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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0544

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Wal

- 533 —

Wal

An Wohnhäusern vereinzelt got. Spitzbg. Türen und gewölbte Flure.
An der Pfarrgartenmaiier roh naives Epit. ° eines Ehepaars mit
13 Kindern, 1574.

WALDSASSEN. OPfalz BA Tirschenreut.
Ehem. Benedikt.-Klst.-K. 1681—1704. Chor und Lhs. von gleicher
Länge, gesondert durch ein Qsch. mit Flachkuppel. Ganze Außen-
länge 84 m. Im System Wandpfll. mit Doppelpilastern. Darüber
Attika, Hauptgesims, Tonnengwb. Das Lhs. hat flache Seiten-Kapp.
und in der Höhe der Attika Oratorien, die durch ovale Öffnungen
in den Owbb. mit den Kapp, kommunizieren. Die Kapellenfenster
durch Altäre verdeckt. Der schweren Architektur entspricht eine
ungemein wuchtige Stuckdekoration, mit reichlichem Figurenwerk,
ausgeführt von Italienern. Geschlossene Beleuchtung erhöht die
imposante Gesamtwirkung. Chorgestühl von üppigster Pracht. —
Das Äußere reizlos; plumpe Walmdächer, doppeltürmige Fassade.
Klostergebäude mit der K. gleichzeitig und in gleichem Stil
stuckiert. Der Bibliothekssaal gehört zu den prachtvollsten. Flaches
Tonnengwb. mit teils stuckiertem, teils in Farbe gesetztem Band-
ornament. Die Büchergestelle 2geschossig in üppigstem Reichtum
geschnitzt. Die umlaufende Galerie auf Telamoniden.
Dreifaltigkeits-K. s. unter Kappel.

WALDSEE. W. Donaukr. OAmtsstadt.
Ehem. Stifts-K. Spgot. 1479, umgebaut und dekoriert 1705. — Höchst
bmkw. (mir nur durch Phot. bekannt) die bronzene Bildnis-
platte des Jörg von Waldburg f 1467 (das eigentliche Grab in
Wurzach). Das plastische Motiv der, man weiß nicht ob stehend
oder liegend gedachten sperrigen Ritterfigur bildet an sich nichts
ungewöhnliches; aber von durchaus ungewöhnlicher Vollendung
ist die überaus liebevolle technische Behandlung der Haare, der
Rüstung, des heraldischen Beiwerks; einige Teile scheinen in ge-
triebener Arbeit .ausgeführt; andere sind farbig emailliert. Das
Ganze zeigt ein Verständnis für Materialwirkung und eine tech-
nische Feinschmeckerei, die an Japanisches erinnern. Woher stammt
diese merkwürdige Arbeit?

WALDSHUT. Baden Kreisstadt. Inv.
Etliche bmkw. Beispiele der Hausarchitektur des 16.—18. Jh. Im
Gasthaus „zum wilden Mann" stattlicher Zunftsaal, kräftig profi-
lierte Kassettendecke, reiche Türumrahmung in Knorpelmanier.

WALDSTETTEN. W. Jagstkr. OA Gmünd. Inv.
Pfarr-K. rom. Quaderbau in burgähnlicher Lage, im 19. Jh. ver-
baut. Altarraum mit Hängekuppel im OT.

WALKERTSHOFEN. B. Schwaben BA Schwabmünchen. [Sch.]
Pfarr-K. Lhs. 1714, Chor 1723 umgebaut. Gute Stuckaturen in
Wessobrunner Art von Mich. Stiller in Ettringen.
 
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