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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0464

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S. Bar

- 453 —

S. Bla

Reihungen, sauberes 3teiliges Maßwerk. — Sehr hübscher spbar.
Hochaltar.

S. BARTHOLOMÄ am Königssee. BA Berchtesgaden. Inv.
Kirchlein und Jagdschloß. Die K. schon 1133 erwähnt; der
jetzige Bau 1. H. 17. Jh., originelle Anlage, Chor und Qsch. im
Kleeblattschema mit Kuppeldächern und kleinem Zentral-T., ihnen
analog am w Ende des Lhs. noch eine Rotunde.
Waldkapelle 1617 in verkümmerter Gotik. Fuß des Weihbrunnens
eine rom. Sil.Basis (vielleicht aus dem Kreuzgang in Berchtesgaden).

S. BLASIEN. -Baden Kr. Waldshut. Inv. [D.]
Ehem. Benedikt. Klst. Das reichste und historisch bedeutendste
im südl. Schwarzwald. Von den ma. Bauten nichts erhalten, ein
ungefähres Bild von ihnen geben ältere Nachrichten und die An-
sicht« von 1562. Danach 2 Kirchen, das »alte" und das ff neue"
Münster, beide rom. Jenes (gew. 1036) 3sch. Basl. ohne Qsch.
und ohne T., o Abschluß durch 3 parallele Apsiden; dieses (gew.
1108) mit Qsch. und platt geschlossenem Hauptchor, Nebenchöre
in gleicher Flucht (vgl. Hirsau, Schaffhausen), WT. in jüngeren
Formen. Einheitlicher Neubau0 von K. und Klst. nach Brand
1768, gew. 1783. Architekt der in Straßburg ansässige, auch in
Oberschwaben viel beschäftigte Franzose Michel d'Ixnard. Nach
Brandbeschädigung 1874 notdürftig ausgebessert. — Großartigstes
Denkmal der frühklassizistischen Richtung, die hier nicht nur in
den Stilformen, sondern vor allem in der hochmonumentalen Ge-
samtanlage sich unbeschränkt ausspricht. Viereck von 105:195 m.
Die w Breitseite ist Hauptschauseite. In ihrer Mitte die K. Freie
Nachahmung des Pantheons in Rom. Hohe Kuppelrotunde, an
der Front ösäulige Kolonnade; von 2 Türmen flankiert. Die Ro-
tunde hat einen inneren Durchmesser von 46 m. In einem Achsen-
abstande von 5,5 m konzentrischer Kranz von 20 korinth. Sil.,
welche die Kuppel tragen. Oberkante des Gebälks 21 m. Kuppel-
spannung 33,5 (Pantheon 42,5). Aus Holz konstruiert, im Scheitel
flacher, gemäldegeschmückter Spiegel, die Voute kassettiert und
sehr unschön von den Fenstern des Tambours durchschnitten.
Über dem Tambour eine zweite, nur für die Außenansicht be-
stimmte Kuppel; ihr Knopf 63 m H., während der Spiegel der inne-
ren Kuppel nur 35 m hat. Unter dem Ganzen eine Krypta. Das
letzte Säulenpaar im O ist auseinandergerückt, um den Blick auf
den Hochaltar frei zu geben. Hinter demselben langgestreckter
Mönchschor, begleitet unten von schmalen Gängen, oben von
Säulengalerien. Die Detailbildung reizlos, fast ärmlich, d'Ixnard
wohl nicht ganz für sie verantwortlich. — Klostergebäude. Die
n und s Schmalseite durch starke Risalite an den Ecken und in
der Mitte gruppiert. Die WFront hat zwischen der Kirche und
 
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