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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0397

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Plo

- 386 —

Pol

wohlgebildetes Gesims. In spgot. Zeit WT. und Chor (1493) an-
gefügt; dessen Netzgwb. auf flott skulpierten Kragsteinen0.
Schloß Hohenheim0, herzogl. Landsitz mit landwirtschaftl. Muster-
anstalt, 1768 und 1785. Ruf hatte der „englische Garten", nach
Goethe (1797) „mit unzähligen Ausgeburten einer unruhigen und
kleinlichen Phantasie übersät". — Marmorwerke von Lejeune,
Dannecker (1787), Scheffauer.

PLOCHINGEN. WNeckarkr. OA Eßlingen. Inv.
Dorf-K.0 1481 in der typischen spgot. Anlage mit gewölbtem
Chor, flachged. Sch. und T. im W; an sich unbedeutend, doch
malerisch in befestigtem Friedhof gelegen. — Renss.Kanzel0.

PÖCKING. OBayern BA München II. Inv.
Dorf-K. aus sp. 17. Jh. T. oben 8eckig mit Zwiebeldach, gutes
Beispiel dieser verbreiteten Form.

POING. OBayern BA Ebersberg. Inv.
Dorf-K.° Rom. Tuffquaderbau. Sch. flachgedeckt, der Chor durch
Rundbgg. abgetrennt und in der Tonne gewölbt. Darüber massiver
T., got. überhöht, Satteldach.

POLLING. OBayern BA Weilheim. Inv,
Ehem. Augustinerstifts-K. Erste Gründung M. 8. Jh. Am jetzigen
Bau wird der Eindruck durch die Bauführung des 17. Jh. (seit
1621) und eine Überarbeitung im 18. (1761—67) bestimmt, doch
blieb der struktive Kern got. (1416—20). Im Lhs. ist die Breite
größer als die Länge; schlanke 8eck. Pf 11.; zwischen den Strebepfll.
in 2 Geschossen Kapp, und Oratorien, dahinter Gänge an der
Außenseite der Obermauer. Schildbg. und Scheidbg. noch spitz.
Die reich umrahmten Fenster oben und unten abgerundet. Aus-
gedehnter Vorchor und Altarhaus, wieder mit Oratorien, zu den
Seiten in N und S die alte Sakristei aus 9 Kreuzgewbb. auf
4 achteck. Pf 11. und die neue Sakristei (Achberg-Kap.). Die
Stuckierung des Lhs. von 1628 zeigt das sog. Quadraturwerk zu
vornehmer Feinheit entwickelt. Die Dekoration der SKapp. E. 18. Jh.
— Hochaltar (aus der Erbauungszeit, im 18. Jh. etwas verändert)
kolossal und von gewaltigem Pathos; das berühmte Gnaden-
bild0, etwa A. 13. Jh., Crucifixus auf vergoldetes Leder gemalt.—
Die überlebensgroßen Holzstatuen von Heinrich und Kunigunde
von Straub. — Holzreliefs 1764. — Am Eingang in den Chor
sitzende Marienstatue0 um 1520, glänzendes Beispiel der lebens-
vollen und wirkungssicheren, etwas virtuosenhaften Kunst dieser
Zeit. 3 prachtvolle geschmiedete Gitter im w Vorraum 1760,
sehr schöne Orgel 1765. Von sonstigen Arbeiten der Rok.Zeit
bmkw. die Ausstattung der Reliquien-Kap. s am Chor. — Die
Altargemälde der s Kapp.Reihe 1762—74 von Baader, Oefele,
Allrecht, Winter u. a. — In der oberen Sakristei Ursulaaltar,
 
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