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Pfälzer Bote für Stadt und Land (27) — 1892

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Nr. 11 - Nr. 20 (15. Januar - 26. Januar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44150#0083

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H d'ran. I
eiele Kollegien-



in Heidelbera.














Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn— und Feiextage
— mit Unterhaltungsbeilage. Preis vierteljährlich
Mk. 1.20 ohune Zrägerlohn u. Poͤſtaufſchlag. Beſtellungen
bei den Poftanftalten ı. bei der Erpedition Zwingerfiraße 7.


— — —
Beſtellungen

zuf den „Pfälzer Boten? werden fortwährend bei
ſämmitlichen Poſtanſtalten, bei unſeren Trägerinnen,

Verantwortlicher Redakteur:




ſtraße? entgegen zenommen.
Berlag des „Pfälzer Bote.“

Heutiche R
* Berlin, 24. Jan. Der
die Entſchädigung der Familien eingezogener Reſer—
viſten und Landwehrmänner, wurde von der Budget—
kommiſſion des Reichstags dahin erweitert, daß Ent—
ſchädigung nicht nur bes nachgewieſenem Bedürfniß,
ſondern allgemein auf Verlangen zu zahlen ſei,

zwar aus Staatsmitteln, auch bei Uebungen der Er—
latzreſerviſten und nicht, wie der Entwurf vorſchlug,








lich, ſondern eine den Entſchädigungen des Unfall—
verſicherungsgeſetzes entſprechende Quote des oxtsüb⸗
lichen Tagelohns Dieſe von freiſinniger und ſozial—
demokratiſcher Seite geſtellten Anträge

fallender Weiſe einſtimmig angenommen.

*Berlin, 23. Jan. Das Trunkſuchts—
geſetz findet, It. Fr. Big., M
Kreiſen auch auf der Rechten eine Beurtheilung, nach
der zu ſchließen, die Annahme des Entwurfs un—
möglich iſt. Das ſcheint auch die Regierung ſchon
zu wiſſen, wenigſtens ſchließt ein offiziöſer
der „Nordd. Alg. Ztg.“ mit dem Zweifel, ob das
Geſetz angenemmen werden wird und dem Wunſche,
daß der Reichstag dann wenigſtens zu den darin an—
geregten Fragen klare Stellung nehme.

Berlin 24 Jan Der Gemeinde-Kirchenrath
von St. Eliſabetg in Berlin hat eine von der Kanzel
verleſene Kundgebung erlaſſen, worin von den Mas⸗
kenbällen als einem „römiſchen“ Mißbrauch,
der für das aug Valt nicht paſſe, gewarnt „wird.
Die Herren Prediger Berlin und Koch mögen ſich an
dem Bewußtſein genügen laſſen, daß auch die „römi—
ſche“ Geiſtlichkeit dem Uebermaß der Tanzvergnügun-
gen nachdrücklich zu ſteuern ſucht. Es mag richtig
ſein, daß die Heimath der Maskenbälle meiſt kathol.
Länder ſind, deshalb haben ſie aber doch mit der
fath. Kirche nichts zu ſchaffen, Was würde man
ſagen, wenn ein italieniſcher Geiſtlicher das Trinken

VBormund und Münsel.,
5) Orginalroman von Marie Dobſon.
4

Ein ganzes Jahr war ſeit Frau Gonzalez Beſuch im
Sommerfeld’jhen Haufe, um Frau Römer Ennen zu lernen
verfloffen, und dieje Hatte jeden Tag desfelben faſt wie den
erften ihrer Ankunft verlebt. Zuweilen hatte fie die Ein-
förmigfeit_diejfer Lebenzweife Ichwer empfunden und fich
na der Heimath und ihHrem Kinde zurüdgefehnt, allein
der Gedante. tüx dies ſoraen zu müſfen, war miä chtiger
noch al3 jede Sehniucht gewejen und Hatte ſie muthis die
übernommenen Pflichten erfüllen laſſen.

Aber auch für Herxn Sommerfeld, ſeine Schwieger—







ür Klallt

89

Sedelberg, Dienitag, den 26. Fanuar 1892
von Kartoffelfuſel als „proteſtantiſchen“ Mißbrauch
definirte? Und „was du nicht willſt, das dir ge⸗
ſchieht — . f w.

Deuilkchen RKeichstag.

Berlin, 23. Jan

Der Reichstag ſetzte die Berathung des deutſch⸗
ſchweizeriſchen Handelsverixages foıt. Winterer (Eli.)
prach gegen den Vertraa, da deffen Nachtheile grüßer al3
ſeine Vortheile feien, Name H i
die Spinnerei in Elſaß Lo
Der Vextrag ſchaffe aucht
kommiſſar Unterſtaat
über Winterer, daß die







ngen N



e ſchwer geſchädigt.



v Schrant beſtritt gegen—

ſei: vielmehr ſei ſie außerordent⸗
lich geſtiegen Sollte aber erſtexes der Fall fein, o müßte
auch dieſer Theil des Landes ſich dem allgemeinen Inlerefft
unterordnen. Eine ſo hoch eetwickelte Induſtriewie die
Baum wolleninduſtrie in Elſaß · Loihtingcn werde naͤch der
Ueberzeugung der Regierung auch durch dieſen Vertrag
; nicht beeinträchtigt, ®raf Stolberg (fon{[.) trat für den


Aeichfalls für den Vertrag. v. Huene erklärte, daß das
Centrum dem Vertrgge ebenſo gegenüber {tehe, wie den
bereits genehmigen Verträgen Ein Theil feiner Freunde,
amentlich ſüddeutſche Abgeordnete, behalten {f{ich
Stelungnahme bis zur dritten Lefuug vor,

träge. Betri Ipracdh fiH in demfeben Sinne wie Winterer
| gegen den Vertrag aus, da die BanmmwoNenindufirie
Elſaß Lothringens zufchends gefchädigt werde. DB a m-
; berger trat für den Vertrag ein.

land freibändlerifch geblieben märe. Die (hußzöllneritche
Bolitik fet indeß in dex neuen Nera Io gemäßtgt, Daß er
und feine Rartei dem Wunſche des Yba. v. Bennigjen nach⸗
kommen könnten, daß die beiden Liberalen Barteien ſich in
Zukunft zum Beften des Baterlandes vertragen möchten.

Ausland.

Kom, 235 Jan Der päpſtliche Leibarzt Dr.
Ceccarelli verſicherte dem Leibarzie des Königs, der
Pap ſt befinde ſich wohl, ihm ſeibei Schonung wahr⸗
ſcheinlich noch ein langes Leben beſchieden. Ber offi⸗
zibſen Italie zufolge find für den Fall einer ſchlim⸗
men Wendung in der Krankheit des Paͤpftes Boͤr—
ſichtsmaßregeln getroffen. Regimienter in Perugia u.
Caſerta ſollen marſchbereit geſtellt werden.

* Yiom, 20. Jan. In dem Drecret der Inqui-







ſeiner Gewaͤlt liegen, und welche als geeignet ange-
2 E SSS

eines Tages Antonio Gonzalez Dbei feiner Mutter wieder
an. Nachdem er ihr von Curopa und befonders Bortugal
berichtet, wo ihre wie ihres verſtoͤrbenen Gatten Familie




einförmig verfloſſen; Autonio Gonzalez jedoͤch Hatte im



ward von dieſer zuruͤckerwariet.

Während dieſer vieſen Monate war es Zrau Roͤmer
immer mehr zur Gewißheit geworden, daß die Familie ein
trauyiges Geheimniß zu tragen habe. Ibrerſeits war
jede Nachforfchung na demſelben verſchmaͤht, doch hatte
Ke einmal Frau Gonzalez, als diefe zu ungewohnter Stunde
ihren Schwiegerſohn gefucht und nachdem heide lauge
mit einander geſprochen, in fchmerzlichem Tone fagen
hören:

Könnten doch einmal

ihre Leiden und damit die
unſrigen zu Ende gehen !”


aber leiſe das Vorzimmex wieder verlaſſen, in das ihrige
begeben und uͤber den Ausruf nachgedacht. Wer konnte
diejenige ſein. deren Leiden man ſo fehnlichit beendet ſehen
Aochte? . Selegentliche Beobachtungen zuſammenſtellend,
lauſie zu dem Schluß daß die Kraͤnke Herrn Sommer»
Teld3 Sattin fei, und von einem Leiden befallen,
2* Entfernung von der Familie erforderlich
machte. —

Nachdem er mehrfach ſeine Ankunft verſchoben, langte


um ſeinen Schwager
und deffen Sdöhne zu begrüßen, und Leßteren die mitae-
brachten Geichenke zu überbrinaen Seine Heimkunft be-
lebte für den Augenblick die Stimmung des Familientreifes,
und auch in ihm hallten die in Europa empfangenen
Eindrüde nacg, dann aber machte fih für alle ihr {hwerer
Kummer wieder geltend, bis der Schlag fiel, der, wie Frau
Gonzalez in vergangenenen Jahre zu ihrer Nichte gefagt,
ſo vieles ändern würde

Sines Morgens, als Frau Römer
Räumen des Haͤues beſchäftigt war, hoͤrte ſie den Wagen


von Werner healeitet, fih zur Stadt begaben,

dafelbſt verblieb Ueberzeugt.

au Das Schreiben öffnend/ konnte fie fih nicht enthalten,
zualeich zu fraaen:

Es hat ſich dach nichts Beſonderes, ich meine
Trauriges. ereignet, Weller?“


GHerr Sommerfeld hat mir für aNe Fälle feine Mufträne


!
ſ
{

1“

; } „Frau Römer!!
Ein trauriges Ereigniß wird vielleicht während des


gefälligſt die Knaben dürch W

ich Sie, ihnen nicht zu geftatten, fie aufzujuchen.

. Sommerfeld.
Eine halbe Stunde von Frau Gonzaͤlez Beſitzung ent⸗




































































































Anzeige: Blatt für die Amtsbezirke Heidelberg,
Denburg. Weinheim/ Schwetzingen/ Phılippsburg,
Wiesloch, Bruchſal, Bretten, Neckargemünd, Mosbach,
Eberbach, Buchen, Walldürn, T.Biſchofsh. Wertheun 2C,
Druck, Verlag u. Expedition von Gebr. guber

in Heidelberg, Zwingerſtraße 7,

ſehen werden, Körper und Leben vor den Gefahren
der herxſchenden Krankheit unverſehrt zu bewahren.
Er verleiht daher kraft ſeiner apoſtoliſchen Autorität
im Wege der hl. Inquiſition allen Erzbiſchöfen, Bi-
ſchöfen und Ocdinarien des kath. Erdkreifes, in allen
Gegenden, wo die erwähnte Krankheit ſich bemerkbar
gemacht hat, die Befugniß, ihre Gläubigen ſo lange
von dem Gebote der Abſtinenz und des Faſtens zu
entbinden, als dort nach ihrem eigenen Urtheile Gruuͤd
und Bedingung zur Aufrechterhalkung dieſer apoſtoli⸗
ſchen Nachſicht vorhanden ſind. Se. Heiligkeit iwvünſcht
aber, daß die Gläubigen, während ſie von dieſer apo⸗
ſtoliſchen Güte Gebraüch machen, um ſo eifriger im
Bege frommer Werke dahin ſtreben, ſich die goͤttliche
Bnade zu verdienen. Er ermahnt ſie daher, durch
( Hülfreiche Liebezgaben für die Armen, durch Gedel
Feiex des hl. Meßopfers und häufigen Empfang der
Sacramente eifrigſt beizutragen zur Verſöhnung
Sotte3 ; denn es iſt zweifellos, daß die zahlreichen
Uehel, von welchen wir heimgeſucht werden auf die
göttliche Gerechtigkeit zurückzuführen ſind, die wegen
der verdorbenen Sitten und des weite Gebiete über-
fluthenden Stromes ſchändlicher Thaten von den
Menſchen gerechte Strafen fordert.“
London, 22. Jan. Der Todtendienſt für den
Cardinal Manning hat in der Brompton „Capelle“
Ein rieſiges, domartiges Gotteshaus) in Gegenwart
einer dort noch nie geſehenen Menſchenmenge ſtattge⸗
funden. Tauſende koͤnnten keinen Einlaß erhalten;
Tauſende warteten ſtundenleng im Schnee, um zuge-
laſſen zu werden. Vor dem Hochaltar faͤßen der Herzog
von Norfoll, Narquis von Ripon, Lord Fielding,
Lord Bourdett-Contts, Sir Charles Ruffel und zahl-
reiche iriſche Deputirten; im Chor alle Bijchöfe, Kebte
und Priefter im Ornat. 606 Geiſtliche aus allen
Theilen des Reiches waren anweſend, ſowie zahlreiche
Abordnungen, der Jeſuiten- Carmeliter-, Redemp⸗
toriſten⸗, Paſſioniſten⸗, Dominikaner⸗, Benediktiner 2C.
Orden, im Ganzen ca. 10,000 Perſonen, von denen
nur etwa 4000 Sigplätze erlangten. Die Koͤnigin
der Prinz und die Frinzeſſin pon Wales haͤtten ſich
vertreten laſſen. Mehreke Botſchaͤftet und zahlreiche

* Parlamentsmitglieder wohnten dem Requiem
ei.


Yr& 9
Aus B





—— 2 —

Heidelberg, 25. Januar.

{ ®& Die Ungiltigfeitserfärung der Wahl im

Bez Eberbach Buchen bildet da8 Creignik des
Tages. Die Nationalliberalen hHaben im Verein mit



w
entfernt, Iag in ftiller, waldreicher Umgebung die rühmlich
befannte Srrenanitalt der Stadt Bahia, in der auchH außer-
dem aus allen Gegenden des NReicheS Geiftesfranke Auf⸗
nahme fanden, Eine Stunde f{päter alz Werner Frau
KRömer den Brief jeine8 Herrn übergeben, hHielt vor diefer
ein im {QAnellfiten Trabe Herangekommener Wagen, dem
ran Gonzalez, ihr Sohn und Schwiegerjohn entftiegen,
welche ſich mit Jchmerzlich bewegten Geſichtszügen in das
Sprechzimmer des Oherarztes der Anftalt begaben. Er

npfi * und nach der
flüchtigen aegenſeitigen Begrußung fragte haſtia und mit
Frau Gonzalez. weicher die ihr

„Sebt meine Tochter noch, Herr Doktor, oder — oder
kommen wir zu ſpät?“

Noc lebt ran Sommexfeld, erwiderte ernſt der
YArzt, „und eS läßt fid auch fchwer fagen, ob {hon bald
der leßte Augenblit bei ihr eintritt !”

„Wird meine Frau_un8 erfennen ?“ fragte Herr Som-
merfeld mit beiwegtem Ton-. |

„Sie erkennt oͤffenbar niemand,“ entaegnete der Irren⸗

avzt, „allein, wervermag 3U fagen, ob nicht angefichtS der

icht nahen Erlöfung ihre Geiftesfähigkeiten nochmals
omentan wiederkehren?“

Da Herr Sommerfeld ſeine vielleicht ſchon ſterbende
SGattin wenigiten? zu jehen begehrte, jo benaben fie fih in
die eben fo elenant mie behaglich für fie eingerichteten
Käut daß unbemerkt von ihr
ſie die auf dem Halb von Vorhängen umgebenen Bett
uhende Geſtalt bebbachten konuten Raum fünfunddreißig

‚1a9 fie b ) älter, bleih und eingefallen
aus, doch ließ ſich die Lebnlichkeit mit den Ihrigen noch
Unmer ertennen. GSie Iag mit Halbgefchloffenen Augen da,
und ihre wachoͤbleichen Zände rubhten auf der Decke.

(Fortſetzung folat.)




















 
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