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Pfälzer Bote für Stadt und Land (27) — 1892

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Nr. 91 - Nr. 100 (23. April - 4. Mai)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44150#0403

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ang⸗
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— täglih mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage * > * n r Unzeige-Blatt für die Amtsbezirke Heidelberg
n — * — — Preis vierteljährlich für gtaclt mi Lon ¶. Ladenburg, Weinheim, Schwebingen Philippsburg,
. M, 1.20 ohne Trägerlohn u. Poſtauffclag Beſtellungen — Wiesloch, Bruchjal, Breiten, Neckargemünd,MoSdach
* be den Boftanitalten u. bei der Expedition Zwingerfiraße 7. Eherbach Buen,Walldürn, T.-BifchHofsh.,Wertheim 2C
elz — — — — — ? * —
eßner, Verantwortlicher Redalteur: \ A 7 ı s 4605 Druct/ Vexlag u. Expedition von Gebr. Huber| 35 Q&
nrad . 00 Julius Jecker in Heidelberg. htilelhetg, Nillſloch, en 4 Aui *. in Beidelberg, Zwingerſtraßke?. 2 zahtg
— ——— — — — — —— — —— — — 2 — — —
ich Zæ—— —⏑— FE Fa ſtantiſchen girche, das Schiff der Heiliggeiſtkirche zu daß nach Abhattung d ie ler Zubeſfeiex Sropt.
— — — *— ; ; 7 ‘ Staaisregierung Ddieje Scheidemauer
g@„‚äfi‚ääüäägü überlaſſen. Durch die trotzige Welgerung derſelben levetttuette
* — „ } gereigt, nahın der Kurfürit ir0ß diejer Befibß von dem | . UYunterm 28. Fedruar 1885 ſprach das Miniſterium
uf den „Miülzer Doten‘“ werden fortwährend bei Kirchenſchiffe; indem er ſein Angeboͤt aufrecht erhielt. für dief * 5*
— 2 — 2 * für dieſe Zuſtimmung ſeinen „verbindlichſten Dank
*— — en Poflanſtalten, bei vnſeren Trägerinnen. Wenn dieſ — auch * i4 werden ; aug und wiederholte, e& Ddie Verficherung, Ddaß eS
* ſowie un anſerer Ervedition Heidelberg. Zwinger- | fann, {o ift e boch bezeichnenD, daß die Proteftanten | 4, f Berlangen zur WiederhHerftellung
ſtets ! fein Bedenken trugen, gegen ihren katholiſchen Landes des — — *
— — — 1E 2— * ** Pdes gegenwärtigen Zuſtandes. auf ſeine Koſten nach
raße MG GE D — — fürſten die Intervention — und. Englands zu 184 rreng der Jubelfeier bereit fei. - E&
flg. Berlag de8 „Blälzer Dote, | veranlaffen, wurauf e& bei der Deklaration von 1705 ! orffärte ferner am 30 Mai 1885 auf eine Vorſtellun
k — ß verblieb NR SE g
OTA T SSa — bes Altfatholifengejebe8 vom 15. gunt [ der Marianijhen Männer[odalität Heidelberg, den
— R ; ; | M — cleses vom 15, SZuni | Gigenthumsanjpruch an die in derHeiliggeifttirche befind⸗
* * Der Prozeß über die Wiederſtellung. der | 1874 murde Seiten8 des Großh. Miniſteriums unterm 44 8 * — — * * 24
ine. Soheidemauer in der Heiliggeifttirche zu Heidelberg. | 20. Augujt gleichen Sahre3 der altlatholifchen Kirchen- | H {et8 bei den gepilogenen Verhandlungen mit
* Mit Reichsgerihtzurtheil vom 20. Oktober v. F gemeinde Heidelberg das „Mitdenüßungs.echt“ des { Hen hethHeiligten Kirdenbehörden auf
4ti, Wurde, wie befannt, der über ein Jahr anhängig ge= ! Chores fraglicher Kirche zugewiejen, womit die fernere | 5 en Standpunkt geftellt,
* peſene Prozeß zwiſchen den kixchlichen Aufſſchtoͤbe⸗ Aphaltung römiſch katholiſchen Gottesdienſtes in dem- | . „daß die beabfichtigte Vereinigung
2 Hörden des Kath. Religionztheils und dem Großh. FiSius, | ifeifo?_n&) unmgfiätfi) Altkatholiken [omit | räume . * 4 vor
— Vertreten Ddurch das Großh. Miniſtexjum der Suftiz faktiſh ver 3 eingebrauch übertragen war. N — — en
f i ; N ‘ e E — n dem Verlangen na ziederherſtellung des gegenwär—
1 zc. über die Pflicht des Letzteren ZUL Wiede rerbauung Bis 1885 ftand die Scheidemaner zwiſchen Chor * * 8 * 8 * — ——
————— — Sß * { tigen Zußtandes Abitand gernommen werden würde die
n[fl! der Scheidemaͤuer in der Heiliggeiſtkirche zu Heidel⸗ und Schiff unangetaſtet. 1 4 un8 (Min.) würde dur H-
ä’frg endgiltig zu Gunſten der katholiſch·kirchlichen 3 1886 die Jubiläumsfeier der Uniperſität aführt merben.“ ;
— Inkereſſen entſchieden. Heidelberg begangen werden ſollte, nahm man Seitens Neben den Verhandlungen mit dem Erzb. Ordina⸗
— Dieſer auf Koſten der Steuerzahler des Landes des Miniſteriums zur Abhaltung des — — gleichzeitig ſolche mit den Altkathaliken
* den Kirchlichen Behoͤrden aufgenöthigte und bis zum die Heiliggeiſtkitche als gröpte geeignete Räumlichkeit gepflogen worden, die der Sache eine andere Wen—
” Leichsgericht durchgeführte Prozeß iſt eine intereſſante in Ausficht. Der evangeliſche Bberkirchenrath ſtellte dung zu geben geeignet waren, als das Erzb. Ordina⸗
riat au8s den Erklätungen des Großh. Miniſteriums

Illuftratign der Bethaͤltniſſe mit denen in Baden das Schiff zur Verfügung; das Miniſterium wünſchte

die katholiſche Kirche fortgeſetzt zu kämpfen hat, und auch den Chor in den Feſtraum einzubeziehen und

er iſt deßhalb werth beſonder? infjeiner Lehrt- | bat unterm 15. Sanıuar 1885 das Erzb. Ordinaxiat,
J

mit Fug und Recht erwarten drufte.
Yın 28. SJanuar 1885 befchloß der altfatholijche

reichen Vorgeſchichte, einmal weiteſten Kreiſen „Ddie Zuſtimmung zur vorübergehenden Ent: Kirchengemeinderath in Heidelberg ſeine Zuſtimmung
Art eingehend vor Augen geführt zu werden. fernung der Scheidemauer zu ertheilen, indem es zu der Entfernung der Mauer zu geben. jedoch in der
raß. Mittels Religionsdeklaration vom 21. Nopenber erklärte: * d Z ; Erwartung, „daß alsbald nach der Feier, der Ver—
— 1705 wurde von dem Kurfürften Johann Wilhelm Dabei bandet es fich für uns fel b ftv erjftändlih | ficherung des Minifterium® (Erlaß vom 15. Jan. 1885
von der Pfalz dem katholiſchen Religionstheile zu 7 4 * — 4 4 Nr. 928). entjprehend, die Kirde wieder zur Abhal—
Feidelberg das Chor der Heiliggeiſtkirche daſelbſt zU | würden wir uns gerne verbindlid maden, für die ! U1g unjeres Gotte8dienjtes hergeſtellt werde. Auf die
eh, Sondereigenthum überwieſen. waͤhrend die Protejtan= | Wiederherftellung Des gegenwärtigen 3uſtandes Mittheilung dieſes Beſchluſſes erwiderte Reinkens,

ten deren Schiff zu eigen erhielten. Gemäß Nr. 18 unjererjeits wieder Sorge zu traaen durch deſſen Vermittlung der Miniſteralerlaß vom 15.
jener Dekfaration wurden Chor und Schiff durch ! Im gleichen Erlaß wird nochmals betont, daß es Jan. 1885 nach Heidelberg gekommen war, unterm5
— eine Mauer vollftändig gefchieden, ſo daß jeder Reli— ! eitigung dieſer Mauer für den in | Febr. 1885:Ich habe dem Großh. Miniſterium das
— gionsantheil ſeinen Kirchenantheil ungeſtört zu ſeinem Frage kommenden Einzelfall handele und daß das Einverſtäudniß zur Entfernung der Lirchenmauer in
77 Kultus benützen konnte. Minifterium yelbitverjtändlidh zur Dedung | Dder Heiliggeijtlirche mitgetheilt,.“ Mit Erlaß vom

A (Die Heiliggeiftlirche War vn König Ruprecht des Aufwandes fumwohl der Entfexnung der 28. Febr. 1885 Nc. 3897 wandte ſich das Miniſte—

ſich nur um Beſ

als kurfürſtliche Hof⸗ und Gruffirche erbaut und von Mauer als auch Dder WiederhHerfiellung ders ; rium direkt an den Kirchengemeinderath um Auf—
jeinen Nachfolgern in der, BPfalz ohne Unterfhied | fjelben bereit fei. jtellung eine8 Meinen SGerüftes zur Ausmefjung des
ihres Glaubens auch al8 ſolch benützt worden Als! Im Einklang mit der kathol. Stiftungskommiſſion Chortheilez. Dieſer genehmigte dasſelbe am 16. März
Hun Dder Katholijhe Kurfürft Karl Philipp 1716 ff. Geidelberg, welche nur für den FaNl einverftanden ; gl. IS Infolge der Zurüftungen für Ddie Inbelfeier
trotz der Deklaratien von 1705 den Wunjch hegie, mwar, daß unter allen Um jtänden an diefer ! vom 16. MAuguft bi3 10, Oktober 1885 Konnte das
auch die ganze Kirche für die kirchlichen Feierlichkeiten Zuͤfage auf Wiederaufführurg feftgehalten werde, gab ‘n 26. Mar 1886 (Rieks: 1885 augenſcheinlich ein







ſeines Hofes 20. benüßen 3zU tönnen, da der Raum Sag Ordinariat am 29. Fanıar 1885 dem Mini- ; Druckfehler) fragte Dder altlatholiſche Stadyfarrer
des Chore8 ziemlich bejchränkt ift, bot er den Prote- | fterium feine Zuftinmungserflärung ab Riecks bei deni evanget; Kirchengemeinderath
itanten an, ihm gegen Erbanunng einer NEUCN prote⸗ „unter derzugefidherten Borausfebung, derfelbe nicht, um die Benüßung Dder Heiliggeiſtkirche
©6 OE 3 — —-r — — — — — RR E ⏑ — ——
ie aiſe. dieſe den Gruß ihres Berfolgers hoͤflich erwiederte. „IO bin auf den Heimmweg- begriffen, Fräulein

2 9 B 2 — eine Wodhe jpäter Jah _ fih_Martha gezwungen | — verjepte Butler, ihr abermals Höflich den Arm
DOriginalroman nach dem Englifchen ; alein daz Geihäft aufzsuiuchen, da Sulanne wegen einer } Dietend, „doß& verzeihen Sie; i fürchte, jener Schurke

22) von KlaraRheinau. Rochdruck verb. flarken Extaͤltung das Zimmer hütfen muͤßte Sie verſchob dort hat ſie veriolat? Sit e8 fo, dann ermächtigen Sie
* ; idıen Musgang auf Spätnachmittag, CI Beit, zu welder ! mich, ihm eine Leftion 3U geben,“. fügte ex bitter bei:

6. Kapitel. ibr Plagegeiſt wie ſie wußte, einen Spaziertritt in Die ! ; meint er, jeies Baters Geld gäbe ihm das Recht, junge

| it fei enofil:n zu machen pflegte. Nach ! Damen zu beleidigen? Schon ein al — —

In ſchwerer. mühevoller Arbeit S — der armen el 44 ſi let ot —7 4 4 * — ſehen.
Martha Tag um Tag. Sie ließ Ddie Hoffnuns guf eine den . Heimweg an, als fie. zu ihrem Schreden : Emül'tqbf‘l ‘IU&IE' — — uͤber jſeine Heftigkeit: Es hatte
befiere Zufunft nicht finfen, jondern fammerte ( hart- ; den Gegenitand ihHver YWbneigung Daher jölendern * ihr {hon früher geichienen, Daß der junge Maler än
nädig daran an, obgleich fie nicht wußte, auf welche Weiie | jah. Haftig bog kic um die nächite ESe, um außer Sicht \ wärmeres Intereiie ür Suijannne fühlte, und fie hielt e&
jih iDr hartes So08 mifdern {olte Gtücklicherweife Fehlte e& ; z kommen, - allein Thomfon hatte fie ’schom bemerkt und } für gerathen, ihn 3u befänftigen, Denn fiejah, da die
ihr nie an Arbeit, denn der Geihäftaführer Herın Thom- ! fofgteihr nach. Inftinktiv errieth das geängitigte Madchen ! Siferfucht ihız fonit gegen Thomfon in gefährlicher Weiſe





ſons fand bald, wie vortrefflidh fie zu nähen verftand. daß die rafchen Schritte die ſie hinter ſich vernahm. die⸗ aufreize
——— * 24 —— * ihre | jenigen ibres Werfolgers feien, und mit hochklopfendem ! —O taffen Sie Yn um Gotteswillen, bat fie, „nehmen
vbeit i’‚‘ * 5 —7444 2 — ; GHerzen verdopbelte fie ihre Schritte. | Sie feine Motiz von iHm. Bielleicht irrte IO mi aug
t‚nemge\gD‚xefir% a * * * in 6* en Die Straßzen waren faſt menichenleer, deun der Abend ! Sie wiffen, i bin vom Lande und leicht geängitigt,
— ald — 4 — brach nun raſch bein. .} Bitte bitte, fangen Sie feinen thörrichten Streit mit.
gebradt und die Möglihkeit, Fank ng arbeitäunfähig 3 1 urg ;ficghgc 8 4 4 — * 4 8 2 jenem Tage on fehenkte Martha dem jungen
| werden ſchwedte ir wie ein @d)!eägeipenft vor. Wie p:oß_i in einer kteinen Ent ernung ne männ ial? } Male n „‘; 1 — * nkte C An 1 ;_;g_‚‘
) jehnijüchtia gedachte fie oit der auten alten Beiten. wenn Sie ihr bekannt vorkam. Sin zweiter Blie überzeugte fie, {} aler größere Veadtung und wunderte fich oft, daß ſie
| Üe —— Au * und —— Bruft i über daß der (häte Spaziergänger einer ihrer Hausgenofien | dies nicht jhon früher gethan. Butler war eine 00n
ſo⸗ 44 heit nei 8 Wie jehnte fie fich na der frijhen war, ein junger Maler Namens Butler, von weldem Frau | außergewOhnii@e Berfönfichkeit. Zrüd verwaiſt. hatte.
Gebir rä[uit 4* Heimathlihen Dörihens nach_ einem Harher mit der arößten — ſprechen pileate. Mar- | er nie die Liebe und Sorge — — kennen gelernt.
** Blic. auf Ddie grünen Wiejen den {tillen See! tha hatte ihn bi8her uur bei Tifh gejehen, aber dieje Müd- | Wie er die eriten zehn Sahre feines Seben? verbrachte
e ! Martha hatte aud noch Kummer anderer Art, welcher ihr fige Bekanntichaft fehien ihr hinreihend, uUum in diejer ! mwußte Niemand, als er jelbit, denn Über diejen Punkt
— manche trübe Stunde bereitete. Von dem Fage an, da er Nothlage jKch unter fjeinen Schuß 3U ſieltet Sie ilon | beobachtete er das arößte Schweigen. Soviel jedoch ſtand
! jie zum erften Male in feine Vaters Laden nejehen, Hatte mebhr_als fie rannte, und war in Dder nächiten Sefunde an { felt, dDaß ex jede Art von Noth _ unDd Entbehrung kennen
1 | — er junge Zhomjon die arme Waije durch Nachitelungen der Seite des jungen Mannes. : gelernt, und nie irgend ‘meld;ej_@raraej‘!}lng erba!te% **
p E yaitiat, umnd diele wagte e3 nie mehr, ohne Sujannes „Sräulein Somer3,“ rief diejer, erſtauut ſich umdrehend· Bon Natur jedochmit einem feiten Willen benabt, den die
CN 8* ** und In folcher Sile ! Fafjt wäre icdh geneiat, meinen Augen äußerite Noth noch verf&ärft hatte, war eS ihm ‚gefungen,
/ Bealeitung dazZ Gejchäft aufzuindhen. Aber felbit hievin } ” genergt, g . y 10 C AAn
* — kug nd denn daz eitle Mädchen bezog die nicht zu trauen. fich: durchzukämpfen ND U fernen, . bis er nun bei einem
Aufmerkfjamkeiten des faden Geden auf fich und war Ichwad Martha mwar vollitändig außeı Athem und es waͤhrte — — — —7 — 7*
der genug, jich darauf gefchmeichelt zu fühlen. Sines Zages einige Minuten, ehe Ke {prechen Fonnte. Schüchtern nahın 2 5* A %‘;1“1» S Hä‘_g 7 enofen f E%fiflv Y
fehrten die beiden Mädchen mit ihren Racketen nach Hauje | fe, den dargebotenen AWrm . des Maler3. und . -brachte ; IN DEM nmg 8 ſeinen Arbeitssenoſſen fand er tein
Bl. zurücß, als Sujanne fih vor der — noch einmal | endlich in größter. Erregung die Worte hHervor : — —
Amwandte und Leije rief: „Wahrhaftig eriit uns dis hier- „SIch wurde verfolat und in aroße Analt verfebt. Doch Fortſetzung folat)
— her gefolgt.” Auch Martha erblidte den jungen Mann an | — wolten Sie eben nach Haufe gehen? Wenn nicht, ( |
der nächiten Ecke. und eilte entrüftet In das Haus, Sujanne | Ke entzog ibm etröthend ihre Hand, „wenn nicht, ſo will ; — —



"mit fich hereinziehend, doch konntefie nicht verhindern, daß ' 1 Sie — —


 
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