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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0444

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Rit

— 433 —

Rog

Gottesacker-Kap, 1483. Interessanter Flügelaltar; im Schrein 5
Holzstatuen, die beiderseits bemalten Flügel bez. Jakob Acker von
Ulm 1483.

Schloß 1780 mit hübscher alter Zimmereinrichtung.

RITZISRIED. B. Schwaben BA Illertissen. [Sch.]
Pfarr-K. Erbaut 1747 mit Fresken von M. Kueu 1750.

RODING. OPfalz BAmtsstadt. luv.
Pfarr-K. Nach Niederbrennung durch die Kaiserlichen 1634 als
einfacher langer 1 sch. Bau mit Tonnengwb. und Rundchor wieder-
hergestellt. Rom. Taufstein 13. Jh. Die Rok.Altäre 1893 durch
neurom. (!) ersetzt. Kanzel um 1770.

Kap. S. Joseph. Hart am Chor der Pfarr-K- 2gesch. rom. Rund-
bau0, ehemaliger Karner (somit ursp. S. Michael). Die Backstein-
gwbb. 17. oder 18. Jh.

Ringmauern mit x\% rundem T., ein größeres Stück erhalten.
Rathaus 1660, an der WSeite Rest des Prangers.

RODT. W. Schwarzwkr. OA Freudenstadt. Inv.
Kapelle 1520, Glasmalerei 1572.

ROGGENBURG. B. Schwaben BA Neuulm. [Sch.]
Ehem. Reichsstift, Ord. Prämonstr. Völliger Neubau der K- 1752
bis 1757, des Klst. c. 1730—70. Die K. der imposanteste Bau
der Spätstile im bayerischen Anteil Schwabens nächst Ottobeuren.
Als Baumeister Sintpert Kramer überliefert; wohl nur Bauführer
nach fremdem (wessen?) Entwurf. Gr. kreuzförmig mit lsch. Lhs.
Durch die zentralisierende Disposition wird ein überraschend groß-
räumiger Eindruck gewonnen, obgleich die L. 60 m nicht über-
steigt; Br. im Lhs. 18,5 m, im Chor 12,5 m; H. 22 m. Mächtige
Pilaster tragen ein durchlaufendes, gering verkröpftes Gebälk, die
Decke aus Korbbgg. und schwach gewölbten Flachkuppeln. Be-
leuchtungssystem in 2 Fensterreihen. Die Ruhe des oberen Ab-
schlusses und die Strenge der Formen verkündigen den nahenden
Klassizismus. Stuckdekoration und Mobiliar noch in heiterem
Rokoko. Die ausgedehnten Fresken großenteils neugemalt 1901
von Kolmsperger; ursp. von M. Kuen. Vom letzteren auch die
Altarblätter. — In der Turm-Kap. Pieta, empfindungsvolles Schnitz-
werk des sp. Rok. Großartiger Orgelbau weiß und gold, 16 m br.,
350 Pfeifen im Prospekt. — Ikon. Grabplatte des Abtes Maler
c. 1502, Rotmarmor, bezeichnete Arbeit des ausgezeichneten Augs-
burger Bürgers Hans Beirlin (Bäuerlein). — Im NT. 2 mächtige
Glocken von JörgKastner in Ulm 1513, im ST.undatierte umM. 13.Jh.
Klostergebäude. Im Gr. regelmäßiges 4 Eck, an der SSeite der
K., Aufbau 2 stöckig mit erhöhten Eck- und Mittelrisaliten. In
einzelnen Räumen vorzügliche Stuckaturen in reifem Rok. Biblio-
thek, durch 2 Stockwerke gehend, 6 Achsen, klassizistisch dekoriert

Dehio, Handbuch. III. Bd. 28
 
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