Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Pfälzer Bote für Stadt und Land (27) — 1892

DOI Kapitel:
Nr. 271 - Nr. 280 (27. November - 8. Dezember)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44150#1129

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
im


2 im

eCcheB-

litt






;theil-
üchen

\I'Tik*f-«
n / und

rütung

ert,
8

um

ten














— — — — — Zeiertage
— mit — — —— vierteljaͤhrlich
M, 1:20 ohne Traͤgerluhn x. Hoßauffelag. Beftelungen
hei den Boftanfiaiten u bei der Exvedition Bwingerfiraße 7.

9 779 — —


eſteluugen

— werden fortwährend bei
Halten, bei unſeren Trägermnen,
vie in anſerer Expedition Heidelberg, Zwinger⸗

— 7 entgegenzenommen.

a ö € e !: ä —
— und Sozialdemokratie.

Der hervorragendſte Gegenſtand der Diskuſſion
auf dem diesjährigen ſozialdemokratiſchen Parteitage
war das Verhältniß der Sozialdemokratie zux Staats⸗
ſozialismus. Schon auf dem vorjährigen Parteitage
zu Erfurt wollte man nit dem Staatsſozialismus ab⸗
kechnen und denſelben im Programme ſelbſt, wie es
logiſch und ſachlich richtig geweſen waͤre, verurtheilen.
In dem Programmentwurfe des Parteivorſtandes be⸗
fand ſich der Satz:

Die ſozialdemokratiſche Partei hat nichts gemein
mit dem ſogenannten Staͤatsſbzialismus, dem Syſteme
der Verſtaatlichung zu fiskaliſchen Zwecken. das den
Staat an die Stelle des Privatunternehmers ſetzt, und
Famit die Maͤcht der blonomiſchen Ausbeutung und

der politiſchen Unterdrückung des Arbeiters in einer
Hand vereinigt.“








gleich er ſeiner prinzipiellen Bedeutung wegen ins
Krogramm gehörte. Aus welchen Gründen man das


vrogrammverhandlung in Erfurt hinter den Kouliſſen
abſpielte und die definitive Faſſung desſelben in der
letzien Sitzung von Liebknechi einfach en blec zur
Aunahme empfoHlen wurde: Kaͤutsty, deſſen Entwurf
jm weſentlichen Annahme fand, hielt damals den
Stadtsſoʒialismus nur noch für eine Ruine, gegen
die man nicht zu kämpfen brauche Heute iſt er


urtheilung des Staatsſoʒialismus gedrungen. wie ſie
in der bekannten von Liebknecht und Vollmar unter⸗
zeichneten Reſolution ihren Ausdruck gefunden hat.
Wahrſcheinlich hat man im vorigen Jahre, wo man
mit den „SJungen“ vollauf zu thuͤn haͤtte, nicht auch
dem Falle Bollmar noch Ane werere Ausdehnung
zeben wollen Nachdem aber ſeitdem Vollmar wieder—


Auzdruck gegeben, hielt man es für geboten, in dieſem
Jahre auch nach rechts gründlich abzurechnen. Und
der Wurf ift inſofern gelungen, als aͤuch Vollmar die
Reſolution mitunterzeichnet hat. Auf ſeine abweichenden

Das — — Gaſthaus.
53) von A. K. Green.

Natürlich nicht3, es iſt ja noch zu frith; aber vielleicht
iſt ein Bote da aus New-York. Monſieur Dubois —“

„M. Dubdois hHat mein RBertrauen getänjcht und unjern
AHufenthaltsort verrathen, ich werde ihn zur Rechen{haft
ziehen; Lerdeſen —

"Honora, kannn ich Dir trauen?“

Iu trauen?

Ah iebt zitterſt Du.

"Mie kannn i anders, Du blicht nach der Zhür, als
— Du jemand eintreten jeben, Du — Du —“

„Beantworte meine Frage. — Dı den Marauis
ſehen. mit ihm ſprechen. hoͤren wie er Tir ſeine Liebe be—
$heuert, und dDodh nicht vergeljen, Ddaß Du mir Gehorſam
uldeit? Du dürfteft jeine Bewerbung - nicht annehmen,
ihim feine Hoffnung machen, bi3 ih Dir dazu Exlaubniß
— — Dir befehle/ ihn ganz aund für immer aufzuneben.

— ſehen?“ das Mädchen hatte nur das eine Wort

ehoͤrt

2 „Da Dubois uns verrathen Hat, fönnte er wohl den
Vea hierber finden; auch wir fommen. aus Paris und es
wäre möglich — 4 * 2

„Manıa,” (oluchzte die Tochter, „treibe Fein Spiel wit
— iſt da⸗ verbirg e$ mir nicht. Der Reiter, der
— ——⏑ —“ Ür

— Warawis,“ , geſtand die Nutter Sr Hit ını
Mognzimmer, Kind, aber jeßt erwartet er Did niht. DU
zollft thn: heute Abend fehen, wenn Du mir derſprichſt. was
xch fordere. ı Lhult Du e$ nicht, _ {o verläßt.er Das Haus.
von einer — — darf keine Kede ſein. Wenn
Dır Dir die Kraft nicht zutrauit — —

fraute jie mir 3u, i befiße die Kraft, Manıa.
— — ebhen und. Gemikheit haben, Ddaß die
Gozge und Angit ihm niht — —
alles thumn, was Du verlangit. — Dh, wie wohl ich mich
jühle, wie errliqh die Sonne ſcheint! — erft am
— — verlafien, uͤcht den ůeinſten Spozier·


e
cl
Ka

© © KAnzeige-Blatt für die Amtsdezirle Heidelberg
7 2 inheim, Schwebingen, — ;—
nil 2 uil. Ladenburg, Weinheim, Schwebingen, Philippsburg.
— Brucfal, Bretten, Ne forgemünd, Mvsbad
— — — — — —



— —

4



— C

Anſchauungen hat er deshalb nicht verzichtet, wie er demokratiſchen Zukunftsftaate in Wirklichkeit bedenklich


Staats ſozialismus votläufig keine Gefahr drohe. Er ſozialismus, der im Grunde fis ali itali
hat ſich nur prinnpiel zu den revolutionären Grund⸗ waͤre, denkt in Deutſchland — 7
ſätzen der ſozialdemokratiſchen Partei Deutfchlands be= Rodbertus, der entſchiedenſte Staatsſozialiſt, hat daran
kannt, während dieſe ihm thatſächlich darin entgegen⸗ gedacht. Mit dieſem Theile der Reſoluͤtion 28 deshalb
gekommen iſt, daß in der Reſoluͤtion die ſtaatlichen der Parteitag wirklich offene Thüren eingerannt Es
Maßnahmen zun Wohle der arheitenden Ftaͤffen nicht kam den Führern nur darauf an, den —
Juͤbediugt von der Hand gewieſen, ſondern nur als revolutionaͤren Standpunkt der — — —
Abſchlagszahlungen dezeichnet werden. Es liegt aljo | von einem Staate im gewöhnlichen Sinne des —


wird, jeinem ſtaaisfreundlichen Anſchauungen ab⸗ um ſo die geſchloſſene Einheit der ; ;

w ichend von den übrigen ſozialdemokratiſchen Führern jeder @ogiailrgfomjnon * — —
guch ferner Ausdruck zu geben— Eine verſchiedene Seite zu wahren. Wie im vorigen Jabre nach lints
Auffaſſung bezüglich des ſtaatlichen Arbeiter: | gegenüber dein ſtürmiſchen Drängen der ce
jehußeS bleibt nach wie DOT beftehen. Freilidh Fönnen | jo jollte in diejem Jahte nach rechts gegenüber yen
die Sozgialdemofraten fich hier nicht . duraus ab- | halben und schwanfenden Slementen feſte Stellung
— ⏑ ift iHnen der Arbeiter- | genommen werden. ' Wollte man dort dem unzeitigen
Hug und noch mehr die Hriftlich-Fonjervative Arbeiter: | Bordrängen revolutionärer Geluſte wehren, o dier


bruͤſſeler Congteſſe ausdrücklich ertlaͤrt, daß die Sozial- waͤre es auch die buͤrgerliche Demokratie. Denn



nahmen zum Wohle der arbeitenden Klaſſen eine Ge⸗



mittelbar vor dem diesjährigen Parteitage in der
Reuen Zeit in einer Polemit gegen Bollmar vers Deutſches Reich.
nehmen laſſen. Nur ſieht er moͤmentan eine größere »Berlin 5. Dez Gerichtshof beſchloß im Prezes

Gefahr, als in dem ſtaailichen Arbeiterſchutze, in der Ahlwardt auf Antrag des Vertheidigers die Vorlad⸗
Soʒialpolitik nach enaͤliſchem Muſter, nämlich im hung des Grafen und der ** — * *


nofjenjchaften; hHaben ja auch auf dem diesjährigen | die über eine von ihnen in einem Reftaurant r
Ihaftenz. ehoͤrte
Parteitage wenig Gnade gefunden und dies Gewert · Unterhaltung Loewes, des — 7*

ſchaften uur inſofern ſie der politiſchen Agitation und | und eines andern höheren Offiziers A g
dem Klaſſenkampfe dienen. Damit iſt uns auf's ſollen. ——
ue der rechte Weg zur praktiſchen Bekämpfung der Münden, 5 Dez. Die Nachricht. ;

Ö { 8 2 kachricht daß bie 40.
— Neben der AMusbildung | Generalverfammlung der — — 4
ber jtaatlichen Arbeiterverficherungs» unD Schußgejebe | hayerifchem Boden, in Würzburg abgehalten —
muß vor allem auf Organijation der’Arbeit auf rift- } foll, erfüllt dıe Katholiken in Bayern mit großer Ge-



unſeres Volkes zuſammenfinden, nachdem die Sozial: | mußte, um au der äußerf ;

* 8* Ö ; ſten Ecke des Landes, in de

demofratie die Barole ausgegeben hat: „Die Sozial- | Metropole der wadern Unterfranfen, die —

demokratie iſt revolutionär, der Staͤatsſozialismus iſt — — ** — — 44 *

fonfervativ.“ * * _ traurigen Erfahrungen des SJahre8 1890 aufs Neue
Zum eigentlichen Staatsſorialismus wollen wir in peinliche Eriunerung. Man hatte gehofft, falls in





wir noch entjchiedener, wie die fozialdemokratiſche Re- 189t München um ſo ſicherer die Katholiken Deutſch⸗
ſolution, als ein Syſtem ökonomiſcher, politiſcher und Elands zu ſich einladen würde. * 8
beſonders geiſtiger Knechtung, welhes un dem jozial= | jeßt kaum mehr vorhanden.

— — — — — — —

Mein, das Fanın ich nicht geftatten. Um 9 Uhr magit ind — wie éhf%a: '
* * A 1 8 * 4 Mal „Dieſe Seite des Y 3 $ N
Du auf eine hHalbe Stunde ins Wohnzimmer hinauf gehen. Augenblie hab;n *— — — * 7
Bis dahin denke daran, was i Dir. gefagt habe.- Weder und Mademoijelle Letellier das eine Fremdenzimmer be
durh Blie noch Verte. darfit Du Deine Gefühle ver- „ z0gen - voN ——— ean BUE auf DAr BA bat, wie
rathen Mein Sntichluß iteht feit und nichts vermag ihn Sie jehen.“ !

e A „Und ijt das iHr Feniter?” fragte et mit ftürcmijcher
zweif d will thun, mwas Du verlangtt.” Es klang Ver⸗ Freude; dann fügte * — hinza: tét{';m”?f,‘‚
zweiflung in dem Ton ihrer Stimme! 5 * * die Damen fenne und mich alles intere{fiert
— — R as ſie betrifft.“
Hiernach ſprachen, ſie nux noch wenig mit einander Ich wußte e& und hatte Mü ine geheime Unr

* * ich * — 7* —— Manı zu ——* — ühe, meine geheime Unruhe
— Dem man eine jo glühende SOT-DETUNG gemacht „Die Damen bonnen aus Paris/ wie ich bor *

— ging ich in meine Stube zurüd, band einen — — * —
— — begab mich in das Vorderhaus zu meinen Meine neugiexige Zrage ſchien ihn nicht zu —
Gäiten. Sie wird geihäßt und betwundert von allen, die fie

Etin raſcher Blick unter dem Schirm herbor, zeigte kennen * mache mi i 3 ;
5 7 7— 4 ** Freunden — ——— ⏑ —
öne Geitalt, fein anziehendes Aejen NAYMEN mid) auf (r thbat mir in der Seele leid. Arglos, wie er wer
der Stelle für ihn ein. Sin Mann von {o edler Srichein-. batte er keine Ahnuna — —— — *
ung war wohl noch nict oft in meinem SGaithaws einge- aber hätte Da3 Haus vor meinen Augen 5u‘iammeu‘ftür°
fehrt.. Bis ich auf ihn autrat, um ihu Dei un willfommen fehen mögen, damit e die Sünden der Vergan
zu heißen, begrüßte er mich mit großer Leutjeligteit und * unter jeinen Zrümmern begradbe, . jammt. den tgi *
beaann ſogleich ein Geſpraͤch mit mit in fMeBendem Eng- - Bufunftshoffnungen, _ mit denen i der Mann * 8*
Yijd. Datte ih vorher Hodhadtung und Zheilnahme ür Seite jhmeichelte. Sr hafte eine Roſe gepflückt und *
iın empfunden, fo mijdte jich jebßt im;meine Bewunderung ſie lächeind in Dder Hand. *
ein aufrichtiges Mitleid. Sr zeigte eine jo eble, hombherzige „Dies Gafthaus ijt jhon uralt,“ Lemerkte I, Dbe-
— —— Gefühl, daß er die Schmadh _ und gierig zu wiſſen, ob er etwas von — Geheim
Schande, die in der Zukunit jeiner wartete, Doppelt jchwer ahne, „man, jJagt, es ſei eines der exften Gebäude am 44

empfinden würde. IO beklagte fein trauriges Geſchick. gewejen. Sie haben gewiß auch vo S

* 2— — —— n Dden al S
Er ſelbſt ſchien, jedoch keinerlei Befürchtungen 3zU — daxan Fnüpfen ?” alten Sagen
hegen; wie ſtolz. wie ſtrahlend/ wie hoͤffnungsreich Jah er ,Ö nein,“ verfeßte er Lächelnd. Der „SGLüdshafen“ i{t

au8!. Dann, und, wann. fel jein BLg auf e Thlür oder mir ganz undekannt, Aber i kanı mir vorite 8
das offene Feniter, als erwarte E1 LOn Minute zu Minute ' man Kch allerlei Legenden davon erzählt. @ßfibgglmgä
die geliehte Gejtalt Untreten oder draußen Dorübereilen zu- Daß hier auf Dden Zreppen und Gängen Geipeniter um-
jehen. O Jand e8 granjanı, ihm 10 lange Dden-heiß eT- gehen ?. Mich ıntereffieren Jolche alte Ueberlieferungen ſtet?
jeOnten‘ AUnblict zu entziehen and jhlug „ ibm endlich. vOr, (Fartfebung ſelat *
mich in den Gartep zu. begleiten, wo id ihm eine IMöne ına falgt.)

Muöjicht zeigen mofle. Dort fuchte ich mit ihm die Gaͤnge

auf, _ welche man dam Sihenzimmer aus überjehen. —


 
Annotationen