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Pfälzer Bote für Stadt und Land (27) — 1892

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Nr. 31 - Nr. 40 (9. Februar - 19. Februar)
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weine.

Weine von

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Februar 1892
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Erfheint täglich, mit Nusnahme der Sonn= und Feiertage
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bei den Poſtaͤnſtalten u. bei der Expedition Zwingerſtraße7.



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Ait 40

— — — ——
Beſtellungen

auf den „Pfälzer Boten werden fortwährend bei
ſämimtlichen Poſtanſtalten, bei unſeren Trägerinnen.
ſowie in anſerer Expedition Heidelberg, Zwinger⸗
ſtraße 7 entgegen zenommen.

Verlag des „Pfälzer Bote.“

— — —

w.. Die internationale Fatholifch-foziale
“o‘emclulunu. #)

Am 27. Januar hatte der hochw. Herr Biſchof
von Lüttich in ſeinem Palais eine engere internationale
Confrenz veranſtaltet. Zugegen waren aus Belgien
außer dem hochw Herrn Biſchof die Herren Prof Dr.
Helleputte (Löwen) Rechtsanwalt A. Verhaegen (Gent),
Rechtsanwalt Collinet ECüttich,, Graf Waldbott v.
Baſſenheim (Brügge); aus Holland Graf de la Cour;
aus Frankreich Abb G. de Pascal, der geiſtliche
Leiter der franzoͤſiſchen Arbeitervereine, und Rentner
Lorin — Graf de Mun hatte ſich entſchuldigt —;
aus Deut ſchland Dr. Oberdörffer Köln) — Frei⸗
herr Felix von Los und der hochw. Biſchof Koͤrum
hatten ſich entſchuldigt; aus talien Mſgr. O' Con—
nell/ Rektor ds Collegium Americanum in Rom; aus
Amerika der hochw. Herr Erzbiſchof Ireland von
St. Paul; der von dem hochſeligen Cardinal Manning
als ſein Vertreter für England in Ausſicht genommene
P. Thomas war nicht erſchienen, weil er ſeinen Auf⸗
trag für erloſchen erachtete mit dem Tode ſeines Auf⸗
traggebers.

Gegenſtand der Berathungen waren drei Punkte:
Schaffuͤng eines katholiſchen inter on atioualen
ſozialen Organs — Schaffung eines inter—
nationalen Inſtituts für höhere ſoziale
Studien — Abhaltung des naͤchſten internatio—
nalen Kongreſſes.

Von einem katholiſchen internationalen Kongreſſe
ſoll in dieſem Jahre Abſtand genommen werden. Bis⸗
her wurden dieſe Congreſſe bekanntlich in Belgien und
zwar in Lüttich abgehalten. Der belgiſche Congreß

Verantwortlicher Redalteur:
Julius Jecker in Heidelberg.






)Siehe Nro. 38 des „Pfälzer Boten.“
— — — — —

Orginalroman von Marie Dobſon.

Elfriede erfüllte ſogleich ihxen Wunſch,, und fand im
Wohnzimmer Vtarga in ernſtem Geſpräch mit ihrem
44 Einer Frage von ihr zukommend ſagte dieſer

nell:
Es ſtebt doch um meine Multer nicht (chlimmer,
Fräulein Elfriede? Ich höre, daß ſie heftige Schmerzen
hat und ungewöhnlich aufgeregt ift —“

„Das iſt in der That der Fall. entgeanete ernſt. El
friede, „und Daher wohl richtig, Or. Winter befonders
darauf aufmerffam zu machen.“ und nach diejen Worten
die verſchiedenen Albums und Hefte ſuchend, eilte fie damit
nach dem Krankenzimmer zurück, Ihr ſcharfer Blick hatte
nur zu richtis geſehen, denn ſchon in den nächſten Tagen
war Frau Waͤlldorf von einem heftigen Nervenfieber er—
griffen, das wegen der großen Aufregung und Unruhe in
der ſie ſich befand, die Heilung



25)

Sobald ſie ſich bewußt war, ernſtlich krank zu ſein, er⸗
klärte ſie, nur Elfriede, von Frau Roſe unterſtützt, als

Pflegerin haben zu wollen. Als ihx Sohn dies hörte, er—
hob er ſeiner Mündel gegenüber Einſprache daaegen, doch
erklärte dieſe beſtimmt, daß jeder Widerſpruch ſie reizen und
ihren Zuſtand verſchlimmern könne.

Das Fieber nahm mit jiedem Tage zu UNdD. unter
aroßer. Sorge ward von dem Arzt mwie der Zamikie die
Krifi? erwartet. Nach einent heftigen Anfall verfanf Frau
Waldorf in fellen Schlaf, aus dem ſie während vieler
Stunden nicht erwachte: der Arzt kani und aing, ohne
eine Entſcheidung auszuſprechen, während Elfriede und


AWaldorf, -Marga und ihr Berlobter aber unter Anaft unD
Sorge im anliegenden Zimmer verweilten. Endlich — es
war gegen fünf i
einem tiefen Seufzer die Augen, blickte Elfriede mit klarem


Als Elfriede ihre Wünſche erfüllt, und ſie gefragt,
ſich wohler fühle,
forſchend anſehend leiſe hinzu:

ob ſie





Qeiüdhctu‚ Fteitaſ, den 19. Zedruat 1892.

ſelben fälſchlich vielfach ſo genannt hat.


Lage des Ortes. Vorausſichtlich nun werden in Baͤlde
die belgiſchen Kammern aufgelbſt werden behufs
Aenderung der Verfaſſung.

ſpruch genommen ſein. Zudem ſind auch gerade im
jetzigen Augenblicke die Anſichten unter den belgiſchen
Katholiken hinſichtlich der ſozialen Fragen ſo getheilt,
daß an ruhige und gedeihliche Verhandlungen kaum
zu denken wäre. Leider weiß ſich ein Theil unſerer
katholiſchen Nachbarn und zwar gerade derjenige,
welcher die Leitung des Landes in der Hand haͤt,
nicht von den Ideen des wirthſchaftlichen Liberaiis⸗
mus loszuſagen.
giſchen Verhältniſſen vertraut iſt, muß das um ſo
tiefer beklagen, als gexade jetzt das katholiſche Belgien
vor einer großen Kriſis ſteht. Wenn ſich die bel—
giſchen Katholiken reſolut auf den Boden der Eney⸗


Programm formulirten, mit dem ſie vor die Wähler
hinträten, dann könnten ſie einſtehen für das von den
Arbeitern verlangte allgemeine Stimmrecht, ſie würden
die breiteſten Schichten des Volkes, die jetzt dem Li—
beralismus und Sozialismus anhäugen, fuͤr ſich ge⸗
winnen, und Belgien würde ein Muͤſterland für fo—
ziale Reformen werden. Wie man heute mit Recht
höhnend auf Belgien hinweiſen kann mit den Worten:

wo ſie das Ruder in der Hand haben“ ſo würde
möglich iſt, das kann auch anderivärts geſchehen.“

vom Liberalismus auf wirthſchaftlichem Gebieie los—
ſagen zu können.

ein vernünftiges ſoziales Reformprogramm aufzuſtel⸗

in Ruhe reden ließe! Wie es geſbbhnlich der Fall


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Druck, Verlag u. Expedition von Gebr. Huber
in Heidelberg, Zwingerſtraße 7.






ſogenannten/Familienlohn.
Unter dieſen Verhältniſſen hielt die Conferenz es

nationalen Corgreſſe abzuſehen. Es iſt aber ein
ſolcher für das Jahr 1893 in Lüttich in Ausſicht
genommen worden.

Der zweite Punkt der Tagesordnung: Schaffung
eines internationalen Inſtrtuts für höhere
ſoziale Studien entſprach einem beſonderen
Wunſche des hl. Vaters. Der hle Vater, der —
man muß es anerkennen — durch beſondere göttliche


durchſchaut und mit ſo warmem Herzen und ſo klarem
Verſtande den ſoſialen Fragen der Gegenwart ſeine
Aufmerkſamkeit widmet, hat den Wunſch geäußert, es
möchten zu ſeinem bevorſtehenden Jubiläum die Mittel
geboten werden, um eine Einrichtung zu treffen für
höhere ſoziale Studien Bisher weiß man aber nicht,
was der hl. Vater eigentlich beabſichtigt und in wel⸗
cher Form er die Gaben zu haben wüſncht. Man
weiß nicht, ob er daran denkt, in Rom oder anderswo
an einer kath. Univerſität, etwa in Freiburg in der
Schweiz oder in Löwen, ein neues internationales
vollſtändiges Inſtitut zu ſchaffen für beſagten Zweck
oder ob er nur au einer der Univerſitäten einen neuen
Lehrſtuhl errichtet ſehen möchte. Deßhalb glaubte
die Konferenz nicht vorgehen zu dürfen, ohne genau
über den Willen des hl Vaters unterrichtet zu ſein.
Daher beſchloß ſie, erſt Ermittelungen in Rom an⸗
ſtellen zu laſſen und dann nach den Wünſchen des hl.


Hinſichtlich des dritten und Hauptpunktes der
Tagesordnung faßte die Conferenz nach eingehenden



aller Länder mehr und mehr zu überzeugen von der
Nothwendigkeit, mit allen Kräften zu arbeiten an der





lichen Kreiſen, ſei es aus Kurzſichtigkeit oder ſei es


man in Belgien augenblicklich vielfach über Dinge,


dürfte. So verliert man viel Worte und verflext viele
Tinte über die Frage nach dem „Minimallöhne,“ nach


pitalismus zerruͤtteten ſozialen Ordnung auf Grund
und um
ſich üher die Mittel zu vereinbaren, die gegenwärtigen
auf prakti⸗
ſchem Wege zu mildern, ſoll ein katholiſches interna—
tionales ſoziales Wochenblatt in's Leben gerufen wer⸗
den. Der Titel desſelben wird ſein: „Mouvement
social“ — (Soziale Bewegung). Es erſcheint vor—
läufig in franzöſiſcher Sprache Sollte ſich das Be-
dürfniß herauzſtellen, dann wird noch eine deutſche,
eine engliſche u ſ. w. Ausgabe veranſtaltet werden




„Schlafe nun au Du, Elfriede, und laß Marga
und während ihr Haupt

u die Kiſſen zurückſank, ſchloſſen ſich nochmaͤls ihke


Da ahes eingetroffen, wie Dr Winter es für den
aünſtigen Fall vorausgeſaat, konnte Fran Walldoͤrf ais
rettet angeſehen werden, und als Elfriede dies den im
nächſten Zimmex weilenden anzeigte. reichte ihr Bormund
ihr mit einem Blick inniaer Dankbarkeit die Hand uͤnd fie
1ah, daß e8 in feinen Äugen feucht fhimmerte. Dann er-
griff Dr. Hir[hfeld ihHre feine, weiße Rechte, drückte fie an
jeine Lippen, und alg unter hHeißen Thränen Marga fie
an ihre Bruſt ſchloß, da gaben die anfs äußerfte ange-
ſtrenaten Kräfte des ſo jungen Mädchens nach, und fie
hielt eine Ohnmächtige in den Armen.

14.

Frau Walldorf war vollſtändig von ihrer Nert
krankheſt geneſen. doch machte ſich noch immer









ſchen ihr und Elfriede war ſeit deren aufopfernder?
ein ſehr herzliches Verhältuiß eingetreten, welche—
voll Herzlichkeit empfand, Frau Walldorf aber au
Gründen zu befeſtigen ſuchte Eine erfreuliche Uel
ung bereitete ſie erſterer auch eines Tages durch d
theilung, daß fie an Margas Stelle eine ander
ſchaftexin bekömmen würde/ die achtzehnjähri
eines Vetters ihres verſtarbenen Mannes . D
Arzt in einer kleinen Landſtadt, und aleich ſein
ſehr erfreut uͤber ihren Vorjchlag, erftere‘ zu






über Frau Walldorfs Krantkheit ſchrieb
nahe bevorſtehende Ankunft
Hamburg wie auch in..

und zugleich die
ibres Sohnes Arthur in
. anzeigte,

reitete,


eine Woche ſpäter weldete diefer feinen Befuch
d am beſtimmten Tage von Eberhard Walldorf
jof in Empfang genommen.

iſe angelangt, begrüßte Frau Walldorf ihn
n Worten, war er freuudlich erwiederte zu-
mit unverkennbarer Erwartung auf Elfriede
nie er den Bildern nach erkannt Sie haͤtte ſchnelt
B, von hoher fräftiger Gejtalt, er dunkelblondes
nde Geſichtszüge ünd lebhafte blaue Augen
au Walldorf ſtelite zuerſt ihn und Marga vor,
t einiger Ungeduld gefichehen ließ, dann aber
O jeine Augen auf Sifriede, und ihHr eine
eichend ſagte er lebhaft, doch mit einem leichten
n der Stimme, denn er wußte nicht, weldher Anrede
0 _ihr gegenüber bedienen follte :
Kömer, i fommemit den Herzlichiten Grüßen
ern.“
gte ihre
+ erwie

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Kaum
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leine KRechte in die feinige, und
nD Jagte fie, fie ihm zugleih

Anem ruhigen Blic :

anfe JInen, Herr Sommerfeld! — Sie haben

hrem lekten Briefe naͤch, gefund und wohl ver-

z habe ich in der That, entgegnete er wiederum
und ſie mit unverfennbarer Bewunderuns be⸗
nd, „und zugleih mit der Zufage, ihHnen gleih nach
ıeiner Änkunft in diejfem Haufe über ihre Tochter zu be-
ichten.
Elfriede wußte kaun. was ſie daxauf erwiedern ſollte
und — — rathlos auf Frau Walldorf, die ſie der⸗
ſtehend i ‚ Jagie :
n ©te. mit, dem Schreiben noch einige Tage
r SommerfelDd, ihr Bericht möchte dann noch vollftän-




va
1





Hier ward ſie durch Or. Hirſchfelds Erſcheinen unter⸗
brochen, und als er di Anmejenden. begrüßt,-. und- die
Herren einander vorgeftellt worden, Führte Cbherhard Wall-
dorf ſeinen jungen Gaͤſt nach feinem Zimmer.

Fortſetzung folgt)


 
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