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[\gelfef Erjheint cägliH mit Ausnahme der Sonns und Feiertoge Anzeige-Blatt für die Amtsbezirle Heidelberg
Hf amfags mit Unterhaltungsbeilage. Prei3 vierteljährlid n“d Lantl — — Schwebingen Philippsburg,
2 2 1.20 ohrne Trägerlohn u. Poftauffdlag. Beftellungen ® MMiesloch, Bruchfjal, Bretten, Nedargemünd, MoSbac
* 2 DE den Boftanfialten u. bei der Expedition Zwingerfiraße 7. Eherbach, Buchen, Walldürn, T.-Bifchofh.,Wertheim 2C
lifen 1 — 2 — ——— — — — ——
3 m‘fltt; Serantwortlicher Redalteur: Y 4OM Druck, Serlag u. Expedinon von Gebr. Huber '
A. 9 QJulius Jeder in Heidelberg. henelbeti, Freiiat, den 20 ‘lllml 892. — — — M 3[\[\!&.
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hwendi — — — werden zun Beweiſe für die Möglichkeit und Erſprieß⸗ Deutſched Reich.
— Beſtellun en lichteit des⸗ demokraſiſchen — * * Berlin, 27. April. Der 8 zufolge iſt die
* 2 A MOl — — — ö — Geſundheit dis — —— — 4 — elte
ür DE den „Bfalzer Boten werder fortwährend bei ter. Im freieften Alte verzichten die — ; Frage jeine8 Rücktritt? al8 bis zum *— **
ich * — Boftanftalten, bei unſeren Trägerinnen. * — * 7 zu ertwerDen; | —⏑
)Jt%e@e 3 vwie in anjerer Sxpedition Heidelberg, Ziwinger- | * * ! — Mhlwardt’8 „Juden-Flinten“ find nicht be-
** ra * —— * ; ' fchlagnahmt, wie Hiefige Blätter zu berichten wußten
ichſtr. 15 fe 7 entgegen zenommen. | mird gepflegt von einigen WERIgEN Gleichgeſinnten, 1 8 —— ’
— Werlag des „Bfälzer Bote.“ der demofratijche ol alle Menjchen mit ihren ver- | 2 4 — 4 2
Uottt, %h@@@wff#f ! i;t)\ebeuen Neigunger und Beſtrehungen umfafjen. — { — * — * der Beichla — *
— — — — ISn den Klöſtern wird Kommunismus geübt, weil Schrift” eriheint bereit8 in * Ki * 8*
r 1 3 mer — —— — wardt hält inzwiſchen hier 24 — Ber Ver⸗
* e. Jer Kommunismus er llöſter und det vrl Rommuntsmus, um Ddie Güter der Erde in 4Y welchen er fid über die „Iuden-
1 ! ; ; möglichſt hohem Maße genießen zu können. — Die * ug D 8 1 2 tati —
8 denktaliſche Kommunismus. | Mönche fuchen die Sucht nach Geld und Sut, nach | änlbn 2* * * 4 — — *
Man ſagt wohl, die Sozialiſten wollten de Ehre und Anſehen, nach finnliher Freude und Genuß, | 05 Gngezeigt Habe, mweil von den Behötden nichts
— z einem ‚großen Klofter machen. Dagegen verwahren | um Dderetwillen €S Hauptfächlidh nothwendig ift, Ddaß | —— — *
— { N . N } Sie einzelnen Menich * KRechte, | geſchehe. Letzteres klingt ganz unwahrſcheinlich, aber
— ich ſelbſtredend die Herxen, von der ſozialdemokrati⸗ ie einzelnen enſchen von ihrem angeboreuex echte, der Gegenftand wird an den Biertiichen {chon eben
— ſchen Bartei mit allen Kräften. Und in der That, | Privateigenthum 3U erwerben Eehrauch machen, nach | 95 /x r mend erörtert, wie Ddie neue Schloß-SLotterie
nelle man braucht auch nur einen Napuzinerpater, 1 einen beſten Kräften z hefämpfen, und zu unterdrüden. | o yare gut — Erklärung ‚von *
achten Sozialiſten neben einander zu ſtellen, um den Gerade zu dem Zwecke ſind fie ins Klofter gegangen. | — Seite die Sache richtig geftellt *
Unterjchied zwijchen einem Klofter und einem fozial- | Die Sozialiften hoffen alle dieſe Begierden vermMöge , 5.. Doit Der “ geflickten @ct)ienen“gift das Volk miß-
Demofkratijhen Gemeinwejen heraus zu fühlen — einen ihre8 angeftrebten Kommunismu® befriedigen Z — —* d * ot aleich das Schli {
; 4 el nom ! HeM. — önch mwill und übt den Kommunismus rauiſch und glaubt gleich das limmfte, felb{t
Kapuzinerpater mit feinem gejhorenen Haupte, jeinem MOn 8 Kommunismuß, | un 03 in der abentenerlihften Form auftritt, oder
d milden Blice, jeiner herzgewinnenden Sprache, jeinem ;} 4 möglich{t viel arbeiten zu Fönnen IUr die Höheren | mehr dann erft recht .
— 8 Entjagung athmenden Acußern und einen 8 2 * * * * Saarbrüden 97 April. Herr v. Stumm hat
jali ; i ſei menſchen. er Sozialift will von höheren Zweden * —— x
ozialiften, den Schlapphut im Naden, mit Teinem ‘‚Derä@enufi der Erdengüter i{t ſein anläßlih des Kaijerbefuch? den rothen Adlerorden
heraugfordernden Blicke, jeiner anmaßenden Sprache, nichis wiſſen zweiter Mafje erhalten.
jeinem ganzen leidenjhaftlichen Wefen. Biel; er wil möglichjt wenig arbeiten und möglichft
Aber um darzuthun, daß iHr Kommunismus mög- diel genießen. — — —
lich und erſprießlich iſt, berufen ſich die Sozioldemo— So beruhen der klöſterliche und der demokratiſche Aus Baden
fraten wohl auf da3 Leben in den Klöftern. In den ' Kommunismus. auf den entgegengefebten Anſchauun⸗ * Sreiburg, 27. April. Se. Exrcellenz der hochw.
Köftern hHerricht allerdings Kommunismus. Dort gibt | geN und Beftrebungen ; entgegengefeßt ijt Der Zweck, Herr — — ſich Heute anläßlich de8 40-
e3 feinen Privaterwerb und keinen Privatbeſitz. Alle entgegengefeßt ſind die Beweggründe, entgegengefeßt | ;ährigen Regierungsjubiläums Sr. Kgl. Hoheit des
arbeiten im Dienfte des Klojter8, aue leben guz gofien ſind die Mittel. SGroßherz0g8 zur Gratulation nach Karlsruhe und
des Klofters. Dort herrſchi Gleichheit und Brüder⸗ Um den Himmel zu erwerben und das Wohl der mird morgen Nachmittag 1 NOr in Audienz empfangen.
— Am 2 Mai wird Se. Ercellenz zu vierwöchent-
lichteit Alle tragen die gieiche Kieidung, haben die ! Mitmenjchen zu fördern durch Entbehrung u. Selbſt⸗
gleiche Wohnung, eſſen die gleiche Koſt. haben die | verlengnung, verzichten die Mönche freiwillig auf
gleiche Arbeitspflicht. Alle ſind ſich auch in brüder- allen Rrivatbefig. Um zu irdiſchem Wohlleben zu
licher Liebe zugethan. gelangen ohne Mühe und ohne Plage wollen die
Bei diejem Kommunizmus fühlen fich die Inſaſſen Zozialiſten zwangzweiſe den Beſitzern ihr Hab und
der Klbſter auch glücklich, glücklicher in der Regel Gut nehmen und Gemeinbeſitz einführen.
lichem Kurgebrauch nach Baden in der Schweiz ab—
reiſen.
Badiſcher Landtag.
als diejenigen, welche Privalvermögen in Hülle und Wenn daher die Sozioliſten ſich auf den klöſter⸗ — Karlsruhe, 27. April.
Fulle beſitzen. Und ihr Kommunizmus gereicht [ogar ! lichen Kommunizmus8 beziehen als Beweis für die! IL gammer. 68. bffehtl. Sibug
\ der ganzen Geſellſchaft zu großem Nußzen. Unbe— Möglichkeit ihre8 Kommunismus, dann kann das nur — führt 1. VBizeprafident v. ésgixot. Tages⸗
ſchreiblich groß ſind die WohlthHaten, welche ſie der kecket Hohn oder alberne Dummheit ſein. Möchten * orduung: Fortjeßung, der geltrigen. Das Haus tritt in
| die Spezialdisfuffton ein. — Abg. Wittmer weift darauf
Menſchheit eriveiſen durch ihr Gebet, ihr Tugendbei⸗ die Hekren Sozialiſten von den Mönchen etwas mehr Dl Sn engfige Etat der Univerfität Beibel
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ſpicl/ ihre unermüdliche Arbeit zum Fromnien der Selbftüberwindung lernen, daun würcden fie fich nicht | P er in diefem Budaet um 26,000 ME. geftiegen fei,
feidenden und darbenden Menſchheit. Trotz alledem zu ſo unſinnigen Plänen verleiten (affen, al e& Heute } ;n den leßten Budgeiperioden um 34.000 ME Der Eiat
der Fall iſt. | yer Univerfität Freiburg jei in der gleihen Zeit um meh
&IT3 fann der Höfterlihe Kommunismus nicht Herangez0ge
rilling⸗ — — — * — — — —
e 138. i i ällit, mein Sohn. Wilſſt Du jienes arme qädchen auf: Ddie Treue brechen. Hoͤrf mich Vater,” fuhr er eindringli
— — * Die — — jort, al3 er fah, mwie von NEUEM die Zarnesader auf *
Originalroman nach dem Engliſchen } aul erhob langſam die Nugen U denen ſeines Vaters alten Hern Stirne ſchwoll und die Muskelu um ſeinen
18) von Klara Rheinau. Nachdruek verb. Es War ein ſtummet und doch veredter Blick — Staunen, Meund, Frampfhaft au zucden begannen; „höre mid, ebe
Sieh Dich um, mein Sohn, in den vornehmen — VBerneinung, unerihüttterlide Entſchioffenbeit ſprachen fid Du mi verurtheilit. IO weiß daß ich Klichten gegen
Lien des Landes; Dır wirit gar mandhes fchöne, lieben3- darin aus. — —y Dih habe, und ih wIN meine Neigung, betreffs meiner
mwürdige Maädchen finden, das Dir gerne zum Yltare folgen Herr Ladwell erwiedexte den Blick mit aroßer Feftig- — zufünftigen Faͤrriere Deinen Willen unterordnen, wenn
wird. Wäre dies niht befjer alz eine Dorfjhöne heimzu- feit, — — — — 2 SOn — mit Martha kein Bindernik in
ü der ich ü ä „Ich kann es ni “ verjetzte Paul ernſt und IWautig. ; en Weg legit.“ . S
— en Du DihH über kurz oder lang ſelber ſchämen "Du wirit e3 dennoh !“ Graufte der_ alte — Bei diejen Worten ſeines Sohnes tkannte Herr Lad⸗
” Der Ton, in welchem ſein Hatex ſerach überzeugte ! und jeine Mugen funfelten vor Wuth. „Ih werde Did : wells MWuth Feine Grenzen mehr. „Wie !” rief er mit
RBaul, daß es ſich um einen Tänoft gehegten Lieblingsplan enterben! Du und die Deinigen mögen betteln gehen !” Donnerſtuume. „mit mir unterhandeln mi&'lit Du? Hinaus
handle, und es that ihm wehe dieſen durchtreuzen zu „Sch vertraue auf Gott meine eigene Lrait! — — ungerathener Sohn ! IH enterbe Dich!
— — blieb er * * jagte Baul und erhob fih, um * veinliche —— Ich * eir!“ rief Paul, Mehend die Hände erhebend
* , i {a6 — . D un en } » — R r s °
„Bater egann er, als dieſer geendig was Du | zu beenden. Er kannte Ddes 'a ten Herrn eugſamen — Kind nicht! Dn Meitoflens Diefe GamuD
hier Tagft, ichmerzt mi unausiprechlich, deun ich jehe, | Willen zu gut, um nod weitere Boritelungen zu verjuchen. | „ *
daß Dem DHerz an einem Plane hängt, der mir günzli Alein der Gedanke, jeinen alten Vater vielleicht für immer nicht auf Dein Gewijfen !” *
zuwider märe, jelbit wenn Fräulein Somers aug dem | 3U Gerlafien, _ {timmte ihn weich, und er fügte in mildem { „ Die erniten Worte des Sohne8 hHatten den Fluch 3zu-
Spiele bliebe. So aber, wie i Martha {o treu, ſo | Tone beı: „Von jebt an werden fich uniere Wege trennen; | IX gehalten, welder dem Vater im Sturme der Leiden-
s reberli Liebe, wäre defien Auzführung ja ohnehin un- | aber Gott feone Dich, Bater, und jende Dir Trolt in ichaft Hch auf die Sippen gedrängt, und die Beiden ſtanden
möglich.” ; Deinem einjamen Alter!“ In Bauls Augen ichimmerten ; H@ eine Minute jÄmweigend gegenüber. k
ſtann “Du gehit etwas zu weit Paul,” vecfebte Hert | Thränen, und wie von einem unmwiederftehlihen Impuls | , BIogliG (hien 2 al8 ob in dem ftarren Blie,
/ Qadıpell Hirnzunzelund. „Sch bin nicht in der Saune, Fnaben- | getrieben, jtredte er denr BVater die Hand entgegen. Diefer * dunkelgerötheten Antlig des BaterS etwas Unnatlr-
erlernen hafte riien zu dulden — am allerwenigiten in diefem erariff ſie mit warmem Drud. iches liege, _ unDd, unwillfürlich machte er einen Schritt
— Hatte der Sohn bei ſeinem Trotze verharrt, ſo wäre vorwärts. Doch in derfelben Setunde fiel der alte Herr,
en. „Sott verhüte, daß. dieS eine fnabenhafte Grile wäre!“ | ihm fein Scheiden weniger nahe gegangen, Aaber dieſe wie von EINEL unhü{tba„refl Hand gejhlagen, Dder Sänge
rei oder fagte aul in hobem Ernfte, . bewenten Worte fanden Wiederhallin De$ — GHerzen, | Na zU Boden:- Bauk Hürzte auf {br zu _und richtete
ng. Zoͤruearbthe dedeckte des VBaters Antlitz, während er „Baul“, ſagte ex mit zitternder Stimme, „Dis zum ſeinen Kopf 7— auf, doch Herr Ladwell war voll⸗
5. d. Bl beftid ſein Gias niederſetzte und haftig fragte: „Was wäre heutigen Tage wußte ih nicht, wie jehr ich Dich Liebe. Fommen bewußtloS. Sein lauͤtes muͤhſames Athmen, das
—— 2 Sott. itebe uns Beiden bei! ich fürdhte, „mwir_ waren 3U blaurothe Geficht verriethen dem erfhreckten Sohne, daß
„Bater,“ fagte Baul traurig, aber in refpeftvoWlem | eigenfinnig in dieſer Sache. Nimm Dir eine Woͤe Beit | der VBater einem Schlaganfall wmb_ %erf„ gefallen fet.
ich din jeßt fünfund i {t, folglicdh kei ur Neberlegung; D wirſt dann icherlich von Deiner | Daul 308 Heftig. die Klingel,. und Da füllte fiQ das
us Tone,. n jeßt fünfundzwanzig Jahre alt, folglidh Fein | UT gung ; , ! e Simmer _ mit Dienitboten. Der on - urhE. dr
x — Sahren bewege i mi In der | Grille — E - . : ; immer getragen und ein siIrst herbeigerufen. Das — *
1. vornehmen — — ich habe viele Frauen gefehen und Sn des Sohnes Vruſt entipann fih: ein heftiger opfichütteln, weldhes diefer al8 einzige Antwort auf Bauls
— Alle | Kampf. Sollte ev jchweigen und dem Vater die ehe Tieß feine Dotfnung -auffonımen und
Mariha Somer? jühle,ift die erſte reine volle Liebe eines iaffen, dab feine Gefübhle einer. Ummandlung fähig jeien * | or unglücliche — fich als die indirekte Ur- R
] Münnerherzens.” tein, feine. offene, ehrlide Natur Tehute fih dagegen auf, | fa an jeines Vaters Tod
„Thorbeit,“ murwelte Herr Qadıwell zwiſchen den Hofnungen 3U erwecen, die er nie zu erfüllen — (Sorti . fößat)) ;
— — Kurzem Sinnen fort; „Du ktannit | „Bater“, jagte er nach furzer Neberlegung, — i HortfjeHung ToMal.
DidhH nicht irreleiten. Nimmermehr werde id Martha
allea von mir verlangen, wenn Du meine Wünſche er⸗ will