Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Pfälzer Bote für Stadt und Land (27) — 1892

DOI Kapitel:
Nr. 191 - Nr. 200 (24. August - 3. September)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44150#0803

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext


2

en-Fabr ‘(‚!/

le ſberg.





lalität,



2—
EE
*
gntieWa0st®
brikation.
ipſtr.

naarg
en, Han
tien 26

ten. *
2

_//

a
lode
ade

fg CD
0 P ul
8 Wil,


18

yinkle””

blſlll. 4
8

II

* Art
8

ing bet

jthueh





— —— — werteljährlich
Trägeriohn u Goßanfichlag. Beſtellungen
Ganfialien ın bei er Grpebtion Zwingerfiraße 7.



2— — Mebaltent :
Suling Yeder in Heidelberg.

4


Eeſtelungen




nm en Loſtauſtalten, bei unjeren Zrägerinnen,
8 m anſerer Expedition Heidelberg, Zwinger-
* entgegen zenommen.

C de5 Wbg. Gröber über die Ordensfrage.

(Gehatten in der Il gefchlofjenen. Verfammiung.)

n on den 5 zu dieſer Provinz gehörigen Diözeſen







in — entbehren. _ }
n“ebäl [\‚_oqeng‚oilerm‘d)en Landestheien zwei Ordens⸗
aſugen Nur zwei Staaten ſind es, welche
Wr aupt keine Ordensniederlaſſungen

weulverg und Baden. Mißtrauiſch freilich ver—




2

—⏑

Reſervatrecht. Geiterkeit) Das muß mau den
badiſchen Staatsmännern laſſen, konſequent ſind ſie
bis zur Abſurdität und Lächerlichkeit. Geiterkeit)
Als ein junger Ordensprieſter in Trieberg ſeine Primiz

das
Hätte er auch ge—
ſungen, ſo würde das Kredo in den Ohren der Herten
in Karlsruhe wohl zu ſehr geſauſt haben. (Große
Es iſt doch ein wahres Glück, daß das

tiſche Sorgen abgenommen hat, und ſo haben die
Herren Zeit, ſo ſchwierige Fragen mit der erforderlichen
Geiterkeit.)



4 ſich Alle den Orden gegenüber. Am beſten
* eigentlich noch die Verhältniſſe in Preußen, am

Deſten in Baden (
in Züt man bei einem Beſuche des Klyſters Beuron
— Beuron iſt die Schöpfung dreier

8 Freiburg v. Vikari, der die Bruͤder Mauͤrus und

P

Kenat. zwijhen den beiden Haytherzigen Staaten
m tttemberg und Baden liegt das Klöfter da; die
etembexgi ſche Gejebgebung geht bloß
* die Brücke zum Kloſt r Sie läßt zwar
mionen zu, aber nach vollbrachter Arbeit muͤſſen
Väter wieder die ſchwarzrothen Grenzpfähle ver—

Forerdwdt Miſſionen find dort geſtattet.



— ſpenden dürfen. Das iſt eine



Zwarten toͤnnen, daß man in dem Großherz0g-
* Baden dieſe Ausnahme auch großherzig hand—
den würde. — Als eine, Prozeſſibn aus Bayern
einem leibhaftigen Kapuzinel an der Spitze in
en einbrach (Heiterkeii da wurde nach laͤngem
rlegen geſtattet! daß dieſer Kapuziner zwar pre—





man |. 3. ſo gethan, als ob man das Schwert ge—
Nur
man dort laſſen —
ſind ſie ſehr angenehm.
Aber in Wirklichkeit iſt die Suppe
heiß gegeſſen worden, man hat auch die
Iſt es aber ein würdiger Zu—
die Ordeu zwar thatſächlich aber nicht
daß ſie jeden
Augenblick hinausgewieſen werden können? Ich möchte
alſo den beſtehenden Zuſtand in den Memorialvers
zuſammenfaſſen: In Preußen erträglich, in Heſſen
kläglich, in Württemberg traurig und in Baden ſchaurig.
Große Heiterleit]! Da dacf wohl die Frage auf—
zeworfen werden: iſt das recht, die Männerorden mit
Verfolgungsgeſetzen zu bedrücken? Wenn der Geſetz
geber hun kann, was er will, dann iſt es freilich
dann war es aber auch recht, wenn die Re—
oiutionäre in Paris den Erzbiſchof au die Wand
daun wird es guch
wenn eines Tages die Sozialdemokraten

die Krankenpflegeorden wollte



(Sehr gut!)
nicht ſo

{tand, Daß

Kecht jein,

decretiren. bdas Privateigenihum wird abgejhafft.
[Seyr richtig!] Wenn aber Fürſtenworte kein

jeever Schall,

Verfaſſungsurkunden kein werthloſes
Papier ſind,

daun iſt es nicht Recht, ſondern ein
Es iſt ein Unrecht gegenüber der



Tvern, bei Leibe nicht den Badenſern. Ge terkeit)
* Bayern durfte er alſo die Sünden aͤbnehmen,
* Badenſer aber mußten ſie, Dank der Fürſorge
— — behalten. Das iſt ein badiſches

„ Im Daufe des Dorfdoktors.

) Original⸗Erzählung von Mary Dobion.
aͤchdruck verb.
— Recht habe ich allerdings nicht dozu,“ entgegnete

an Langenberg mit Nachdruck und zunehmender Erreg-
voc’ ‚„allein Jhre Beantwortung Derjelben i{ für mich
id)“ der hHöchiten Wichtigkeit. An jenem Nachmittag habe
benh i wäs ich Ihnen hiermit geſtehe, einige Augenblicke
die Otet, und da Konnte e& mir nicht entgehen, Daß Sie
in öugg eines noch jüungeren Mannes zeichueten, die ich
8 nicht zu erkennen vermochte, auch bemexkte ich, daß
in diefe BZüge mit bejonderer Vorliebe betrachteten. Wäre
ün — in.... geblieben, ich hätte längit dieje Jrage
— doch wiſſen Sie ia daß ich noch an dem⸗
dies ©_ AbenDd zu reijen gezwungen war Der Gedanke an

$ Bild aber hat mich jeither verfolgt, deun da ich Sie

07 S
Nniq Liebe — . Hara
und * dieſer Exkläxuns verlox Anna in etwas die Faſſung,
leifer unterbrach fie ſeine Rede:
Serr Langenbers 2n
eſer achtete ihre Rede nicht ſondern fuhr fort;
BNud ich wiſſen, ob Ihr Herz für einen Audern
2 da ältere und jüngere Männer im Hauſe Ihres
erſcheinen, odex gb, wie ich zuweilen die Hoffnung
HuySt, Shre Liebe fich mir zugewandt. Sagen Sie mit
Qebt; ich bitte Sie injtändig, ob dieſe Hoffnung eine ver—
He gewefen —*“
ſie — —— nicht ſegleich, dann aber erwiderte
’ %r Geficht abwendend, doch mit jicherer Stimme:
Wr Derr Lang nberg, täufhen Sie , fich auch nicht über
äeitie Gefühle? — Ihre verſtorbene Frau, deren ſo früh—
gen Tod Sie noch immer: betrauern — —“
8 „Das werde ich ſo lange ich lebe thun,“ verſetzte Georg
e Schberg mit tiefer Empfindung, „allein neben dem Un-
welches ich der theuren Verſtorbenen weihe, an
nen Graͤbe ich lenige nachgeſonnen mich reiflich geprüpft,
* erſt mich entſchloſſen habe, neben dieſem unaus⸗
Sey ( Den Andenken, Jage ih Ihnen, vermag dennoch mein
zunneuer Lebensfreude und neuem Lebensglück ſich zu



ſind als alle anderen ohne Ausnahme; es iſt ein
Unrecht gegen die katholiſchen Staatsbürger. Die
Katholiken laſſen ſich nicht fortdrängen von ihren
Orden. Wer die Orden angreift, der greift die Kirche
an und wer die Kirche angreift, greift jeden Katho—
liken an, ſein Gewiſſen und ſein Herz. ebh. Beifall)
Bezüglich Badens moöchte ich noͤch erinnern, daß bei
Vereinigung der katholiſchen Landestheile von Baden—
Baden mit den vangeliſchen von Baden-Durlach das







Blatt für die Amtsbezirke Heidelber
eim, Schwetzingen, Philippsbrr
810 A. Sretten, Neckargemünd, Mosbas
— — — — Wertbeimen,

— —

| Srug, Berlag u, Erpedition von Gebr, Huber 7 24
[ m Heidelberg, Zwiugerſtraße 7. . 34
* * 1 — —

— —





feierliche Verſprechen abgegeben wurde, den Katho⸗
liken ſollten alle ihre Religionsanſtalten und ihre freie
Religionsübung er halten dleiben. Dieſes Verſprechen,
das im Reichsdeputationshauptbeſchluß von 1503
erneuert worden iſt, iſt nicht gehalten worden. Das
Zurückgreifen auf die alten Verträge iſt jetzt durchaus
am Platze. Iſt doch bei Abſchluß des weſtfäliſcheu
Friedeus feſtgeſetzt worden, daß die Mehrheit die
Minderheit in Glaubensſachen nicht terroriſiren darf,
daß jede Religionsgemeinſchaft ihre Augelegenheiten
ſelbſt ordnet. Es wird nicht eher Frieden geben in
Deutſchland, als bis dieſer Grundſatz wieder zur
Geltung kommt (Lebh Zuſtimmung) Dieſer Grund
ſatz iſt auch in den Verfaſſungsurkunden enthalten,
denn es iſt doch kein leerer Wortſchwall, was von
Gewiſſensfteiheit, Gleichberechtigung der Confeſſionen,
freier Religionsübung darin geſagt iſt. Der Polizei—
ſtaat bat freilich etwas anderes daraus gemacht, aber
wir leben nicht mehr in einem Bolizei-, ſondern im
Rechtsſtaat. Auf allen anderen Gebieten ſind die
ſchoͤnen Freiheitsrechte, die in der Verfaſſung nieder—
gelegt ſind, zur Geltung gebracht, ja gegen früher
erweitert worden. Man geht ſogar ſo weit, ſelbſt
ſolchen Vereinigungen Raum zu laſſen, die zugeſtan—
denermaßen auf den Umſturz des Staates ausgehen;
man verlangt nur, daß ſie ſich in die aͤllgemeinen
Geſetze fügen. Da iſt doch eigenthümlich, daß man
geſtattet, mit allen geſetzlich erlaubten Mitteln die
Staatsordnung zu unterwuͤhlen, daß man aber nicht
geſtattet, mit allen geſetzlich erlaubien Mitteln für die
Erhaltung dieſer Ordaung eiuzutreter. (Lebhafte Zus
nimmung)! Wenn geſtattel wird, daß irreligioſe,
atheiſtiſche Vereine im Volke wuchern, dann ſollte
man doch religibſen Vereinen wenigſtens die Freiheit
laſſen zu exiſtiren. Gebhafter Beifall.) Iſt das eine
freie Religionsubung, wenn der Staat vorſchreibt, bis
zu welchem Strich er die Religionsübung dulden will?
Nur uicht zu fromm! das iſt gemeinſchäͤdlich!
Man darf ziemlich lüderlich heutzutage ſein und ſein
Vermögen vergeuden, aber wenn Jemand ſein Ver—
mögen zu wohlthätigen Zwecken verwenden will, da
muß maͤn einſchreiten, daͤs iſt gefaͤhrlich. (Sehr gut)
Wohin komimt man, wenn maͤn die Verhältuiſſe der
verſchiedenen Konfeſſionen nach einer Schablone be⸗
handelt, wenn man alle, auch die verſchiedeuſten
Bäunie nur gleich hoch werden laſſen will? Während
überall die Präventivpolizei aufgehört hat, will man
ſie der Kirche gegenüber aufrecht erhalten. Eine maß—
loſe Freiheit auf der einen Seite, und eine Behand—
lung der Ordensleute, die ſchlechter iſt als die der










fruͤh Daͤhingeſchiedenen ſich dieſes meines neuen Lebens⸗
glüces. freuen und fegnend auf Die herabblicken, welche
mir dasſelbe gewährt. Nach dieſer Erklärung nun, Fräu⸗
lein Eichsfeld lege ich mein Glück in ihre Hände und bitte
Sie, nochmals, mir zu ſagen, weſſen Bild Sie an jenem
Nachmittag voll — ja, Ich
— voll Liebe und . Zärtlıchkeut hetrachtet hHaben.“

SIn Anna’3 Herz war bei Georg Langenbecg’S orten

jelige Freude eingezogen, bei Dder Lebhaftigkeit aber,
mit der fie empfand, raubten @©lück. und Fveude ihr die .

Sprache. —

Schweigend ſich abwendend, trat Anng Eichsfeld an
einen Schrank, denn Frau Dr. Thurnau hatte ihr dies
Bimmer zu beliebigem Gebrauch angewieln, und nahm
zus dieſem ihre Zeichenmappe hervor. Dieje mit einent
daran befeſtigten Schlüſſel öffnend, faͤnd ſie bald die für—
forglich eingehüllte Zeichnung und reichte ſie ihm mit ge—
ſenkteni Blick. Von einer ſeligen Ahnung efaßt, hatte er
ihr zugeſehen; Die Zeichnung aus ihrer Hand nehmend
eutfernte er ſchnell und vorſichtig die Hülle, und ähnlich
wie von Künſtlerhand ausgeführt, hlickten ihm ſeine eigene
Züge entgegen. In unausſprechlicher Freude ſich ihr zu—
wendend, die in höchſter Erregung daſtand, vermochte er
nur die Worte über ſeine Lippen zu bringen:

„Anna, theure, herzlich geliebte Anna !“ Danr
ruheie fie an feiner Braujt, und tief ergriffen hHielten fie
ſich feſt umſchlungen, bis, ſich zu ihr neigend, Georg
Langenberg ſagte:

„Anna, meine Braut, wie glücklich macht mich die
Gewißheit, Dich die Meine nennen zu dürfen! — Aber
auch du haſt gewiß die Ueberzeugung, an meiner Seite
glücklich zu werden, und unſere Eltern“ —

Da entwand Anna ſich ſeinen Axmen, und, die eben
noch jo ſtrahlenden Augen faſt änsſtlich auf ihn richtend,
fpräch ſie dennoch mit ſicherer Stimme

Georg, es knüpft ſich an unſere Vexlobung eine
Bedingung auf die Du eingehen mußt, vielleicht aber gar
nicht ngehen wirſt — —“



Mit bewegten Worten wiederholte ſie ihm, was ſie erſt
kürzlich ihrem Vater auf dem Kirchhofe verprochen, und
ſich ſchnell unterbrechend ſetzte ſie hinzu: „Er hat jedoch
noch nicht einmal ſeine Zuſtimmuͤng zu unſerer Verlobung
——

„Er wird ſie uns nicht vorenthalten, Theuerſte, ent-
gesgnete zuverſichtlich Georg Langenberg. „denn ich weiß,
er Jhäßt und liebt mich ſeit wir uns kennen gelernt. Was
aber Deinen Einwand betrifft, ſo kannſt Du wohl nicht
im Ernſte glauben, daß ich Dir jemals in der Erfüllung
ſo heiliger Pflichten hindernd entgegentreten werde? —
Nein, nein, Anna, ich werde Dir vielmehr darin beiſtehen,
denn ich liebe und verehre Deinen Vater und Onkell und
ihnen dies zu beweiſen, wird ſtets meine höchſte Freude

ſein Biſt Zu nun außer Sorge?“ ;
‚ „ 3, Georg,“ und die blauen Augen ſtrahlten ibm
wiederum voll Glück und Liebe entgegen. „Aber nun

laß uns daran denken, wie wie wir Alle empfangen wollen,
deun der Vater und Onkel Leonhart können jeden Augen—
blick kommen!“

Es blieb ihnen aber zu einer Berathung keine Zeit,
denn das Geräuſch von Rädern und Pferdehufen ber—
kündete die Annäherung der Erwarteten. Bald auch bielt
der Wagen, und, ihre Bewegung ſo gut wie möglich be—
kämpfend, eilte Anna hinaus um die Ankommenden zu
begrüßen Sie empfing dieſelben im Flur und Dr. Tbur⸗
nau vermiſſend, hörte ſie daß dieſer noch einige Kranke zu
beſuchen habe. Im Zimmer angelangt, ſagte in gewohnter
liebeboller Weiſe ihr Vater:

Nun Anna, wie iſt Dir der Nachmittag ver
— —— ;

„Wir haben Beſuch bekommen,“ entgegnete ſie und ihre
innere Bewegung begann ſich wiedex geltend zu machen.

Von Rudolf?“ fragte ſchnell der Capitän und ſah
Anna zugleich forſchend an, während Onkel Leonhart ſich
vergeblich nach dem Ankömmling umblickte.

(Zortjegung folgt.)



„Eine Bedingung, Anna? fragte er ſchnell. „Worin


 
Annotationen