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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 3): Süddeutschland — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.10981#0520

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— 509 —

Ulm

Petershausener Hof und Salmansweiler Hof, zwei ansehnliche
spgot. Abtshäuser; die Kapelle des letzteren bez. 1535.
Ehem. Kanzleigebäude. (Abb.: Reisestudien der Stuttgarter Bau-
schule.) 2stöckige glatt gequaderte Fassade mit eigentümlich ge-
brochener Giebellinie. Die Fenster in unregelmäßigen 3 teiligen
Gruppen mit Segmentbg. geschlossen, die Gewände noch fast got.
profiliert. Zwei später hinzugefügte köstliche Schmuckstücke, ge-
rade durch die Asymmetrie reizvoll, sind das Portal am linken
Ende und die das Stadtwappen umschließende Aedicula am Giebel
bez. 1599; sie rühren gleich dem malerischen Hof von A. Gol-
dinast her.

Unter sonstigen Privathäusern noch viele ganz oder teilweise
alt, vornehmlich 16. und 17. Jh. Das ehem. Pfarrhaus (n vom
Münster), das ehem. v. Pflummernsche (No. 226, Ecke der Kanzlei-
gasse), das Gasthaus zur Krone und a. m. enthalten schöne
Holzdecken der Renss. Ferner mehrere schmiedeeiserne Ober-
lichtgitter.

Reste der hohen Ringmauer mit Rundtürmen vollenden das alter-
tümlich schöne Stadtbild.

UEBERSFELD. B. Schwaben BA Donauwörth. — St. II.
Pfarr-K. 1736, gutes Beispiel für die Rok.Landkirchen dieser
Gegend.

UHINGEN. W. Donaukr. OA Göppingen.
Dorf-K. Schiff 1693, noch mit Maßwerkfenstern; der überragende
netzgewölbte Chor 1519.

U ISSIG HEIM. Baden Kr. Mosbach. Inv.
Dorf-K. got, verbaut. Ikon. Rittergrabsteine0 1330, 1332. —
Templerhaus 15. Jh.

ULM. \V. Donaukr. OAmtsstadt. — C. Gurlitt: Historische
Städtebilder; mit Tafeln. — [D.]

Münster U. L. Frauen. (R. Pfleiderer: Das Münster zu Ulm und
seine Kunstdenkmale, 1907; dort auch die ältere Literatur.) Nach
der kirchlichen Rangstellung bloße Pfarr-K., doch die größte got.
Kirche Deutschlands nächst dem Kölner Dom. — Die ältere Pfarr-K.
der Stadt lag vor den Toren, die jetzige begonnen 1377. Anfäng-
lich in geringeren, wenn auch schon bedeutenden Dimensionen
projektiert. Bauepochen: 1. Epoche der Parier. Eine Urkunde
von 1387 nennt als erste Baumeister 2 Heinriche und einen Michael.
Durch eine 1898 gefundene Platte (s. u.) mit dem Meisterzeichen
der Parier von Gmünd wird wahrscheinlich gemacht, daß sie
dieser weitverzweigten Architektenfamilie angehört haben. 1383
der Chor als Interimskirche mit Notdach geweiht. — 2. Epoche
der Ensingen Ulrich von Ensingen (bei Nürtingen?) 1392; auch
nach seiner Übersiedelung nach Straßburg bis an seinen Tod 1419
 
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