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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0505

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Tan

— 494 -

Tau

TANN ERL OPfalz BA Roding. Inv.
Wallfahrts-Kap. auf einer Waldwiese, bezeichnendes Beispiel jener
bescheidenen, volkstümlichen Wallfahrten, die im 17. und 18. Jh.
so vielfältig errichtet wurden; um 1700.

TAPFHEIM. B. Schwaben BA Dillingen. [Sch.]
Pfarr-K. 1747 (Inschr.). Bauherr Klst. Keisheim. Baumeister nach
glaubwürdiger Tradition Joh. Schmuser. Langbau mit zentralisieren-
der Ausweitung des Mittelraums, Übergang zum Chor in konkaver
Einziehung. Flachbogige Gwbb. Die Stuckdekoration spär-
licher, als man es bei Sch. sonst gewöhnt ist. Fresken bez. A. En-
derle. Äußere Hauptansicht gegen O, vortrefflich komponiert,
heute verbaut.

TAUBENBACH. NBayern BA Pfarrkirchen.
Dorf-K. um 1500, trefflich erhalten; Netzgwb. auf eingezogenen
Streben; WEmpore mit 2 offenen Treppen. Im SO mächtiger T.
in Tuffquadern, 8 Stockwerke, Steinpyramide. — Treffliche Aus-
stattung 1642, zumal der Hochaltar einer der besten dieser
Zeit. — Interessanter got. Pfarrhof.

TAUB ER BISCHOFSHEIM. Baden Kr. Mosbach. [D.]
Stadt-K.° . Ältester Teil der o an den Chor angelehnte T. Der
Chor quadr. mit 2 schmalen Kreuzgwbb., etwa A. 15. Jh., aus der-
selben Zeit die Schiffspfll. Sonst das Lhs. im 16. oder 17. Jh.
formlos umgebaut. — Auf dem neugot. Hochaltar sehr bmkw.
Fragmente eines großen Triptychons aus A. 16. Jh. Geschnitzte
Reliefs: Marientod0, Verkündigung0, Weihnacht0; das erstere von
einem ehrlichen, gründlichen, vielleicht lokalen Meister, noch wesent-
lich im Geiste des sp. 15. Jh.; die beiden andern von einem mo-
derner empfindenden, voll Temperament und Schönheitssinn. Die
Gemälde (eines bez. 1517) harren näherer Untersuchung. Kerzen-
haltende Engel aus Riemenschneideis Werkstatt (bemalte Gips-
abgüsse; Originale verkauft). Predella mitWurzel Jesse, geschnitzt. —
[Die von Grünewald gemalten Flügel des h. Kreuzaltars in der
Galerie in Karlsruhe.] — Das Gemälde des Annenaltars von
/. A. Urlaub in Würzburg. — Zu den Seiten des Hochaltars sym-
metrisch aufgestellt 2 Sakramentshäuschen, eines spgot. 1448,
das andere moderne Imitation. In der Tauf-Kap. Wanddenkmal0
des Ehepaars v. Riedern, nach 1588, im dekorativen Arrangement
stattlich und gut, wahrscheinlich von Hans Rodlein aus Würz-
burg (vgl. Wertheim). Eine Anzahl Grab- und Gedenkplatten,
jetzt an die Außenwand versetzt, nicht zu übersehen. — Prunk-
volle Monstranz 1784, augsburgisch. — 1 Glocke aus A. 14. Jh.,
2 von 1448. Der früher an der SWSeite aufgestellte Ölberg,
wohl 17. Jh., rest. 1734, jetzt unterhalb der Terrasse des bischöfl.
Konvikts.
 
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