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Pfälzer Bote für Stadt und Land (27) — 1892

DOI Kapitel:
Nr. 31 - Nr. 40 (9. Februar - 19. Februar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44150#0155

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Erfoheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage
Samftag8 mit Unterhaltungsbeilage. Preis vierteljährlich
M, 1.20 ohne Zrägerlohn u. Poſtauffchlag. Beſtellungen
bei den Poſtanſtalten u. bei der Expedition Zwingerſtraße 7.

A. 30

Verantwortlicher Redalteur:
Julius Jecker in Heidelberg.

— —
Beſtellungen
auf den„Bfälzer Soten“ werden fortwährend bei
ſämmilichen Poſtanſtalten, bei unſeren Trägerinnen,
ſowie in anſerer Expedition Heidelberg, Zwinger⸗
ſraße 7 entgegen zenommen.
Verlag des „Pfälzer Bote.“

V dit internetienule kulholiſch⸗ſczialt
brrnin.

Die ſoziale Frage iſt eine internationale Frage.
Das iſt Jedem klar der auch nur das ABE diejer
Frage kennt. Ebenſowenig wie ein einzelner Indu—
ſtrieller unter den heutigen Verhältniſſen ſeinen Ar—
beitern Exiſtenzbediugungen verſchaffen kaun, die zu
erſtreben ſie als Menſchen und als Chriſten ein Recht




beiter Exiſtenz voliends zu Grunde zu richten, eben⸗


leitenden und geſetzgebenden Mächte noch ſo gut ge—
ſinnt wären, den aͤrbeitenden Ständen eine wirih—









für Stadt

unſerer modernen geſellſchaftlichen und wirthſchaftlichen
guſtaͤnde nach den untrüglichen Grundſätzeu, welche
Chriſtus, der ſoziale König der Menſchheit, ihr an—
vextraut hat. Hätte man dieſe Grundfaͤtze nicht ver⸗
laſſen, um nach der Aftexweisheit des ſogenannten
Liberalismus die Dinge dieſer Erde zu regein, dann
ſtänden wir nicht vor dem wirthſchaftlichen Chaos,
das wir heute bellagen. Jetzt, nachdem man durch
verhängnißvolle Erfahrungen und noch verhängniß—
vollere Aus ſichten gewarnt, vielfach einer befferen


währt, iſt es Aufgabe der Kirche, von Neuem ihre


!

f


wie ſie dieſelben in unſerem Jahrhunderte

ſollten.



wirken,
ſchaffen. Das Bewußtſein hat
ſtand. Daher auch die interuationalen Beſtrebungen
der Sozialdemokratie.




der Kapitaliſten. Die einzige Macht auf Erden,
welche mit dauerndem Erfoige eine internationale
Thätigkeit entfalten kann, iſt die katholiſche Kirche.


ſich ausdehnt über alle Laͤnder und Völker,

Vationen, weil ihre Lehren und Vorſchriften bei
Tauſenden und Millionen treuen Anhängern der ver—
ſchiedenſten Staatengebilde Gehör und Beachtung
finden.
werden, durch weiſe und geſchickte Führung das
Denken und Streben ihrer Anhänger hinzulenken auf
eine allmählige, ſtufenweiſe fortſchreitende Ümgeſtaltung

VBormund und Münsel.
23) Orginalroman von Marie Dobfon. :

Als er geaangen, ſaate Marga im Bewußtſein des
Blückes welches ihr durch ihren Verlobten zu theil ge⸗
worben: . —

„Elfriede, es iſt doch eine ichöne Sache ſo geliebt zu
werden wie ich von meinen tHeuren HUgo —”

„Da haſt Du gewiß Recht Marag“ verſetzte Elfriede
mit einem ſo ernſten Geſicht, daß ſie um Zahre äiter
* „und er verdient auch gewiß Deinẽ aanze

tebe.

„S3 freut mich daß du eine ſo gute Meinung von
ihm haſt erwiederte Marga in heiterem Ton, aber auch
Dein Künftiger Gatte. ...

Ich werde mich nie verheirathen,“ unterbrach ſchnell
und entſchieden Elfriede

Du Dich nicht verheirathes? ſcherzte Marga. „Ein
ſo reiches und nun das Weitere win ich nicht fanen
ein junges Mädchen, um das ſchließlich uoch ein paar
heißblütige Bewerbex kämpfen merden? — Oder haſt Du
nachdem Du Deine Briefe geleſen, einen ſo beſtimmten
Entſchluß gefabt?“

„Du wirft fehen, daß ih Wort halte, Marga,“ ent-
gegnetz mit leijer Unbefangenheit und höher gerötheten
flßgngen Fräulein Elfriede die eigentliche Antwort um-
gehenz, *
„Wenn möalichexweiſe ich es auch nicht ſehe, werde i9
doch wohi davon horen autworlet weiter ſcherzend
Marga Aber nun liebe Hleine, muß ich mich rüſten,
denn meine Tante und ich wollen Einkaufe zu meiner
Ausſteuer machen, und ſie mit einem Axm ümfaſſend,
fügte fie mit einem hHerzliden Kuß hHinzu: „AWo mag wohl
einmal Deine Auzfteuer beichafft werden, Sl{riede, denn
daß Du Dich nicht verloben und verheirathen willſt, kann
ich nimmer glauhen! Verſtehen denn die beiden jungen
Bewerber, an welcht ich imnier denken muß es nicht, Dein
Herz zu gewinnen, ſo — ſo vexmag es vielleicht ein älterer

reund,“ ſetzte ſie dann ſchnell, ihr die letzten Worte ins
Ohr flüſternd hinzu, und war im nächſten Augenblick ver⸗

ſchwunden.








durch gleichmäßige Aufklärung der Geiſter in allen
Ländern eine chriſtliche Geſellſchaftsreform zu ermög⸗
lichen und anzubahnen.

Ein bedeutſamer Schritt nach dieſer Seite hin iſt
bereits geſchehen durch die Encyeliken des hl. Vaters


Die Eneyelika über die Arbeiterfrage iſt die
Grundlage zur der Löſung der ſozialen Fragen der
Gegenwart.

den ſoll für das Thun und Treiben des wirthſchaft—

Aber ſie
enthält klipp und klar die Grundzügẽ, aus denen ſich
die praktiſchen Folgerungen für die verſchiedenartig⸗
ſten Verhältniſſe ohne allzu große Schwierigkeiten
herleiten laſſen.

Ein weiterer bedeutſamer Schritt, um die Katho—
liken aller Länder zu einheitlichem Vorgehen auf ſo⸗
ſind die Bemühungen

des hochw. Biſchofs
Doutrelour.












Anzeige-Blatt für die AmtSbezirke Heidelberg
Ladenburg, Weinheim, Schwebingen, Philippsburg,
Wiesloch, Bruchfal, Bretten, Nedargemünd,MosSbad,
Eberbach/ Buchen Walldürn, T.Biſchofoh Wertheim e



Verilaliide Dummbeiten.

„Auf jeden Schreibtiſch gehort: Meyers Hand—
Lericon . es ertheilt augenblicklichen Beſcheid,
kurz, aber klar und beſtimmt und vor allem — rich?
tig.“ In dieſem Tone läßt ſich der, Kleine Meyer“
von ſeinex Vexlagsanſtalt, dem Bibliographiſchen Zu⸗
ſtitut in Leipzig, empfehlen. Aber je länger nian das
Buch gebraucht, deſto niehr kommt man zu der Er⸗
keuntniß, daß es mit der Richtigkeit nicht weit her iſt,
ſobald es ſich um kath. Dinge handelt. Wer z. B.
das Wort „Gloria aufſchlägt, wird ſtaunen, wenn
er (S. 515 der 4. Aufl.) fiest: „Oloria .. . ein
Lobgeſang der Engel (6. in excelsis Deo), ein in der
lath. Kirche während des Hochamtes gebräuchlicher
Geſang, der zweite Theilder Méſſe.“ Ueber
Dominus Jobiseum heißt es (S. 346): „Gruß des
lath. Prieſters an das Voll beim Begiun'des
Altardienſtes. Unter dem Stichwort „Veſper“ ſteht
(S. 1380): „Abendmeffe“; „Mette“ wird (S.
855) al® „Frühmeffe“ erklärt. Zur Entſchuldiguͤng
dieſer beiden letzten Unrichtigkeiten muß daran er?



wiſſenſchaftlichem Charalter, wie Weigands Deuͤt⸗
ſches Wörterbuch“ . Aufl. S. 84 und 1012 des
2 Bdz.) und Sanders „Wörterbuch der deutſchen
Sprache! dieſelben Irrthümer bieten; letztgenanutes



folgende Erklaͤrung: „Namentlich in der kaͤth. Kirche
Doch bleiben wir
beim „Kleinen Meyer“! Nach ihm (S. 422) wird
von den Katholiken an jedem Freitag gefaſtet, das
Pluviale (S. I1939) iſt das „mantelaͤhnliche Meß⸗
gewand der kath Geiſtlichen die Stola (S. 1279)



ſtadt veranſialtete. Wenn es da auch Meinungsver—


ſichten in recht ſcharfer Form zu Tage traten, um

die Wege zu vereintem Streben noch mehr zu ebnen,
neues Mittel

verſucht Darüber im folgenden Artitel.

die Beichte (S. 148) muß von „jedem gefirmten
Chriſten abgelegt werden Durch das ganze Wert
weht ein katholikenfeindlicher Geiſt. Bei dem Artikel
Seſuiten“ (S. 6649 werden die alten, abgenutzten
Verleumdungen wieder aufgewärmt: „Die Zeſuiten
halfen in Deutſchland den dreißigiährigen Krieg an—




ausgehildete Moral, ihre Beſchönigung von Meineid
und Verbrechen aller Art durch willtürliche Wort⸗
xerdrehugg, verwirrende Auslegung und heimlichen
Borbehalt, die Seichtigkeit ihrex Lehr Methoden, ſitt-
{ ſchmutzige Handels-Spekulationen
u. . w. erweckten nach und nach ine ſtarke Oppoſilion

. In Portugal. ... niftete er (der — fich
In Frankreich wurde er erft 1880





mit einer raſchen Bewegung trat ſie an das Fenfter. Sie
blickte achtios und nachdenkich auf die bhelebte Straße
hinaus, bis nach einer kurzen Weile fie in ihrer Nähe
Hußtritte hHörte und ſich umwendend ihren Bormund fah.
Das verräiheriſche Roth hatte ſich auf ihren Wangen er-
hHalten, wenngleich e&ihr gelang, ihm unbefangen entgegen-
zubliden. Er aber hHätte viel darum gegeben, wenn er die
Worte vernommen, welche Marga ihr zugeflüſtert,
ohne es zu wollen war er theilweiſe Zeuge der Uuterred—
ung der beiden jungen Mädchen gewefen. Jetzt ſagte er in
gewohntem Tone:




fie, um die Stadt mit ihren Kunſtſchätzen wie näheren
rneren Umgehung kennen zu lernen, länger als zwei
ı gewefen. Zwar mit hochgeſpannten Erwartungen
nierſchen Hauptſtadt gegangen, waren diefe dei
rtroffen, und nur uͤngern hatten ſie die Reiſe






na





‚3 Dresden angetreten, wo fie in einem Hotel der
beſten und beliebteſten Stadtviertel abaeſtiegen waren, um
von m aus das ſchöne Elb⸗Athen kennen zu letnen

m
Zas Wetter beaünſtiate ihre Ausflüge nach den Königlidhen


ſie und, beſonders Elfriede höchſt befriedigt zurückehrten,



geſchrieben, Fräulein Elfriede?“

„Nein Herr Walldorf,“ antwortete ſie ruhig,
auch noch mit leicht erregter Stimme.
das, was Sie ſelbſt mir ſchon mitgetheilt!“

wenn



trachtend fort.
„Das kann ich kaum ſagen“, entgegnete ſie, indes das
Roth ihrer Wangen zunahm,

da Erſtere noch einige vexgeſſene Papiere holen,
gber ihren Sohn um ſeine Begleitung e
Er ſagte ihr dieſe zu und bemerkte dabei.,
zielleicht abſichtslos, einen bedeutungsvollen Blick naͤch
Elfriede richtete! voͤn der ſie dang einſtweilen Abſchied
nahmen und das Zimmer und das Haus derließen.

14.

Das herrliche Sommerwetter hatte gegen Ende Juli
eine bedeutende Anzahl von Fremden aus allen europäifchen


unter diejfen befanden ſib auch Frau, Walldorßz ihr Sohn
Marga mit ihrem Verlobten und Elfriede Römer. Sie
waren vor wenigen Tagen aus München angekommen, wo








hatte als ihre Bealeiter erwartet.
Nach Verlauf von zwei Wochen hatten ſie ſich in
den mit ſeinen Sehenzwürdiakeiten ſchon einigermaßen
tiext und auch die Weiterreiſe nach Berlin befiimmt.
168 Morcens waren fie nochmals nach der foniglichen
angen, mo Siiriede befonderS gern verweilte,
KRaäume fih fchon fajt angefüllt, Da dies mög-
der letzte Befuch war, trachtete jeder an die
e 3zu gelangen, weldhe ihm am beiten gefallen, ge-
en um Apſchied von ihnen zu nehmen. Elfriede
am weiteſten entfernt, um eine herrliche Ma⸗
d ein Chriſtuspild aufzujuchen, und aͤls fie
t, vertiefte Elfriede ſich in andachtsvollem
derfelben, bis plößlidh fie in ihrer NMähe
iche Stimme in reinem Enoſiſch fagen hörte:
nke Dir meine Liebe, ich habe Walldorf in einem
r Säle bemertt!“
„Walldorf ?" fraate Zie Angeredete in derſelben
Sprache, doch verrieth ihr Accent die Nichtengtänderin
Nun, das iſt gerade hier doch nichts Befonderes —
Nein, meine Liebe, nichts Beſonderes wiederholte
der Nang edoch glaubte ich, es haͤtte Dich intereſfirt
Lachdem Du doch- vor. mehreren Jahren in Shangai im
Begriff gewefen, ihmn Herz und Hand zu fchenken, was ich
jedoch rechtzeitig verhindert —”4

(Fortſetzung folgt)






 
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