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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0189

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Hei

— 17S

Hei

Kreuzgang erb. unter Abt Hagen (1482—1503); großenteils er-
halten; am Qwb. und im Kapitelsaal wiederholt Wappen der Hohen-
zollern. Im Kreuzgang schönes Wappenepitaph der Vestenberg.

HEIDENHEIM. W. Jagstkr. OAmtsstadt.
Michaels-K. Stillos verbaut, T. 1668.

Schloß Hellenstein, nach Zerst. 1519 vom Herzog v. Württbg. neu
aufgebaut 1537, 1822 größtenteils abgetragen; ältester Rest ein
Portal bez. 1511.

^-HEILBRONN. W. Neckarkr. OAmtsstadt. luv. [D.]
Stadt-K. S.Kilian0. Durch die eingreifende Rest, des 19. Jh. sind
die Einzelheiten ein baugeschichtlich unsicheres Material geworden.
Im allgemeinen ist deutlich, daß ein Bau des 13. Jh. (Lhs. und
OT.) im 15. und 16. Jh. vergrößert wurde. — Das Lhs. war eine
flachged. frgot. Basl. in der Art der Eßlinger Kirchen, schon von
ansehnlichen Dimensionen. Ihr entsprechen am heutigen Bau die
6 weitgespannten Arkadenpaare, nur daß die Rundpfll. Renss.Kaptt.
erhalten haben. Die über dem letzten Arkadenpaar stehenden
OTürme unter dem Einfluß von Wimpfen. 1426 der 3 jochige
Hallenchor angebaut; das Msch. desselben schließt in 5/g, die Ab-
seiten in 3/g. Die OAnsicht gibt ein vom Durchschnitt der Hallen-
kirchen abweichendes Bild: 3 parallele Satteldächer mit unmittel-
barer Forterstreckung über die Apsiden, deren seitliche um ein
geringes niedriger und schmäler sind. — Um 1450 begann Hans
v. Mingolsheim den Umbau der Sschiffe in einer den Nachdruck
auf die Außenansicht legenden üppigen und pikanten SpGotik. —
Um 1580 das Innere stark verändert, 1887 die jetzigen Gwbb. in
frgot. Stilformen (wiewohl der Bau frgot. Gwbb. nie gehabt hat). —
Einem ins Überschwängliche gehenden Bauehrgeiz der Reichsstadt
entsprang die Anlage des WT. Die Seite seines Grundquadrats
ist gleich der Summe der 3 Schiffsbreiten. Die spgot. Bauführung
endet bei der ersten Plattform in H. des Msch.Daches. Hier setzt
der merkwürdige Meister Hans Schweiner von Weinsberg ein
(1513—29). Die beiden 4seitigen Geschosse bis zur zweiten Platt-
form zeigen die SpGotik im Streit mit der Renss.; die Maße sind
gegen den Unterbau schon reduziert, doch wäre, in gleicher Pro-
portion fortgesetzt, die H. des T. noch immer eine ganz kolossale
geworden. (Jetzt 62 m.) Der Meister läßt aber das auf dieser Höhen-
linie beginnende Oktogon stark einspringen und gibt keinen Helm,
sondern nur eine Folge von in rascher Verjüngung zurückspringen-
den kleinen Oktogonen; auf der Spitze die Kolossalstatue eines
Landsknechts als Bannerträger der Stadt. In der Formbehandlung
feiert die Renss. einen Sieg sehr eigentümlicher Art. Gotische
Formen (die sonst im deutschen Kirchenbau sich noch 100 Jahre
halten sollten) sind konsequent vermieden, die antikischen ganz
 
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