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Pfälzer Bote für Stadt und Land (27) — 1892

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Nr. 161 - Nr. 170 (19. Juli - 29. Juli)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44150#0652

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davon ſind ertrunken, auch ſind mehrere
Es verlautet, Fürſt Bismarck habe die Einladung
nach Jena beſtimmt angenommen; er begibt ſich am
Sonntag dort hin.

Bochum, 18. Juli. Der erſte Staatsanwalt
Schlueter-Eſſen, theilt der „Weſtf. Volksztg.“ mit,
daß das mit zahlreichen Unterſchriften verſehene

Gnadengeſuch Fusaugels und Lunemanns zur Prüf⸗
urg dein Juſtizminiſter übergeben worden ſei. Da
nicht hinreichende Gründe für den Erlaß der Strafe
oder für Umwandelung in Feſtungshaft vorliegen,
wurde das Gnadengeſuch abgelehnt.
Ausland

Lüttich, 18 Juli. Heute Vormittag um 10
Uhr beganen die Verhandlungen des hieſigen Schwur—
gerichts gegen die Anarchiſten Moineau und Wolffs
ſowie gegen 11 mitaugeklagte Perſonen. Den Ange⸗
klagten werden Dynamitatientate aus der Zeit vom
Maͤrz bis Mai d. J. zur Laſt gelegt. Es ſind 24
Belaſtungs⸗

walt: Detrooz. Es handelt
als 11 Dynamitanſchläge, die in der Zeit vom 16.
Mäcz bis 4. Mai d. J theils gegen hohe Gerichts⸗
beamie wie den Vorſitzenden des Lütticher Schwur—
gerichts, Renſon, den Staatsanwalt Beltjens, theils
gegen politiſche Perſönlichkeiten, wie den Senator
Baͤron Selys und den Bürgermeiſter von Lüttich,
theils gegen reiche Bürger, wie den Grafen Minette
und ſchließlich gegen die St. Martinskirche, die zum
größten Theile zerſtört wurde. Die Auſchläge hörten
erſt auf, als das ganze Anarchiſtenneſt ausgehohen
wurde. Die 16 Angekiagten ſind ſämmtlich geſtändig
und begründen ihr Verbrechen einfach mit den bekannten
anarchiſtiſchen Weltverbeſſerungsplänen.)

Rom, 18. Juli. Die Vorbereitungen der ganzen
katholiſchen Welt zur Feier des goldenen Biſchofs⸗Ju—
bilaums Leo's XEI. verurſachten den italieniſchen
Liberalen vielen Kummer; denn ſie haben die groß—
artigen Kundgebungen vom Jahre 1888 noch nicht
verſchmerzt. Deßhalb ſind einige von ihnen auf den
Gedanken gekomwen, im nächſten Frühjahre aus Anlaß
der ſilbernen Hochzeit des italieniſchen Königspaares
eine allgemeine Kundgebung des italieniſchen Volkes
zu verauſtalten. An dem Erfolg dieſes Planas iſt
nicht zu zweifeln; denn wenn man wie bei früheren

— —

— —




aͤhnlichen Gelegenheiten den Theilnehmern eine Er—
mäßigung der Eiſenbahn Fahrpreiſe von 75 pCt. in
Ausſicht ſtellt, werden ſich in Italien Hunderttauſende
das ſo billig gemachte Vergnügen einer Romreiſe ver⸗
ſchaffen wollen.



— E ——

Aus Baden
Heidelberg 19. Juli.

ZZum Lehrertag in Halle. Der proteſt.
Prediger Seyffarth Liegnitz hielt auf dem 9. Deutſchen

Lehrertag zu Hall? unlaͤngſt einen Vortrag über:
Johann Amos Comenius Wer aber meint, dieſer

Vortrag habe ſich in einem Rahmen bewegt, wie es
jeder Ruhigdenkende in einer confeſſionell gemiſchten
Verſammlung, in einem ſtark confeſſionell gemiſchten
Lehrerverein nicht nur erwarten dürfte, ſondern er—
warten müßte, dem empfehlen wir (nach dem „M.
Journal Nr. 162) den ſtenographiſchen Bericht über
die Verhandlung des am 7. und 8. Juni d. zu
Halle getagten Deutſchen Lehrertages zu leſen und
wir ſind ſicher, er wird anderer Anſicht werden. Daß
Seyffarth in ſeinem Rückblick auf die Zeiten des
Comenius Alles nur in proteſt antiſchem Lichte
beleuchtete, läßt ſich ſchon erklären nach all Dem,
was man den noch mitthuenden katholiſchen Lehrern
Deutſchlands ſchon in dieſen ſogen freien (?) Lehrer—
vereinigungen und Lehrertagen bot Er ſagie u. A.:

„An dem Ausbruche des Z0 jährigen Krieges
waͤren ſelbſtyerſtändlich nur die ſtarrköpfigen Katho—
liken ſchuld, beſonders auch die Jeſuiten, welche
unter Rudolf IL zum ungemeſſenſten Einfluſſe ge—
langt waren. Die böhmiſchen und mähriſchen Brüder,
die Nachfolger eines Huß und eines Hieronymus von
Prag verhalfen der Freiheit der Kirche zun Siege.“(!)
— Bei Beſprechung des Reformationspatentes voni
Jahre 1627 ſagte Herr Seyffarth wörtlich: „Es er—
ſcheint gerade in unſerer Zeit angezeigt, ſich dieſer
jeſuitiſchen Machinationen zu erinnern. Das
iſt die Conſequenz des ſtarten Confeſſionalismus:

8

Kampf auf Ted und Leben! — — Nach der
unglücklichen Schlacht am Weißen Berge (1620) be-

gann „unter dem Vorwande der Unterdrückung der
Kevolution die beiſpielloſe Ausrottung Ddes Evan-
geliums () im Lande, Niemand wurde geſchont; was
evangeliſch war, mußte katholiſch werden oder in die
Verbannung gehen Die Lichtenſteiner Dragoner
zogen als Apoſtel des Jeſuitismus umher und be—
kehrten das Volk Comenius trat energiſch
für Glaubens- und Gewiſſensfreiheit ein und ſchrieb
Line „Ermahnungen gegen die Verführungen des




Untichrift“. .. . „Mit dem Reforniatignszeitalter,
in welchem die ſittliche Freiheit und Selbſtthätigkeitn


würfigkeit und einer todten Unſelbſtſtändigkeit (
ſſich Geltung verſchaͤfft war auch der Trieb nach
allgemeiner Bildung erwacht.“

Dieſe Auſichten verrathen einen großattigen hiſtori—
ſchen Obſcurantismus, eine große Unwifſen—
heit auf dem Gebiete der Geſchichte. Solche prote—
ſtantiſchen Geſchichtsmärlein klatſchten auch katholiſche
Lehrer Beifall, ſolche Vorträge, die weit eher in einer
Verſammlung des „Evangeliſchen Bundes“ Platz
finden dürften als in einer Verſammlung, welche auch
von einer großen Anzahl katholiſcher Lehrer beſucht
war, werden ſchließlich als der Ausdruck der Ge—
ſinnung ausgegeben!

Perſonalveränderungen
im Bereiche des Miniſteriums des Inuern.
Ernannt wurden:

zu etatmäßigen Amtsrevidenten:

die Aktuare:

Georg Fiſcher, beim Amt Offenburg, Karl Wilhelm
Eckert beim Amt Kehl und Ludwig Zinimermaun, beim
Amt Konſtanz; ferner: Ferdinand Brenzinger, Schutzmann
in Heidelberg, zum Polizeiſergeanten dafelbſt.

Betraut wurde:

Karl Groß, von Wieſenthal, mit dem Dienſt eines
Schutzmannes beim Amt Pforzheim, und Joſef Johann
Maier von Mudau mit dem Dienſt eines Schutzmannes
beim Amt Mannheim.

* Verſetzt wurde:
Zoſef Müllex Attuar heim Amt Pforzheim, zum Amt
Tauberbiſchofsheun, Karl Märker, Aktuar beim Amt Frei—
burg, zum Amt Ueberlingen, Wilhelm Daferner, Aktuar
beim Amt Lörrach zum Anit Karlsruhe, Auguſt Greuter,
Amtgaktuar bein Amt Ueberlingen, zum Annt Freiburs,
Karl Haufmann, erwaltungsaktuar beim Amt Buchen,
zum Amt Vorzhei Joſef Mußler, Verwaltungsaktuar
beim Amt Engen, zum Amt Achern, Karl Müller Ver—
waltungsaktuar beim Amt Waldkirch, zum Amt Lörrach
und Johann Greulich, Kanzleigehilfe, Inzipient beim Amt
Achern, zum Amt Engen.

II. Dieuſtesnachrichten.
B. Volksſchulen.
Verſetzungen und Enennungen:

Georg Baumann, Schulkandidat, als Untexlehrer nach
Sunthauſeu. Theodor Buch, Unterlehrer in Sunthauſen,
als Unterlehrer nach Heidelberg. Friedrich Fitzer, Unter
lehrer in Heidelberg, als Schulberwalter nach Hockenheim.
Eugen Gärtner, Hauptlehrer von Schönau, Amt Schönau,

nach Endingen. Wilhelm Hauck, Hauptlehrer von Durmers
heim nach Waldhof! Luiſe Hauger, Hauptlehrerin von

Waldhof nach Durmershein Karl Klebſattel Schulkandidat,
als Unterlehrer nach Dietlingen. Julius Pfeiffer, Unter—


Ruttz, Schulkandidat, als Hilfslehrer nach Handſchuchsheim.
Unterlehrer in Nordrach, als Schul—
verwalter nach St. Wilhelm! Maxie Schmieder, Hilfs—
lehrerin in Karlsruhe, wird Unterlehrerin daſelbſt! Sera—
phine Serger, Unterlehrerin in Durmersheim, als Unter—
lehrerin nach Ettlingen. Eugen Vollmier, Hilfslehrex in
Ittlingen, wird Schulverwalter daſelbſt. Friedrich Wahrer,
Hilfslehrer in Kleinkems, wird Schulverwalter daſelbſt.
Philippine Windiſch, Unterlehrerin in Ettlingen als Hilfs⸗
lehrerin nach Pforzheim. Auguſt Zimmermann, Unterlehrer
in Mösbach, als Schulverwalter nach Kirnbach, A Offen
burg. Martin Zuniſteg, Schulvexwalter in Kirnbach,
A. Offenburg, als Unterlehrer nach Mösbach.



Aus Stadt
Dief 4



werde ſtets

Hetdelberg. I9. Juli. Muthmaßliches Wetter für
Mittwoch, den 20. Fuli.) Veränderlich

* geidelberg, 19. Iuli. „Dasz Zeit des 25jährigen
Beitehenz des Kathol. GejellenvereinS-Heidel-
berg wird allen Theilnehmern in lauger Erinnerung
bleiboͤn. So ſchrieben wir in unſerem Feſtbericht. Und
in der That, täglich noch laufen Briefe, beſonders an die
betreffenden Führer ein, in welchen Worte des Dankes und
der Anerkennung füür die freundliche Aufnahme zu leſen
ſind, welche die Deputationen der xerſchiedenen auswäxtigen
Vereine hier gefunden haben So gelangte vor einigen
Taͤgen auch ein Dankesſchreiben an den Führer der Würz—
burger Deputation, . Herrn Buchbinder Kerke hier,
aleichzeitig aber auch ein ſinniges Geſchenk als äußerliches
Beichen . der Dankbarkeit. Dasjelbe befteht aus einem 1n
yrachtvolleın Rahmen gefaßten Bildeder Stadt Würz--

{(MNadrichten (Dr 3©
ſaforr erſetzt)




Nufnahıne) einige Tage in jeinem Schaufeniter PLöckjtrafe
Nr. 56 auszıuftellen. Wir machen Intereſſenten hierauf auf—

merkſam. 2— * 2
* gHeidelberg, 19. Iuli. In der geftrigen Schöffen
gerichtsfikung wurden folgende Urtheile gefällt: Miorig

Salemon - von Hanıburg, wegen Uebertretung des S 79° Da
derijelbe vom Gr. Bezirksamt Stockach, wegen gleicher Ueber
tretung fchon beitraft war wurde er freigefprochen. Eliſe
Güthlein von hier, wegen Unzudht 3 Wocdhen Gefängniß.
Rath. Benz von München, wegen Uehertretung des S 361°
R.-St.-6.-B. 2 Tage Hait. Chrijtian Zrank von hier—
jwegen Thierquälerei 10 Mark SGeldftrafe. Nikolaus Müller
v. Gaiberg, wegen groben Unfug 25 IN£. Gelditrafe. Jakob
SGuldemann von hier, wegen Beleidigung wurde vertagt.
Rarl Schnorr Ehefraͤu von hier, wegen Beleidigung 40 M.
Gelditrafe, Dder Privatfkläger wird mit 10 M. Geldftrafe
beftraft. — — *
RL, Heidelberg, 19. Iuli. Ein ebenſo intereſſanter
wie veraniügter Abend ſteht den Beſuchern des Eireus für
Heute, Dienitag, . den 19. Juli, bevor, indem hHeute Ddie
Benerfice-Vorjtellung für die unübertrefflichen
mu jikal. Clowns Gebhr. Revelly {tattfindet, welche
mit Recht al3 dieerflärten Lieblingeder Bejfuchervdes ir cu 3
Sanı e8 zu bezeichnen ſind. Die ausgezeichneten Künſtler
brauchen mur in der Manege zu erjcheinen und {hox er
fchalkt {türmijcdher Beifall und jo lange die Gebriüder KRevelly
„arbeiten“ kommen die Lachmuskeln des Pyblikums ſicherlich
nicht zur Ruhe. Heute, an ihHrem Benefice-Abende werden die
Clown? zwei neue, brillante Entrees zum beſten gehen,
ferner geht heute z u m erſten Male ein prachtvolles,
c8 „Ballet-Divertiffement“, die Roſen-Feen in

Scene und auch der überige Theil des Programms ıf
durchwegs Brillantes und iſt für trefflihes Ami iment 4
das Beite geforgt. Daz Publikum wird ſicherlich ſich. *
zahlxeich einfinden und ſeine erklärten Lieblinge an ihic
heutigen Ehren Abende gebührend auszeichnen man 2
aber auch den Beſuch der heutigen
Borjtellung“ getroft Federmann empfehlen. M
Mittwoch, NadHmittag3 4 Uhr gibt e& eine Sk*tflt’w„’
orſtellung mit hochkomiſchem Programm und 3a0 *
Erwachſene wie Kinder auf aften Plätzen
Lreiſe Morgen Abend findet eme ©1
brillante Voritellung ftatt, in welcher auch *
„Circus unter Wafjfer“, Ddiefe Zugnummer pr 7
cellence wieder in Scene geht. i
* Geidrlberg, 19. Iuli. Wie ung auz der ⏑
gegend berichtet wixd iſt man mit dem Stand der
in Allgemeinen recht zufrieden. Beſonders die
Regentage haben der Pflanze gut gethan. Man hofft 4
eine gute Ernte (Wir bitten um weitere Nachrichten. D- J.

5 Ladenburg, 17. Zuli. . Der Hochw. Neuprieft







Peter Bleß feierie heute hierſelbſt fiine Primiz P
feſſor Meck aus Mannheim hielt die Feſipredigt. 2
Cäcilienverein verſchönerte den Gottesdienſt duͤrch
nen Geſang. Bei der weltlichen Feier toaſtete 2
pfarrer Haas auf die geiſtlichen und weltlichen Q
toritäten. Pfarrer Krug auf den Primizianten 8
den Ladenburger Seelſorger. Es war ein ſchöne⸗
ein echt kath. Feſt uud wird uns lauge in Erinnerung
bleiben. (Morgen mehr.)

— Weinheim, 18. Juli. Am geſtrigen Aben
war der hieſige katholiſche Männer Verein Laetilil
tretz der ſommerlichen Jahreszeit überaus zahlreich
„Carlsberg“ verſammelt, um dem ſcheidenden Amts
zerichts Verwefer Herrn Baron von Stogingen eil


Caͤcilia unter Leitüng ſeines Dirigenten, Herrn Herth,

leitete die Feier mit einem fchönen Liede ein. Dall
brachte Herr Siadtpfaͤrter Dr Kaͤhfer in warh

empfundenen Worten dem Scheidenden den Dank de
Vereins für ſeine vielfach bewieſene Theilnahme
den Dank der kaͤtholiſchen Gemeinde, für ſein derſelbe
gegebenes ſchönes Beiſpiel katholiſcher — —
treue, echten Mannesmuthes und religiöſer Pflich
erfüllung dar. „Moöge“, ſo ſchloß er, „bei den 65
meindemitgliedern daͤs Bild Edelmannes un
Beamten lange in lebhafter Erinnerung bleiben,
dem Fürſten gab, was des Fürſten iſt, aber auch
Gott, was Goͤttes iſt, der nicht angekränkelt von dl
Schwäche kleiner

iſt,
und niedriger Seelen *

Menfchenfurcht — {tet8 treu und furchtlos und off
ſeinen Glauben bekannte!“ Es wechſelten nun ibch
Lieder und Reden. Von letzteren heben wir herd!
die kernigen und ſchönen Worte der Anerkeunung U
des Abſchieds, die Herr Rathſchreiber Zürn denl
Scheidenden widmete und dann vor allem die hel
lichen und beſcheidenen Dankesworte des Herrn Baral
von Stotzingen. Noch lange blieb man bheifamme
Zur weiteren Unterhaltung trug beſonders eine
jungen Herren der Laetitia gut aufgeführte koimiſch
Gerichtsſcene bei. Es begleiten den in ſo kurzer 3e.
uns allen ſo lieb gewordenen Herrn unſere beſt?
Wünſche auf ſeinem ferneren Lebenswege. Möchtel
alle katholiſchen Beamten unſeres Landes dem Bolle
ein ähnliches gutes Beiſpiel von treuer und wahl“
Religioſität geben. Es ſtände dann im ſozialen Leben
um Vieles beſſer!

? Mosbach, 18. Juli. Der Vertheidiger D7
Herru Caplan Ziegler (früher in Mudan jetz
Wieſenthal) war Herr Rechtsanwalt Schumann. *
ſelbe hat, wie ich erfahre und wie der Pfälcer *
bereits mitgetheilt hat, gegen das Urtheil die Ber
fung eingelegt. Auffallend war, daß die —
unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtattgefunden *
nicht einmal die Vertreter der Preſſe waren zuge 6
ſeu. Die Anklage war vorerſt gegründet auf 5 4
des R. St. G. Geſchimpfung einer Religionsgemei
jchaft). Kavlan Ziegler ſoͤll, wie die Anklage 1090
in der Chriſtenlehrẽ die proteſt. Religion
haben. Die Verurtheilung erfolgte indeſſen nicht 2
Grund dieſes Paragraphen, ſondern auf —
bekannten Unfugbaragraphen. Dadurch, daß die Y
fentlichkeit ausgeſchloſſen war, iſt es ünmöglich *
heres über die auf jeden Fall ſehr intereſſante 8*
haudlung zu berichten. (Aus einem Bericht der *
Landpoff geht herbor, daß es ſich hauptſächlich *
ſcharfe Aeußerungen bei der Beſprechuͤng der Fer
Luͤthers und anderer Männer der Reformation *
handelt hat. Wie darin eine Beſchimpfung der * *
Religion gefunden hätte werden können, wäre *
dings uͤnbegreiflich geweſen. Auch können wir 4
groben Unfug darin finden. Die Männer D, 701
formation gehören der Geſchichte an und —
der Kritik, ob das dem Einzelnen gefällt iſt. 8 ſe
gültig. Mit demſelben Rechte könnte man dit **
des evang.“ Bundes mit dem Unfugparagrah

des

jen

2
langen, wenn er ſich der ſchmutzigſten Ausdrücke *
die Jeſuiten bedient. Wir beſiten in unſerer. 25
eine Zuſammenſtellung ſolcher Schimpfworte, *
wenn nöthig, einmal veröffentlichen werden, * 2
Leſern zu zeigen, daß bei den Gegnern der **
kein Woͤrt zu gemein und zu ſchmuhig iſt, um e
die Jeſuiten anzuwenden. D. R.) *
S. Sinsheim, 18. Juli. Einem freundlichſ
gebenen Verſprechen nachkommend, beſuchte uns ge






„ 08
g;ubtten *
56* e 8
4*
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