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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0018

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All

— 7 —

Alp

ALLERSDORF. NBayern BA Kelheim.
Wallfahrts-K. E. 17. Jh. Lhs. lsch., Chor und niedere Kreuz-
arme polyg., prächtig in ländlichem Geschmack. — Gute Schnitz-
bilder um 1500.

ALLING. OBayern BA Bruck. Inv.
Dorf-K. 15. Jh. Bmkw. durch die Einheitlichkeit der Ausstattung,
bald nach dem 30j. Kriege.

ALLMANNSHAUSEN. OBayern. BA München II. Inv.
Dorf-K. 17. Jh. Gr. wie bei den spgot. K-, Tonnengwb. in
flachem Korbbogen, geometrische Teilungen. — Der Hochaltar
gutes Stilbeispiel für die Wende 17.—18. Jh.

ALLMENDINGEN. W. Donaukr. OA Ehingen.
Pfarr-K. spgot., schöner netzgewölbter Chor, Sakristei bez. BK 1506.
Ziemlich reiches Wandtabernakel.

ALPIRSBACH. W. Schwarzwkr. OA Oberndorf. Inv. [D.]
Ehem. Benedikt. Klst.° Gegr. 1095 unter Anteil von Adalbert
v. Zollern; 1099 erste Altarweihe. Hauptbauzeit A. 12. Jh.; 1508
großes Brandunglück; 1534 Reformation. — Eine der besterhaltenen
Flachdeckbasiliken (1879—82 schonend rest.) L. ohne Vorhalle
49,5 m. Kreuzf. Anlage nach dem Hirsauer Schema. Bei reiner
Durchführung desselben hätten die Türme ihren Platz vordem Qsch.
über den Sschiffsenden erhalten sollen, was anfänglich auch beab-
sichtigt war, wie daraus zu erkennen ist, daß die Säulenreihe hier
mit einem Pfeilerpaar schließt; ein veränderter Entschluß, dem
alten schwäbischen Herkommen sich anpassend, gab ihnen jedoch
ihren Platz weiter östlich, die Chornische flankierend (tatsächlich
ausgebaut nur einer und auch dieser nicht in ganzer Höhe) da-
durch einige Modifikationen in der Anlage der Nebenchöre. Der
Hauptchor (kryptenlos, wie immer bei den Hirsauern) hat das
besondere, daß in das Halbrund der Apsis 3 kleine parallele
Nischen eingebaut sind; oberhalb derselben ist die Mauer got.
erneuert; doch muß auch schon die rom. Apsis dieselbe (der
deutschen Norm fremde) Höhe gehabt haben. Sehr merkwürdig
die rom Wandsäulen an der Außenwand. Die Querschnitts-
proportion ist steil, H.: Br. = 1:1, H.: L. — 1:2. Je 7 schlanke
Arkaden. Die Säulen mäßig verjüngt, Würfelknäufe, das letzte
Paar ikonisch geschmückt0 und an den Basen mit grotesken Eck-
zieraten. Für die Totalerscheinung kommt die wehrhafte Strenge
des rom. Formengeistes dieser Epoche mit durchdringender Kraft
zum Ausdruck. Vor der turmlosen WFront liegt in ganzer Breite
ein flachgedecktes, in schlichten Arkaden sich öffnendes Paradies.
Der unter dem Pultdach desselben liegende Abschnitt der WMauer
öffnet sich gegen das Kircheninnere in 2 Doppelbögen; Beweis,
daß noch ein Emporgeschoß beabsichtigt gewesen war. Das Por-
 
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