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Pfälzer Bote für Stadt und Land (27) — 1892

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Nr. 51 - Nr. 60 (3. März - 13. März)
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3 Akten.
uhr 1
gegen. 10 *«


Erfhent täglicq. mit Ausnahme der Somn- und Feiertage
Samftag8 mit Unterhaltungsbeilage. Preis vierteljährlich
ME 1.20 ohne Frägerlohn u. Poftauffchlag. Beftelungen
dei den Poſtaͤnſtalten u bei der Expedition Zwingerſtraße?.



Verantwortlicher Redalteur:

Julius Jecker in Heidelberg.










ür Stadt und

— —







An zeige⸗Blatt für die Amtsbezirle Heidelbers
Ladenhurg, Weinheim, Schwetzingen Philixpohurg
Wiesloch· Bruchfal, Bretten, Neckargemünd Mosbach
Eberbach Buchen/ Walldürn, TeBiſchoͤfsh. Wertheim ꝛc



Sand.

| Druck, Verlag u. Expedition von Gebr. Huber
in Heideiberg, Zwingerſtraße 7.













Kr. M
— —— — —

ver ſeutigen nummer liegt ur. 10 der Anterhaltungs⸗

betlage bei
— — —— —— —

— — —
Beſtellungen

auf den „Pfälzer Boten werden fortwährend bei
ſaͤmmilichen Poſtanſtalten, bei unſeren Trägerinnen.
ſowie in anſerer Expedition Heidelberg, Zwinger⸗
traße 7 entgegen zenommen

Berlag des „Pfälzer Bote.“

— — ——
olitilde Wocenüberliht.

O Heidelberg, 5. März.
Die in dieſer Woche im bad Landtag ſtattge⸗
habten Sitzungen verliefen ſehr ruhig, da den National⸗
liberalen feine Gelegenheit gegeben war, Kultux 3zU
fämpfen. Das Berathungsmaterial, welches die Kam-











mern noch zu bewältigen Haben, i{t nach ſehr umfaug⸗
reich. Man erhält hiervon einen Begriff aus dem
neueſten Verzeichniß der Kommiſſignen, die neben den
aligemeinen Kommiſſionen für Budget, Petitionen,
Eiſenbahnen, Geſchäftsordnung und dergl. beſtehen.
Hiernach ſind augenhlickſich den verſchiedenen Kom—
mijfionen noch unterbreitet: 1. der Antrag Muſer u.
Sen. Abänderung der Gemeindeordnung; 2. der Ber-
brauchsſteuer; 5. Abänderung einiger Beſtimmungen
Der Gemeinde- und Stadteordnung; 4 der Antrag
Ruſer und Gen. Einführung des direkten Wahlrechts;
— — — und. Gen«;
in gleihem Betreff; 6. Antrag Mujer und Gen Ve—
pifion des BeamtengefegeS; 7. Geſetzentwurf über den
WohHnungSgeldtarif ; 8. Pfandrechte füc Inhaberpa—
piere; 9. Antrag Fiſcher, und Gen., Herabſetzung der
Steueranfchläge für Rebgelände; 16. Antrag Klein
Weinheim), Kückerſatz der Staatsſteuer für Rebge⸗







Tände; 11. Gefjfegentwurf über Abänderung des Wein⸗
fleuergeſetzes; 12 die Beſteuexung der Kunſtwein⸗
fabrifation; 13. Antrag Streicher und Gen, Abän—
derung des Feuerverſicherungegeſetes; 14. Geſetzent⸗
wuͤrf uber Abänderung des Einkommen⸗ Gewerbe⸗
und- Kapitalrentenfteuergefeße& ; _ 15. Nachlaß der
Grundſteuer bei außerordentlichen Unglücksfällen; 16.
Anirag Muſer und Gen. Entſchädigung unſchuldig

— — —

39) Orginalroman von Marie Do bſon.

Nur Viktor war verſtimmt was er iedocb * —
juc®te. Sr, der ſeiner Üeberzeugung nadh — —
und innig Liebte, Lonnte e& nicht mit gleihgültigen Augen
anjehen, daß fie von anderen Älteren und jüngeren
MMännern bewundert ' ward, wennaleich fie felbit dies
ſehr ruhis aufnahm, und keinen Werth darauf zu legen

ien

Einen peſonderen Triumph feierte Elfriede in einer
großen mufikalijhen Abendunterhaltung, welche eine ihren
Eltern befreundete Familie veranitaltet, in der jedoch nur
Dilettanten mitwirkten. Sie {pielte und fang in diefer
und erlangte dafür die größte Unerfennung und Bewundex⸗
ung die fie bejonder3 ihrer Mutter wegen ‚erfreute, ob⸗
lech auch fie darin einen Sohn ihres Fleibes erkannte.
48 Tage nach derfelben fchickten ihr Zie %eitgeber‚_‚mglche
eine Ilebbafte Zuneigung zu ihr gefaßt, ein prächtiges
Blumenbouquet, und tamen dann ſelbſt ihr für ihre Mit-
wirkung zu danfken. . S
Einige Beit darauf ward diefe von dem VBorftand für
ein Wohlthätigkeitakonzert erbeten, und mit der Bewillig-

ung ihrer Eltern Jagte Eljriede 3U. 8
Srau Sommerfeld’3 mütterlihent Stolz war genügt
und voll Freude über die Erfolge ihrer Tocter ſprach
He fich ihr gegenüber in diejfem Sinne aus, doch antwor⸗
tete Siiriede in ruhiger Weife: _ ;
„S3 freut mich dies ales Deinetlwvegen Mama, die
Du fo große Sorge für meine Ausbildung getragen, auch
fanı i Dir dadurch beweijen, daß ich Ke fetS aner-

kannt.
Ihrer Mutter ſgate dieſe Antvort wenig 3, fie ent-
hielt fih aber jeder. Bemerkung, wechjelte jedoch den Gegen⸗

and des Geſpräches.
n Der Schluß der @eieflicbaätßiaiion_ brachte Frau Sam·
merfelb eine Wweitere @enugthuung in Bezug⸗ auf ihre

ter. n
— — — Stadt zurüd«
Kbtte, überbradkte er ibr Briefe zweler der reichſten









Verurtheilter; 17. Aenderung des Elementarn terrichts⸗


Bewerbekammern; 19 Geſetzentwurf über Beſteuerung


über Vereinigung der Genieinde Schwarzhalden mit
der Gemeindẽ Schönenbach. Hierzu kommen ſpäter
die umfafſenden und weitgreifenden durch Frhrn. v.
Hornſtein in der erſten Kaminer geſtellten Antraͤge
uͤber die Lage der Landwirthſchaft und einzelne ſehr
ſchwierige Binge wie die Einſtellung einer größeren
Summe zur Belohnung von Gemaͤndebeamten für
flaatliche Heſchaͤfte Genug des Stoffes, um auch
dem gewiegteſlen Parlamentarier bange zu machen.
Der Plan, die Reichstagsſeſſion vor Oſtern zu
{chließen, ijt, mie die„N. &. C.“ hört, noch keines⸗
wege aufgegeben; es wird dafür geltend gemacht, daß
nach den neueſten Erfahrungen ein Haus. das auch
nur aufs nothduͤrftigſte den aͤußern Schein der Be⸗
ſhlußfähigkeit wahrt! ſchlechterdings nicht mehr zu—
famnienzuhalten iſt Ein ſo frühzeinger Schluß würde


Zeit eingebraͤchlen Geſetzentwürfe bedingen Indeſſen
ijt auch feinem derfelben unaufſchiebbare Dringlichteit
beizulegen Allgemein iſt der Wunſch, daß die Re—
gierung ſich jetzt in einem ſo vorgerückten Stadium
der Seſſion des Einbringens neuen Arbeitſtoffes ent—


Der Geſetzentwurf zur Belämpfung der öffentli⸗
Unſittlichkeii, in deſſen Begründung gleich auf den
Prozeß Heinze Bezug genommen wird, iſt dem Reichs⸗
tage jetzt zugegangen. Sein Inhalt entſpricht dem,
waͤs dereils vor einiger Zeit darüber in den Blättern
mitgetheilt worden iſt. Er verſchärft zunaͤchſt in S 180
des' Strafgeſetzbuches die Strafe auf Kuppelei und


perſonen die wegen gewerbsmäßiger Unzucht unter
polizeilicher Aufſicht ſtehen, bleibt ſtraflos, wenn ſie


Vorſchriften erfolzt. Damit ſoll eine leichtere Neber-
waͤchung der Proſtitution angebahnt werden. Ferxex
wird daͤs Zuhaͤlterthum an ſich, auch, wenn es ſich


mil Gefängniß nicht unter 1 Monat beſtraft. Dann
kommen die bekannten Strafverſchärfungen durch
harte Lagerſtätten, Waſſer und Brod, und die ver—
ſchärften Strafbeſtimmungen auf die Verbreitung un—
züchtiger Schriften und Äbbildungen, ſowie ein Zulab
zu 8 173 der Gericht&verfalfung, wonach bei den


eine Gefährdung der Sittlichkeit zu beſorgen iſt, durch

Männer der Stadt, in — fie bei ihm um deren
Hand angehalten. Das EChepaar befprach die Sache in
eingehenditer Weiſe und ſaate ſchliezlich Herr Sommer:

feld:
Wir müſſen Elfrieden
jafien — — D
Der Anſicht bin ich nicht,
„denn fie wird abweifen — —“
„Du Kannijt ſie aber zu keinex Heiratb gegen ihren
Wilen zwingen,“ unterbrah Herr Sommerfeld.

„Ich kann jedoch die ihr gebotenen vom richtigen Ge-

„S3 ijt traurig genug daß unjere lanagebeaten Pläne f
jchließlich doch nicht erfüllen, denn auch zwijchen iHr unDd
Viktor wird keine Verbindung zu Stande kommen — —“

„Nein, entjhieden nicht,”

ihn bisher von jeder
bei jeiner Lebhaftigfeit und Heftigkeit —“

friede in den Gaͤrlen gegangen war, haſtia auf die Ver—
anda zuicſreiten Seine Züge waren Heftig erregt, ſeine
dunkeln YAugen funkfelten, und
Worte hervor:

Ich reiſe noch dieſen Abend ab, denn ich kann und
wilN fie nicht wiederfehen.” ;

„WazZ ijt gefhehen ?“ VBon wem {prichjt Du?” fragte
zu ihm tretend fein Bater, und wechſelte mit ſeiner Gaͤttin
einen bedeutungsvollen Blid

wiejen!“ antwortete er in demſelben Ton
„Du hätteft Dih auch zuerſt von ihrer Liebe über-

Mittheilung wenig zujagte.
„SIch. hielt ‚ fie ; für möglich, da fie ftet? die Wufmerk-
merkfjamfeiten aller ‚ anderen jungen Männer gleichgültig



aufgenommen,” eripiederte er in der Höchften Wufregung.









Beſchluß die öffentlichen Mittheilungen aus den Ver⸗
handlungen unterſagt werden können.

Die Nationalliberalen haben am voͤrigen Sonn⸗
tag das 2pᷣjährige Jubiläum des Beſtehens der Par⸗
| tet gefeiert. Wir haben uͤber die Hauptmomente dieſer
Feier ſchon berichtet. ſo auch über das Nebenſaͤchliche:
die poetiſchen Ergüſſe. Etwas boshaft, aber nicht
unzutreffend ſchreibt die „Kreuzztg.“ zu jenem Jubij⸗
läum: Zwar etwas „bei gedämpfiem Trommelklang!,
aber doch noch anſpruchsvoll genug und ohne jede
ernſthafte Selbſikritil begehen die nat. lib. Blätter die
Feier ihres 2jaͤhrigen Parteijubilaums. Bei dem
Machtdurſte der Partei iſt es auffallend genug, daß
niemand an die Erhebung Miquels zum Finanzmini⸗
ſter denkt. Er iſt Enen wohl zu objektiv, nicht genng
„Barteimenfch“. Wir wollen die Verdienſte dex nat⸗
iib. Partei nicht verkleinern, aber ſelbſt ihr Freund
kann ihr nur das Zeugniß geben, daß ſie den Egois⸗
mus in der kraſſeſten Weiſe entwickelt. Auf Herrn
Baare beziehen wir das nicht. Wenn man aber
wie neulich die „Kölniſche Ztg ſagt, die nat.lib.
Partei ſei „das deutſche Volk in ſeinen edelſten beſten
Theilen ſelbſt“, dann zeugt das doch von ſo unheil⸗
barer Ueberhebung, daß eine Verſtändigung mit ſol⸗
cher „Selbſteinſchůtzung“ unmöglich iſt. Die Partei
iſt von 170 auf 40 Mandate geſunken, die „edelſten
beſten Theile“ des deutſchen Volkes ſcheinen aſſo
waͤhrhaft ſchwindſüchtig verſchrumpft zu ſein. Den
28. Februar hätte maͤn zur Selbſteinkehr, zu einer
Art Partei Bußtag“ benutzen ſollen, und nicht zu
4 4 Redensarten, über die ja jedermann
a 1

Wie es von den Radikalen in der Schweiz zu
erwarten war, haben ſie in ihrer Preſſe über den
nun entſchlafenen Lardinal Mermillod noch
einmal das ganze Füllhorn ihres Ha ſſes geleert.
Ihn, den muſterhafien Prieſter und Biſchof, der nie
um Haaxesbreite von dem Wege der Pflicht abge—
wichen, ihn, den feurigen Patrioten, der ohne ſeine
Schuld in Conflikt mit der Staatsgewalt gerieth und
dann mit blutendem Herzen ſein Vaͤterland verlaſſen
mußte, um viele Jahke lang das Brod der Verban—
nung zu eſſen, ihn, den edlen, charakterfeſten, wahr—
haft großen Mann nennen ſie einen Empörer, einen
Vaterlandsloſen, einen engherzigen Ränkeſchmied. Doch
ſie können mit ihren niedrigen Schmähungen dem An⸗
denken des hohen Verſtorbenen nichts anhaben. Wie
} er zu Lebzeiten das pöbelhafte Treiben ſeiner Feinde
ignbrirte und verachtete, ſo ſteht er nach ſeinem Tode
erſt recht zu erhaben da, als daß die kläffende Meute

Aber nun von, meiner Keiſe, Vatex, wandte er fih ar
dieſen „denn ich wil noch mit dem Nachtzua fort von hier.
Zuerſt zu meiner Großmutter

_ „SBittor,“ fagte fein BVater, begütigend die Hand
auf feine Schulter legend „denke ruhiger Über eine
; fI%aflad;e‚ die mwohl jedem jungen Manne einmal wider-

1

Das kann ich nicht, weniaſtens, noch nicht, Vater.

denn Eifriede hat mich zu tief gekränki, nachdem iq fie fo
hHeiß geliebt !“ {tieß Haftig ſein Sohn hervo⸗
_ „Out, Du follit reifen,“ entgegnete na furzer Baufe
Herr Sommerfeld, „auch noch diefen Wbend ih werde Dih
begleiten. Doch gehen wir vorerit na Bernambuco, wo
ich Geſchäfte habe und Du meinen Langjährigen Freund
kennen lernen kannſt. Von dort —“
; „Sieber Mann,“ fiel FrauSommerfeld ein, „denkit Du
| aud) an die zwei Briefe, welde noch der Beſprechung mit
Elfrieden bedürfen?“
/ _ „ESnthalten Sie. vielleicht auch Heirathsanträge *
fragte Bittor mit einiger Bitterkeit.
„Ja,“ antwortete feine Mutter, „und 3zwar von
— — —“ und fie nannte die Namen der beiden Be⸗
} werber.
} Und wenn Elfriede ſie aleich mich abweiſt?“
erwartungsyoll ihr Sohn.
i „So müffen fie, die ebenfals erklären, fie hHeiß zu
| liebden, dies . gleih Dir zu vergeffen fuchen,” fprach mit
i Nachoruck ſein Vater „IH win fie Hbrigenz auffuchen
| und fie von ihren Anträgen in Kenntnis feßen,“ und

Biktor feiner Mutter überlaffend entfernte er ſich Er
| Jand Elfriede in einem Pavillon, fie Iah gedankenvol in
|
{
|

— — —— —

fragte

Weite, hHatte ojffenbar geweint, und hHörte ihn nicht früher
bi8 er vor ihr {tand. Dann leicht erſchreckend wollte ſie
i jich erheben, Ddoch fagte er freundlih und fie vol Theil⸗
He De lieiche i hab

Bleibe Elfriede ich habe mit Dir zu Ipredhen.“

Sor werdet durch Vittor afies erfahren baben
erwiẽderte ſie ruhig, doch konnte ich nicht anders handein
ortſetzung folgt.)



























































 
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