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Pfälzer Bote für Stadt und Land (27) — 1892

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Nr. 141 - Nr. 150 (24. Juni - 6. Juli)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44150#0595

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ig E .
2
— — — — deiertage 2 T @ KAnzeige=Blatt für die Amtsbezirle Heidelber,
Samfiaps 2 — — — — für Flaͤllt nntl Lanil Ledenburg Weinheim Schwetzingen, —
Ml 1.20 odre Trägerlohn m, Yaftanffchlag: . Beftelungen * * Wiesioch, Bruchfal, Bretten, Nedargemünd, Mosbach
bei den, Boßaajtaltent 1 bei der Gypedition Zwingerfiraße 7. — — — >C,
1 1 S A ‘ée}:az‚’*‚éfil„“;%‚—%’iget W\cba!te_l-lrf i * * 2 I NT — —— u. Expedition von Geur. guber 7*
A. 46 Yulin8 Yeder in Heidelberg. heielberg/ 2— den . Iili 9 in Beidelberg, Zwingerſtraße 7, * Jihtg
— — — — — — — “ 5 ; des Staates weder verkannter ch üſck ge⸗
* 2* Z ganzen Reiſen des Privotmannes aus Friedrichsruh erkannt noch zurückge
* — — — — — — bildeten. eine einzige, große Demonftration. ı. gegen die wiefen IUCI'ÖEI.I. / '
— — — — — gegenwärtige Regierung. Seine Nenßerungen } . Deutſch Oſtafrika ſandie uns eine trübe Nach
— —— — — —— fürmlih yn An-. richt In der Nahe der Station am Kilimand-
aaa Fa — — riffen. In der öſterreichiſchen Hauptſtadt ließ er 7 * 7* den Eingeborenen und der dort
Ba 4S ſich von dem Zeitungsverleger Moritz Benedikt „aug. WEHENDEN btheilung der deutſchen Schutztruppe ein
Beſtellungen orchen“. In! dieſem Geſpraͤch verglich Bismarck blutiges Gefecht ſtatigefunden. Die Verluſte auf
* ‚f den „Wfälzer Woten“ werden fortwaͤhrend be die Bevollmaͤchtigteu der deutjchen Regierung bei dem Deuticher Seite ſind groß Der derzeitige Führer des
ben jämmtlichen Bofianftalien, . bet . unferen.. Trägerinnen, Abſchluß der @axgbef[érerträge_remt_beutligb mit einem — — * 4* ein — * *
atwie in auierer Aryedition eidelberg; - Biynger= unſerer gutithigſten, woͤlligen Hausthie,e: „Die,, : CINE AUOBE AnZa — — ⏑⏑ ⏑⏑
ite —— 4 — — Bı OTOHHBER” * Defterreicher feien {o flug, gewejer, die S hwäce , Der Reft.der deutjhen- Truppe-30g Hi -in-die Station
* 2 — — _ “undi Unzulänglichkeit,. der dentfchen: Unter- .. zurüß und Hofft, fich dort zu halten, bis die von der
* W D T a ® u — { n E —
Ea Yändler auszunüßen.“ , Bei Schaffung. des deutjhs . Küfte abgegangene Hülfe, eintrifft. —
rik ‚ Öfterreichijchen Bündniffes fjei fein , (Bismarcks). Ge= }, _ In Defterreih Ungarn it man eiſrig mit der
5* Wlitiſche Vochehübetſicht daͤuke gewefjen, . zur , wirffamen, Förderung. der. Öfter= Münz Reform beſchaftigt Die Verhandlungen zwiſchen
* + reichiſchen Intereſſen (1*) den Zuſammenhang mit den einzelnen Staaten der Monarchie . nehmen einen ;

® Heidelberg, 2. Iuli.
Es waren zwei Punkte, in der inneren Palittk,
die unſere Aufmerkſamkeit in der perfloſſenen Woche
vorwiegend auf ſich zogen.
niſchen Koͤnigspaares in Berlin und die Reiſe des
Fürſten Bismarck
Der Beſuch des



italieniſchen Königs—

B paaves iſt beendet. Man hat nicht einmal noͤthig,
s einen Vergleich zwiſchen dieſem und der Zaren Viſiie
2 anzuftellen, um ſagen zu müſſen. die Anweſenheit
* König Humberts hai der Welt die Feſtigkeit des Drei⸗
S bundes aufs Neue glänzend dargethaͤn Empfang,
Aufenthalt und Abſchied waren von gleich, großer
S Herzlichkeit. Von Potsdam aus begaben ſich die hohen
2 Säjte, die jeßt wieder in der Heimath angelangt find,
® nach Fraͤnkfurt a. M. wo ihnen ein mindeſtens ebenſo
E warmer Empfang bereitet wurde, wie in Berlin. In
Italien herrſcht nur eine Stimme der Auerkennung
über die Aufiahme, welche das Herrſcherpaar in
* Deutſchland gefunden hat. Wir freuen uns im In—
2 tereſſe des Friedens über dieſe Zeichen eines aus


genoſſen.
behaupteten, wir
Fulda,
gebetet wurde,
denn die „Gläubiger der Moral“
Gebetes? Wir glauben daran und ſind überzeugt
davon, auch davon, daß die Unabhängigkeit des hl.
Vaters den Dreibund ganz gewaltig ſtälken würde.

den Dreibund gefährdet.






An eine Uebernahme
der deutſchen Reichsgeſchäfte durch ihn ſei nicht mehr
zu denken. Alle Brücken ſeien abgebrochen.

Zwiſchen



; Pfeijen. Das . hätte



in Wien —
Kaiſer verweiget wurde — ließ ſich auch in München
vom Hofe Niemand ſehen. Bismarck beklagte ſich
bitier darüber. Früher habe das Volk ihn ſteinigen
wollen und die Höfe hätten ihn mit Ehren über—
von ihm wiſſen! — Mit der viel beſprochenen
Verſöhnung zwiſchen unſerm Kaiſer und Bismarck
iſt es zun jetzt endgültig vorbei. Es ſieht auch nicht
darnach aus, als ob der Fürſt eine Verſöhnung ge—
wollt habe.
Waffen nieder, der läßt ab von einem Kanipfe, durch
den der alte, verdiente und gern gezollte Ruhnnbe—
fleckt wird. Was der Priwatmann aus Friedrichsruh
gethan hat, das iſt kein Werk der Verſöhnung,
iſt alles andere, als die dargebotene Hand, in die
kann. — Daß man in Regierungskreiſen die Aus—
laſſungen des Fürſten wohl bemerkt hat, das beweiſen

welchen Bis⸗

den Mann zu vertheidigen, der dieſe Güter einſt am
meiſten gefoͤrdert haͤttt, werde von den Führern



zu pflegen; wenn er's nur auch wirklich thäte. Die

— — —

gariſche 5) Original⸗ Erzählung von Mary Dobſon.
Nachdruck verb
.. Du wirft, o wie ih Dich, Fenne, - Wort Halten, *- fuhr
— die Keine Hiffend Hran Eich3feld fürtk,. „und Haft mir mit

einem Verſprechen eine graße Soxge genomnen —
Aber Du wirſt geneſen/ Agnes,“ ſagte in ermuthigendem
— ——
Es iſt ia mhglich/ und würde ich auch gern um weinen
— leben, . dennoch mußte. ich,, Falls der
immel e3 anderS beftimmt, Ddieje Beruhigung nit mir ins
enſeits nehmen,“ aͤntwortete Frau Eichzfeld, und ſich
Wiederum:zu dem Kinde neigend, tußzte fie es wiedexboͤlt
13 c3 dabei.fich, zı rührem.,begann, gab fie es Frau Frank
SUrück, die e3 wiederun ins Beltchen legte, und einſtweilen
an deinſelben blieb
SIm Hauſe des Dorfdoctars ward eine traurige der
ingnißvolle Nacht erlebt. Durch das bis zum hoͤchſten

nell ab! ſie verlor das Bewuͤßtſein, und ſchon gegen
orgen machte ein Herzſchlag ihrem Daſein ein Ende
Den Verwandten blieb nichtẽ anderes übris,
5* die bexeits ihre Erkrankung erfahren und taalich
eecten darüber erhielt von ihrem plötzlichen Ende in
D uninip ‚3u jeben. Der. Zuitand ihrer Keinen, Zo0hter
m“fd)hmmerte fich eheufallss und ehẽ noch Frau AWald-
— geantwortet hatte war auch dieſe im Zaͤhnkrampfege⸗
en yn
Hrau. Sichafeld- erfuhr,von Diejem. Allen. nichts, . demm :
Heftiges, Sieber Hatte eine eben 10 -große Ermattung Zur,;

als ihre



He da 1 Nachdent mehrete,Zähnte! Hurchgebrochent Auaver
w u‘—“—’te es ſich mit deſſen Befinden / uxd furden Auaenblick

— Braun wegen: Beider. ohne Belorguiß. — d
— 66 ihrer Lochter.. :

ä%“bcgc%«%g%fiäfifiü{ä‘e erolich
reht;imebenfaNla eefratikenti zu
nu‘gä mitgebracht, Die Vejtattung: gejhah auf dem |
Tehhof s er beſonders ſchoͤn und ſeiner ernften Be- *

An
4 8
NT
} %ßpm







BEK OE — — — — —

ſtimmung gemäß angelegt und geſchmückt war Die dunkle
Hängebuche, „einer \ endern Ruheſtatte ſenkte ſich aut die
friſchen Graͤber pon Mutter und Kind und beſtimmte Frau
Waldmaun/ daß die leichtgewölbten Pügel mit Epheibe
xflanzt und mit Steinen bezeichnet werden ſollen. Der ihrer
Tochier ſolite als Inſchrift Dderen Namen, wie ihren @Geburts-
und: Sterbetagntragen, der ihrer Enkelin nur die Worte
„Dem ‚einzigen: Zöchterchen.” 2— *

Nachdent dies Alles geordnet, reiſte ſie ohne Frau
Eichsfeld geſehen zu haben ab. Am Bette ihrer Heinen
Toͤchter aher hatte ſie geſtanden zärtlich deren Geſichtchen
das dem ihrer kleinen todten Enkelin ſo ſehr alich, geſtreichelt,
und dabei nit rockender Stinme geſagt⸗

Gottes Segen mit Dir, Du liebes Kind! -Lebe und
gedeihe zur Freude Deiner Eltern, die Dich ſo gern, wie
ich weniaſtens meine kleine Hedwig behalten, welche nun
in ſtiller kühler Erde neben der Mutter ruht!“ —

4

Frau Eichsfelds Geneſnng machte günſtige Fortſchritte
wid Dr. / Braun ertheilte, Die, Erlaubniß, ihr den ZoD ihrer
Confine wie Deren. Zochter mitzutheilen. Sie vernahm die
Nachricht verhältniBmäßig ruhig, ermwiderte jedoch - mit be—

) wegter Stimme:: . ; .

„Da _ Fhr.in Den. Lebten Tagen ſo mwenig von ihnen ge
jprochen, Dagegen‘ fait mer bei mir gewejen Jeid, habe ich
(ängit gemwußt, Da fie nicht mehr amn deben ſind. Ich danke
dent: Hımmel, daͤz er nir meine Anna, und mich für ſie
und ihren Vater erholten!

Da hei der weiteren Pflege ihrer Schwaaerin und
Nichte Frau FIrank zu entbehren, mar, erkflärte ſie zu ihrem
Gatten und Sohn z . n
ſie dieſen aͤuch nicht länger entziehen, und ſo ſchied ſie

Haufes: inı ‚Z hürimgermwalb,., . wo,Me Drei Jorgenbolle Wochen


f‚;ßt
welche bereitwilig einer Cinladung ihrer Coufine Folge
geleiſtet. Sie haite dazu den beſonderen Grund gehabt,






recht günſtigen Verlauf. Es iſt ziemlich ſicher, daß
die mißliche Papiergeldwirthſchaft beſeitigt wird.

Das engliſche Parlament wurde am 28. d. M.
durch eine Thronrede geſchloſſen, in welcher die Re-
gierung ſagte, die Zeit ſei gekommen, das Volk wegen
eines neuen Parlaments ſeine Meinung durch die
Wahlen ausſprechen zu laſſen. Die freundſchaftlichen
Verhältniſſe zu den auswärt'gen Mächten blieben die
alten. Der Wahlkampf iſt übrigens ſchon heiß
entbraunt Gladſtone und Salisbury haben ihre
Wahl⸗Aufrufe erlaſſen und reden um die Wette, wer
von den beiden der Sieger bleibt, das iſt mit Be⸗
ſtimmtheit nicht zu ſagen. Gladſtone ſetzt alle Hebel
in Bewegung Zu Cheſter wurde er durch einch
einer Brodkruſte am Auge ſehr erheblich
verletzt, trotzdem hielt er ſeine Waͤhlrede mit echt
engliſchem Gleichmuth.

Frankreich hat die Genugthunng, die Urheber
der Exploſion im Reſtaurant Verh zu kennen Es
ſind ein gewiſſer Bricou, deſſen Frau und zwei Auar⸗

fre
fre







wenn die Auslieferungs?
formalitäten erfüllt ſind, verhaftet werden ſoͤllen
Fraueis oder Franghis iſt der Urheber des Planes
und Fabrikant der Bombe; die drei Genoſſen haben
das Sprengſtück gelegt. Der Soztaliſtiſche Ge⸗
meinderath zu Roubaix erſetzte in den Schulen das
ein Bildniß der Republik Das iſt
auch viel „würdiger? für Leute, denen die Religion
Privatſache iſt. An Stelle der „zehn Gebote? muͤſſen
de armen unſchuldigen Kinderſeelen nunmehr den
Hokuspolus der ſozialiſtiſchen „Erklärung der
Menſchenrechte“ leſen! Als ob die „zehn Ge⸗

ü —mr— —— — —

——

mit * Frank beſondere Rückprache nehmen zu wollen da
ihr Satte 3zu der traurigen eherzeugung gekommen, daß
Fran Eichsfeld einem entſchiedenen Lungenleiden anheint
gefallen ſei
Die Reijenden, zu denen auch das in Walldorf auge⸗

nommene Kindermädchen Dorothea gehörte, langten 2—
in . A voe Fran Eichsfeld einen Brief ihres Gatten
vorfahnd. Dieſex war die Antwort auf ihr erſtes Schreiben
und frente ſich denn der Capitän über ihren Entſchhitz nach
— zu gehen, und bat ſie alles Erforderliche für
ſich und das Kind zu thun, wie ihm baldigſte Nachricht zu⸗
gehen zu laſſen.
Shon in den erſten Tagen ihrer Anweſenheit theilte
Frau Dr Braun Frant die Befürchtungen ihres Gatten
mit, welche dieſe mit Beſorgniß erfüllten In Folge dapon
ward gelegentlich eines Heiſanmenfeins Fraͤu Eichsfeld der
Vorſchlag gemacht, den Winter mit den Kindern im Süden
z berleben und eingedenkt aller Liebe und Fürſorge ihres
Gatten hatte ſie keinen Einwand dagegen, ſendern verſprach⸗
die Sache mit ihrem Arzt zu überlegen. _ AlS im Septem-
ber: Eritere nach Walldorf zurückkehrte, konnte fie ihrem
Mann die Nachricht bringen/ daß ihre ConufineAnfangs Novenmt-
ber fich . nach Meran begeben wiürde, da auch.der HauZarzt,. Der
ins Geheimniß gezogen, für den Aufenthalt im Siden ge-
ſtimmt Hatte, - Sie ward von Frau Frank begleitet, . weldhe
eine mehrmonatliche Abweſenheit von ihrem Gatten und
Sohn — HE

— Hran Eichsteld’s Gejundheit. Jhien { ‚während, des
Winters zu Fräftigen, obgleich der {te behandelnde Arzt jiet3
zur Borficht rieth, uNd auch am April ünter ernſten (Er= *
mahnungen von ihr Abſchied nahni In der Heimath an⸗
elanat Heg He dieſe gußer Acht 7 ſich eine heftige ETa,
Altung..zu, ‚Der; fie. Fein @ewicht; beilegte, -Der: aDer. eiNne Quns .
gerentzuündung folgte, die nach, Kurzem Leiden ihrem Daſein
ein Ende 244

— folgt.) —


 
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