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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0164

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Gna

— 153 —

Gol

entschiedenen Breitcharakter. Ihnen entspricht die Wandgliederung.
Der erwähnte Laufgang bildet eine durchlaufende große Horizon-
tale. Die Gewölbe haben keine Dienste, sondern ruhen auf Kon-
solen. Oberhalb des Laufgangs ist die Schildwand eines jeden
Jochs fast in ganzer Breite von einer Blende eingenommen, deren
dünne Mauerfüllung von einer 3teiligen Fenstergruppe durch-
brochen wird; das Maßwerk sehr eigenartig, durchaus ohne Fisch-
blasen. Alle Profile für die Entstehungszeit ungemein kräftig,
eigentliches Ornament fehlt ganz (Ordensvorschrift). Zwei niedrige
Türen unter dem Laufgang führen in die Seitenschiffe. —
Schwesternhaus auf der NSeite, Brüderhaus auf der SSeite der K.;
von beiden die Anlage gut zu erkennen (ähnlich dem Dorment
der Brigittenkirchen in Reval und Danzig).
Guter Rotmarmorgrabstein 1466.

GNADENTAL W. Jagstkr. OA Oehringen.
Ehem. Cisterc. Nonnen-Klst. gegr. 1245.

K.° langgestreckte frgot. Anlage. Die w Hälfte zu Schule und
Wohnungen verbaut. Chor rck., Kreuzgwb., die Rippen mit Dia-
mantschnitt und Rosetten besetzt, ähnlich die 2 OJoche des Lhs. Im
Chor ausgezeichnet schönes Rundfenster mit 5 blätteriger Rose, noch
romanisierend. — Hohenlohesche Damengrabsteine 1543, 52, 59.

GÖGGING. NBayern BA Kelheim.
Dorf-K. Flachgedecktes sprom. Schiff, 13. Jh. Altarhaus mit kuppe-
ligem Gwb. im Untergeschoß des schwerfälligen OT. An der
NSeite interessantes Portal; einfach abgestuft, ornamentlos, aber
neben und über ihm an der Wand Reliefs und vor ihm 2 Löwen.
Die Anordnung Reminiszenz an S. Jakob in Regensburg, der Cha-
rakter der Skulpturen aber nicht der gleiche.

GÖGGINGEN. W. Jagstkr. OA Gmünd. luv.
Kapelle 2. H. 15. Jh. im alten Charakter erhalten.

GOLDBACH. W. Jagstkr. OA Crailsheim. Inv.
Pfarr-K. 1725, Stuckdecke, doppelte Emporen, ma. Turmchor.
Schloß 17. Jh.

/ GOLD BACH bei Ueberlingen. Baden Kr. Konstanz. Publ.
Kraus 1902, Künstle 1906.

Sylvester-Kap. Schlichter frrom. Bau, mit got. Veränderungen.
An das 10 m 1., 6 m br. Lhs. schließt sich im O ein wenig ein-
gezogener rck. Chor, im W ein im Gr. ähnlicher Raum, vielleicht
früher Atrium. 1899 und 1904 wurden Wandgemälde aufgedeckt,
nahe verwandt denen in Reichenau-Oberzell, also etwa E. 10. Jh.
(nach Künstle karolingisch). Im Chor die 12 Apostel, sitzend
paarweise im Gespräch, Christus zerstört. Am Chorbogen die
Stifter, rechts Winidhere, links Hiltepurg mit den empfehlenden
HH. Priscianus und Markus. Im Lhs. Wunder Jesu, erkennbar die
 
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