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Pfälzer Bote für Stadt und Land (27) — 1892

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Nr. 161 - Nr. 170 (19. Juli - 29. Juli)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44150#0659

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S E gn v * 8
8* Täglich mit Kuspahme der Sonus und Feiertage
M f}f mit Umterhaltungsbeilage, Preis vierteljährlich
dei w 0 obre Trägerlohn ı. Poftanfichlag. Beſtellungen

%flfimtm‘ ı. bei der Expebition Zwingerfirake 7.
Berarttwortlicher Nedakteut:
Julius Jecker in Heidelberg.



—*

TE
A

Beſtellungen

\ 71 „ B3iälzer Boten merden fortwährend bei

8 — Poſtanſtalten, bei unſeren Trägerinnen,

W 5 s * D
& M anierer Expedition deivelberg, Zwinger⸗


entgegen zenommen.
En EL —

— —
* Gin Screiben &s hl. Laters

genb%mE Freiherr von Loe überſendet uns nachfol⸗
*

eröm Schreiben de8 ‚hl. Vaters mit der Bitte um
ffenllichung

* Papſt Leo AIII.
de eliebter, edelgebocener Sohn, Gruß und Apoſtol.

— —

— — —
EFE T O




Nds

Refia; gegen Uns hegen, welcher Eifer,

4 erſammlung zu Fulda
N
bqnf“niere Hände gelangt ift. Während Wir nun
Qehe aren Sinnes den Ausdruck eurer Kindlihen Er—
Nheit annehmen, die euch um Unfere Freiheit und
äugf‘_e Würde beſorgt macht, können Wir nicht umhin,
4 mit dem verdienten Lobe den Eifer zu preiſen,
ıaa

der Katholijhen Religion auch durch das
Qu ben ber Staatsgefeße gekräftigt werde. Daß dies
ife , ür uns Dder Gegenftanud angelegentlichfter Sorge
eu'chf)apen Wir damals bereits offen gezeigt, al3 bei
— katholiſche Religion unter dem Titel (Vor⸗
Ya ), die StaatSrechte zu ſchützen, bekämpft wuͤrde:
hie‘f‘?ülß haben Wir Uns ohne Unterlaß bemüht, daß
in - henfeindlichen Geſetze aufgehoben, gder wenigſtens
* ver Schärfe gemildert würden

gefaßten Beſchlüſſe er—



*
24


Gläubigen Deutſchlands dasſelbe Ziel erſtrebt, ſo
müſſen Wir euch das verdiente Lob ſpenden wegen
eurer bisherigen Anſtrengungen und Erfolgen und
durch Uuſere Aufmunterung euch noch mehr anfeuern,
daͤmit ihr auch das erreichet, was bis jetzt noch Ge—
genſtaud eurer Wünſche iſt. Schreitet alſo friſch
voran, bedient euch aller Schutz und Hilfsmittel, die kath.
Maͤnnern zuſtehn, unter der Leitung und Führung
der geiſtlichen Hirten, dexen Ausdauer und Treue
auch in den größten Drangſalen Uns zu hohem Troſte
gereichten, und eilet zum Ziel', das euch winkt, voll
Vertrauen, daß die Macht Goites euch da gnädig zur
Seite ſtehen werde, wo menſchliche Kräfte verſagen. —


halt dieſes Schreibens allen denen belaunt werde,
die mit Dir an der Verſammlung zu Fulda theil—
nahmen: Deshalb übertragen wir Dir, geliebter
edelgeborener Sohn, dieſe Sorge, damit Jeder von




i
die Verautwortung Unſeres Amtes ihn ſich
54 n läßt. Deßhalb liegt Uns nichts mehr am
als daß in eurem herrlichen Vaterlande die
Wohſte Religion pon Tag zu Tag wachſe, gedeihe
8 blühe, los Und ledig der Feſſeln entgegenſtehender

— und den Unterricht der Jugend Bezug
da Bir alſe erfabren haben, daß mit deni
Vchen Eifer wie Wir auch ihr und die übrigen



mr Haufe öes Dorfòofitoxs.

Original⸗Erzählung von Mary Dobſon.
(Nachdruck verb.)

— ſind Sie und Anng die einzigen näheren Mit—
er derfelben durch Gottes Jügung hier einandex wieder
* — — * lebhafter der Capitän fort. „Ich,
8 eine Art Onkel von Ihnen, mache dieſe Berwandt
Y t geltend und begrüße Sie aͤls meinen Neffen, und
Miy e Hand reichend, . jeßte er bewegt Hinzu: „Sieh in
her ſtets einen vaͤterlichen Freund, mein lieber Rudolpb,
2 achten und ſchätzen gelernt und daher bereits herz

8 gewoͤnnen und betrachte hinfort das meinige als

- Vaterhau3 1: 5 Z

im <Sie find jehr gütig, Herr, Eichsfeld,“ erwiderte, kaum
Ftande. ſeine Bewenung zu beherrſchen, der jüngere
8 — noͤch immer wie von einem Traum um-

ar.

imq„fihcfit mehr Herr,. Jondern Dein Oukel Eichsfeld.
Qı diefer, ſeiie Kührung übermwindend, „wie Du
nna alz Deine Eoufine begrüßen und benennen

fqm Auch Rudolph Engelbert hatte feine Bewegung be-
8 Dit, und . fih Aıuna zumwendend, Ddie ihm mit offener
mit“n_bl_td)fcit engegen blickte, jagte er, ihr die Hand reichenDd,

iniger Beredtjamfkeit: A

„Sräulein SEichsfeld — Anna, wollen Sie — —
Dir „Wber Rudolph,“ rief kebhaft der Capitän. „wird es
Deme, Sl f0 Ichtwer, Dir, un8 als Deine Berwandte zU
8 en? — KReicht Euch wie Vetter und Coujine die Hände
Qn Nennt Euch, wie Shr e3 gethan, wären Eure Mütter
iübrt%‘%‚ßen geblieben und Ihr dadurch früher zuſammenge⸗

Worten zuͤfolge faͤnd die von ihHm begehrte Be⸗
8 Ulg ftatt, wenn auch von Rudolph Engelbert in etwas

w
Wdend, jagte er:; —
und „Anna muß ihrer Mutter ähnlich fein, Lieber Ontkel
damit der meinigen, Dderen ich mich nicht mehr erinnere


der den Troſt ſeiner kindlichen Ergebung Uns nicht

Alles Glück und Heil von Gott und ertheilen Dir
Stuhles und die berechtigten Anſprüche
mit Dir zuſammen durch ihre Stimme
haben, ſowie
voll Liebe im Herrn den Apoſtaliſchen Segen.
Gegeben zu Rom bei St. Petet am Juni im
Jahre 1892, dem fünfzehnten Unſeres BPontififates.
Leo P.P. XHI.
Dem geliebten, edelgeborenen
Sohne, dem Grafen Felir
von Loe.

Deutſches Reich.

Berlin, 20. Juli. Aus parlamentariſchen Krei—
ſen verlautet, daß hieſige maßgebende politiſche Kreiſe
zwar den Rücktritt des Cabinets Salisbury lebhaft
bedauern, weil Salisbury ſtets dem Dreibunde ſym—
patiſch gegenüberſtand, indeß glaubt man, daß auch
ein Cabinet Gladſtone das Verhältniß Englands zum
Dreibund nicht verändern werde. England habe das
größte Intereſſe daran, den europäiſchen Frieden




ein liberales engliſches Miniſterium die Friedensliga




Graudenz, 19. Juli. Der „Geſellige? ſchreibt
in vielen ruſſtſchen
Grenzorten, wie Slowiki, Wladislawono graſſirten,
durch die Auswanderer aus den Nothſtandsgebieten

von der ich aber verſchiedene Bilder geſehen. Schon beim
erfien Anblick erſchien ſie mir belannt —“

ZJa, ſie gleicht ihx in ſeltener Weiſe/ antwortete ernt
der Capıtän, „doch iit ſie glücklicher Weiſe geſunder und
kraͤftiger als dieſe und Deine verſtorbene Mutter geweſen.
Wer haͤtte doch als Du mich in, der Gallerie vor einem
gewiß ichweren Fall bewahrt, gedacht, Ddaß unfjere dadurch
angebahnte Bekanntjchaft zu einer wichtigen Entdeckung
führen würde!

Waͤs wohl Tante Emma und Onkel Leonhart dazu
jagen !” meinte lehhaft Anna.




für die Amtsbezirte Heidelbere,
Ichwetzingen, Phitippsburg.
fal, Bretten, Neckaͤrgemünid/ Mosbach
Walldürn T.Biſchoͤfsh. Wertheimoe.

— — von — guber 95 C —
7 in Beidelberg, Zwingerfirake 7. A. dehtg

Der Landratt
verſügte, da die Uebertragung auf preußiſches Gebie
befürchtet wird, vorkommende Pockenfälle ſofort tele—
graphiſch zu melden.



Ausland

Brüſſel, 19. Juli. In dem Prozeß gegen die
Dynamitarden von Lüttich wurde das Verhoͤr der
Angeklagten heute beendet. Moineau und Matheſtſen
geſtanden, proteſtirten jedoch gegen die Anklage auf
Voͤrſchwörung; eine ſolche habe nicht beſtanden. Sie
verſuchten alle den Maler Lacroix, bei welchem die


zu verdächtigen. Dieſer beſchuldigt wiederum beſonders


Beltjens thätig geweſen zu ſein, leugnet aber, ein
Polizeiſpion zu ſein. Sämmtliche Augeklagten riefen
ihm heftig zu? „Sie lügen!“ Der Augeklagie Hanſſen,
der jhon früher wegen einem Dynamitdiebſtahl in
Onibret verurtheilt worden iſt, erklärt, ſein Kerker⸗
genoſſe Langendorff ſei unſchuldig wegen Diebſtahls
berurtheilt worden und neunt ſeine Mitſchuldigen.
Moineau proteſtirt, weil Hanſſen ihn nicht auch nennt;
er erzählt Hauſſen habe ihm geſtanden, daß ihm für
dieſe Erklakung eiue Strafermäßigung verſprochen
worden ſei. Moineau ſcheint die Kolle des Führers
ſpielen zu wollen und er redet forwährend tros der
Mahnungen des Präſidenten. Das Verhör der Zeugen



Run wird Dein Bejuch bei uns eine Nothwendigkeit,
Herr Engelbert, - da Beide Dich doch auch kennen lernen
müſſen!“

Die Berwandten befprachen dies unerwartete,
früheren Ereigniſſe noch eine Weile, dann ward die beab⸗
Jichtigte Fahrıt nach einem ſchönen Punkt der Umgegend
unternommen, und hier im kleinen Kreiſe ein Familien feſt
begangen, bei dem auch Rudoͤlph Engelbert zu heiterer
Stimmung gelangte. Als nochmals der bevorſtehenden
Freunung erwähnt ward, {Olug der Capitän dieſem vor⸗
ihn und Anha nacd München zu begleiten was er erſt nach
einigem Zoͤgern und als auch ſeine Eouſine rückſichtlich
ihres Vaͤlers darum gebeten, zujagte. — .

Spaͤt am Ahend Frau Elbexgs Hauſe zugehend, über—
dachte er von der Ruhe der einbrechenden Sommernacht,
dasz unerwartete Erlehniß des Nachmittags, durch das er
mit Ddenm ſchon vergeffenen Verwandten, wieder vereinigt
woͤrden Während er jich dabei Annas lebensfriſches Bild
mit Ddem jonnigen Haar, Den Teuchtenden, blauen Augen,
dem {chnell wedhjelnden Mienenfpiel und der o anmuthigen
Jaͤtürüchkeit ihres Auftretens vergegenwärtigte, kopften
fein Herz und ſeine Pulſe lauter er fiihlte ſeine Wangen
ceralühen und leiſe und wie zu ſeiner Beruhigung
und NRechtfertigung jagte er:

Es iſt das verwandte Blut. das mich ſchon bei ihren
eriten Anblick {o mächtig angezogen, Ddie @ottesjtimme, die
in unjern Herzen laut wird, gehört ſein will und ſich nicht




Tanger, 19. Juli. Die Kämpfe um Melilla
und vor Taͤnger dauern fort und ſind ſehr blutig;
ſelbſt Weiber kämpfen mit. Die Truppen des Sultans
plündern und brennen die Beduinendorfer nieder.
Sir Evan Smith verließ Fez am 12. Juli. Spaniſche




Aus Baden
Heidelberg 21. Juli.

— Der Streit um die chriſtlichen Wahr⸗
heiten. Wir haben im Pfäizer Boten bereits die
Streitigkeiten beſprochen, welche zwiſchen den prote⸗
ſtantiſchen Theologen gläubiger und liberaler Richtung
ausgebrochen ſind. Es handelt ſich um nichts Ge⸗
ringeres als daͤrum: ſoll ein exangeliſcher Geiſtlicher
forlamtiren, wenn er ſich im Widerſpruch findet mit
einem großen Theil des Apoſtolicums. Die Badiſche
Landpoſt tritt mit Entſchiedenheit gegen die liberalen
Anſchauungen des Predigers Längin auf, es kommt
— läßt! Es wäre ſündlich, ihr nicht folgen zu
wonen kann ich ſie doch keinem andern menſchlichen Weſen
gegenüber reden laſſen!“ z 5 ;

Am nächſten Morgen, ehe er verfprocdhenermaßen ſich
wieder nach dem Bictoria-Hotel begeben wollte, juchte er
Frau Clberg in ihHrem Wohnzimmer auf, in dem au Hilda
anmejend war. Nach gegenſeitigem Morgengruß demerkte
Erſtere ſcherzend

— „Man fieht Sie faſt gar nicht mehr, Herr Engelbert.
Die neuen Bekannten müſſen wohl Ihre ganze Zeit in An—
ſpruch nehmen!!

„SGerade Dieſer wegen wollte ich mit Ihnen reden,
Frau Elbexg,“ erwiderte ſich allerdings getroffen fühlend,
der junge Mann, und erzählte Ddaß er in Eiyhsfeld3 nahe
Vermwandte gefunden, wie auch in hırzen Worten jeine
Familiengefchichte, bat fie jedoch, Ddiefe Wittheilungen als
nur für jie beitimmt zu betrachten. Zrau Elberg unDd Hilda
Hörten ihHır überrajcht zu. Eritere mit forfchendem Blic,
denn fie hatte bet jeinem ÿfleren Zufammentreffen mit dem
jungen Madchen, das er ihnen mit ſo lebhaften Farben ge⸗
jchildert, ihre befonderen Gedanken gehabt. AlS er dann
jeinen Bericht beendet, wünjchte fie ihn mit warmen
Worten Glück, Hilda aber Fügte mit fait traurigem Blic
Hinzu: *
Nun werden Sie unS Wwohl,
Engelbert, uͤnd ſo lange Sie hier ſind,
und Ihrer Coufine gehen !” —

I3 Antwort erzählte Rudolph Engelbert in eingehender
Weije, waͤs für ihrer Aller nächite Zukunit verabredet
worden und damı von Mutter und Zochter Abjchied nehmend
begab er ſich zur Stadt.

uns mwohl ganz verlaffen, Herr
zu Ihrem Onkel

8

Onkel Leonhart ſaß, ſeine lange Pfeife xauchend am
Fenſter des Wohnzimmers und las einen Brief der offen—
bax; ihn. Llebhaft erregt hatte und nod) felfelte, was Der
wechfelnde Ausdruck feiner. gefurchten Geſichtszůge nur zu
Deutlich verrieth. Der Brief war von Eopitaͤn Eichsfeld
ex £heilte ihn Darin feine und Annas nahe bevoritehende
Aoreije von: Dresden mit, Ddarauf das Allen ſo wichtige
Familienereigniß. Gortſetzung folat)


 
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