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Pfälzer Bote für Stadt und Land (27) — 1892

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Nr. 171 - Nr. 180 (30. Juli - 10. August)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44150#0719

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— täglich. mit 4Y Y —

—— mit Unterhaltungsbeilage, Prci3 vierteljaͤhrlich

— ohue Trageilohr u. Voſtauſchlag. Beſtellungen
— N — 2

— Poſtanſtalten u. bei der Expedition Zwingerſtraße?

— — Redakteur:
Julius Zecer in Heidelberg

Beſtellungen

* den „ꝓſalzer Boten werden fortwaͤhrend be
4** Poſtauſtalten, bei unſeren Trägerianen,
E in unferer Sypedition Heidelberg. Zwinger⸗
raße 7 enigegen senommien.

Der. Katholifentag und die Schulfrage.

Da eine Frage, ſelbſt nicht die jociale Magenfrage,
8 In den legten . Jahren und Monate die Geiſter
8* bewegt, als die Schulfrage Zahlreiche Ver—
—— haben im Laufe dieſes Jahres, vor und
35 dem verhängnißvollen 18. März „unter dem
*— des . (preußijchen) Volksſchulgeſetzes? getagt,
45 deſſen jähen Fall Ddie allgemeine. Schulfrage
* nur eine gtelle Beleuchtung erhielt. Man hat
In — Recht zeſagt, daß die Katholiken den Fall
Zedlitz ſchen Enthurfes nicht über die Maßen zu
——— brauchen. Doch wird in gewiſſem Sinne
* de bevorſtehende Generalverſammlung der Katho⸗
{ Deutſchlauds unter dem Zeichen der Schulfrage
Q Jedeufalls wird die Schulfrage, mit der ſich
& Plßbengen Katholikentage befaßt Haben, auf der 39.
e“tfa_lpe‚riamm_lung eine hervorragende Rolle ſpielen.
* für erſte dauern ſo ziemlich alle Mißſtände,
* den Katholilen ſeither zu Klazen Veraulaſſung
* noch imner fort. Man denke an die Simul⸗
1 in Heſſen und anderwärts, an die Lage der
auſchen Diasporaſchulen in Preußen, an die Ver—
— der Parität im höheren und niederen Schul⸗
* an die Zuſtände au den Mittel⸗ und Hoch-
en, anf die gewifje Borkommniffe in Hefjen, Baden.
D Yern _ und Preußen fo greile Schlaglichter geworfen






{
etzenden Lehrbücher uſw.
al Sodann ſind in den letzten Monaten unverhüllter

* den, ja
%‘eäeä‘.tmurf‚ der prineipiel
Mit zu maͤchen begann.

di Daͤ iſt zu nächſt die Loge mit ihren Plänen,
8 Schule zur — Loge der Kindheit zu
* Durch Zertrümmerung der kirchlichen Auto⸗
t vollſtändige Trennung der Kirche von der Schule,
de Daffung jedes Religionunterrichtes, Enthriftlichung

ernſtlich in Frage zu ſtellen









Nnzeige-Blait für bie Amtsbezirle Heide
D vg
Viesloch Bruchfal, Bretien Neckargemuͤrd, Moebo
Eberbach Buchen Walldurn. T.⸗Biſchoͤfsh., Wertheimec.

4 zil

1

Oruct, Berlag u Expedition von Gebr. Huber

in Beidelberg/ Zwingerſtraße 7.





Schrift, Kayſtkirche und Freimaurerei? vor Jahresfriſt
entwickelt hat — dieſes Ziel erreicht werden.

Da ſind weiter — der Loge völlig dienſtbar, aher
einer beſonderen Betrachtung werth — die ſog. freien
(d. h. liberalen und radicalen! Lehrervereine,
deren Wortführer und Preßorgane (wir reden nicht
von den Mitglieder überhaupth eine Sprache führen
die Schauder erregen und mit Beſorgniß erfüllen muß.
Man deuke, um nur das Neueſte zu erwähnen, an die


confeſftonelle

unterichteſfeiaus der Schule ganz zu be—


die Zueile des Materiafismus und ſo—
cialen Atheismus ſei!
tage haben es abgelehnt, gegen die von infernalem

Häß eingegebenen Hetzreden eines Ditten und Ge—

auch jetzt wird man vermuthlich Herrn Scherer aus
Worms nicht mehr Ehre anthun als ihm gebührt.
Aber zu den radiealen Tendenzen muß Stellung ge—
fatHolijhe® „Hands off !“

zugerufen werden. Denn

hegten, wohlorgarniſirten freien Lehrervereine mit

Factoren und bislang auch
großen Theil der
ſchaft geltend zu machen weiß,

vielmeht unter dem Aushängeſchild „Vertretung der
— — — — —
von Hohlenm Phraſen mehr oder minder geſchickt ver⸗
Die uͤberzeugungetreuen katholiſchen

ſpeciell in Naſſaͤu (von Heſſen ganz zu
ſchweigen) wiſſen ein Lied zu ſingen von dem Terre
tismus und dem aller kathoͤliſchen Ueberzeugung Hohn
ſprechenden Gebahren dieſer unheimlichen Macht.
Dazu kommt endlich der rothe Socialismus,
der ſich zu all den freiſinnigen und kirchenfeindlichen


Fäuſtchen lacht

daͤs ſoeialiſtiſche „Offenbacher Abendblatt“



Luiie ſoll — wie eine Freimaureriſche







Lehrerkränzchens, bei denen ein, wenn wir nicht irren,
noch ganz jugendlicher Pdagoge zu Gunſten der
Simultanſchule and der Trennung von Schule und
Kirche und gegen das hiſtoriſche Recht der Kirche ſo—
wie die hierarchiſchen Gelüſte des Klerus ſich ausgelaijen
hatte. Das laͤßt in der That tief blicken und der Um—
ſtand, daß die Regierungen ſolch' liberal⸗ſoeialiſtiſchem


ſchauen ſcheinen, nöthigt die Katholiken geradezu, ihre
warnende und mahnende Stimme immer und immer
wieder zu erheben.

Voila Pennemi! Die Generalverſammlungen haben
den katholiſchen Standpunkt kräftig und klar zum
Wwoͤdruck zu bringen, den Gegnern zur Wehre, den
Mächtigen zur Lehre und den Schwaͤchen im eigenen
Lager zur Stärkung. In keiner anderen Frage iſt
das ſo nothwendig wie in der Schulfrage, und wenn
daß das vorbereitende Comitee dieſer
eine
ganze öffentliche Generalverſammlung
vorbehalten habe, ſo wird es als Beweis zu gelten
haben, daß es ſeine Aufgabe vollinhaltlich zu würdigen
Aber es müſſen nicht blos Reden gehalten
und Reſolutionen gefaßt werden: es müſſen Mittel


tretenen Verſumpfung in Sachen der Simultanſchule
den kirchen- und religionsfeind⸗
lichen Tendenzen der radikalen Pädagogik zu begegnen
und dem Aufſchwung des FKatholijhen Bewußtjeins
in der Lehrerwelt einen Rückhalt zu bieten, den Ver⸗
letzungen der Parität an höheren und niederen Schulen
ein Ziel zu ſetzen re.

Koch kürzlich hat Papſt Leo XIII den Eiſer der
Katholiken Beutſchlands gelobt, beſonders den Ge—
feben und Gefahrein YEYENÄDEL, e MLE —
Erzieyung der Kinder beeinträchtigen Moͤge dieſer
Eifer 'ſich aufs neue bei der 39. Generalverſammlung
bekunden durch zahlreichen Beſuch und durch ein⸗
müthige, ſegenskeiche Verhandlungen in Betreff der
Schuͤlfrage!,Die Schuifrage ſteht überall
jede Erörterung
im kirchlichen Sinne iſt er—
wünſcht Bis jetzt iſtedieſelbe — in ka—
tHolijhen Kreijen — diel zu wmenig des
achtet Soͤ aͤuͤßerte ſich noch kurz vor ſeinem
Tode der unvergeßliche Windthorſt. Möge der letzte
Satz infolge der 39. Genexalverſammlung ein gutes
Stück ſeiner traurigen Wahrheit verlieren!





— — —

Original Erzählung von Marhy Dobſon.
(Nachdruck verb.)

— erfahrene Arzt wußte, daß ſeinem unerwarteten
enten nur Durch. ein energijches Mittel zu Helfen jei
Unte wandte, von Rudolph Engelbert und ſeiner Gattin
6 einen Aderlaß an. Erichanuernd ſah Anna,
b% e ihn nicht verlaffen, das Blut ihres Vaters fließen,

4 hHatte Dies den gewünfchten Erfog, denn nach einer
4 Weile oͤffnete er mit einem tiefen Seufzer die Augen,
%iegn jedoh noch Dder Ausdruck des Bewüßtſeins fehlte
m}itt Uoral_xäiebenb gebrauchte Doctor Thurnau jegt belebende
auj el, die bald ebenfall® anjohlugen, und auf Anna und

ttmag veränderter Stimme: ;
bin ih und wa ift mit mir vorgegangen ?
udolph erzählte in wenigen Worten, was i zZUge-

n‚i}m Sutfernt, allein bet ihm waͤren, faate er langſam und

tr
ir

Tein. r Seite. Al3 er innehielt, ſaate laigſam und wie
edaͤnken ſammelnd dex Sapitän: .
Uny 4lio im Haufe des Dorfdoctor’S Dl 1, — MO —
— anjehend hielt er inne, fügte aber jOhnell hinzıu:
8 * * von mir? Koͤnnen wir bald nach
ahren?“
der ir haben ihn noch nicht gefragt, Vater, erwiderte
hat e Mann und blickte vol Befoͤraniß auf ſein krank—
Etſtelltes Geſicht
&S0 {ag ihn kominen, damit ih eS thue ſprach haſtig
Biep mAbitän weiter, . „Denm ich. will fort. — muß . fort von
Qu ‘%unb mit. einem Schmerzensausruf preßte. er. Die Hand
und Herz

M DD udolph Engelbert entfernte fih, um Doctor Thurnan
N en Auna aber hetrachtete ihren Vater mit zunehiender
i 3 denn-wie nadhdenfend lag er mut geöffneten Augen
hig; Yen aber Dennoch: fie nicht zu jehen, we3halb, fie . 1hn
%u&h“%ureben wagte.. Eriterer traf Dden Arzt u1Dd deſſen
es 8 in Jeinem Bimmer und wiederholte ihm den Vuͤnſch
apitäns Da bekannt, . theilte er iHnen“ jeine. Bezieh-







ungen zu de mfelben und jeiner Tochter mit, welche Beide
ſe davon Kenntniß nahmen.
einer Frage- nach Ddem Zuſtande des Krauten, blieb
udolph Engelbert keine Zeit. Ddenn ſie hörten Anna’s
Hilferuf, und als jie Darauf zu ihr eilten, ‚funden fie Ca-
pitän Eichzfeld bewußllos, ſie aber verſuchte, ihn mit kölni—
ſchem Waͤller zu beleben

Die Ohumacht waͤr jedoch eine hartnäckige und erſt
nach Jngere Bemühen vermochte der Arzt ihn diejer zu
entreißen. 3 er dann feine Befinnung wieder erlangt,
ſagte er in kurzen, haſtigen Worten, daß er mit ihm allein
?u jein wünfche, /
chwiſtern in das anliegende Zimmer —
Stimme fortfuhr:
Doctor, über den Anfall bin ich mir vollkommen

W er aber mit
unſicherer
Herr

wird hoffentlich bald gehoben jein,“ entgegnete

Er
zwar Wwenig dön der Wahrheit ſeiner

Doetor Thurnan,
Worte überzengt.


zugen der Capitän fort.
Sie müſſen wenigſtens
SEichsfeld,“ antwortete ruhig der Arzt
Kulje-1nnd jehr erregt unDd läßt ſchon einiges
rubhigung thım. Ich werde Ihnen hier ſogleich geeignete

bis morgen warten,
„Ihre Nerven und


— * —— —

„Die-aber ift hHier-und bejonders in diejem HAaWE nicht
zu. vermeiden,“. ‚ entgegnete . fait hHeitig : der. Capitän, . „Und
deshalb auch will. i fort — fort von Hier ! — Kännten
Sie-umnjere SGejchichte, {o würden Sie ntich verjtehen — —

„Mit Hern Engelbert von jeiner Vaterſtadt ber de⸗
Ffannt, Hat- er un8 ‚Dereit3; Davon in Kenntniß ‚gejeßt,“.. er
widerte ‚der Arzt, „und _ 1, Ianı Ihre Gefäihle begreifen.
Deunodh aber miljjen Sie einjtweilen hier bleiben, Herr
Eihsfeld — — >

„Sa, ja ich muß hier bleiben, ſelbſt wenn auch mich
der Tod in diefem Haͤuſe ereilt,“ verſetzte Letzterer in ge⸗





— — — —

reiztent Ton. „Geben Sie aljo meinen Kindern Ihre An⸗
weifungen, meiner Tochter aber keine eingehende Erklaruna
meiner- Krankheit, auf die ich fie lieber längſt hätte vorbe⸗
reiten. Jollen, während nun, der Schlag das arme Kind ſo
unvorbereitet getroffen !“ ;

Seiner Yufforderung nachzukommen und auch die er⸗
jorderlichen Arzneien zu beforgen verließ Doctor Thurnau
das Bimmer und als ſich die Thüt hinter ihm geſchloſſen,
Jagte leije Capitän Eihs[eld: * *

„WasZ Hier auch gejchehen möge, ich habe wenigſtens in
jeder Weiſe für ſie geſorgt!“

20.
Onkel Leonhart war der Abſchied von den Seinen ſehr


waͤhrend deſſen Doxothea ihn mehrfach
au8 _ dem Gartenzimmer zu entfernen
Tabafzwolfen, mit denen er Jich um-

Hauſe ihm de Tas
ſchlaue Weiſe

dluf Lapitän Eichofelds
fürjorgliche Einladung erfchieden gegen Abend mehrere äl-
tere Bekannte und in ihrer Unterhaltung und beim gewohnten

zu ſeiner Freude
duxch welches er
Die Nachricht

Fruhzeitig anı folgenden Morgen traf

ite glücktiche Ankunit in. ... erfuhr.
mit Ddem Hausdiener zu einem Kunſtgärtner und kaufte
eine Anzahl jeltener blühender Topfgewächſe⸗ welche Friedrich
am Nachmitag in Anna’s Zreibhans aufitellen mußte, denn
hei der baldigen Rückkehr ſollte ſein Lıebling ee —
rajchung und Freide Haben.‘ So weit eS JeINE Jahre ge⸗
itatteten, war er ſelbft dabei thätig, UunDd als dann jener
gegangen, _ nahım er in einent Der zierlichen — —
Ylag,. die, nebitDem, Dazu gehörenden Tijh Capitän Eichs⸗
feld einmal jeiner Zochter von einer Reife mitgebracht, und
genoß den Anbiick der farbenprächtigen Blumen, wie deren
{ieblichen und aͤromatiſchen Duft.

Fortſetzung folgt)


 
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