Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0542

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Wal

— 531 —

Wal

WALDENBURG. W.Jagstkr. OA Oehringen.
Stadt-K. 1589—94, Kompromißgotik, Halle von 3x3 quadr.
Jochen, lsch. Chor mit 3/8 Schluß. — Bedeutendes Grabmal für
Wolf Friedr. Hohenlohe f 1658.

Schloß (Hohenlohe) in prachtvoll das Landschaftsbild beherrschender
Lage. Die Ringmauern und Türme 1529 erneuert, die Wohn-
gebäude 18. Jh. Kapelle 1783 mit reicher Stuckdekoration. $fadtkl

WALDENH AUSEN. Baden Kr. Mosbach. Inv.
Dorf-K. Der quadr. Chor in der Anlage rom., spgot. umgebaut.
Rest einer ziervollen Sakramentsnische0. Ikon. Gräbst. 1363,
Tracht bürgerlich.

WALDERBACH. OPfalz BA Roding. Inv.
Ehem. Cisterc. Klst.-K.0 Einzug der Cisterc. 1143, Hauptbauzeit
der K. in den 2 oder 3 letzten Jahrzehnten des 12. Jh. Mit Aus-
nahme des Chors (1748) der rom. Baucharakter gut erhalten.
Unter den nicht zahlreichen rom. Bauten des bayr. Stammgebietes
einer der interessantesten. Der Bau wird von provinziellen Bau-
leuten begonnen sein und erst während der Ausführung kamen
die eigenen des Ordens hinzu, ausgerüstet mit dem vorgeschrittenen
konstruktiven Wissen des Westens. Die Anlage gibt 3 Sch.
schließend in 3 gleichfluchtigen (durch Abb. und Grabungen
nachgewiesenen) Apsiden; es ist an ihr also nichts cisterciensisch,
als die negativen Momente des Fehlens der Krypta und Türme
und als positives eine (im 18. Jh. abgebrochene) 8 m tiefe Vorhalle
in ganzer Breite des Lhs. Der Tendenz des Ordens auf Solidität
entspricht die Entscheidung für das Gewölbe als Deckenform, für
das spezielle System der Hllk. gab es gerade in und um Regens-
burg schon einige Präzedenzfälle (St. Leonhard, Prüll). Während
der Ausführung traten 2 mal Abweichungen, nicht allzu tief-
greifende, von den ersten Bestimmungen ein. An den seitlichen
Umfassungsmauern zeigt sich 9 m vom o Ende ein Wechsel im
Mauerverband. Auf dieselbe Unterbrechung geht es zurück, daß
die Fundamente der Apsiden auf eine Veränderung im Breiten-
verhältnis der Schiffe zueinander hinweisen; ursp. war die Diffe-
renz zwischen ihnen nicht groß, wie es ja auch der Natur der
Hllk. gemäß ist; jetzt wurde das Msch. (ursp. nur 6,40 br.) um 1,50
breiter, die Sschiffe entsprechend schmäler angelegt. Die ursp.
Abmessung kehrt dann an den Pf 11. der WEmpore und dem ersten
w Freipfeilerpaar wieder. Die K. war also an beiden Enden gleich-
zeitig begonnen. Dem 2. Bauabschnitt gehört die Weiterführung
der Mauern und die 9 m hohen, schlank zu nennenden Pfll.; kreuz-
förmig mit 3/* Sil. in den Ecken; derb dekorierte Kapitellchen;
Deckplatten mit umgekehrt attischem Profil. Im 3. Bauabschnitt
wurden die Scheidbgg., die an den beiden o Ark. und im Erd-

34*
 
Annotationen