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Pfälzer Bote für Stadt und Land (27) — 1892

DOI Kapitel:
Nr. 151 - Nr. 160 (7. Juli - 17. Juli)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44150#0615

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rat täglich wy ausnahme der Sann d Feiertage
— mit 1nr rbaltungsbeilage, Breis. vierteljährlich
« 1.20 vbne Zrägerlohn u. ⏑ * Beftellungen

5 - *
— — u bei der Expedition Zwingerſtraßẽ 7,




Anzeige-Blatt für die Amtshezirke Heidelbere,
Ladendurg, WeinhHeim, Schwegingen, Phıltppaburg,
Wiesloch, Brucdfal, Bretten, Neckargemünd, Mosbach
— — — —⏑





Berautwortlicher Redatteur:
Zulius Jecker in Heidelberg.

2



— — von — 2 7
in Heidelberg, Zwingerſtraße 4 dihtg



zu Mainz.






Einige Dich zu einem groͤßer das


—— !






Lſchtand umfaſſenden Bewegung geworden.



der Wahrheit, gtragene


zu einer großen, das ganze katholiſche



Wofür einſt Ketteler, unſer großer,


umgeben von edlen,


im Verein mit einem Monfang und







er

auf
Uns

en und empfinden, ift deßhalb nöthiger wie je.


“nften Aufgabe, die ihr geftellt ift.


ſo oft bewährte Anziehungskraft ausuben wird.


— der langen

rche und zum Heile für das geſammte Vaterland!


Mainz, Ende Juni 1892.


Schriftführer.
iftführer. der Pfarrgeiſtlichkeit.


5 * J.
— ——
— — —



— — — —
Original Erzählung von Mary Dobſon—
(Nachdruck verb)
als * Eichsfeld antwortete Letztexer noch ernſtex faſt
Allge Orher, „meine Jamilienereignijje jind in der Heimath
Que Mein ekannt, es ſteht mir alſo frei, darüber zu ſprechen,
M tmb Jie nicht der Art, daß fie geheim gehalten werden
ig en . Wollen Sie mir ein kurzes Gehoͤr fchenken, 0
19 Tie Ihnen mittheilen — —“
ane'i @, ja, lafljen Sie uns Alles erfahren, ſagte eifrig
Teicg, ‚ SeonHart, „die Mittheilung Länt Sie Manches viel-
den SBmemger traurig anſehen! und wiederum wandte er
noch lick Frau Frank zu, der er ihre Meinungsäußekung
ML vergeben.
8 ein, Herr Leonhart,” entgegnete trübe der jüngere
gemu% „die Zhatfachen Fönnen durch die Mittheilung nicht
ert werden, denn nunmehr ruht mein inniggeliebte?

1())

w

da nd Meine einzige theuere Schweſter ſeit anderthalb
7 im Frrenhauje weilt !“ ;

fE\ne"%aä„tft zu traurig!” riefen wie mit einem Munde

* 4* und Capitän Cihsfeld fügte dann hinzu:

treffen‘‚o‚}mte aber ſo viel Unglück Sie zu gleicdher Zeit

Lan „Neine Geſchichte iſt Jhnell erzählt,“ erwiderte Georg

Im — „ Sohn. eines Lehrers in . der no
\ mid;e wie auch meine Mutter noch am Leben ijt, hHatte
Ya p Dem Kaufmannsftande gewidmet, . und blieb auch
%nßrüeeenbeter Lehrzeit in demjelben. Gejchäft, das durch
Sne Döpe L D_weit verztweigte. Nach und nach erhielt ich
%_teunbbete Stellutng, und dann vexlobte ich mich init der
8 M meiner Sehwelter, der. Tochter eines Kaufmann3,
duͤhi heranwaͤchſen ſehen und ſo lange hatten wir
K i.lebt. Eider perlor ſie bald Ddarauf beide Eltern, 11.
er 8 auf Anrathen - ihres Bormundes einftweilen in
0S He DErn Stadt eine @teflung an, die ihr nicht zujagte,
Qlerfitma €r verfchmwieg, und dadurch bei den Kummer
18 i® — beider Eltern ihrer Geſundheit ſchadete.
ie nach laͤngerer Zeit befuͤchte und zuw meinem






Der Vorſtanò òes Sokal-Gomit6s:
Rechtsanwalt Pr. Schmiti, II. Vorſihender.
Stadtverordneter cugen Haffner, Rendant.

Adolph Htllebrand; Rechtsanwaͤlt
David Hänlein, Schloſſexmeiſter.

Schrecken gänzlich verändert fand, 4* ich ihr in meiner
Liebe und Beſorgniß unſere eheliche Kerbindung vor. Sie
ging darauf ein, meine Eltern, Principale und ihr Vormund
billigten ſie ebenfalls, unſere ſtille Höchzeitsfeier fand ſtatt,
und in der Nähe der Fabrik, wo ich arbeitete bezogen wir
eine beſcheidene, freundliche Wohnung. In dieſer alaubte
ich meine Gertrude wieder zu neuen Kraͤften erblühen zu



ehen.

Um dieſe Zeit verlobte ſich meine Schweſter mit einem
jungen Arzte. Sie hatten ſich ebenfalls ſeit ihrer Kindheit
gefannt, und hHoffte er ſie nach einigen Jahren heirathen
u fönnen, ſo daß meine Schweſter, welche in einem Ge⸗
ſhet angeſtellt war, von ihren Erſparniſſen ihre Ausſtener
zu beſchaffen begann. Ich war niit der Verlobung nicht
einverſtanden, fondern der Neberzeugung, daß mein künf—
tiger Schwager ſeine Braut nicht wahrhaͤft liebte, ſondern
ihr nur in einein Augenblick der Uebereilung fein Wort
verpfändet. ; ) .

Kaum ein Jahr verheirathet zog meine Frau auf der
Rückehr von meinen Eltern, wo ſie einige Woͤchen verlebt,
zu, die mit ihren Folgen bald
alle Hoffnunglauf iyre baldige Geneſung ſchwinden machte.
Sie begann zu huſten und mit Angſt ſahen wir dem
Vinter entgegen, waͤbrend ſie zelbſt keine Ahnung von
ihrem eigentlichen Leiden hatte, Sie ſchwand ohne eigent—
lich krant zu ſein immer mehr dahin, und nach einem
ſtrengen Winter konnten wir ſie im März zur ewigen Ruhe
neben ihren Eltern betten, was ſie, ihren möglichen Tod
ſich vorſtellend, einmal gewünſcht!“

Tief ergriffen hatten die Anweſenden ihm zugehoͤrt,
und die eingetretene Pauſe unterbrechend, reichten ihni
Capitän Eichsfeld und Onkel Leonhart die Hand und
Erſterer ſagte: — —

Des ſind traurige Thatſachen, die Sie uns da erzaͤhlt
haben/ Herr Langenberg, und nun wird uns Shre {tets
ernſte Stimmung klar Auch ich habe eine geliebte Fraͤu


zu haben.
„Und auch ich habe






Der Kampf,
Schon drohen

die noch chriſtlich
entſprechend der großen und

Und wir zweifeln nicht, daß das alte goldene


tagende XXIX. Generalverſammlung der Katholiken


zum Wohle unſerer







Dekan Keller, Vertreter

8 Chriltoph Eikert, Kaufmann.
Joſeph Luras, Bijchoflicher Baumeijter. Ioh.
Sean Ring, Stadtverordneter. Philipp Stein,



jagte Onfel Leonhart mit bewegter Stimme. „Und da wir
zwanzig Zahre in glücklichſter Che gelebt, Knnen Sie
denken, Ddaß auch mir das Scheiden von meinem Weibe
nicht leicht geworden!“

Sie wiſſen noch nicht alle meine traurigen Erlebniffe,“

erwiderte mit dumpfer Stimme der jüngere Mann, „denn
kaum hatten wir den erften Schmerz über den Verluit
Ueiner Frau enipfunden, ſo mußten wir meinẽ Schweflet
dem Irrenhauſe unterbringen !”
Das iſt zu ſchrecklich! riefen die Anweſenden und
Frau Frank fuhr fort. Was aber hat ihre Geiſtesſtörung
etiva veranlaßt ? — Doch nicht etwander Toͤd ihres Ver-
WE

„Nein, nicht ſein Tod erwiderte voll Bitterkeit Georg

Laugenberg, „den würde ſie, wenn auch ſchwer daͤvon
troffen, her ihrem relicibſen Sinn wohl überwunden habe,
jondern ſein Aufgeben des Verlöbniſſes welches das junge
Clück ihres cehens gewejen! — Sein verhängnißvoller
Brief war die Urfache einer Nerven- und Gehirnkrankheit
und als fie davon genejen, befand fie jich in einem Buftand
tiefer Melancholie, welcher ihre {trengite Ueberwachung er⸗
fordexlich machte.!
Eeinem Bericht folgte längeres Schweigen dann
rachen jeine Zuhörer ihm ihre Theilnahme daritber aus,
worauf er hinzu fügte, daß er feine Schweiter gefehen, ihre
volljtändige Genefung in nicht ferner Ausficht {tehe, und
He Jelbit die Hoffnung und den Wunfch ausgelprochen, ihn
auf Dder nächften Reiſe nach Südamerifa begleiten zu
fönnen. AlS er fich danın zum Aufbruch anfchicte, übergab
Capitän Cichsfeld ihm die verfprochenen Briefe und trug
ihn Crüße an feine Bekannten in VBalparaifo auf. E3
ward darauf ein eingehender Briefiwechjel verabredet, dann
nahmen die neuen Freunde in herzlichftex Weiſe Abfchied
und Georg Langenberger kehrte zur Staͤdt zuruͤck AlZ er
gegangen ſagte lebhaft Onkel Leönhart zu Frau Frank;

„Nun aber, Frau Frank, was ſagen Sie jetßzt — Ih
hatte doch Recht.” —

Gortſetzung folgt.)


 
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