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Pfälzer Bote für Stadt und Land (27) — 1892

DOI Kapitel:
Nr. 211 - Nr. 220 (17. September - 28. September)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44150#0875

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— täglich mit Ausnahme der Sonn urd Feiertage
amftagsS mit uuterhaltungsbeilage. Preis vierteläbrlich
dhue Tragerlohn u. Voͤſrauffchlag BVeftellungen




Berantworrlicher Redaltenr:
Julius Jecker in Heidelberg.

r— — — — — —
ꝛeil Üer heutigen Nummer liegt ur. 39 der Anterhaltungs


— — — — — —

Den „Pfälzer Boten“



&l beftellen. 1
dafür Sorge zu tragen, daß zahlreiche neue Abon—




Abon unſerer Expedition rechtzeitig Mittheilung
zu machen.



für Slaclt


verkappte Gegner, ſind unſere Feinde, denn ihre Ziele
gehen dahin, das Chriſtenthum in Staat,
Schule und Familie auszurotten. Dar—
über muß das Volk aufgeklärt werden. Der
Pfälzer Bote
Tag täglich kommt er in die Familie u.
üder alle Fragen, welche die Zeit bewegen,
Auch für die
Eine prompte
Berichterſtattung, gediegene Orginal-Leitartikel,
raſche Widerlegung gegneriſcher Angriffe, zahlreiche
Nachrichten aus Stadt und Land, ſpannendes



8 halten — und darf nicht eine Zeitung durch
Wonnement unterſtützen, ;
Aegenheiten nichts zu leſen ſteyt, noch viel weniger




Kirche hefchimpft und die für Wahrheit, Freiheit und
Necht eintretenden Abgeordneten und Parteiführer in
en Augen des Volkes herabwürdigt. Es iſt dies

kommenden Winterabende Vorſorge getroffen haben,
Unterhaltungsblatt — dies Alles zu bieten läßt der
einen Leſern nicht allein

ſondern jeder Leſer weiß, daß das Verſprochene auch
gehalten wird. Deßhalb iſt es aber auch Pflicht



Üfen Deutſchiands in Mainz ganz beſonders hervorge—
hoben und bejchloffen worden.

Wir leben iu einer ſehr, ſehr ernſten Zeit. Der
— nicht allein wie er im Sozialdemokratismus
us vor Augen tritt, ſondern auch wie er von. Den⸗
Enigen gepredigt wird, welche ſich die „Gebildeten
Und Befigenden“ nennen, hat auf der gaͤnzen Linie
Inen eruͤeuten Kampf gegen das Chriſtenthum und


wunen. Die Freimaurerei läßt alle Truppen
le ihr zur Verfügung ſtehen aufmarſchiren, um aller
xris und ganz befonders in der liberalen Preſſe
Ver Schatiruͤngen die Revolution gegen die
Krche und wenn ihr die Träger der Krone hinder—
ü find auch gegen die Faͤrſten zu predigen
Ind zu ſchüren. E3 muß aljo jeder Katholik
em es um die Sache, die ihm heilig ſein ſoll, ernſt
ſi daͤfür mit Sorge tragen daß auf dem Tiſch einer

Pfälzer Boten einzutreten,

ihn durch Weiter⸗
verbreitung,

durch Correſpondiren und durch



rumspreſſe gegenüber. In dieſer Beziehung fehlt es
noch immer, beſonders ſeitens derjenigen Leute, die
am meiſten zum Nörgeln ſich berufen fühlen.

Alſo nochmals: Den Pfälzer Boten weiter
verbreiten, für den Pfälzer Boten ſchreiben
ckleine Lokalnotizen für die Rubrik Stadt und Land,) !

immer erfolgreich für den Geſchäftsmann ſind, das

iſt in der Hauptſache die Bitte, welche wir beim
Quartalswechſel an alle unſere Geſinnungsgenoſſen
richten.


uuß mithelfen, die Centrumspreſſe weiterzuverbreiten,
amit das Voik über die Beſtrebungen der Centrums—
Partei nicht im Unklaren bleibe, und auch damit jeder
Sürger erfennen lerne: die unheilvollen und unchriſt—
lichen Ziele unſerer Gegner.. Dieſe Gegner ſind,
wie ſchon geſagt, in erſter Linie die Freimaurer
Und Nationallidberaken, die Arheiſten und
— okraten. Alle dieſe, verkappte oder nicht


Redaktion und Verlag des Pfälzer Boten.
* Wohin treiben wir ?

Im Anſchluß an die dem „Breslauer Generalan—
zeiger“ aus angeblich guter Quelle zugegangene Mit⸗
theilung, daß nach der neuen Militärvorlage
künftig 90 Rekruten jährlich in die Kompagnie ein—
ſchreibt




der Regierung iſt es unmöglich, ſich über die Richtig—
keit der (vom Generalanzeiger) gemachten Angaben ein
Urtheil zu bilden, aber es iſt immerhin intereſſant,




Kuzeige-Blatt für die Amtsbezirle Heibelberg,
Ladenburg Wemheim Schwetzingen/ Philippsburg,
Wiesloch Bruchſal, Bretten, Neckaͤrgemund, Mosbach
ELberbach/ Buchen Walldũrn/ T.-Biſchoͤfsh., Wertheimoe





ſich die Konſequenzen dieſer Einſtellung klar zu machen.
Daß die Rekruͤtenzahl bei Einführung der zweijähri—
gen Dienſtzeit erhöht werden muß, iſt ſelbſtverftänd—
lich. Für die Feldausbildung iſt es nothwendig, daß
die Kompagnie einen gewiſſen Maunſchaftsbeſtand
habe, unter welchen ſie nicht herabgehen kann, u. für
die kriegeriſche Aktion iſt es ebenſo ſelbſtverſtändlich,
daß der Mannſchaftsbeſtand ſo hoch gegriffen werde,
als es für die Funktionen, welche der Kompagnie in
der Geſammtheeresorganiſation zukommen, mögſich iſt.
Das Erſtere bezeichnet man als den Friedensfuͤß, das
Letztere als den Kriegsfuß Für den Friedensfuß hat
man bei uns angenommen 120 bis 130 Mann, für
den Kriegsfuß 250 bis 260. Dies Verhältniß gilt
für die Hauptwaffe, die Infanterie. Es ſcheint ſich
bewährt zu haben; nirgendwo hat man eine Andeut⸗
ung gefunden, daß daran gerüttelt werden ſolle.

Die Kriegszeit in der aktiven Armee beträgt ſieben
Jahre; auch daran wird Nichts geändert. Gegen—
wärtig bilden drei Jahrgänge den Präſenzſtand, das
iſt der Friedensſtand der Kompagnie, und es iſt, um
dieſen Friedensſtand aufrecht zu erhalten, da immer
einige Abgänge vorkommen, ein jährlicher Zugang von
45 Mann nothwendig; das macht für die ſieben Jahr⸗

gänge 315 Maun, von welchen die Abgänge durch
Tod, Auswanderung, Verluſt der Tauglichkeit, Ver—
ſetzung zur Erſatzreſerve in Abzug kommen, ſo daß


Wird nun die zweijährige Dienſtzeit eingeführt, fo
beſteht die Kompagnie im Frieden nicht mehr aus drei
Jahrgängen, ſondern aus zwei; die Reſerve dagegen
ſoadern aus fünf Jahrgängen.
Um die Kompagnie auf dem gleichen Friedensſtaͤnde
zu erhalten, müßten nicht mehr 15, ſondern mindeſtens
65 Mann eingezogen werden. Dieſe 65 Mann gehen
dann mit dem dritten Jahre in die Reſerve über und
ſucceſſive ſchwillt in den fünf Jahren die Reſerve, die
ſeither 180 Mann betragen hat, auf 325 an Die
ſind ſchon nicht mehr in der Kompagnie unterzubrin—
gen, und es müßten demnach neue Formationen ge—
ſchaffen werden. Das wird ſchon eine bedeutende Er—
höhung der Zahl der ausgebildeten Mannſchaften er⸗
geben. Soll die Zahl der Rekruten gar auf 90 erhöht
werden, ſo wird dadurch nicht nur der Friedensfuß
auf 180 Mann erhöht, ſondern es wird die geſammte
Infanterie verdoppelt.

Von welch' ungeheurer Tragweite das iſt, auch
finanziell, brauchen wir hier des Näbexen nicht zu
entwickeln. Eine Verdoppelung der Infanterie und



Sine bᷣlaue Schleife.

— 5 — — —

Hiſtoriſche Novelle von Antonie —

Noch aber wußten ſie nicht, war Heinrich VIII, ſchon
— zu * wenn ihm Kätharina verleumdet
* Ddenn der Kaͤnzler war in dieſer Beziehung nicht

S Rönigs VBertrauter, und ehe ſie hHierüber nicht ficher
yten, Durfte auf’s Ungewijfje der Schlag nicht gefihrt
‘n%en‚ der/ mißlingend, das ganze Unternehmen für immer
Scheitern bringen mußte. Aber endlich wagte e?
hesley doch/ die Sand. anzulegen, als der Herbſt in
Borer überging. Nachdem er eines Tages Amtsge⸗
haf mit dem Köonig erledigt, begann er alfo :

Majeſtät, ich wollte mir noch die Frage erlauben.
wir 9* etwas niedrige Gehalt des Oberftallmeijters
R Yladys niht erhöhen wollen, einen ſolchen Zuwel der
e werden wir doch wohl mit klingenden Ketten hier
An müfen.“ RE
— 4 wirklich ein ſo ſicherer Reiter? frasgte der
Mig, der ahnungslos auf das Gejpräch gmgm?. *

Ba D gewiß, das hat er ja erſt neulich auf der —

Miejen.“ > —

Bodurch denn? Wir wiſſen von nichts!

c „Ach Vergebung, da hHabe ih mich, was man ven den
pln Gefchlecht jagen mürde, verplappert. Myladip vyer-
„Ot ja, Majeität den Borfall zu melden, um Majeſtät nicht
"üß z erjchreden und zu Ängitigen.“

Waͤs iſt? erzählen Sie.

9)


adys. entgegen zu handeln?“
da Wir wollen es aber wiſen Herr Kanzler!, rief der
CO die Berzögerung gereizte König.
e z Nun der Unfall ift ig axch glücklich vorüber gegangen
gesaültır ja auch durch-meine CErzählung kein Schaden mehr
(& Dehen.: - Bei s Der ı Lebten — —
Sal geiurden Aund gina durch wir Alle ehen in ſarren
5* den enterlenden Renner nach My Sufolt war
BorCinzige, der die Geiſtesgegenwart hatte, ſofort im
alop nachzujegen, fo daß Beide uns bald außer Seh—



weite kamen. Als wir ſie endlich wieder einholten, ritten
Seite an Seite nebeneinander, während Mr. Suffolk
Myladye Pferd am Zügel führte, der der ſchwachen Frauen⸗
hand bei dem wilden Ritt entglitten war! Er hatte, ein
ſicherer Reiter, das Kunſtſtick zu Wege gebracht, im raſen—
dem Gallopp dem durchgehenden Pferde in die Zügel zu
fallen, und es zu händigen, da es der Frauenhand nicht
mehr gehorchte. Iſt das nicht ein Reiterkunſtſtück, das

Belohnung verdient ?“ —

Unſere Gemahlin war mit ihrem Oberſtallmeiſter
allein, man fand Beide im vextrauten Geſpräch und Ka—
tharina verbot, Uns die Sache mitzutheilen? Was be—
deutet das?

O Maieſtät werden doch einem harmloſen Vorfalle
keine ſchlimme Deutung geben, das ſollte mir bitter leid
thun, wenn ich das durch meine Erzählung veranlaßt hätte.

„Wurde das Pferd wirklich ſcheu und ging durch oder
wurde es zu ſolch tallem Jagen geſpornt, um das Allein—
jein herbeizuführen ?”

Majeſtät, rief der Kanzler in gut geſpieltem Schrecken,
„Sie werden doch nicht an der fleckenloſen Tugend der
ſchönſten Königin zweifeln?“ E

„‚a zweifeln, wer ijt Herr über einen einmal aufge⸗
ſtiegenen Zweifel! Welcher Dämon hieß Uns auch den
Zugendfreund Unſerex Gemahlin an Unjern Hor führen !” ;

Es liegt ja in der Hand Eurer Majeftät, ihn wieder
zu entfernen, ſpenn Sie alauben, daß er in Ihre Gatten—
rechte eingreift“

Nein, Wir wollen Beweiſe von Schuld und verlangen
von IJhnen, Herr Kanzler, daß Sie Un folche bringen, ;
wenn“Sie fie entdeden, hören Sie wohl Vor Unſexen
Augen-wird man ‚eine Schuld forgfältig zu verbergen wiffen,. }
in Ihnen wird man keinen Aufpaſſer fürchten und Sie
werden daher leichter dahinter konimen Wir verlaſſen Uns. ;
auf Ihre öft erprobte Teeue!!

Auf die können ſich Majeſtät ſtets vexlaſſen auch ohne *
daß ich die Beweiſe bringen kaun die Majeſtät fürchten/
denn Mylady ſteht engelxein und ohne Fehl da \

So, al8 Anwalt Kathaxinas war er ſtets geſichert,
daß man ihn nicht als feindſeligen Angeber würde verur—


theilen können, Er wußte genug, dex König war vorbe
reitet, der enſcheidende Schlag konnte fallen.

Ich werde dieſe Beweiſe bringen, ıprach er zu ſich
ſelber als er St. James verließ, meine Macht wird wiedet
ununiſchrankt ſein, und Eduard Lhtimer im Latimerhonfje
einziehen.“

VI.

In den Sälen von St. James, war eine glänzende
Sejellichaft verſammelt gewejen. Al3 Ddie Mitternachts-
ſtunde ſchlug zog ſich das Königspaar zurück und die
Säle heggnuen ſich allgemach zu leeren. Stiil und dde
wards in dem Korridor, der zü den Zimmern Myladys
führte wo keine Poſten ſtanden Ddenn das eintönige Auf-
und Abſchreiten derſelben in dem hallenden Gange zur Beit
nächtliden Schweigens hatte Katharina, die defjen unge-
wohnt war, in Der eriten BZeit am Einjchlafen gehindert,
während ſie de Ablöſuns oft im Schluminer geitört, da


Was rest ſich dort in der Niſche? Es iſt ein Mann
in dem wir trotz Der hHerrichenden, nächtlidhen Dämmer-
Henry Suffolk erkennen an ſeiner glänzenden Uni-
ferm Was will er hier? Hiex iſt Ales iängſt zur Kubhe
Wylady mit ihren Damen in ihren Zimmern, AWber nein,
Anna Donſel iſt noch nicht voruher auf ſie wartete er ſie
willer heute noch ſprechen. Was will er von ihr in jo
ſeltſamer Stunde?
A3 er Heute Nachmittag, einige Stunden vor Beginn
Ddes Hoffenes, in den königlichen Ställen geweſen han
drängte ſich ein Fremder an ihn heran, druͤckte ihm
ſchweigend einen 2 in die Hand und verſchwand daͤnn
ehen ſo ſchnell wie er gekommen ohne zu Jagen, wer ihn
ſchicke, und ohne dem überraſchten Oberſtallnieiſter Zeit zu
einer dahin zielenden Frage zu laſſen. Das kleine zierlihe
Blättchen in Suffolks Hand verrieth eine Danie als MAb-
ſenderein nicht nur der Form nach ſondern auch durch den
ihm entſtrömenden Veilchenduft. Die Adreſſe zi eutziffern
dazi war es allerdings ſchon zu dunkel. } (

Zortſetzung folgty


 
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