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N Die verfolgte. Mniuld,
Der Bundesbruder ſpielt bekanntlich die verfolgte
Unſchuld. Wenn man ihn hört, jammert er über die
Nachſtellungen, denen er von der „roͤmiſchen“ Kirche
ausgeſetzt iſt. Sie geht aus als „Wolf! um ihn,
das armie, du dende „Schaf? zu zerreißen. Aber
der Bundesbruder verliert den Muth nicht, denn er
hat ein reines Gewiſſen, ſauber und glatt, wie eine
friſchgewaſchene, geſtäthe und gebuͤgelte, ſteifleinene
Manchette Seine Friedensliebe iſt über allem Zweifel
erhaben, ;er greift nicht an, er vertheidigt ſich blos.
Krümnit fich, denn, nicht. Jelbft ein Zdurm, wenn „ er
getreten wird 7, Warum ſoll ſich der Bundesbruder
nicht frümmen ? „IJm , Bundeshruderlatetn nennt man
Das Proteſt gegen Rom!! Der Bundeshruder pro⸗
feftirt. - gegen . Ales, ... Das.ift. jeine Leidenſchaft dhne
die er micht, leben, kanı . 248 Ddem Mırffen. DEr Wutki
iſt, iſt fir den Bundesbrırder das Broteftiren, . Er
Beraufcht ſich daran und fommt ihm einmil Dder be—
fannte„moralijche“, flugs greift er wieder nach ſeinem
Proͤteſtfuͤſel! Hät er keine Gelegenheit, ſefner Laden
ſchaft zu fröhnen, ſo macht er ſich eben eine Darin
ift er wirklich großartig Haͤlten wir eine Ver—
famnlung ab foͤ proͤteſtirt er gegen römiſche Arro—
ganz. Halten wir keine ab, ſo preteſtirt er gegen
Fie das Tageslicht ſcheuende Peopaganda Pom's.
Tritt einer üuferer Biſchöfe energiſch für die Juter—
eſſen unſerer Kirche ein, proteſtirt er im Namen des
„gefährdeten“ Vaierlandes, findet er in den Aeußer⸗
ungen eines Kirchenfürſten nichts, das ſich zun Wan⸗
wau für /intelligente! Bundesköpfen derarbeiten läßt,
ſo proͤteſtirt er zegen den „Friedens Biſchof, denn
die ſeien belannſich die gefährlichſten für unſer, par—
don, wollte fagen für das deutſche Vaterland! Denn
wir haben kein Vaterland. Wir ſind international.
Noͤch wehr, wir halten zu Deutſchland's Erbfeind,
zu den Franzoſen. Denn wenn es nach uns gegan—
gen wäre, ſo wären die Deutſchen 1870 uxterlegen.
Drum nennt der Bundesbruder den 70er Krieg den
Sieg des Proteſtantismus über den Katholizmus.
Was er den eingewanderten Hugenotten und Juden
freudig zugeſteht! das ſpricht er uns ab, die Liebe
zum Valerlande nämlich. Wir ſind keine Deutſche,
denn wir ſind Katholiken und das iſt in den Augen
eines Bundesbrudels eine Infamie. Der Bundes—
bruder iſt auch konſequent. Was er bei den Deut:
ſchen in den Oſiſeeprovinzen, die ſich mit Recht gegen
Väterchen Czar's Rufſifizirungsverſuche wehren,
Martyrerheldenmuth nennt, das nennt er bei den
Das verlaſſene Gaſthaus
29) von AK Green.
„Bufällig traf ich den Schwarzen ſpäter einmal auf
der Straße Er ſchien ſehr erfreut! mich wiederzuſehen,
deun fein Mund verzog ſich von einem Ohr zun anz
* ſo daß feine weißen Zähne ſämmtlich zum Vorſchein
amen.
Alles in Ördnung, WMaſſa! rief ‚er vergniütat
Maffa Urquhart ſchaut Miß Leighton mit keinem Blick
nkhr an er denkt nur noch an unſere Herrin, und die
Iacht -und ſieht glücklich aus, wenn nicht, der ſchreckliche
Huilten kommit. €3 wird doch noch eine Iujtige Hochzeit.
Miß Leighton meint das auch denn ſie macht lauter ſchöne
Sachen und proͤbiert ſie Miß Honora an; ſie lacht und
heitert ſich auf, gerade als wäre gar keine Rede davon,
daß-irgend.jemand flerhen jollte.“ .
So troͤftlich auch dieſe Worte klangen, die ver—
änderte Lage der Dinge erſchreckte mich nur Ich gerieth
in eine foͤrmlich fieberhafte Aufregung und - marterte
mich Tag und Nacht mit Fragen, auf die ich keine
Antwort wußte. Auch wuchs meine Unruhe noch, . als ich
eines Tages erfuhr, daß alle Arheiten für, die Inſtand—
Etung des groͤßen Hauſes eingeſtellt worden ſeien da die
MNerzte befchlofjfen hHätten, Miz Dudleigh in ein wäxmeres
Klima zı fchicken: : @®leich nach der Hochzeit ſollte das
Chepaax nach den Bermudasinjeln . abjegeln, unr Ddort
jeinen. Aufenthalt . zu . nehmen, bis Ddie Geſundheit der
Jungen %rau nanz. wieder hergeftellt fei. Ich traute
meinen Shrell kaum, als ich hiervon Kunde erhielt, ich
Migtraute Edwin Urauhaxt und mißtraute vor alem den
eibe, deffen Namen ich nicht einmal vor mir ſelber
nennen mochte 2
eber fie haͤtte ich aber niemals zweifelhaft fein
Toflen; wuͤßtk ich' doͤch weiche verzehrende Flamme in
\bren Augen brannte — wie toͤnnte ich das ſemals ver⸗
geſſen? Waͤr fie auch ; falt gegen mich peweſen, gegen
1bn war fie e& nicht. Diefe Ehatjache hätte mich auf
alles yorbereiten jollen, Aber ich war blind und be-
dachte e8 nicht. Freilih kannte ich auch weder ſeine
hat den Makel, Katholik zu ſein Uns
die Nationalität ab, dem Polen macht maͤn ſie zum
Vorwurf Aber überall iſt Rom die Schuld Der
Bundesbtuder begnügt ſich aber nicht, uns das hei—
ligſte Gut, das neben der Liebe zü Goͤtt und der
Kirche im Menſchenherzen glüht, die Vaterlandsliebe
zu rauben er will uns auch den Nainen, den unſere
Kirche beinahe zwei Jahrtauſende trägt, ſtehlen Wir
haben k in Recht un& Kafholifen zu nennen, Die
Reformationsonkel haben uns wenigſtens noch unſern
Namen gelaſſen und ſich mit Kloͤfter und Kirchen—
gütern zufrieden gegeben Dem Bundesbruder war
E vorbehalten; dieſe Heldenthat fertig zu bringen
Er fraterniſtrt zu dieſen Zwecke mit jener Sekte die
als Kind der Bismarck ſchen Politik das Licht der
Welt ‚erblicte. Er ſpielt bei dem ſtrophulofen und
ſchwind ſüchtigen Baby die Anime in Dder Hoffnung,
es am Leben zu erhalten es geſund zu maͤchen und
erbt dabei die Kraukheit des „ Keinen. OerneagroB“,
Der Bundeshruder hat ſich ein Patent auf die Toler
anz geben laſſen Eigentlich ſollte man das Wort
in Verbindung mit einem Buͤndesbruder nur IN
Hänſefüßchen ſchreiben Denn ſeine Toleranz ſchinnnt
Aos oben auf wie die Fettaugen auf der Suppe—
Bundesbrudertoͤleranz und Bundesbrudermuth ſind
Zwillingsgeſchwiſter Wie er die Toleranz mur flr
ſich in Anſpruch nimmt; 10 nimmt er den Muth für
ſich allein in Auſpruch Am muthigſten zeigt er ſich
ſtets dort wols keine Gefahr gibt Daruͤn ſpielt er
auch meiſtens mit ſeinem Muth den Eſel in der
Löwenhaut Wenn er ſich noch ſo ſehr in ſeinen
Löwenmuth verkriecht, das Eſelsohr der Feigheit ſchaut
mmer heraus Er klappert mit den Zähaͤen ans
Angſt vor den „ultramontanen Heßereien.“ Er prahit
mit ſeinem Muth, wie der bekannte rhodiſche Schwind—
ler mit dem Tanzen undrufſt du ihm zu Flie Rhodus,
hie saltal ſo verſteckt er ſich gauz in ſeine Lowen⸗
haut und ſchreit: Ich könnte ſchon! wenn ich nicht
Angſt hätte vor den „ultramontanen Hetzereien.“ Urd
am Schreien merkt die Welt, daß in befagter Löwen—
haut ein Eſel ſteckt Trotz alledem führt der Bundes—
bruder ein beſchauliches Daſein Die böſe Welt be—
hauptet zwar, daß er ſich in Sachen miſcht, die ihn
abſolut nichts angehen, das iſt aber nicht wahr. Und
zum Beweiſe dafür will ich dir, lieber Pfälzer Bote—
Leſer, eine kleine Blüthenleſe überreichen, die ich in
Bundesblättern ſammelte und dir nun als duftenden
Strauß unter die Naſe halte. Fall aber, bitte, nicht
ſpricht man
ganze Schlechtiakeit noch die Größe ihrer Verzweiflung
Wäre mir das alles klar geweſen, Fich fäge vielleicht nicht
hier oben als einſamer, Hoffnungslojer Manıt, während
„Aber ich will den Ereigniſſen nicht vorgreifen.! —
Nach der letzten Nachricht die ich eben erwaͤhnt habe,
erfuhr ich nichts mehr. Wenige Tage vor der Hochzeit
brachte mir aber ein Diener ein Briefchen von Miß Honbra
Dudleigh. Infolge deſſen ging ich am Nadhimittag - aus,
Miß Dudleiah begeanete mir im Wagen, ſie ließ halten
als ſie mich ſah, ich ſtieg zu ihr em und wir fuhren eine
Strecke zuſammen.
„Ich möchte mit Ihnen reden Sie könnten mir
eine große Bitte - elne Hunſt gewaͤhren,“ ſagte ſie
Ich wünſchten ich wollte? — ſie ſtotterte und ihre
Augen füllten ſich mit Thränen, „daß Sie zu meiner Hoch—
zeit kommen.“
Schon öffnete ich die Lippen zu einer raſchen
Weigerung, ſchloß ſie aber ebenfo ſchnell wieder Warüm
ſollte ich ihr nicht den Willen thun? Konnte es für
mich eine ſchlimmere Qual ſein, dieſer Hochzeit perſönlich
beizuwohnen, als mich während derſelben, daheim in
meinem Zimmer eingekerkert, in Gedanken zu martern.
Sie würde natürlich zugegen ſein, aber ich brauchte ſie
ja gar nicht anzuſehen und wenn er oder ſie auf Ver—
rath und Tücke ſann, ſo war mein Platz ſicherlich da, wo
ich Fräulein Honorg helfen und beſchůützen konnte! Miß
Dudleigh blickte mich fragend und geſpannt an „Ich will
kommen! war meine Antwurt
„Sie holte tief Athem und lächelte holdſelig.
„Ich danke Ihnen,“ rxief ſie, „o ich danke Ihnen
von Herzen Ich weiß nicht, warum ich es ſo dringend
wünſche, vielleicht weil ich wie eine Schweſter für Sie
fühle: vielleicht weil ich fürchte Sie ſſtockte er—
röfhend. Nein das wollte ich nicht ſagen Ich fürchte
nichts Edwin iſt ſehr guüt gegen mich ſehr gut. Ich
gar nicht, daß er ſo aufmerkſam fein könne Sie
eufzte.
Das ſchnitt mir in die Seele; ich blickte ſie an und
faßzte einen raſchen Entſchluß
in Ohnmacht.
Der kriexer Rock iſt geſetzlich vor
Schimpf geſchützt, aber nicht vor. — Schimme 1,“
— L4 NeneltenS ift Das Qourdesmwunder uug
waſſer vom Papſt amtlich anerkannt worden
kann der Handel mit Lourdesgrotten und Lourde?
waſſer auf s nrue floriren und man braucht fiQ nıcht
zu fürchten, wegen Handel mit Geheimmtttel
verklagt zu werden, wenn das wundetthaͤtige Waſſer
eine Einrichhung der katholiſchen Kirche ift.“ — D
iſt hübſch nicht wahr? Ganz ä Ia Kladderad
Ex’ungtue leonem!
— Aus einem Auffaßz
als König! ſeifolgendes hervoͤrgehoben:
auf der andern ckatholiſchen) Seitè ſtehteiner,
beanſprucht daß ihm alle unterthanta ſeien! undee
Hett ferüber alle Menfchengeifter, ihm ſollen ſic
beugen die Kniek end bekennen, daß er Herr fet Kder
ihre Seelen und Gewifſen, dennner ſelbſt will Der
unfehlbare Mund der Waͤhrheit ſein und Gewaͤlt
haben im Himmel und auf Erden und urtex der
Erde.“
Zur Ehre des Herrn Artikelſchreibers wollen wir
glauben, daß er dieſe Unwahrheiten in „momentauer
Geiſtedabweſenheit zuſammengeſchuſtert hat, oder daß
ſeine alte klapperduͤrre Mähre Phantaſie miter
durchgegangen iſt. Denn, umwiſſentlich Lüg
in die Welt zu ſchreien, dazun gehört doch eine ger
moraliſche Verkommenheit, die mir dem Verfaſſer
ger Zeilen nicht zutrauen.
— — n einem audern Artikel verwahrt ſich eine
beſonders mit Tolexanz eingeſchmirte Perſönlichkeit
dagegen, daß das Frohuleichnanfeſt dan Seiten des
Staates auf dieſelbe Stufe geſetzt wird, wie der Ehar
freitag. Selbſtverherrlichang der Kirche, ein Triumph
über die proteſtantiſchen Ketzer“ ſoll die Bedeutang
des Froͤhnleichnamfeſtes ſein Freilich, heißt es in
dem Artikel weiter wiſſen wir daß die katholiſche
Bevölkerung von dem waͤhren Sachverhalt keine
Ahnung hat. — Noa, jetzt werden's wenigſtens die
Leſer des „Pfälzer Boten!wiſſen. Wer aber eine
vollſtändig gewiſſenhafte Aufklärung darüber haben
will, der wende ſich vertrauensvoll an das Aller—
welts Auskunftsbureau des Evangeliſchen Bundes
Aber auch den Humor, allerdiugs den unfreiwilligen
vergeſſen die Herren nicht Denn lachen muß wan,
wenn man in einem Aufſatz über Columbus“
folgende Stellen Hößt: „— — — Wahrlich, d
Columbus Sfaube “ift en echt evangelijcher, er Yt in
Di €
der That eine gewiſſe Zuverſicht deſſen, was man
—
Hondra,“ ſagte ich — noch nie hatkte ich ſie bet ih
Vornamen genaunt —, „vertrauen Sie Ihr Glück
Edwin Urquhart an. Noch bleiben Ihnen drei Tage zur
Ueberlegung Brechen Sie die Verbindung ab, löſen Sie
Ihre Bande. Von der drückenden Feſſel befreit, werden
Sie unter einem andern Himmel die Seelenruhe ſi
welche Ihnen weder hier noch anderswo zu theil wer
kann wenn Sie ſeine Gattin ſind?
Sie ſtarrte mich einen Moment mit großen flehenden
Augen an dann ſchüttelte ſie den Kopf und erwiderte mit
gezwungener Ruhe:
„Es iſt genug an einem geſtörten Hochzeitsfeſt in un—
ſerer Familie; ein zweites würde zu viel Aufſehen erregen.
Aber, o Mark, warum warnten Sie mich nicht gleich zu
Anfang? Damals hätte ich Ihnen vielleicht Gehör ge—
geben, wenigſtens glaube ich es?
„Verzeihung, flehte ich, „es war mir nicht möglich;
anfänalich hättẽ es für zu anmaßend gegolten und ſpäter
ſtand ſie im Wege!“
„Sch weiß erwiderte ſie und wandte ſich ab; doch
ſah ich ſie woͤllte mich noch nicht von ſich laſſen.
SIſt es wabr, daß Sie fortgehen?“ fragte ich, daß
Sie Albany verlaſſen werden?! *
„Es muß ſein Edwin glaubt es wenigſtens! Er ſagt—
ich würde mich in dieſem Klima nnicht erholen.“
„Und iſt es auch Ihr Wunſch?“
„Ich glaube ja. Hiex könnte ich nie glücklich werden;
vielleicht wenn wir weit fort ſind und nur einaͤnder haben
wird das Vertrauen ſich einſtellen und die Liebe, von der
mir geträumt hat — wenigſtens tröſte ich mich mit der
Hoffnung!!
‚Aber die lange Seereiſen —
ſolche Anſtrengung?!
Wenn ich es nicht bin“ lächelte ſie ſchmerzlich, „ſo
ſind Sie ſtark genug für
ift er frei, nnd diefe? Shebündniß, vor dem Ihnen bangt
wird gelöſt ohne daß ein Aergerniß entſteht?
Gortſetzung folgt)