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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0253

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Kre

— 242 —

Cre

stein hier ein offener Kreis, dort eine reizende Rosette mit Blätter-
kranz. Die Kappenscheitel im Chor wie im Schiff wagerecht. Das
Blattwerk der breitausladenden Kelchkaptt. wechselt zwischen halb
rom. stilisierten und rein got. Formen. Auf der WSeite springt
die von 2 Rundbgg. getragene Herrschaftsempore vor; an ihrer
Brüstung in der Mitte ein kleiner Erker, der einen Altar enthalten
haben wird. Die Fenster schlank, mit gewirtelten Sil. am abge-
treppten Gewände; die Emporenfenster 2teilig, im Bogenfeld muß
eine von Pässen durchbrochene Platte gesessen haben. — Die mut-
maßliche Erbauungszeit wird mit c. 1245—50 nicht zu spät an-
gesetzt werden; keinesfalls vor 1233, wie im Inv. angenommen. —
An die Kap. stößt das Schloß, ein 3 stöckiger Putzbau aus der
Zeit des Erzb. Joh. Schweikhart von Mainz (1604—26); bewohnt;
bmkw. Kunstsammlung.

Von der Stadtbefestigung aus sp. Ma. größere Stücke erhalten.

KREENHEIMSTETTEN. Baden Kr. Konstanz. Inv.
Dorf-K. „Zopfbau". T. 13. Jh., doch stark modernisiert. — Spgot.
Holzplastik. Spgot. Taufstein. Grabsteine des 17. und 18. Jh.
ohne Belang.

CREGLINGEN. W. Jagstkr. OA Mergentheim.
Stadt-K. S. Peter. Ursp. rom. Basl., 1508 und 1727 erweitert, einst
3sch., jetzt lsch. flachged. Chor im rom. OT., Kreuzgwb. mit
diamantierten Rippen. — Reste eines spgot. Schnitzaltars. Kanzel
renss. 1580. Taufstein 1603 von Martin Billenstein. — Prächtige
Epitaphe; v. Eyb 1628 (Todesdaten) jünger; Susanna v. Seckendorf
1575 von Michel Niklas; Chr. v. Seckendorf 1596.
Herrgotts-K., beg. 1384, gut erhalten, lsch., aus 8Eck geschlossen,
reiches und feines Bauornament, an den Fenstern Anfänge von
Fischblasen. Zierlicher Treppen-T. in der Ecke zwischen Chor und
Schiff (sog. Tetzelkanzel). Im Sch. das hölzerne Tonnengwb. mit
Durchzugsbalken noch ganz ursp. Im Chor Kreuzgwb. mit statuen-
tragenden Diensten; die Giebel der Strebepfl. mit Skulpturen ge-
füllt. Sediliennische. Neben der Sakristeitür Erbärmdebild
und Schmerzensmutter. 2 lebensgroße Kruzifixe, besonders
schön das unter dem Chorbogen. — Reste von Glasgemälden
aus der Erbauungszeit. — Desgl. 3 Hohenlohische Totenschilde. —
Von den 3 Schnitzaltären aus E. 15. Jh. ist der mitten im Schiff
freistehende Marien alt ar das mit Recht gepriesene Hauptwerk der
linterfränkischen Schule. Ohne Datum und Meisterzeichen. Gleich-
wohl die Urheberschaft Dill Riemenschneiders außer Zweifel. Das
in die kunstgeschichtliche Literatur eingeschlichene Datum 1487
ohne Begründung; das Werk gehört zeitlich in die nächste Nähe
des Rothenburger H. Blutaltars (1499), mit dem es im Aufbau fast
identisch ist und den es in der Qualität der Meißelarbeit noch
 
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