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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0553

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— 542 —

Wei

S. Salvator und S. Sebastian". 1449. Achteckig mit Mittelsll. —
Zahlreiche Grabsteine, doch ohne Bedeutung. Die Fresken von
Greiter (1906 aufgedeckt), merkwürdiges Beispiel einer vollst. Aus-
malung in got. Geschmack, jedoch vollständig in den Formen der
Renss.

Muttergottes-Kap. am Anger. 1761, Fresken von Baader.
Spital-K. Gemälde, Triptychon um 1460, beachtenswertes Zeugnis
der bayrischen Schule.

S.Agathe-Kap. 3 Altäre 1674. Vesperbild LH. 16. Jh.
Museum bmkw. für die Bildhauerkunst der Landschaft vom
14. Jh. ab.

WEILIMDORF. W. Neckarkr. OA Leonberg. Inv.
Pfarr-K. 1472 mit älterem OT. — Außen bmkw. spgot. Stein-
relief, Grablegung.

WEILKIRCHEN. OBayern BA Mühldorf. Inv.
Dorf-K. Sprom. Backsteinbau mit platt geschl. Chor. Das Innere
ganz verändert, außen Bg. Fries und deutsches Band.

WEILTINGEN. MFranken BA Dinkelsbühl.
Pfarr-K. Chor E. 15. Jh., Sch. 1685. Spgot. Schnitzaltar, die
gemalten Flügel in der Art Schäufelins. Epit. Margarethe v. Knö-
ringen f 1545, vor dem Gekreuzigten kniend, von Loy Hering.

WEINGARTEN. W. Donaukr. OA Ravensburg. — Abb.:
Kick und Pfeiffer. — [D.]

Benedikt.-Klst. Stiftung des 10. Jh., 1053 an den jetzigen Ort
verlegt; durch das Geschlecht der Weifen, die hier ihre Grablege
hatten, begünstigt; das reichste aller schwäbischen Klöster und in
ununterbrochener Blüte bis zur Säkularisation 1802. Die ma. K.
1715 abgebrochen und durch den jetzt bestehenden Neubau er-
setzt, 1722 im Rohbau vollendet. — a) Die mittelalterliche K.
Der Kupferstich vor 1715 zeigt eine rom. Kreuz-K.; der mittlere
Teil des WBaues springt vor, anscheinend als platt geschlossener
WChor, in den flankierenden Flügeln große rundbg. Öffnungen.
Von der südlichen derselben ist noch ein Teil erhalten, der er-
kennen läßt, daß es sich nicht um eine Tür, sondern um eine
offene Vorhalle handelte. Die Anlage dieses Teils scheint also dem
Hauptmünster auf der Reichenau verwandt gewesen zu sein. Das
erhaltene Ornament würde auf 2. H. 11. Jh. passen. Die Angabe,
daß ein Mauerteil des rom. Qsch. erhalten sei und damit der Be-
weis, daß die alte K. der neuen in der Längenausdehnung nahe
kam, müßte näher untersucht werden. Danach wäre Weingarten
eines der allergrößten deutschen Klöster aus der rom. Zeit ge-
wesen, nur noch mit Hirsau zu vergleichen. — b) Die Barock-K.
Der erste Baumeister, Frans Beer, trat bald zurück; doch dürfte
sein Entwurf im wesentlichen beibehalten sein; unter den später
 
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