragte:

„n unferm Unglüct ſind meine und meines Sohnes
lleinen Erſparniſſe darauf gegangen, und in der ſo
theuxen Beit haben wir ſeinen ganzen Tagelohn gebraucht
für diejfe Woche vird er ihn noch bhefommen, wenn wir
aber exſt auf die Krantenkaſſe angewieſen find

Elfriede hatte 1don aus ihrer Geldtaſche einen
%babler Iggnommen‚ und ihn.der Sprecherin reichend, agte

e herzlidh ;


ihren tranlen Sohn gebrauchen —




Centrums zu dem neuen preuß. Schulgeſetz und der⸗
jenigen Paxteien, die gegen das Gefetz find; ſo raſch
wie möglich öffentlich zu präziſiren. Seine Srfläruna
gen waren eine formliche Abſaͤge gegenuͤber den Deutſch⸗
freifinnigen bei fünftigen Wahlen. . Er nahm al8
Ausgangspunkt für feine Nusführungen, die Rede
Virchows im preuß. Landtag gelegentlich der Debatte
über das Schulgefeß und erklärte, daß wenn die Her⸗
ren vom Deutſchfreiſint ſo weit ginzen, mwie'. Ddies
thatſächlich geſchehe, den Kaͤtholiken das Recht be⸗
jtreiten zu wollen, anf die Erziehung ihrer Kinder
einzuwirken, man mit ihnen auͤch keine politiſche Ge⸗
meinſchaft haben koͤnne und wolle Bei den Wahlen
werde man ihnen das zeigen. Dieſe Erklärung hielt
Redner für ſeine Perjon um fo angezeigter, al8 man
gerade ihm eine gewifjje Gemeinfhaft. in dem ange-
Deuteten Sinne nachfage. Mußer Herrn Dr. Lieber

— — —— —— —
Das Geld nehmend, Ddankte die Frau unter Thränen,
U . ihrem Namen ( und
, wie aud _ nad dem Namen des Arbeit-
gebers ihres Sohnes, wie ihres Arztes. Al8 fie ihr dieje
genannt, eilte fie mit ihver Enkelin davon, mwährend (El-
riede vorfhlug, den Kranken zu befuchen, doch wollte



ihrer Wohnuna,

Jrau Roſe rięt darauf eingehen, fondern {ich erft
den Leuten erkundigen. Sie fand dies richtig‚d’ * *
an ihr Taſchengeld denkend/ fiel ihr ein, daß ſie es
fait auSgegeben, Diefe Entdekung ſchreckte ſie nicht
denn ſie wußte, daß und wo ſie Geld hefkommnren fonnte. -
m Haufe angelangt war: Cherhard Walldorf —
gangen, und Hatte für fie die-BejteNlung zurüdgelaffen, da
unermartet ein Gejdhäftsfreund feines Water8 .angekommen
fei, dem er fidh widmen müffe. Um nächften Morgen fah
ihn Elfriede ebenſowenig, da er fchoͤn zu dem Fremden der
abreiſen wollte, geaangen, und erft beim Mittaßeſfen trafen
fie, zulammen. Nach der ‚gegenfeitigen Benrüßung - er-


aber, daß noch feine folche eingetro en, el
g%ä;gteglt Tage Beſtimmtes über die — *
rden.
Nach, eingenommenem Mabhl, bei welchen die Unter-
?nagtug%%bl;gggärr als 7 * zuvor — ſie fich
5 und hier iede i i ü
blidend m fcheremm onı jagte Elfriede ihn rubhig an

— Balldorf⸗ ich möchte Sie um eine Gefälligkeit

Tierich Ihnen gewiß erzeigen werde,“
er freundlich.
ſich Handelt !“
Ün SO mödhte gerne ſchon beute mein Taſchengeld



Ibr Taſchengeld! - Za richtig i i
als mein Vater mit mir davon ——— ſlctilt
das nächſte Vierteljahr 15 Thaͤled —“

: (Fortfeßung folgt.)

. gewiß er . antwort
Laſſen Sie mich nur wiffen um was *


 
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