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Pfälzer Bote für Stadt und Land (27) — 1892

DOI Kapitel:
Nr. 121 - Nr. 130 (29. Mai - 10. Juni)
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Valiliſche Wodenüberlicht,
O Heidelberg, 28. Mai.

Neichskanzler Graf Caprivi iſt, am Montag
Übend nach Beriin zurückgefenrt, er hat alſo ſeiner
@ür!äbnbcr Brunnencur nicht erſt noch die ſonſt
Übliche Nackeur folgen laſſen. Es kann. hieraus ge
chloftu welden, daͤß der Karlsbader Badeaufenthaſt
am Rerchskanzler ausgezeichnet bekommen iſt, daß die
Nacheur überflüffig wurde, Graf Captrivi wird fich
emnach mit neuer Friſche ſeinen Amtzgeſchäften wid—
Men- fönnen. Er haͤt ſich denſelben übrigens auch in
Karlsbad durchauZ nicht entzogen, Jondern vielmehr
Quch hier täglidh einige Stunden gearbeitet: Die
wiederholt antäßlich, der, Karlsbadener Reiſe des
Grafen Caprivi ſianaliſixte Zuſammenkunft zwiſchen ihn
und den Grafen Kalnoky häͤt nicht ſtattgekunden, was
den Schluß geſtattet, daß die derzeitige Weltlage keine
mündliche Aüsſprache zdiſchen den deutſchen Reichs⸗
kanzler und der auswärtigen Politik Oerſtrereich⸗Un⸗
garns erheiſcht.

Das Comite zur Aufbringung eines Garan—
tiefonds für eine Weltausſtellung in Berlin
hat ſich ain Montag conſtituizt E$ gehören. 1hm
eine Anzahl ſehr einflußreicher Bürger, der Reichs⸗
Hauptitadt an. Die bisher zu dem Garantiefonds





gezeichneten Summen überſchreiten bereits den Ge—
jammitbetrag von einer Million Mark. Mit der Bil-

dung des gedachten Comites iſt ein erſter ernſtlicher
Schritt zu Förderung de8 geplanten Unternehmens
gejchehen und man Ddarf wohl annehmen, daß die
Reichsregierung nunmehr aus ihrer auffallend reſer—
dirten Haͤltung gegenüber dem Weltausſtellungsplane
endlich heraustreten wird.






—— —
Furlda ?

wir wallfahrten nach Fulda, um dem Hl.
Bonfettus unſere Berehruns dorzubringen ihn
zu Danfen und ihm unjere Liebe zu beweifen. Der hl.
Bonifatius iſt der Apoſtel Deuttſchlands. Ihm verdanken
wir das Gl des wahren Glaubens. Um den Dentſchen
die frohe Botſchaft von dem Reiche ©ottes zu vexkünden,
verließ der Heilige ANesS, was ihm fheuer war auf wählte
ein Leben von. — Mühen, Entbehrungen, Ber-
folgungen, Leiden und krönte dieſes Marterlehen durch
einen granjanten Martertvd. O, wenn: wir nach der Lehre
unjerer hl. Kirdhe alle Heiligen verehren und lieben müſſen,
weil ſie Füyſten des Himmels und Freunde Gottes ſind;
wenn wir ihnen Dank jchuldern, weil ſie uns auf Erden ein
Beijpiel der Nachahmung hintexlaſſen haben welche Verchr⸗
ung, weldhe Liebe welchen Dank ſchulden wir dann dem
Hl. BonifatiusS!

Wir wallfahren nach FJulda, weil in JuLda
ſeine hl. Gebeine ruhen, . Bon Anbeginn Haben esS in der
Firchẽ Gottes die Gläubigen ſo gebalten daß ſie die Reli⸗
auien der Heiligen, befonders die gemarterten Ölieder der
Blutkzeugen, in Höüchiten Chren hielten und zu den Stätten,
ww fie ruhten, in feierlidhen Bittgänaen wallfahrieten. Schon
in den Martyrerakten des H. Polykarp, ves Apoſtelſchülers
leſen wit Wir nahwen ſeine Reliquien. die uns koſt⸗
barerjindals Edeliteine und werthvoller
al3 Gold, und jebten ſie bei an geziemendem Orte ; dort
wollen wir auch in Sreude und IJubel_uns verfamımeln, um
den Tag jeines Martyriums alz den Tag jeiner Geburt für
den Himmel zı feiern. In Freude und Iubel verjammeln
auch. wir uns in Fulda, weil wir hier das Hanpt unſeres
Gfaubensvaterg ſchen. daͤs ſich zur Ehre Gottes für das
Heil der Seelen. dem Tode weihte, den Dolch, Dder cS durch-
bohrte, das Evangelienbuch, das noch von ſeinem Blute ge⸗
roͤihei

Wir wallfahren nadH Fulda, um am rabe
unſeres 2 Apoſtels * heten für ınjeren hl. Bater
Qeo XIIL. Was den. hl.. Bonifatius befonder2 auszeich⸗



Sonutag, den



In der öffentlichen Meinung Frankreichs mehren
ſich die Beſorgniſſe anläßlich des zu Pfingſten in
Naͤnch ſtatifiahenden großen Turnex und Studenten—
feftes 3. B. ſchreibt Senator Rane im Journal
„Paris“: „Carnot und die anderen Redner werden
in NMancy nicht ein Wort [prechen, das nicht gelagt
werden dürfte. Carnot wird reden als erſter Be⸗
welche den Krieg
aber den Frieden wiNl, Die Studenten von Nancy
wiſſen wohl, daß ſie u nahe an der Grenze ſind u—
daß die geringſtẽ Unbeſonnenheit ihrerſets zwar nicht
den Frieden gefährden, aber von den Elſaß Lothrin⸗
gern bezahlt werden müßte.“
berſichtlich klingen; es durchweht ihn indeſſen die un—
perfennbare Bejorgnuiß, daß die Gegenwart Carnots
ind aͤndeter Würdenträger der Repablik bei den Feſt—
lichkeiten von Naney leicht zu bedenklichen Zwiſchen—
fällen führen fönnt-, was allerdings nicht unwahr—
ſcheinlich klingt. Carnot und ſeine Begleiter, werden
in ihren Reden in Nancy gewiß iede Unvorſichtigkeit
ängſtlich vermeiden, aber daſſelbe ſteht. nicht von den
Redneru aus den Reihen der
liga und der akademiſchen Brauſeköpfe zu erwarten.


Umftänden haben, wenn in Gegenwart Carnots, des
Miniſterpräfidenten Loubet uſw bei den Feſttagen
doͤn Narey revancheglühende Reden gehalten würden!
Man muß darum dem Verlaufe dieſer Feſtlichkeiten
in der That mit Spannung entgegenſehen.

Ein kleiner dentſch franzöſiſcher Zwiſchenfall
im Srient macht von ſich reden. Der Qtdensgeneral
der Lazariſten iſt vom franzöſiſchen Miniſter des
Auzwärtigen aufgefordert worden, ſeine Ordensgenoſſen
aus dem deutſchen Hoſpiz in Jeruſalem - abzube-
rufen wenn der deutſche Paläſtinaverein die fran—
zöfiſche Schutzherrſchaft nicht anerkenne. E3 cheint


vorzuliegen.

Der Kaiſer von Rußland traf mit ſeiner Fa—
milie auf der Yacht „Polartern“ am Montag Vor—
mittag 11 11gr in Kopenhagen ein, Die Anlunft der
ruſſiſchen Herrſchaften in der däniſchen Hauptſtadt er
folgte fünf Stunden früher als ertwartet worden war,
ob dies abſichtlich herbeigeführt oder durch ungünitige
Witierungsberhaͤliniſſe bedingt worden iſt, entzieht ſich
noch der Beurtheilung. Ueber det Tag der Wieder.
abreiſe der Czarenfamilie von Kobenhager verlautet
noch gar nichis, ebenſowenig über die auf der Heim:
reiſe einzuſchlagende Route; ob lletztere über Berlin
führen wird, bieibt daher nach wie vor abzuwarten.














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— Expedition von Gebr guber 79
g. Zwingerſtraße 7. 2* 4 tſ.

— 2

Ueber den Nothſtand in Rußland meldet der
britiſche Conſul von Taganrog in ſeinem letzten Be—
richt dem engliſchen aus bärtigen Amt, daß in Falge
der Hungersnoth in der Propinz Samara 500,000
Pferde zu Grunde gegangen ſind Man dütfe ſagen,
daß von einer Million Pferden Ende April nicht mehr
400,000 am Leben geblieben ſind. Dieſe aber wären
in cinem ſolchen erſchöpften Zuſtand, daß ſie keinen
Pflug ziehen könnten. Die Dorfbewohner konnen
kaum Leib und Seele zuſammenhalten. Das Brod,
was ſie genießen, iſt kein Brod zu neunen. Am mei—
ſten ſcheinen die Tartaren zu leiden. Dieſe leben von
Abfällen.

Die Engländer haben in ihrem Kriege gegen die
Jebus, welche die engliſche Beſitzung Lagos an der
Weſtküſte Aftikas ernſtlich bedrohten, einen durchgrei—
fenden Erfolg errungen. In einem entſcheidenden
Treffen wurde die Armee der Jebus von der aus der
Stadt Lagos ausgerückten engliſchen Streitmacht völlig
geſchlagen. 400 Jebus fielen, ihr König ſelhſt wurde
zefangen genommen; die Engländer geben iheen Ver—
luſt an Todten auf „mehrere Mann“, an Verwun⸗
deten auf 3 Offiziere und 30 Mann an.

Die Regierung in Rio de Janeiro hat einen
Geſetzentwurf eingebracht, nach welchem alle wegen
politiicher Vergehen Verbannten begnadigt werden
follen. Am letzten Samſtag hat der Senat dem Ge⸗
ſetz in erſter Leſung zugeſtimmt.



»Berlin, 27. Mai. Alle Zeitungen beſprechen
anläßlich des Todes Forckenbeck's deſſen bedeutende
politiſche und palamentariſche Thätigkeit; nur die
Kreuzzeitung enthaͤlt ſich des Urtheils. Auch die Nordd.
Allgen. Ztg. verſagt ihm nicht das Andenken eines
eben ſo hervorragenden wie mannhaf kämpfers.
Die Poſt hält ihn zwar für keinen großen, aber für
einen höchbegabten, erfolgreichen, patriotiſchen Mann.
Alle ſtaͤdtiſchen Gebäude haben halbmaſt geflaggt. —
Auch die zweite Ahlwardt'ſche Broſchüre iſt beſchlagnahmt
worden. — Das Berl. Tageblatt erfährt aus Zan—
zibar: Richter Sonnenſchein verurtheilte 17 Araber
wegen Abhaltung eines Sklavenmarktes in Lindi zum
Tode.









Kopenhagen 27. Mai.
ſtellte Perſönlichkeiten erhielten anarchiſtiſche Droh—
briefe, worin angekündigt wird, daß während der
Galavorſtellung kin Attentat verübt werden würde.

Verſchiedene hochge⸗



*

Himmels herabzog, mwar jeine Ergebenheit gegen den apo⸗
ſloliſchen Stuhl, ſein Beſtreben. die neuen Chriſtengemeinden
nit der roͤmijchen Kirche auf das engſte zu verbinden Wie
ein goldener Faden zieht ſich durch ſein ganzes Lehen die
tiefite Chrfurcht, die innigſte Liehe und eine unverblichliche
Treue gegen den Nachfolger des hl. Vetrus. In unferen
Tagen it e3 gerade der Inhaher des Stuhles Petri, der
in der größten Bedrängniß jchmachtet. Die ewige Stadt
ſieht er in der Gewalt ſeiner Widerſacher, in ſeinem Palaſt
iſt er wie gefanden wohiner ſeinen Blick wendet: in der
gaͤnzen Welt ſieht er die Mächte der Fiuſterniß im Kampfe
gegemn Ddie hl. Rirche, fieht er die Erde gleichjanı überfluthet
von Sünder: u1nd Laitern. Wie di Taſibe, die Voe bei der
Siündfluth aus der Arche ließ nirgendS eine Stätte fand,
wohin {te ihren Juß jeben Komnte, 10 findet auch der hl.
Vater, wenn er über die Erde ſchaut, nirgends einen Ort,
vᷣd ſein Auge mit Troſt und Freude ruhen könnte.

Mir wallfahrten nadFulda, umzu betenJür
unſer eigenes theures Vaterlaud Deutſchland, für deſſen
Bekehrung der H. Bonifatius 10 heldenmüthig ſein Leben
geopfert, jein Blut verjprigt hHat, war ehedem mit DaS vVOT-
nehmite Glicd der ganzen Chriftenheit, Ihm war ja der
Hohe Kuhm befchieden, die Schubherrichaft zu führen über
Ddas Liebite, was Gott auf ESrden hHat, über jeine hl. Kirche
Ddie Braut jeine8 Sohnes. Wber gerade dies von Gott 10
Hochgeehrte Wolk ſehen wir duchdie unglückſelige Glaubens⸗
{paltung zerriſſen, zerriſſen ſchou nahezu durch vier Jahr—
Hunmderte, und weit entfernt, daß Die Verirrten nach 10
lauger Spaͤllung wie der verlorene Sohn im Evangelium,
remwmüthig _ ir das VBaterhaus zurücktehren, wird der Riß
immer arößer, wie e3 IMheint, -unheilbar. Nach Tanſenden
und -AWertaujenden- zählen Ddie, weldhe jedes Jahr der
Rirche verloren gehenm und nicht zum geringiten Theil an-
geimiaflcn dent förmlichen Unglauben. D, : wie DdDringend

edürfen wir der mächtigen Furjprache des HL Bonifatius !
Wie heiße Gebete — wir daher zü ihm empor—
ſenden!

Mirmallfahrten nad Fulda, um dem' Bei-
{piele zu folgen, mit dein uns unſere hohen Obexrhirten, die


* — RDE — — —
Biſchoͤfe Deutſchlands jedes Jahr vorgugehen InFulda
am tabe des hi Bonifatius haben ſie das Band der
Einheit gefchlungen, das die Kirche Deutſchlandz unüber⸗
windlich maͤchte in dem Kampfe, der auf nichts Geringeres
Ils auf ihre Vernichtung zielte. In Fulda hielten ſie noch
jedes Sahr ihre Verjammlungen, um das Wohl ihrer Dib⸗
zejen zu berathen und der Fürbitte des hl. Bonifatius zu
empfehlen.

Wir wallfahrtennad Fulda, um zu beten für
die ganze Chrijtenheit. Wir leben in der Gemeinſchaft der
Heiligen. Wie die Glieder eines Leibes einander dienen,
Anander helfen, einander ernähren, ſo thun dasſelbe int
geiftigen Sinn die Glieder an dem Leibe der Licche In
der wirkfaͤniften Weiſe helfen ſie einandexr durch das Gebet
So wahr e& aber ijt, ‚Ddaß wir Kberall beten Können und,
beten jollen, fo gewiß e3 iit, daß ®ott überall unjer Gebet
hoͤrt uuͤd ſeiner Zeikerhört: ſo unzweifelhaft wahr und gewiß
iſties auch daß es Oxte gibt, an denen wir peſſer beten
fönnen, _ an denen Gott geneigter iſt, unſer Gebet zu er⸗
hören als an anderen Orten Soldhe Stätten nennt man
Buadenorte Ein ſolcher Ort war im alten Bunde der
Tempel zu Zerufalem. Solche Orte ſind m neuen Bunde
vornehmlich jene, die da bergen die hl. Ölieder eines Mars
tyrer8. Woaͤber birgt Dentichlond die Ölieder eines glor-
veicheren Martyrer3 als in Fulda?

Wirwaltfahrtennach Fulda, umuns ſetbſt
im Glauben zu ſtärken, in der Hoffnuns zu befeſtigen und.

in unjerent Herzen die hr Liebe Gottes ſe 3zu eEntilammen,
daß nichts im Stande ijt, unjere Ireue geEgeN Gott und
jeine O1. Kirche zu erfchüttern. Ernit ſind der Zeiten
Beichen. Die - Wetterleuchten - furdtbarer Kathajtrophern
bligen bald hier und dort am Himmel in blütigrothem
Scheine, Wo Könnten wir mehr mit Muth und Kraft unz
augrititen alz am @rabe unfjeres Martyrers Boni-
fatius?“

WirwallfahrtennachFulda umgemeinſam
beten. Das Gehet, welches ott. anı meijten wohlge-
ällt, das Gebet, weldhe® er am {icheriter erhürt, Das Öebet,
bei dem er mitten unter den Betenden weilt, i{t das ges
meinjame. „Wozwei oder drei in meinem


 
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