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Pfälzer Bote für Stadt und Land (27) — 1892

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Nr. 271 - Nr. 280 (27. November - 8. Dezember)
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ihr eingezabltes Geld. Es iſt ein furchtbarer
Schwindel, eine der gemeinſten Peſtbeulen ſogenannter
Sejchaͤftsverjudung In der Schweiz (Aargau und
Zuͤrich fuchi man dieſes unglaublich {taik unter den
Jeinen Leuten verbreitete ,Kuͤmmelblatteln“ (in Form
von Ratenloſen) geſetzlich zu bekämpfen.

Wir wollen aber darauf hinweiſen, daß bei uns
in Teutſchland das Hauſiren mit Laoſen ſtrafhar iſt.
Wir lernen ſo vielerlei in unſeren Schulen; aber die
Gejetze, die uns vor Schaden ſchützen und im täglichen
Leben Anwendung finden, lernen wit erſt kennen,
wenn wir bereits geſchädigt ſind. Es iſt die weiteſte
Verbreitung der filr den Ratenlooshandel einſchläͤgigen
gefetzlichen Beſtimmungen zu wünſchen. Die Tages—
dreſfe würde gut darau thun, von Zeit zu Zeit ihre
Watnungen zu wiederholen. Wir rathen unſeren
Wejern, jeden Katenloosagenten ſofort zur Anzeige zu
bringen. Nach 5 56 der Reichsgewerbeordnung ſind
Staatspapiere, Loofe, Antheilfcheine ı, vom
Aukaufe und Feilbieten im Umberziehen au3ge= !
ſchtofſen und nacdh S 148 6 i ft ſtrafbar, wer

Handel treibt. , Daz Königl. YDberlandesgericht Mün-

jür Lotterielvofe vom An- und Berkaufe im Umher—
ziehen ausgeſchloſſen ſind.

Die Taͤgespreſſe hat die Pflicht, das Volk über
dieſen kraſſen Schwindel aufzuklären und zu warnen.
Jedenfalls müfjfen unſere geſetzlichen Beſtimmungen
noch verfchätft werden; das Wihtigite mwäre DaS \
Verbot von Wucherzinſen und Feſtſetzung eines Ma-
ximums des erlaubten Gewinnes.

Würden hier die


und nur der geſetzliche Zins dem Ratenlyosbauguier
al3 Gewinz, zufallen, der Handel hHätte. hald ein Ende.
Qeider ift das Geſchäftsgebiet diefer Schwindelban- |
quiers vereits ſehr erweitex und Millionen ſind
kleinen Leuten ſchon aus der Taſche gezogen worden,
die den Agenten zum Opfer fielen. Die Tagespreſſe
fann nicht taut genug warnen — vor dieſer Peſt⸗
deule unferes enlchrifilichten Geſchäftslebeus. '
; i

{



Deutſches Reich.

Berlin 28. Novi Die hier aus allen Theilen
Norddeulfchlands zuſammengekommen Delegirten des
deutſchen Brauerbuͤndes beſchloſſen, eine Verſammlung!
det ſämmtlichen norddeutſchen Brauereien zum 3. }
Dizember nach, Berlin einzuberufen, . um gegen die
geplante Brauſteuererhohung — zu nehmen. }
* QaundSberg, 28. Rov. Reichstagswohl in

Urnamalde: Friedebarg. Geſammtrelultat: v. Waldow


j
{
2919; Ahlwardt (Antifentit) 6837, Milarg (Sozialift) ]
944 Stimmen. Stichwahl zwiſchen Drawe und
Ahlwardt.

*Geldern, 28. Nob. der

Amtliches Ergebniß



m 22 d. M. im aͤchten Waͤhlkreiſe, Cleve Geldern,
ttgehabten Reichstags-Erſotzwahl. Abgegeben wurden



inzgefammt. 10,689 gültige Stimmen, Dayon. erhielt |
der Kandidat des Bentrums, Graf v Loe, Ritter—
gutsbeſitzer zu Wiffen, 10,501 Stimmen. Derſelbe
iſt ſomit gewählt.

Deu Wahlkreis Kaufbeuren bereiſt gegen
wärtig der Cominis voyageur Sigl's, Gingele aus
Dirlewang, und verbreitet Placate, welche den von
Erlauuderiſchen und demagogiſchen Phraſen vollen
Wahlaufruf für Dr.. Siglenthalten. Die A. Poſt⸗
Zig räth, daß in jeder Gemeinde demnächſt eine
Eonferenz der Anhänger der Centrumspartei abge—
Halten wird, um Aufklärung gegenüber den Lügen
und Verdächtigungen der. Gegner zu geben unD ZU-
zteich für den Wahltag die nöthige Organiſation zu
treffen, damit alle Wahlberechtigten Zettel erhalten
Und veraulaßt werden, zur Wahl zu kommen.



Paris, 27. Nov. Der Gouvexneur von Al⸗
gerien beantragte beſondere Ehren für die Leiche
Layigerie8. Dleſelbe ſolle auf einem Schiffe der
Kegierung nach Tunis transportirt werden.

Aus Stadt und Land

Iten für dieſe Rubrit ſiud uns jederzeit willlommen. — Etwaige
Koſten werden ſtets ſofort erſetzt)

. Beidelberg 29. Nov. Muthmaßliches Wetter für
Mittwoch, 56 Nooͤbr) Veränderlich.

* %eidelberg, 29, Nov. Der Vortrag Ddes Hochw.
Herrn Pfarrer Dietm aier au3 Hilsbad über „vden
Zujamumenhang zwifcdhen den Grundätzen der Frei⸗
mayurerei und denen der Sozialdemokratie,„er-
ireute fih vun Seiten der Mitglieder des ZentrumsSvereins
fathol. Kafino eines äußerſt zahlreihen Beiuchs. Beide
Säle im Vereinslokal waren dichtbeſetzt, kein Plätzchen
wax mehr zu haben. Daz Thema, über welches der Hochw.
Herr Redner fprach, iſt ein ſehr zeitgemäßes. Wichtig be-
Jondera Hır ung Ratholifen ijt eS die Beitrebungen der
jchkimmiien Gegner Dder beftehenden OHriftlihen Weltordnung
fennenzu lernen, um danıt unjererfeitS Stellung 3zu
nehmen in dem unvermeidlichen Kanipfe zwiſchen Glauben
und Unglauben. Wenn, wir bedenlen, daß es der unheil⸗
vollen Macht der Loge {hon gelungen iſt Das Gift des Un⸗












(eine religibjen Bilder im Hauſe, den Prieſtern iſt der
(Eintritt in die Jamilie nicht gejtattet.“ Hierzu noch den
Finften Punft : „ SEmanecipattom ver Frauen Gründ—
! na konfeffionslöſer Mädchenpenſiongte - unter Leitung


das Wort Goltes zu lehren. wenn wir bedenken, auf
mander chriſllichei Kanzel — Gott Lob Feiner Hriftkatho-
liſchen Kanzel — ein Prediger fteht, Dermit dem Apoftoli-
fum gebrochen, der die Hauptpunkte des GlaubenSbefennt-.
nijje8: die Gottheit unjeres Heilandes und Erlöfers, die
Dreieinigkeit, die Unbeiledte Empfängnig, das Auferftanden
von den Todten u. . w. leugnet, mwahrlih man muß
dann bekennen, die Loge arbeitet Iangfam aber ficher. Schon
diejer. Erkenntniß hHalber müfjen wir dem Kedner dankbar
jeitt, für den vollgültigen Bewei3, den er in ſeinem
Vortrage über den engen innerlichen Zuſammenhaug der
OGrundjäge der Loge und der Sozialdemokratie erbrachte.
— Der Bortragende behHandelte nach kurzer Einleitung
fünf Punkte aus der im Fahre 1886 in Leipzig erſchienenen
Schrift: „Sine Freimaurer-Antwort auf die päpſtliche
Enchklika: Dieſe Schrift enthalte ſe ziemlich,das waz die
Loge bezwecke Dem gegenüber ſtellte der Redner dann
ebenfallz fünf Lunkte aus dem offiziellen Programm der
Sozialdentokratie und z0g dann au3 diejer Gegenüberitellung |
Ddas Hacit, die Schlußanmwendung. Lafjien wir dieſe Gegen—
überftellung noch einmal an unjer geijtiges Auge vorüber-
ziehen — entjeßlich {ind Diefe Hriftusfeindlichen Beſtreh—
ungen, gut aber ijt e3 jie dem Volke immer wieder vor die ı
Seele zů halten. 1. Untergrabung und Lernicht⸗
ung der Kirchlicdher Autorität. „Jeder Freimauxer
jo heißt e8 wörtlich — mwird herausfinden, WotTauf unſere




auf VBeruichtung des kirchlichen AMırtoritäteprinzipe.“ |
Das. will die Loae — basfelbe will die Sozialdemokratie. ;
So fagt das joz: Blatt der „Volksjtaat“ : „Wir jind Seinde |
aller Kirchen aus Grundſatz weil wir Atheiſten ſind.“
Nach Bebel. „Unjere Ziele“ muß die Kirche dadurch ver—





fprochen: „H.albe Naturtmwiffenjhaft- Ä‘“’" von Gott,
ganze Naturwiſſenſchaft fuhrt zu Gotteh in!' Wermöchte
den Redner dieſe beherzigenswerthen Vorte beſtreiten?
Aber auch ſeine Schluhworte werden allen Zuhorexn in
Erinnerung bleiben: „Und follte die göttlide Borfjehung
e3 zulafien, daß die Pläne der dinſtexniß „ für einige Zeit
triumphiren follten, dann mird gewiß die Kixche wieder
jenen heroiſchen Muth hlutenden Gehorſam entfalten; wie
ım erften 300jährigen Kampfe gegen Ddas -alte, Heidenthum;
einen Muth, wie ihn noch nie ein Kriegsheer der Welt be⸗
währt hat; und das Blut der im Kampfe Gefallenen wird
Deshalb wollen wir
abex auch nicht wanken und nicht verzwerfeln. denn ewig
wahr bleibt das Wort: Chriſtus lebt! Chriſtus regiert,


lohnte den Redner für ſeine vorzüglichen Ausführungen,
auch wird die große Aufmerkſamkeit, mit welcher ſeine Zu—
hörer ſeiuen Worten lauſchten ihm bewieſen haben, daß er
das Intereſſe im hohem Maße wachzurufen verſtanden hat,
Im Namen des
ſprach Hert Leop. Schweiß ihm den Dank der
aus welchem auch wir uns voll und ganz

Vereins

anſchließen.

_ * geideiberg, 29. Nov. DasS geftrige Concert des
Heidelberger Liederkranz im großen Saale des
Muſeum bedeutet ſowohl für den Vexein, wie ganz be—
ſonders für jeinen neuen Dirigenten, Herın v. Baußnern,
einen ſchönen Kunſterfolg. Künſtleriſche Leijtungen im
wahren Sinne des Wortes, nichtz dilletäntenhaftes kam da
zuni Vorſchein. Wir gehen auf Einzelleiſtungen nicht ein,
heben hervor, daß der durch den Mannheim—

nichfet werden, da das Vermögen der Kirchen und Stift- ; or cein nächttges, einheitliches Enſemble darſtellte, das
ungen einer KMonfiskation zu uuterwerfen fet u, f. w. Wir | bei jeder Gefangsnummer in einer Werfe zur Geltung famı,
jebem alfo beide verfolgen ein Ziel. Zweiter Pumkt; | !WIE man eS hier in Heidelberg nur felten zu hHören ge
Nach dem-Leipziger Programmt fordert. ‚die Loge: „Die \ Wohnt ift. Herr König aus Karksruhe briflirte ganz

; G vonm der Sgute. | bejonder3 in feinen drei Liedern, von v. Baußnern,

volfändige Trenuung bDer Kirqge

von den Lehrſtellen, vom
Srtsſchulrath von der Schulinſpektion. Religibſe Orden,
ntännliche und weibliche find von den Lehrftefllen zu ent: }
jernen ı. f. w. Sämmtliche Schulen müffen in den Hän⸗!
den von Lehrkräflen ſein, welche mit der Geiſtlichkeit in

aund mit vollenı Rechte wies der Redner auf das infernale
Geichrei hin, weldhes die ganze Logenpreffe anftimmte, als
im yreuß. Landtage das Schulaeſetz eingebxacht wurde.
Wie waren ſie da bei der Arbeit Ddie Herren Logenbrüder,
ſo daß ſelbſt der Kaiſer und der Reichskanzler den Rück⸗
zug antreten mußten, Das gleiche Ziel erſtrebt aber auch
e ‚S „Berweltlichung Der
ſbzialdemokratiſchen Programm.
ftrebuugen der Sozialdeinokratie und der Loge auf dem
durch die badiſchen Amtsver—
Yır einer Reihe von Citaten wird nachge- !
wiejen, mit welhen Mitteln auch hier an der Verweltlich- }
ung der Schule gearbeitet 1011D. E3 würde zu weit führen!
Nı dritten Bunit 4
des Leipziger Logenproaramm8s finden wir: Avichafſtuss }
— — —— Y⏑ —
zı bla8phemifcher, teuflijcher Weije: „Der Religionsunter-
richt Eorrumpiert und Berthtert , . .“ Dies. feien aljo
der Freimaurer über RKeligion. Und uun
das waͤs die Sozialdemo—
auch in dieſem
Und zum Beweiſe
im Reichs—
em Ge⸗







— —

halte man dem gegenüber
fraten in Bezug auf Religion halten:
Punkte die dollſte Uebereinſtimmung.

auch hieflir betont Keduer u. A. „Daz 10a2 Bebel
tage antwortete al man ihır fraate: auf religiö







„Sozialismus und
Chriftenthum gleichen ſich wie Tas und A . u e
Heiligthimer müßffen falleıt, Ddanıitf Das) eine ewige und
wahre Heiligthung die Hımanität (!) oDder Menſchheit be—
itebe . ... Der Bauer: joll den Pfaff nicht anſchauen,
al3 zweibeinigen. Herrgott .. Der Satan iſt die einzige
anftändige Berfon in Dder ganzen Oriftlihen Kirdhe u. Ya JD
DochH kommen wir zum pierten Punkte des gemeinſamen
Brogrammns. Dieſes laltet: . „Cutriitligwug Des



6

p . 2*
Zamiksenlehens“.. Keiue kirchliche Ehe, ſondern gipil—
ohe, keine Sountagsheiligung im chriſtlichen Sinne. Statt

X zu arrangiren.

enzancipirter Frauen; Erziehung der Mädchen zur geſun—
den. Sinnlichteit; (), - Turnen, Tanzen, Schönheitslehre,
aufflärende Leftüre.“ Was indieſex Beziehung die Frei⸗
maurerei Langjanı herbeiführen wolle, das woͤlle die So⸗
zialdeniokratie mit jügendlichem Feuer, wenn nöthig mit
der Kraͤft der Fauſte Daß aber die Freimgurerei vieles
ſchon in Bezug auf die Entchriſtlichuns der Familie und
der Emancipation.der Frauen geleiſtet und erreicht, und
was die entjebliden Folgen diejes teufelijdhen, Erziehungs-
fhftems ſein würden, test der Reduer in draſtiſcher Weiſe
dar. Den engen. Zujammenhang . zwijdhen Loge und So-
zialdemokratie zeige ſich aber guch in anderer Richtung.
Mohe: beziehe die Sozialdemokralie ihre Geldmittel, die

in den Liſten als „vom Mann im
Monde“ u. herrührend, wir verzeichnet finden?
Non der Logel Reduer verlieft, zum Beweiſe ein Zir
fılar einer belgtjichen Loae, in weldher anläßlich des fozia-
Liltüchen Kongrefies zu Brüſſel im IJahre 1865 Ddie „jehr
ehrwürdiaen Briüder“ anfgefordert werden, ihre „moraliſche
undyekunzıäre Unterktüßung-dem großen Werke,
Das in einiger Zeit in Bruffel ausgefithrt werden ſoh,
nämlich die Emancipatipn dDer Ar beiter,3zu leihen!,
was auch in ausatebigiter Weije gejchah. Dies ſind alfo
die unheilvollen Mächte, gegen welche die Kirche Gottes
und ihve Glieder zu kämpfen hat. In, begeiſterter Weiſe
förderte der Redner auf, den Kampf voll und ganz aufzu⸗
nehmen. dıtrch. Gebet. und. feiten Anfchluß an die hHl. kath.
Rirche. „E5 wäre zum Lachen, wenn e& nicht gar zu
fraurig wäre! Seit 1800 FJahren lag die Venſchheit in
tiefiter Finiterniß und alle die großen Gelehrten dieſer
vielen Fahrhunderte hatten keinen Verſtand ſie alle vom
Hl. Apoitel Baulus, von einem Zhomas von Aauin bis auf
den großen GelehHrten Leo XII u, . w. waren lauter
Dummlöpfe, bj3 endlih am Ende des 19. Jahrhunderts
einem Dr. Rüdt und feinen freimgureriſchen Genoſſen
plöglih die Zackel der Wiffenihaft gufgegangen iſt und ſie
uun von ihrem gewählten Goit Land auf Land ab geſandt




werden, unı ihre Wiffenjhaft zu verzapfen. Wahrlich es



gfaubens in folche Kreiſe zu tragen, deren Beruf es ſein ſoll

ijt iin ſchoͤnes Wort, das einſt ein großer Gelehrter ge—

f Die Gartenſeene aus Fauſt mußte —
wohl zum aroßten Bedauern aller Cobcertbeſucher —
unterbleiben, da das für die Rolle des Gretchens
gewonnene Frl. Väth erkrankt war und ſomit nicht mit—
wirkey konnte. Die Schlußpiece: „Altn ederländiſche Volks
leder“, war eine Glanzleiſtung, gauf die Sänger und
Dirigent gleich ſtolz ſein dürfen, jeder einzehne der fünf
Theile bis zum ſtimmungs⸗ und w ihevollen Gebet zeigte
von großem Verſtändniß bei der Einübung, ſo daß das Ganze
abgerundet alatt zur Ausführung fam. Wir beglück—
wünſchen den Liedexkranz zu ſeinem ſchönen Erfolg möge
er ſo fortfahren; der Anerkennung des muſikliebenden
Heidelberger Publikums darf Verein und Dirigent ver—
ſichert ſein

* * Heideiberg, 29. Nov. In der geſtern ſtattgehabten
Schöffengerichtsſibung wurden folgende Urtheile gefällt:
2 Conrad wegen Unterfchlagung: 8
Tage Gefängniß! Philipp voͤrenz Werner von Eppelheim,
wegen Uulerſchlagung 3 Tage Gefängniß! Adam Fiſcher

ſpäter als Fauſt.


Gefängniß. Zoͤh Peter Böttinger von Doſfenheim, wegen
Heinrich Ledermann von

hier, wegen Ünterſchlagung 10 Tage Gefängnik. _ SGeorg


Feinrich Reith von hier wegen Bedrohung und Thätlich—
feiten 30 Marfk Geldijirafe. Franz Araft von Plankſtadt,
wegen Diebſtahl wurde vertagt. Nikolgus Heinzerling von
Schönau, wegen Körperverletzung 6 Wochen Gefängniß.
Wendlin Neuert von Leimen, wegen Körperverletzung 6
Woͤchen Gefänaniß AYWdam Schüler, Peter Reinhard,
Ludlbig Ballmaͤnn und Kaͤrl Reltig von Heiligkreuzſteinach,
alle wegen Körperverletzung, Schüler und Reinhard wurden
freigeſpkochen, Ballmann und Rettig erhielt jeder 2 Wochen
Gefängniß.

— Mannheim, 28. Nov. Geſtern fand auf dem
denhof eine ziemlich zahlreiche Verſammlung ſozia—
liſtiſcher Frauen und Mädchen ſtatt in der ein Hr.
Weiß als Referent auftrat. Nach einer Discukjion,
an welcher ſich namentlich die Frauen Fentz und
Kapp betheiligten, wurde eine Reſolution gegen die
Militärvorlage angenommen. ;

Manunheim 28. Nov. Gegen zwölf Theit—
nehmer des großen Straßenkrawalls am 12. Sept.
verhandelte die Strafkammer. Der Rädelsführer
Unglenk wurde zu 9 Monaten, die Andern wurden
zu 6 Wochen bis6 Monaten Gefängniß verurtheilt.
Drei wurden freigeſprochen.












_ * Qadenburg, 26. Nov. Bei der heute hier
ſtattgefundenen Wahl eines Bürgermeiſters wurde.

Dank dem neuen Gemeindegeſetz der Kandidat der
Nationalliberalen, Herr Sattlermeiſter Hurtmannn,
gewählt Die Oppofition, die wie die Kteiswahl—
männerwahl zeigte, im Ausſchuß zwar in der Minder—
heit iſt, in der Bürgerſchaft aber die Majorität beſitzt,
hatte einen auswaͤruͤgen Beamten als Bürgermeiſter
gewünſcht, damit, wie ein Flugblatt ſich ausdrückt,
die Parteiwirthſchaft, die der Stadt ſchan empfindlichen
Schaͤden zugefügt, ein Ende nehme! Hoffen wir, daß
der neue Buͤrgermeiſter gegen Andersdenkende etwas
weniaer intoletant iſt, als'man ihm nachſagt. (B. B.)

?Schönau b. Heidelberg, 20 Nov Beſtern
Abend 6 Uhr haben' ſich die Glieder der kath. Ge—
meinde Schönau in den oberen Räumen des Gaſt—
hauſes zur Traube ſehr zahlreich eingefunden, um
ihrem demnächſt von Schoͤnau ſcheidenden Seelſorger
Herrn Pfarxv Honikel ein ſichtliches Zeichen ihrer
Liebe, Verehrunz, Hochachtung und Dankbarkeit zu
geben. Auch die Herren I Helffrih und D. Schwab
von Heidelberg, fowie Männer aus Peter3thal hHatter
ſich auf ergangene Einladung zu dieſer Abſchiedsfeier
eingefunden — Die Stimmung der kath. Gemeinde
war eine wehmüthig⸗ſchmerzliche. Iſt es doch der⸗
ſelben, trotz aller möglichen Schritte, nicht gelungen—
Herrn Pfarrverweſer Honikel, der ſo viel Gutes.4
wirkt, die Einigkeit unter den Katholiken wieder her
geftellt und befeſtigt, den religisſen Feieden in DEr
Bemeinde bewaͤhrt und ſich felbſt die Hochachturs

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